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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 13.08.1931
Descrizione fisica: 12
Kreuz und Halbmond Roman von Felix R a b o r. 80. Fortsetzung Als sie den Hof durchschritten, sah Leo von Hagen den Derwisch mit der zer schlagenen Nase am Tore sitzen; er trug jetzt wieder die Bettlerabzeichen. Dabei rief er: „Gott will es!' und gehorsam legten die Vorübergehenden ihre Gaben in die Kupferschale. Leo und Hassan gingen durch das Tor und versteckten sich in einem nahen Gäß- chen, um El Chadan zu beobachten. Nach dem die letzten Zuschauer das Tor pajstert hatten, erhob

sich dieser, steckte das er bettelte Geld zu sich und warf seine Bettlinsignien in einen Winkel. Dann schloß er das Tor von außen ab, steckte den Schlüssel in die Tasche und schritt stolz und selbstbewußt auf der Straße dahin, die hinab führte nach Stambul... Ohne ihn aus den Augen zu lassen, folgten ihm Leo und Hassan unauffällig in einiger Entfernung.' Der Derwisch sah sich nicht einmal um, sondern ging direkt seinem Ziele zu, wie ein Mensch, der diesen Weg schon hundert- und tausendmal ge macht

hat. Es war inzwischen Abend geworden. Die Sonne sank. Purpurgluten über- fluteten den Himmel, rauschten wie glühende Ströme in die Unendlichkeit hinaus und verblaßten am Horizont zu rosigen Wolken, welche von goldenen und violetten Bändern gesäumt waren. In Schönheit. Glanz und Pracht starb der Tag dahin und sein letzter Atemzug übergoß noch einmal die Stadt mit märchenhafter Schönheit. Dann verblaßten, erloschen die glühen den Farben und auf grauen Flügeln stieg die Dämmerung herab... Soviel Schönheit Leo eben

über- wunden und Leo und Hasian sahen, wie El Ehadan in dem ansehnlichen Gebäude einer Hafengasse verschwand. In der Gasse war es bereits dunkel und ein paar Laternen machten schüchterne Ver suche, ein wenig Helligkeit in diese ägyp tische Finsternis zu bringen, ohne daß ihnen das gelingen wollte. Doch hing glücklicherweise über dem Eingang eine kleine rote Laterne, bei deren schwachen Schein sie die Inschrift lesen könnten, die aus einem grünen Brette neben der Türe angebracht war. „El Dschennet!' las

Hassan halblaut. „Zum Paradiese!...' Dann pfiff er leise durch die Zälme und zog Leo mit sich fort. „Eine Opiumkneipe, vielleicht noch Schlim meres'. sagte er leise. „Ich war früher ein mal hier.... wollen wir wirklich ein- treten?' „Gewiß! — Zum ersten reizt es mich, einmal eine derartige Snelunke, in der die höchsten Genüsse des Morgenlandes an- geboten werden, zu betreten — und dann können wir vielleicht gerade eine Spur von Ibrahim und seiner Tochter entboten — Wenn wir gar den Derwisch im Opium

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Alpenzeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 04.02.1938
Descrizione fisica: 6
Powell in „Tollheiten am Bràwway 1938'. ^seie m Lein Li» sßut » A>a«en5 Leo .lebte in Vipiteno ydne Freude und ohne rechte Beschäftigung. Da packte ihn eines Tages die Sehnsucht nach einer ern>t ?n Whqit.und er beschloß mit allem Schluß zu.machen und aus der Suche! nzch dem Glück in Hie Ferne zu .sahren. Nun. die Reise ging nicht weit, als erstes Zie! hatte sich der reumütige Leo un'ere schöne Stadt Bylzqno ausersehen. Und hier begann Mr ähn d?r Roman, der sein Lei'ensichicksai besiegeln sollte. Niel

ernsthaft wären, sich bei ihrer Mama vorzustellen- Das.tqt denn Leo mit Vergnügen. Sowohl Rosa als auch ihre Mama nahmen den sympathischen Leo Mit viel Freude n. größte Zuvorkommenheit in ihrem bescheidenem Heime aus und über boten sich gegenseitig mit kleinen Auf merksamkeiten, deren Leo, fern von der häuslichen -Geborgenheit, dringend be durfte. Einmal Mren es die Kleider, Hie einer.ßtemenMeparatur bedurften, ein anderes mgl.war es die Wäsche — Rosa und ihre sorgsame Mama sprangen über all

ein. Ml» es^ einer kundigen Frquen- hand bedurfte. Leo zeigte loyiel guten Willen, daß keine der beiden Frauen je den leisesten Zweifel über seine /Ehrlich keit zu hegen imstande waren. Leo suchte weiter nach Arbeit und alles ging gut. Eines Tages spazierte der junge Mann aus Vipiteno wie an manch anderen Tagen über die Straßen der Stadt und hatte dabei das Pech, bei einem Haare unter ein Autovehikel zu kgMMN- Da blitzte in seinem unverbrauchten Hirne ein rascher Gedanke cnss: warum könnte ich eigentlich nicht Chauffeur

werden? Freude qn Motoren .und au Autoaus- flügen hatte er immer gehabt, also ist es das einzig richtige... Hocherfreut eilte Leo zu feiner Braut und berichtete ihr und der.lieben Mama von seinem Entschlüsse. Und er hatte wie der Glück, denn der Vorschlag gefiel so wohl der einen als auch Her anderen der beiden braven Frauen und es wurde ein regelrechter Kriegsplan zur Verwirkli chung dieses schönen Vorsatzes ausgedacht. In erster Linie war hier das Patent von nöten. -das Leo ja noch nicht besaß

. Aber eine Fahrschule besuchen kostete Geld — und in Hieseni Zustande konnte Leo auch ka^m.in die Schule gehen, denn da ver kehrten lauter seine Leute und wenn Lea.dann auch eine Stelle haben wollte, Michael er schon sauber beisammen sein... also begann die Rechnung auf einem an deren, weit wirklicherem Kapitel und es wurde ein Ueberschlag gemacht wieviel Geld wohl vorhanden wäre und wieviel man davon dem strebsamen Leo leihen Müßte. Denn, daß er es sobald es die .Umstände erlaubten, zurückgeben würde, das stand

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Dolomiten
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Pagina 1 di 20
Data: 28.03.1931
Descrizione fisica: 20
der Kirchen vater nicht nur die Arbeit der Mönche, sondern im Grunde genommen die christliche Lehre von der Arbeit behandelt kommt der Enzyklika „Rerum novarum' säkulare Bedeutung zu. Und was Leo Xlll. von den Schriften des hl. Thomas rühmt, trifft Wort für Wort auch auf Leos> XIII. Rundschreiben und vor allem auf seine Enzy klika „Rerum novarum' zu: Sie bieten nicht nur die christliche Lehre in lichtvollster Klar heit und weisen nicht nur die Jrrtümer der Vergangenheit zurück, sondern ste liefern

zu gleich unbesiegbare Waffen zur Ueberwindung oer kommenden Jrrtümer. Sicherlich haben auch schon vor Leo xlll. manche Bischöfe. Gelehrte und Sozialpolitiker zur Lösung der sozialen Frage gute und brauchbare Vorschläge gemacht, aber es waren nur Lösungsversuche und Bei träge zur Lösung-, was Leo XIII. oorträgt und vorschlügt, bedeutet die Lösung der sozialen weist in der Tat nicht, was man an der Enzyklika „Rerum novarum' mehr bewundern soll: die Sicherheit, womit Leo XIII. die sozial- christlichen

nach rechts oder nach links abdrängen zu lasten. Nicht richtig wäre es indes, die Enzyklika „Rerum novarum' isoliert für sich zu betrachten. Sie setzt die grasten Rundschreiben, in denen Leo Xnl. die christliche Staatslehre entwickelt, voraus, und sie hat in der gleichfalls außer ordentlich wichtigen Enzyklika „Graves de com- muni' über die soziale Frage eine sehr zu be achtende Ergänzung erhalten. Ganz besonders aber muß man, um der Bedeutung Leos Xlll. und seiner genialen Enzyklika „Rerum nova rum

' gerecht zu werden, des von ihm bewußt und konsequent verfolgten Zieles eingedenk bleiben, vom christlichen Standpunkt aus Stel lung zu nehmen zur modernen Kultur. Und zwar nicht lediglich im negativen Sinne Immer schärfer waren die Gegensätze zwischen moderner Kultur und christlichem Denken her vorgetreten Durch Verwerfung einer Reihe von Jrrtümern hatte dies der Vorgänger Leos XIII. zu deutlichem Ausdruck gebracht. Sollte damit das letzte Wort gesprochen sein? Leo Xlll. hat, ohne ein Jota

wieder w erschließen. Tatsächlich ist Leo Xlll. das große Werk, natürlich ist gemeint, zunächst in der Theorie, gelungen. Es ist ihm gelungen, .bie brennenden modernen Fragen, die „politische' Frage, die Frage des Widerstreites von Freiheit und Autorität, die soziale Frage, die Eigentums frage. die Friedensfrage, die gesamte Kultur frage in christlichem Sinne zu lösen. Wie scharf Bolzano, Samstag, öen 28. Marz 1931 Anno IX , Leo XIII. zugleich die Grenzlinien aufzeiat. die ! Sozialismus und Liberalismus

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Volksbote
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Pagina 5 di 8
Data: 06.07.1933
Descrizione fisica: 8
Heiratsvermitt lerin vermag!' behauptete einer von Leos Freunden. Er tat denn auch, was in solchen Fällen junge, unverheiratete Männer zu tun pflegen — er ging hin und heiratete. „Mach's doch auch so wie ich, Leo!' riet er dem Freund. Der aber hatte tn der Beziehung bis jetzt entschieden Pech gehabt. Oder ist es etwa kein Pech, wenn das Mädchen, das einem gefällt, einen nicht mag. llnd die einen mag, die gefallt einem nicht! Ja, ja, es ist nicht so einfach, den rechten Anschluß fürs Leben zu finden

. Wenn nur nicht dies Eflengehen gewesen wäre! Davon war Leo ein ausgesprochener Feind. Eines Tages entdeckte er eine An zeige in der Zeitung. Rein, was es doch nicht alles gab in der Welt! Neuerdings so gar Kochkurse für Junggesellen mit dem Wahlspruch: «Koche schnell, billig und schmal hast!' Das war etwas für Leo! Kochen lernen konnte doch nicht so schwer sein! Hatte es nicht sogar berühmte Kochkünstler ge geben? Also war doch das männliche Koch talent selbst historisch beglaubigt. Was andere gekonnt hatten, warum

sollte er das nicht auch können! Kurz danach meldete sich Leo zum Abend kurs für Junggesellen an. Bald stand er in der reizend eingerichteten Vorführküche mit troch einigen Leidensgefährten. Zuerst gab's da einen kurzen, theoretischen Dortrag über neuzeitliche Ernährungsweise. Interessanter aber als der Vortrag selbst war entschieden die Vortragende. Das war keine alte, be häbige Köchin, nein, ein allerliebstes junges Ding in adrettem Hauskleidchen. Eigentlich konnte man sich kaum vorstellen, daß ein so hübsches Geschöpf

keinen schöneren Beruf fin den konnte, als anderen Menschen das Kochen beizubringen! So ein Wesen, das geradezu geboren schien, in der eigenen, traulichen Häuslichkeit zu. schalten und zu walten . .. Leider muß gesagt werden, daß Leo nicht allzu viel von dem Vortrag verstand. Denn er hörte mehr auf die sympathische Stimme, als auf das, was sie sagte. Nun kam die praktische Vorführung. Da zeigte sich mal wieder, welch himmelweiter Ur.lerschied doch zwischen Theorie und Praxis ist ! Die anderen machten

es noch so leidlich. Aber Leo! Der Fall schien hoffnungslos! - tt ich verrate, wie er sein erstes Rührei i -zierte, stehen gewiß allen Leserinnen die L>...tie zu Berge! Jedenfalls war das Rejul- tat kläglich: ein schwärzlicher Rest, de« mt, >, dächtig brenzlich roch, war alles, was von Fräulein Annies, der Kochlehrerin, schön geschlagener, goldgelber Eiermasse übrig ge blieben war! „Das lerne ich nie!' stöhnte Leo kläglich, worauf das reizende Fräulein Annie tröstlich meinte: „Vielleicht, wenn Sie noch ein paar

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 26.03.1931
Descrizione fisica: 12
... Leo blickte versonnen in den Abend hinein. Die Sonne stand wie eine feurige Kugel über dem Horizont und übergoß dre Stadt mit purpurnem Schein, so daß jede Kuppel, jedes Minarett und jede Zypresse scharfumrissen aus der flimmernden Lust hervorttat. Ein wunderbar schöner vio- letter Schein lag über die Höhen am Bos- porus; über die Wolken herab flatterten goldene Sonnenbänder, säumten sie mit goldenen Königssaum. Auf den Fluten flimmerte der Sonnenschein wie ein funkelndes Goldnetz, purpurne

durchrieselte und als zarter, duftiger Schleier geheimnisvoll und märchenhaft vor die vergitterten Harems fenster legte, süßen Zauber um sie spinnend. Am goldenen Horn sprangen die beiden Deutschen ans Land und stiegen schweigend hrnanf nach Pera. Auch das Abendessen verlief schweigsam, und Herr von ' ,en versagte sich heute sogar die geliebte Havanna. I Als abgedeckt und alles im Hause zur I Ruhe gegangen war, sagte er zu Leo: „Ick fürchte, wir gel)en schlimmen Zeiten ent- gegen; alle Anzeichen deuten

auf Sturm. In so ernsten Zeiten ist es Pflicht des Mannes, sein Hau» zu bestellen. Komm, folge mir! Du sollst auch das letzte Gchc.m- nis meines Lebens kennen lernen.' Sr nahm eine mit Sesam-Öl gefüllte Lampe, öffnete eine geheime Tür und führte Leo hinab in ein starkes, aus Eisen und, Quadern gefertigtes Gewölbe, das einer fleinen Festung glich und von außen jedenfalls uneinnehmbar war. „Niemand kennt diese» Geheimnis außer uns beiden', sagte Herr von Hagen, „denn der Meister aus Nürnberg

, der mir dieses Gewölbe und die meterdicken Mauern baute, ist längst tot und hat sein Geheim- nis mit ins Grab genommen. In diesen stahlgepanzerten Eisenschränken bewahre ich meine kostbarsten Waren auf. Er öffnete das Kunstschloß, mnd beim hellen Lichtschein erblickte Leo die Wunderteppiche des Orients, die in den sattesten Farben er- glänzten, deren Goldstickereien, Ornamente und Arabesken in geheimnisvollem Schim- mer erblühten. „Sie sind unersetzlich', er- klarte Herr von Hagen, „und jeder von ihnen kostet

ein kleines Vermögen. Es find in jedem der drei Schränke zwanzig Tep- piche aus Tunesien, Smyrna und Persien.' Er schloß die Schränke sorgfältig ab und öffnete einen vierten und fünften. Leo stieß einen Ruf des Staunens aus. Hier be fanden sich kostbare, mit Edelsteinen besetzte Waffen, wie sie schöner und prächtiger kaum der Schatz des Sultans aufwies: Panzer, Helme und Harnische. Degen und Dolche mit echten Damaszenerklingen, Basen aus Gold, Kristall und Onix, Sattel- decken, die mit Gold, Edelsteinen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 6 di 6
Data: 21.07.1903
Descrizione fisica: 6
Seite 2 Papst Leo XIII. — tot. Am Montag den 20. Juli abends kam die kurze Drahtmeldüng aus Rom, daß Papst Leo XIII. um 4 Uhr nachmittags verschieden sei Tief erschüttert vernahm die katholische Christenheit vernahm die ganze zivilisierte Welt die schmerzliche Kunde, daß nach langem Ringen der größten und besten einer unter den vielen Nachfolgern Petri von dieser Welt Abschied genommen, welcher er während ^.seines 25 jährigen Pontifikates sein persönliches Gepräge aufgedrückt. Nicht unerwartet

traf die Nachricht ein man staunte über die wunderbare Lebenskraft des gebrechlichen 93 jährigen GreiseS — und doch wirkte die Trauerbotschaft wie ein Donnerschlag. Ist ja mit Leo XIII. nicht nur das fichtbare Oberhaupt d^r katholischen Kirche, sondern auch ein universeller, gewaltiger Geist, ein Säkularmcnsch ins Jenseits hinnbergegangen; ein Wcltiveiscr, der, die spirituellen und sozialen Bedürfnisse der Menschheit mit klarem Auge erkennend, den Weg wies, welcher allein aus all dem Wirrsal führen

kann. Wahrlich, Leo XIII. hatte keine leichte Erbschaft angetreten, als das Konklave ihn zum Nachfolger PiuS IX. erkoren. Der Raub des Kirchenstaates konnte ja nicht ohne nachteilige Folgen für Papst tum und Kirche bleiben. Ein ganzes Heer von Wahnwitzigen rückte an, um mit ihren Köpfen die Fundamente der katholischen Kirche umzustürzen. Aber nicht die Fundamente, sondern die Köpfe der Toren zerschellten am Felsen der Kirche. DaS Ansehen des Papsttums auch ohne welt liche Macht zu erhalten und zu heben

, das erforderte einen ganzen Mann und in Leo XIII. hat die gött liche Vorsehung einen solchen der Kirche gegeben. Mitten durch die brandenden Wogen des Kirchen- hafseS, des modernen Skeptizismus, der religiösen Gleichgültigkeit, der falschen staatlichen und gesell schaftlichen Anschauungen hat Leo mit fester Hand das ihm anvertraute Schiff gesteuert und kein Stnrm konnte ihm etwas anhaben. Zu allen großen Fragen, welche die moderne Welt bewegen, hat Leo XIII. Stellung genommen und seinen überragenden Geist

der staunenden Welt kundgetan. Hat sein feuriger Vorgänger mit den Flammenblitzen eines Michael den Götzen Liberalis mus zu Boden geschmettert und die ganze Wurmbrut falscher gleißnerischer Lehren, Theorien und Dutzend- weisheiten zertreten, so hat Leo mit seinem klaren Auge die Gegenwart überblickt und die Zukunft ge schaut. Er hat jener Frage, die wie ein schwarzes Gewitter über dem Horizont der modernen Welt drohend heraufzog, der sozialen Frage Lösung gezeigt. Seine Abhandlungen darüber hören

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 12
Data: 24.07.1903
Descrizione fisica: 12
, der je auf dem Throne Petri gesessen habe. Im allgemeinen Belleid ist der Unterschied zwischen den Gefühlen der Gläubigen und Ungläubigen vollständig verwischt. Die ganze gebildete Welt betrauert Leo, der auch durchdrungen war von dem Bewußtsein der Erfordernisse seines Zeit alters, namentlich von den Ansprüchen des Staa tes und der Nation an das innere Leben. In Leo begegnen sich der Papst und der Staats mann, die größte an dem Webstuhl der Welt geschichte webende Individualität des öffentlichen Lebens

mit der göttlichen Vollkommenheit des Menschen. Kaiser Wilhelm sandte aus Molde an Kar dinal Oreglia telegraphisch folgende Kundgebung: „Schmerzlich bewegt durch die soeben erhaltene Trauernachricht, sende ich dem hohen Kardinal kollegium den Ausdruck meiner aufrichtigen Teil nahme an dem schweren Verluste, welchen die römisch-katholische Kirche durch den Hingang des Papstes Leo XIII. erlitten hat. Ich werde dem erhabenen Greise, der mir ein persönlicher Freund war und dessen so außerordentliche Gaben

dahin beeinflußt, daß verschiedene Fest lichkeiten gestrichen werden; in Erwiderung der in Kingstown an ihn gerichteten Ansprachen sagte der König, der Tod des Papstes betrübe sein eigenes Herz ivie auch die Herzen einer großen Anzahl Untertanen. ! Die Blätter der ganzen Welt, welcher Richtung auch immer sie angehören, widmen dem toten Papst Leo lange Betrachtungen, durch welche sich bis auf sehr wenige Ausnahmen als roter Faden die Anerkennung der Grüße und des Erfolges hindurchzieht

, die den verstorbenen Papst auf seinem Wege und bei allen seinen Werken be gleiteten. Wir können nur einige der vorliegenden Preß stimmen herausgrcisen. So nennt die „N. Fr. Pr.' Pins IX. ein Temperament ohne Kopf, Leo einen Kopf ohne Temperament und sagt: „Leo XIII. ist der größte Papst, der seit Bene- dikt XIV. die Geschicke des katholischen Erdkreises geleitet. Ein hervorragender Staatsmann, ein scharfer und kluger Denker'. Und ein andermal: „Mit Papst Leo XIII. scheidet ein Weltherrscher vom Schauplatz

der Geschichtd — zwar kein Welt herrscher im höchsten Sinne —, kein Grundleger uud Bahnbrecher, aber ein Imperator, der seine Herrschaft zu führen wußte — erfüllt vom Hoch gefühl des Rechtes und der Pflicht,, der Kraft und Lust zur Herrschast über eine Welt. Bis zum letzten Waffengang mit dem Weltherrscher Tod hat Leo XIII. feine Herrschernatur behaup tet.' — Die „Nordd. Allg. Ztg.' schreibt: Ein friedliebender Kirchenfürst, ein warmherziger Freund der Armen und Unterdrückten, ein. fein sinniger Gelehrter

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Lienzer Zeitung
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Pagina 27 di 32
Data: 01.04.1911
Descrizione fisica: 32
, eine alte Negerin, die einen ausge- ichneten Hammelbraten auftischte, und dann kam — Amanta. Ja, war denn das auch ?uanita? ?ch traute kaum meinen ugen. Dieses prächtige, frische Mädchen, schlank und munter ?ie eine Gazelle, mit zartbräunlichem Gesicht und lachenden Äenen, es sah so ganz anders aus, als jenes abgehärmte, geduckte ?esen in der Gasse! Leo weidete sich eine Weile schmunzelnd an meinem Staunen .ick sagte, als sie hinausgegangen war, mit strahlender Miene: „Nicht wahr, sie hat sich großartig

mir gern das n Zimmer firr die Nacht zur Verfügung. Ich nahm das freundliche Anerbieten gern an, und Leo zeigte «ich als ein liebenswürdiger Wirt von angenehmen Manieren Md tüchtiger Bildung, als ein Mann, der viel gesehen und gehört 'Lite. Nach dem Abendessen zündete er sich eine Pfeife an, stellte für mich sehr gute Zigarren auf den Tisch, und wir plauderten eo« allem möglichen, wobei Iuanita aufmerksam zuhörte. Als Leo sie bat, d-'ch ein Liedchen zu singen, erhob sie sich ohne Zö- ^ m und erschien

darauf wieder mit einer Gitarre in der Hand. „Das Ding gehört der alten Babette,' flüsterte mir Leo zu. zAber sie ist eine Stümperin darauf gegen Juanita.' Die Kleine stimmte das Instrument und sang, während sie ch anmutig begleitete, ein eigentümlich schwermütig klingendes ied in einer mir unbekannten Sprache. Es klang wie aus einer !?rnen, fremden Welt, wie eine jener eintönigen, rührenden klagen, wie man sie bei den Naturvölkern hört. „Das war schön, aber so traurig', sagte Leo, als sie geendet

. Sie schloß mit nem tollen Wirbel und ließ sich dann auf einen Sessel fallen. Leo sprang erschrocken auf und eilte zu ihr. .Um Gottes willen, du hast dich zu sehr angestrengt, Juanita! . dir schlecht geworden?' „Rein, nein,' lachte sie. „Ich fühle mich im Gegenteil fehr wohl.' Und sie schlang einen Arm um seinen Hals, gab ihm einen Kuß auf die sonnenverbrannte Wange und eilte hinaus. Leo setzte sich glückselig wieder zu mir. Nach dem, was ich jetzt gehört und gesehen, konnte ich es ihm nicht verdenken

hergemacht. Da kam Juanita herein. Sie betrachtete kopfschüttelnd die halbgeleerte Whiskyflasche und sah Leo ernst an. „Mein Herr,' sagte sie zu mir, „es ist im Nebenzimmer alles für Sie bereit gemacht. Wünsche eine angenehme Ruhe?' Darauf ergriff sie rasch die Flasche und sprang lachend hinaus. Leo blickte ihr wohlwollend nach und wandte sich dann ver gnügt zu mir. „Haha! Sehen Sie, sie ist meine resolute Er zieherin zur Mäßigkeit! Ich habe nämlich hier einmal einen schweren Rückfall in die Krallen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 3 di 8
Data: 03.03.1903
Descrizione fisica: 8
Dienstag, 3. März 1S03 „Der Tiroler' Seile A aramm ankündete, sondern deren vier, indem das dritte Bild: Leo XIII. als Förderer der Wissen schaft und Kunst, geteilt wurde. Das eingeschobene neue Bild war diesmal noch wirksamer als bei der Hauptprobe am Vorabend, indem in der Mitte von Vertretern der verschiedenen Künste und Wissen schaften nicht bloß eine Papstbüste wie früher, sondern die päpstliche Gestalt im vollen Ornat mit der Tiara fichtbar war. Doch am meisten Bewunderung rief das vierte

und letzte Bild hervor: Die Königin des Rosen kranzes und Leo XIII. Die auf einem Throne fitzende Mutter Gottes, in deren rechtem Arme das göttliche Kind ruht, ist umgeben von Engelsscharen, welche verschiedene Musikinstrumente oder auch Blumen in den Händen halten. Vor dem Throne der Mutter Gottes kniet der Papst im Gebete versunken; das ist die Idee des Tableaus. Dasselbe war wirklich ergreifend schön, war doch das Bild bis in die kleinsten Details so voller Wirklich keit und Leben. ES erhob

, golddurchwob'ne Stunden Wie Traumesweben sind sie uns entschwunden. Und doch kein Traum! — Tu auf die dunklen Pforten Vergangenheit — und sprich! — denn du bist wahr. In lichten Bildern — liebentflammten Worten Laß heute neu ersteh'«, was einstens war: Dm Jubeltag — da ftceudig aller Orten Versammelt stand der Katholiken Schar, Da wir gehuldigt auf Romas Throne Dem großen Leo — Petri großem Sohne. »Heil Leo! Heil!' — Das war ein frohes Tönen — Und heut' erschallt es wieder ohne Zahl; Die Bergesfirnen

Feuergarben krönen Und Jubelgrüße donnern laut zu Tal, Im Echo wollen tausendfach sie dröhnm: „Hell Leo! Heil!' Es weitet sich der Saal — zu machen.' Sie wandten sich mit ihrem Gesuch um öffentliche Uebung der protestantischen Religwn 1835 an die Stände von Tirol; diese aber beschlossen, nachdem der sonst höchst ehrenwehrte Bürgermeister Maurer von Innsbruck anfangs unter Berufung auf den Zeitgeist und die Humanität sich den Zillertalern hatte gefällig erweisen wollen, sich aber sofort

: die Regierung bot ihnen tun- !iche Unterstützung. Sie wandten sich durch einen verlumpten, aussätzigen Schuhflicker an die Krone Preußen, welche sie aufnahm. In Tirol ließ ihnen die Regierung Zeit, ihre Angelegenheiten zu ordnen und ihre Liegenschaften zu verkaufen. Reiche im Tirolerz Fordert und verbreitet in « Ein Volk — ein Land — — ja alle Völker stehen Vereint in einer Lieb', in einem Flehen. — Und Leo? — Schaut ihn auf der Wacht der Zeiten, Des Glaubens Fackel schwingt er in die Nacht, Da finst're

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 14.02.1920
Descrizione fisica: 8
eine Bedeckung von 28,275.242 Kronen erzielt, so daß der unbedeckte Abgang nur mehr rund 120.000 Kronen beträgt, den der Finanzausschuß teils durch Ersparungen bei einzelnen Erfordernissen, teils durch Mehreinnahmen bei neuen Steuern decken will. „Rauchst du viel?' fragte der Freund. „O ja,' antwortete Leo, „was soll ich sonst machen?' „O! Und da wundert sich der Mensch, daß er krank ist!' Mit einem raschen Griff hatte der Freund Leo die Zigarre aus dem Munde gerissen, sie auf die Erde geworfen und zertreten

. „Mensch,' sagte er, „weißt du, wie viel Leute jährlich an Nikotinvergiftung sterben?' >. „Nein', sagte Leo. ' Der Freund hob flehend die Hände. „Versprich mir, nicht mehr zu rauchen!' „Mir ist alles gleich', sagte Leo. „Keine Zigarre!' „Nein.' „Keine Zigarette!' „Nein!' „Und keine Pfeife!' „Nein!' Der Freund zog Leo an sein Herz. „Und ich verspreche dir, daß du in vier Wochen gesund bist,' rief er aus, „gesund wie ein Fisch im Wasser!' Aber nach vier Wochen war Leo kränker denn j«. Vie

ihrer Anstellung oder ihres 10jährigen un- Er ging umher mit der Miene eines Leichen- bitters, hatte dunkle Ringe um die Augen und schien bei jedem Schritt einzuknicken. Der vierte Freund, dem er in die Hände fiel, stellte ihn, versetzte ihm einen Schlag auf die Schulter und rief aus: „Holla, Alter — du bist verliebt!' „Wa—as?' antwortete der schöne Leo. „Unglücklich verliebt — das kenne ich! Dagegen gibt es nur ein Mittel: viel Wein! Komm, wir wollen trinken!' « Und der schöne Leo, dem nun schon wirklich

und kannten sich mcht mehr aus. ' „Was mag er nur haben, der sanfte Leo?' fragten sie. Aber Leo war nicht mehr sanft. Als er eine Woche später seine Angebetete auf der Straße traf, sah er sie herausfordernd an, zog die Mundwinkel verächtlich tief und grüßte nicht. Das Mädchen errötete vor Beschämung. „Bravo!' sagte der Freund. Und Leo fuchtelte wild mit seinem Spazierstock. „Ich will sie schon klein kriegen!' rief er ihr nach. Und er kriegte sie wirklich klein: ein Viertel lahr später

war sie mit ihm verlobt. Aber sie rächte sich: nach weiteren drei Monaten war er ihr Mann. Und von da an war Leo wieder sanft: ei rauchte nicht und trank keinen Alkohol, sonders begnügte sich mit dünnem Kaffee und Gerste. Er wurde langsam wieder blaß. WM W m WWW der m» WIM» I, «ml

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Volksblatt
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Pagina 2 di 12
Data: 01.08.1903
Descrizione fisica: 12
Seite 2 Tirols Vclksblctt, 1. August 1903 allen neuesten terapeutischen und hygienischen An forderungen entsprechen sollte, zur Verfügung. Auch als Gönner und Förderer wahrer Wissenschaft steht Leo XIII. groß da. Es sei hier nur an die Teil nahme an den Weltausstellungen in Chicago und London, sowie an die Kolumbianische Zentenaraus- stellung in Madrid, an die großartige Ausgestaltung der vatikanischen Sternwarte, die Entsendung eines eigenen Vertreters zur Elektrizitätsausstellung nach Wien

in Rom ?c., all das zeigt uns Leo XIII. als warmen Freund und Förderer der Wissenschaften. Was hat Leo XIII. endlich nicht alles sür die Heranbildung eines tüchtigen Klerus getan! Er stiftete Freiplätze im belgischen Kollege und verlieh seine Sanktion dem Kollege der Ver einigten Staaten. Im Jahre 1883 gründete er ein Kolleg sür die Armenier, 1884 ein solches sür Böhmen, 1891 eines für die Maroniten und später ein solches für die Chaldäer. In Kairö schuf er ein Kolleg und ein Seminar für koptischen

Klerus, in Jerusalem ein solches sür die Kleriker des griechisch- mehhitischen Ritus, ein drittes in Mossul (Mesopo tamien) für die Chaldäer. Das Kollegio Greco- Urbano bei St. Athanasius in Rom, das im Jahre 1899 in Athen errichtete römisch-katholische Seminar, und verschiedene Kollege in Asien und Amerika sind Leo XIII. zu großem Danke verpflichtet. Aus der Druckerei im Vatikan gingen durch seine Munifizenz die Regesten der Päpste, herrliche Albums und eine Reihe sonstiger großer Publikationen

, darunter in Photographie die griechische Bibel des in Gelehrten kreisen bekannten Abtes Cozza hervor. Zum Schlüsse darf nicht vergessen werden, was Leo XIII. sür seine Vaterstadt Carpineto getan. Die im klassischen Stile erbaute, schöne Kirche St. Leo, zwei Pfarr häuser, das Männer- und Frauenhospital, die Asyle und Schulen für Knaben und Mädchen, die groß artige Wasserleitung, alles wird noch nach Jahr hunderten der Bevölkerung von Carpineto von seinem großem Sohne und einem der größten Päpste

Unter stützung anbetrifft, auf die Japan rechnen könnte, so glaubt man in russischen Kreisen, die Vereinigten Staaten werden mit Rücksicht auf Handelserwägungen in keinem Falle Japan unterstützen, und England könne nach den jüngsten Friedensdemonstrationen unmöglich zu den Waffen greisen. Doch trifft man in Rußland sür jeden Fall die entsprechenden Vyrsichtsmaßregeln. Die Freimaurer und Leo XHl. Der Prä sident des ungarischen Abgeordnetenhauses, Graf Apponyi, beabsichtigte anfangs, nach der Trauer rede

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Volksblatt
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Pagina 10 di 12
Data: 07.02.1903
Descrizione fisica: 12
war. Wer nicht tagtäglich die Regierung zu stürzen suchte, weil sie keine Wunder wirkte, wer insbesondere in dem Grafen Taaffe nicht unseren ärgsten Feind erblickte, der galt als zweifelhaft katholisch, als liberal; selbst Bischöfe waren von folcher Zeniur nicht sicher, ja es ist mir vorgekommen, daß man über Papst Leo XIII. die Achseln zuckte und vom Kompromiß papst redete. And jetzt aus einmal das Gegenteil; man scheut nicht die Verbindung mit Kulturkämpfern, man duldet in den eigenen Reihen Organe

ausgehalten, dabei nachgiebig in allen Dingen, wo man nachgeben kann. Nicht biegsam wie Blei, nicht hart wie Glas, aber sest und doch nachgiebig wie Stahl. Meine Herren! Wir haben im vorigen Jahre geschlossen mit einer herzlichen und begeisterten Ovation für den Jubelpapst Leo XIII. Es herrschte damals ein wahrer Wetteifer, das Ereignis zu feiern, daß Leo XIII. die Jahre Petri, wie sie die altehrwürdige Tradition festsetzt, erreicht hat, der zweite Papst in unserer Zeit, ja der zweite über haupt

in der ganzen glänzenden Reihe der Nach folger des hl. Petrus. Es wurden zwar damals Stimmen laut, daß diese Feier um ein ganzes Jahr verfrüht sei, aber sie wurden vielfach nicht gehört. Dabei mag wohl auch der Gedanke manchesmal aufgetaucht sein, daß d^r regierende Papst bei seinem hohen Alter, wo im gewöhnlichen Menschenleben jeder Tag ein Gnadengeschenk ist, das Jahr 1903 nicht mehr erleben könnte. Aber Gott der Herr hat es anders gefügt; heute sind wir bereits in jenem Monat, wo vor 25 Jahren Leo X111

. erwählt wurde, und nur wenige Wochen trennen uns von dem Tage, wo dem Stellvertreter Christi vor einem Vierteljahrhundert die dreifache Krone aufs Haupt gesetzt wurde. Meine Herren! Gerade am heutigen Tage fühle ich mich außerordentlich bewegt, wenn ich an Rom und an den Vatikan denke. Am Licht meßtage vor 20 Jahren hatte ich das Glück, Leo XIII. zum ersten Mal zu sehen. Es herrscht in Rom der schöne Brauch, daß am Feste Äaäonna. äslls ean- äslo die Patriarchalkirchen und die großen Kollegien

in der ewigen Stadt eine große, reichverzierte, ge weihte Kerze zum Geschenke machen, eine Kerze nach Art unserer Osterkerzen. Im Namen der alten deutschen Stiftung Santa Älaria äell'war ich mit dem damaligen Rektor erschienen, um dem hl. Vater dieses Weihe geschenk zu überreichen. Leo XIII. empfing uns außerordentlich gütig, und als er hörte, daß ich ein Tiroler sei, sprach er Worte der Anerkennung und des Lobes über dieses katholische Land. Ich werde jenen Äugenblick nie vergessen. Wir verehren Leo XIll

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Volksblatt
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Pagina 2 di 14
Data: 28.11.1903
Descrizione fisica: 14
, wir wollen die christlichen Lehrlinge nicht einschläfern, ihr Elend zu übersehen, sondern sie sollen eine Liebe zu Gott bekommen und aus Liebe zu Gott die Leiden, die sie leider ertragen müssen, auch geduldig ertragen. Einen Lehrling ohne Leid gibt es nicht. Es hat ja Leo XIII. und das katholische Welt- apostolat. Unter dieser Ausschrist bringt das erste und zweite Heft des 32. Jahrganges der Monatsschrift „Die katholischen Missionen' einen höchst interessanten Artikel, den wir im Auszuge den Lesern des „Tiroler

Volksblatt' mitteilen. Daß wir bei dieser Gelegenheit besagte Monatsschrift, von einer langen Reihe von Kirchenfürsten so sehr rekommandiert, wieder wärmstens empfehlen, ist selbstverständlich. Am 23. September 1880 richtete Leo XIII. das herrliche Rundschreiben 6r»näs munus an die slavischen Völker, um sie wieder enger an Rom zu knüpfen. Wie erfolgreich , dieses Rund schreiben des hl. Vaters war, zeigten die großen Pilgerzüge aus den slavischen Völkern nach Rom und die großartige Jahrhundertseier

zu Welehruo in Mähren. In ähnlicher Weise gelang es Leo XIII. den Einfluß der katholischen Kirche unter den Völkern der Balkanhalbinsel auszudehnen und ihre dortige Stellung zu kräftigen. In Bosnien, Herze gowina und Rumänien stellte der Papst die katho lische Hierarche wieder her, in den übrigen Ländern wurden die kirchlichen Verhältnisse neu und besser geordnet. Die unierten Bulgaren erhielten 1884 zwei apostolische Vikare Mit dem Fürsten von Montenegro schloß Leo III. ein den Katholiken volle

auch die Rückkehr des Aftropatriarchen Kupelian, des Urhebers des un seligen armenischen Schismas. In warmer Be geisterung gingen die Armenier, über als Leo X111. den Patriarchen Hossun zum Kardinal ernannte. Seit 1472 hat kein Orientäle mehr den römischen Purpur getragen. / ; Große Freude erlebte der Papst an der kop tischen Kirche Äegyptens. Seit dem Rund schreiben (17. Juni 1895) an die koptischen „Brüder und Söhne' nimmt 'bie Bewegung zur katholischen Kirche hin immer mehr zu. Feierlichst wieder her

gestellt wurde das katholische/Patriarch von Ale- xandrien mit den beiden neugegründeten Diözesen Theben und Hermogolis. Bereits sind 15.000 Kopten katholisch geworden. Auch mit dem Negus Menelik von Abessinien knüpfte Leo XIII. freund- fchastliche Beziehungen an. ' Ein Schauspiel, wie es der Orient seit Jahr hunderten nicht mehr geschaut, bot der eucha- ristische Kongreß 1893. Unter dem Vorsitze eines päpstlichen Kardinal-Legaten tagten hier in friedlichem und brüderlichem Austausch her

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 23.07.1903
Descrizione fisica: 8
, die er aus dem Dorfe Korowino nach seinem nahegelegenen Gute unternahm, von Bauern überfallen wurde, die sich mit Gewehren ausgerüstet hatten. Er wurde von zahlreichen Kugeln durch- Der heutigen Nummer liegt die „Illustrierte Unterhaltungsbeilage' Nr. SS bei. FeoXM. Als die Kunde vom Ableben des Papstes Leo Xm. die Welt durcheilte, sind in zahllosen Redak tionsbureaus geistlicher und weltlicher Zeitungen die Federn in Bewegung gesetzt worden, um Betrach tungen über ihn anzustellen. Mag man über ihn denken

wie immer es sei, das Gefühl beherrscht Freunde und Gegner, daß mit ihm ein bedeutender Mann aus diesem Leben geschieden ist, dessen Name aus der Geschichte nicht mehr schwinden wird und der an der Gestaltung der gegenwärtigen Weltlage einen hervorragenden Anteil genommen hat. Will man die Bedeutung Leos XIII. kennzeich nen, so hat man sie nicht auf dem Gebiete des reli giösen oder wissenschaftlichen Lebens, sondern auf dem der Politik zu suchen. Leo XIII. war keine tief religiöse Natur. Darin

war ihm Pius IX., so wenig er geistig an seinen Nachfolger heranreichte, weit überlegen. Dieser war von glühender Devotion vor Allem gegenüber Maria, der Himmelskönigin, erfüllt, während z. B. die Dichtungen Leos zwar klassisch abgerundet und geglättet sind, aber die Seele kalt lassen. Ebenso wenig war Leo XIH. wissen schaftlich hervorragend. Was Leo Xlll. zu eigen war, ist die glühende Liebe zu seiner Kirche, gepaart mit einer außeror dentlichen Klugheit; die Fähigkeit, alle diejenigen, die näher

und wieder den Hoff nungen und Wünschen der Volksmaffen entgegen zu kommen. Aber wir würden uns täuschen, wenn wir das Entgegenkommen gegen die Regierungen aus dem Herzensbedürfnisse nach Frieden und seine Sorge um das Wohlergehen der Volksmassen nur aus in nerer Teilnähme an ihnen herleiten wollten. Leo Xm. war von einem andern Interesse, von der Sorge für seine Kirche geleitet. Als er ihre Regie rung antrat, befand sie sich in sehr bedrängter Lage. Sein Vorgänger hatte nicht über die gleiche diplo matische

; ebenso war Bischof Mermillod von Genf wegen, seines Widerstandes gegen die Staatsgewalt ausgewiesen worden. Kurz, die Verhältnisse waren sür die katholische Kirche so unerquicklich als möglich. ' Die Aufgabe des neuen Papstes war es, sie wieder zu ordnen, und Leo XIII. hat sie geordnet. Allerdings mit Frankreich ist er nicht ins Reine ge kommen. Dieses Land, dem er das größte Entgegen kommen bewies, ist ihm am wenigsten dankbar ge wesen. Er hat die katholische, überwiegend monarchisch gesinnte

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Brixener Chronik
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Pagina 5 di 8
Data: 01.02.1895
Descrizione fisica: 8
, 24.Jänner. (Leo-Gesellschaft.) Soeben erscheint das Jahrbuch der Leo-Gesellschaft für 1895, aus welchem wir entnehmen, dass diese zur Fördemng christlicher Wissenschaft und Kunst in Oesterreich gegründete Gesellschaft auch in dem abgelaufenen Jahre wieder recht be deutende Fortschritte gemacht hat. Nach Abzug der im Jahre 1894 verstorbenen Mitglieder trat die Leo-Gesellschaft mit einem Stande von 45 Förderern (ü.fl.200), 40 lebenslänglichen Mit gliedern (5, fl. 100) und 1267 Mitgliedern (jährlich

fl. 5) und Theilnehmern (zusammen 1352) ins neue Jahr herüber; der Gesammtzuwachs an Mitgliedern und Theilnehmern im Jahre 1394 beziffert sich auf 237. Gemäß dem Rechnungs abschlüsse war die Gesellschaft im Jahre 1894 in der Lage, nahezu fl. 8000 für die Zwecke der Literatur- und Kunstförderung zu verwenden, und sie schließt das Jahr mit einem Vermögensstande von über fl. 20.000. Die Leo-Gesellschaft ver zeichnet vier Mitglieder des allerhöchsten Kaiser hauses, sowie bereits eine erhebliche Anzahl von Herren

und Damen des katholischen Adels unter ihren Mitgliedern und Theilnehmern; selbstver ständlich nimmt der katholische Clerus, wie die Mitgliederliste ausweist, regen Antheil an den Bestrebungen der in der Leo-Gesellschaft schon recht zahlreich vereinigten katholischen Gelehrten und Künstler. Hoffentlich wird auch das Jahr 1895 eine große Schar neuer Förderer und Mitglieder einer Gesellschaft zuführen, die berufen scheint, der katholischen Religion und dem Vater lande wichtige Dienste zu leisten

. Die Kanzlei der Leo-Gesellschaft befindet sich in Wien, I., Anna gasse 9, wohin Anmeldungen zu richten sind. Der Jahresbericht weist eine namhafte Anzahl von wissenschaftlichen, literarischen und künstlerischen Unternehmungen auf, welche die Leo-Gesellschaft im Jahre 1894 theils begonnen, theils weiter gefördert hat. Es sei namentlich hingewiesen auf das ausgezeichnete „Oesterreichische Literaturblatt' unter der Leitung Dr. Schnürers, dessen 3. Jahr gang dasselbe immer mehr in die Vorderreihe

, welche nach den verschiedensten Richtungen hin durch die Leo- Gesellschaft veranlasst und herausgegeben wurden. Das Jahrbuch der Leo-Gesellschaft für 1895 enthält 9 größere und kleinere Abhandlungen und Vorträge über theologische, geschichtliche und socialwissenschaftliche Gegenstände, die sämmtlich von bleibendem Werte sind. Gleichzeitig mit dem Jahrbuche erscheint die zweite Gabe der Ge sellschaft an ihre Mitglieder: „Lieder im hl. Geiste' von R. v. Kralik, dem Verfasser des Weihnachts spiels. Kleine Chronik

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Volksblatt
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Pagina 3 di 14
Data: 28.11.1903
Descrizione fisica: 14
, das chinesische Riesenreich sünszehn neue Missions sprengel entstehen. Am 1. Februar 1885 wandte sich Leo XIII. persönlich an den chinesischen Kaiser, setzte ihm die Absichten und Ziele der schriftlichen Missionstätigkeit auseinander und wies aus den Segen hin, welcher daraus auch für die staatliche und bürgerliche Ordnung erfließe. Dieser Brief fand in China die freundlichste Aufnahme. Der Kaiser erbot sich sogar, das Patronat der christlichen Mis sionen selbst zu übernehmen. Sogar der Wunsch wurde geäußert

der Kirche Gottes in Australien und auf der Insel welt des stillen Ozeans, wo Leo XIII. der katholi schen Hierarchie 20 neue Sprengel eingliederte und der australischen Kirche den ersten Kardinal gab. Dem nordamerikanischen Freistaat gegenüber betrug sich Leo XIII. mit solcher weisen Fürsorge, daß der amerikanische Kardinal Gibon sagen konnte, daß Leo XIII. in keinem andern Teil der Welt in der öffentlichen Meinung eine solche Anerkennung, als in diesem großen, freien Lande genießt. Der spanisch

-amerikanische Krieg brachte neue Verwicklungen mit sich; doch wußte Leo es dahin zu bringen, daß die wesentlichen Rechte der Kirche auf Kuba nnd den Philippinen gesichert wurden. Große Verdienste erwarb sich Leo XIII. um die Kirche im. ehemals spanischen Amerika. Er gab diesen durch Revolution und Logenwirtschaft verwüsteten Ländern eine stattliche Anzahl vorzüg licher Bischöfe. 25 neue Bistümer wurden geschaffen. Der schreckliche Priestermangel wurde durch die Sendung neuer Genossenschaften einigermaßen

ge hoben. Für die so lange vernachlässigten Indianer- Missionen wurden eine Reihe neuer apostolischer Vikariate uud Präsekturen geschaffen. Große Freude erlebte Leo XIII. in Asrik a, das ja gerade während feines Pontifikates eine .Umwandlung sondergleichen erfuhr. In Afrika und aus seinen Inseln wurden 35 neue Sprengel er richtet. Die tüchtigsten Missionskräfte wurden heran gezogen und das ungeheuere Arbeitsfeld unter sie verteilt. Leo XIII. hat während seiner fünfundzwanzig jährigen Regierungszeit

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 29.01.1931
Descrizione fisica: 12
Berge. Das Bild, das Leo von Hagen erblickte, mutete ihn an wie ein schönes Märchen. Gab es wirklich so trotzig-starke Männer, so wundersame Frauen in den Bergen und Schluchten des Balkans?... Die einen erschienen ihm wie Helden, die anderen wie Feen oder verkleidete Prin zessinnen. ' ' Wie orientalische Fürsten schritten diese schlanken, hochgewachsenen Montenegriner einher in ihrer reichen malerischen Tracht: den weiten blauen Beinkleidern, den gelben hochschließenden Gamaschen

, wie das der Männer, die rote Capa mit dem goldeyen Stern, darunter floß das wunderbar reiche und lange Haar, das mit Gold- und Silberschnüren durchflochten war, über den Rücken bis zu den Hüsten hinab. Unbekümmert um die neugierigen Blicke der Türken, schritten die Montenegriner auf der Straße dahin, dann gab es eine kurze Stockung. Heinz Bücher war ihnen mit Leo von Hagen gefolgt, und jetzt rief Rr. B - Sette » Sie eilten durch mehrere Gassen und Gäßchen, ohne den Gesuchten zu finden. Verstimmt gelangten

sie zu dem Hafen, wo die Montenegriner eben wieder ihr Boot bestiegen und die Rückfahrt antraten. Leo und Heinz grüßten hinüber zu dem Boote und blickten ihm nach, bis er ihren Blicken entschwand. „Wie wunderschön diese Marikka ist!' rief Leo. „Um ein solches Menschenwunder noch einmal zu sehen, würde ich hundert Meilen weit reisen —' „Das ist nicht nötig, lachte Heinz. „Du kannst Marikka schon morgen Wiedersehen. Ich reite nämlich nach Rieka, um Asa Aga und die Seinen zu besuchen. Kommst du mit?' „Mit Freuden

, Heinz!' rief Leo feurig. „Wann reiten wir?' „In aller Frühe. Wir wollen gleich Pferde mieten —' „Mieten?' rief Leo entrüstet. „Nein, wir kaufen welche.' „Ja. wenn du ein Krösus bist ' „Das bin ich nicht, aber ein Paar Pferde kann ich mir leisten. Da kommt mir ein guter Gedanke. Heinz: wir gehen in den Khan und fragen nach dem Preise der bei- den Araber —' „Die wird El Nemir wohl nicht ver- kaufen —' „Das denke ich auch; aber wir erfahren dabei, ob El Nemir hier ist oder nicht —' „Ach. wie klug! Komm

!' Der Khan lag st'll und einsam, als ob er kein menschliches Welen beherberge. Das Zauntor war aeschlossen; als aber beide durch eine Lücke schauten, gewahrten sie, daß die Pferde nicht mehr da waren. „Sollte El Nemir bereits fort sein?' fragte Leo. „Ich will den Wirt fragen,' sagte Heinz und trommelte denselben heraus. Der kleine dicke Türke verbeuate stch fast bis zur Erde und fragte unterwürfig: „Womit kann ich' Eurer Herrlichkeit dienen, erhabener Herr?' „Wir wollen zwei Reitpferde kaufen,' sagte

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Volksblatt
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Pagina 9 di 10
Data: 04.08.1897
Descrizione fisica: 10
Zweite Beilage zum „Tiroler Bolksblatt' Nr. «2, vom Mittwoch. 4. Auaust 1897. Generalversammlung der Leo-Gesellschaft in Klagensurt. (Schlussbericht.) Bei der Festversammlung im dicht gefüllten, geschmackvoll decorierten Wappensaale des Landhauses waren unter Anderen zu bemerken, die Fürstbischöse von Gurk und von Lavant, Hosrath v. Kozaryn in Stellvertretung des Landespräsidenten, Landeshaupt mann Graf Zeno Goöß, Fürst Heinrich Nosenberg, GM. v. Büß, Ministerpräsident Baron Reyer und v. Pilat

, Bürgermeister von Klagenfurt, Julius Neuner, Gras Hoyos, Msgr. Nagl aus Rom, Conte Veith, Hofrath Schwab, Handelskammerpräsident v. Hillinger, Berghauptmann Gleich u. a. m. Das Präsidium nahmen ein: Baron Helfert, General sekretär Prälat Schindler, Graf Brandts, Landeshaupt mann von Tirol und Präsident des Tiroler Zweig vereines und die übrigen Directionsmitglieder. Nach der herrlichen Festhymne, v. Richard v. Kralik, sprach Fürstbischof Dr. Kahn über die erhabenen wissenschaft lichen Ausgaben der Leo

, an welchen so Viele achtlos vorübergehen. Stürmischer Beifall lohnte die herrlichen Worte. In der Schlussrede gab der Vorsitzende auch bekannt, dass der erste Vicepräsident, der hochw. Herr Feld- bischos Dr. Belopotoczky, durch die Taufhandlung im allerhöchsten Kaiserhause diesmal ferne gehalten sei und seine herzlichen Grüße telegraphisch entsendet habe. Der Vorsitzende schloss: „Das Wort hat sich verwirklicht: Die diesjährige Generalversammlung der Leo-Gesellschaft gestaltet sich zu einem vollen Erfolge

!' Ein Bankett mit 120 Gedecken vereinigte am Abend die Mitglieder der Leo-Gesellschaft und ihre vornehmsten hiesigen Gäste in dem festlich geschmückten Saale des »Hotel Sandwirt'. Es brachte Se. Excellenz Baron Helsert das „Hoch' aus Se. Majestät dem Kaiser und Se. Heiligkeit den Papst aus; Hofrath Ritter v. Kozaryn aus die Leo- Gesellschaft im Namen des abwesenden Landespräsi denten; Se. Excellenz Graf Brandis auf die Regierung und an den anwesenden Vertretern; Dr. Schindler auf den Hochw. Herrn

Fürstbischof, den Engel der Diöcese und deren Herrn. Professor Neumann toastierte auf den Kärntner Landesausschussder Gastfreundschaft desselben im Wappensaale des Landhauses verdanke die Leo-Gesellschaft eine ihrer glänzendsten Versammlungen. Professor Dr. Hann toastierte auf seine Excellenz den Freiherrn von Helfert, Professor Gitlbauer auf Se. Excellenz den Grafen Hoyos und Localcomite, Pro- sessor Noltsch auf Dr. Hann. Dieser Antwortete mit der treudeutschen Versicherung seiner Sympathien sür

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Lienzer Zeitung
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Pagina 14 di 23
Data: 23.03.1901
Descrizione fisica: 23
sie eine silberverschnürte Uniform; unter einer Gruppe älterer Herren befand sich Leo. Doch kaum bemerkte er, daß Helma, die am Ende des Saales «eben einem jungen Mädchen saß, sehnsüchtig zu ihm hinüberschaute, als er sogleich zu ihr eilte. Das mußte man ihm lassen, wie in seinem Aussehen, so war er anch in seinem Benehmen der vollendete Kavalier. Auch Frau von Hohenstein konnte nicht umhin, sich das zuzu gestehen. „Nun, Kind, amüsierst Du Dich?- fragte sie Helma, die am Arme des Verlobten

glückstrahlend auf sie zugeschritten war. Doch sie wartete die Antwort nicht ab, sondern wandte sich an den jungen Mann. „Bester Leo, ich wollte Sie etwas fragen. Bitte, geben Sie mir Ihren Arm!' Leo gehorchte, und nachdem Frau von Hohenstein außer Hör weite ihrer Tochter war, verbreitete sie sich über das Thema, das die kleine Ellernbnrg angeschlagen hatte. Was ihr Leo darauf antwortete, beruhigte sie völlig. „Sie Verkehren also gar nicht mehr mit dem Mädchen?' fragte sie zum Schluß. „Aber, mein Gott, wofür

hatten, weil sie für ihren einzigen Sohn eine andere Verbindung wünschten. Das war sehr erklärlich. Leo hatte recht gethan, der jungen Dame sein Wort zurückzugeben, und wenn ihm das ein anderer übelnahm, so konnte er im Grunde nichts dafür. Helma aber konnte sicherlich ganz zufrieden sein über die erste sentimentale Neigung ihres Verlobten. Wer weiß, in welcher Ge sellschaft er es sich sonst hälte Wohl sein lasten! Frau von Hohenstein kannte ja die Menschen. Leo jedoch kam zu der Ueberzeugung, daß die offene Aussprache

an ihr in die Höhe und bezeigte seine Freude, sie zu sehen, in so stürmischer Weise, daß sie sich des unbändigen Tieres nicht hätte erwehren können, wenn ihn nicht eine — ihr, ach, so wohl bekannte Stimme zugerufen hätte: „Hierher, Pluto, hierher!' Leo Steiubeck im Jagdkostüm stand neben ihr, seinen Hut lüftend. Anne-Marie, die über die Begegnung heftig erschrak, dankte und wollte sofort weitergehen, als er ihr den Weg vertrat. „Ich habe gehört, Ihr Vater sei krank. Wie geht es ihm jetzt?' fragte er. Seiue

von ihr? Das Sonneugold badete im See, schimmerte durch die Wipfel der Bäume und kletterte an den Buchenstämmen hinab, während die Schatten der Gebäude ins Gigantische wuchsen. Sie waren beide eine Zeitlang verstummt, jetzt brach Anne- Marie das Schweigen. „Ich muß gehen,' sagte sie. „Ich wollte mich vor der Nachtwache durch einen Gang ins Freie erholen und werde, fürchte ich, später heimkommen, als ich beabsichtigte.' „Und die Schuld daran trage wieder ich!' sagte Leo, seine schönen, dunklen Augen auf ihr Gesicht

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Der Bote für Tirol
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Pagina 10 di 12
Data: 02.11.1905
Descrizione fisica: 12
vou ausgezeichneten Fähigkeiten, ei nem hellen, durchdringenden Verstände nnd äußerst angenehmen Manieren. Er gab sich jede erdenkliche Mühe, Emiliens Liebe zu ge winne» — aber sie blieb sich immer gleich. Da erschien ein italienischer Kavalier, Graf Leo Brazzoli, ans der Bildsläche. Sein erstes Auftrete» erregte allgemeine Sensation. Braz zoli war ein vollendet fchöner Mann. Er hatte einen gebräunten Teiut. schwarzes, glänzendes Haar, fein geschnittene Züge nnd das blendende Weiß seiner Zähne

wurde noch durch deu schwarzen Schnnrrbart gehoben, der über dem schönge- formten Mnnde wie hiugehaucht erschien. Mit der elegantesten Tournürc verband er eine noble Ungezwungenheit im Veuehmcu. Nur blitzte aus seinem schwarzen Flammenauge zeit weilig ein unheimliches Feuer hervor, das den schärferen Beobachter unwillkürlich zurückstieß. Die Frauen jedoch sahen nur seine Vorzüge. Bald hatte nian Alsred vergessen und Leo war in der Tat der Löwe des' Tages. Auch er hatte Eunlien gesehen

und als der schönsten nnter den anwesenden Damen schenkte er ihr die größte Aufmerksamkeit. Die männlichen Badgäste er warteten bestimmt, für die vielen, seinctivegen von den Damen erlittenen Zurücksetzungen sich durch den Korb gerächt zu sehen, den Emilie auch Leo geben werde. Sie sollten sich täuschen, auch Emiliens Stunde war gekommen. Was die blauen Augen Alfreds nicht vermochte», das taten die schwarzen Braz- zolis. Ihre Kälte war besiegt, das Eis ihres Herzens gebrochen. Sie liebte deu Grasen. Es ivar

ein. Von der rechten Seite hörte cr ein Geflüster, er nahte sich leise der Laube, aus der es kam. Deutlich unterschied er die Stimmen Emiliens »ild des Grase». „Teueres, angebetetes Mädchen,' hörte er Leo flüstern, „willst Du mein sein, ganz mein, willst Dn mir folge» als geliebtes Weib diirchs ga»ze Leben?' „Aus ewig!' hauchte Emilie, dann wnrde es still nnd nur eiu leises Geräusch drang zu Al fred, wie von Knssen, die gegeben uud erwie dert wurden. Alfred hatte genug gehört. Er stürzte wie wahnsinnig

aus dem Garteu. Am anderen Tage steckten die Kurgäste die Köpfe zusammen nnd sprachen geheimnisvoll mitein ander, als ninßte etwas Wichtiges vorgefallen sein. Und so war es auch. Gras Brazzoli war an jenem Abend mit der Generalin G . . . . z .einig geworden und erklärte Emilie ösfentlich als seine Braut. In kurzer Zeit sollte die Hochzeit sein. Am Tage vor derselben erhielt Leo ein Bil- lett, welches ihm eine Forderung Alsred's brachte. Der Graf steckte das Billett gleichgültig ei«. Er war eiu

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Brixener Chronik
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Pagina 5 di 8
Data: 08.09.1896
Descrizione fisica: 8
. Fragmente', der vornehmlich deshalb ausgeschlossen wurde, weil er den Socialistensührer Schuhmeier in eine vertrauliche Seetionsberathung eingeführt hatte und in seinem Blatte immer offener antikatholischen Tendenzen huldigt.) Onginal-Correspondenzen. ASdruS unlerer OÄa.'Correlpondenzen nur mit Ouellenangabe Mattet. Salzburg, 3. September. (Festabend des akademischen Leo-Vereines, Inns bruck.) Im Anschlüsse an den IV. allgemeinen österreichischen Katholikentag in Salzburg feierte auch der akademische

Leo-Verein aus Innsbruck am 2. September im „Römischen Kaiser' einen Festabend. Es hatten sich dazu auch zahl reiche Vertreter seines Verbandsvereines, des aka- demischenGörres-VereinesMünchen eingesunden, um den zweiten Verbandstag mög lichst feierlich—zu begehen. Leider wurde der Saal zu klein, um all die Erschienenen zu fassen. wieder gutmüthige Person, deren Haupt zwei mächtige schwarze Kopftuchflügel nach der „Soiz- buager' Tracht zierten, Gegenstand des lebhaftesten Interesses wurde

, der einem nach der langen Regenzeit so wonnig scheinen wochte. Eine ziemliche Anzahl der Theilnehmer Als Gäste gaben dem Vereine die Ehre: Prälat Dr. Schindler, erster Vicepräsident des Katholiken tages, die Abgeordneten Dr. v. Riccabona, Dr. v. Guggenberg und Klotz; ferner Universitäts- pröfessor Dr. Biederlack, Pfarrer Deckert, Propst Mitterer, Canonicus Wörnhör, Präses Mehler, Graf D' Avernas, Graf Form, Professor Pasch :c. (Üanä. msä. Kichmayr, Vorstand des Leo- Vereines, eröffnete mit begeisterten Worten

zu bleiben. Freudigen Widerhall fanden die Worte, des Prälaten Dr. Schindler, der als Generalsecretär der Leo-Gesellschaft die engen Beziehungen zwischen Leo-Gesellschaft und Leo- Verein, resp. Görres-Gesellschaft und Görres- .Vereinbetönte und die Mitglieder zu reger wissen^ schaftlicher Thätigkeit ausforderte. Die herzlichsten Grüße des Verbandsvereines übermittelte der Vorstand des akademischen Görres--Vereines, eanä. MI. Göttler, der auf das Wachsen^ der beiden Vereine und die Ausbreitung ihrer Idee

am Congress angemeldet. Aus Canada in Amerika z. B. wird Se. Eminenz Msgr. Begin, Erzbischos von Cire und Verweser der Diöeese Quebec, mit zwei an deren Bischöfen nach Trient kommen, wo sich auch der Richter am Obersten Gerichtshofe Herr Dr. Routhier und der Publicist Tardivel, Director der „1a Vsritö' von Quebec, sich einfinden werden- Von Frankreich aus werden der hochw. ?. Octave der Abt von Befsore, Graf de Mun, Leo Harmes Vicomte Hugues und andere angesehene Persön- begab sich zunächst in die Kirche

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