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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 18
Data: 07.01.1906
Descrizione fisica: 18
Seile „Tirole? Nolksbote.' XlV. um seinen Führerlohn betrogen.— Er geht aber nun ernstlich in sich und hält in einer aufrichtigen Beichte Abrechnung mit unserm Herrn. — Florian kommt in große Not, sein Geld ist alles dahin, auch sein Ansehen und sein Mut, er arbeitet als Handlanger bei einem Bau; immer heißer wird seine Sehnsucht uach dem früheren Knechtdienst. — Der Stradegger nimmt ihn auf die Fürsprache der Hausdirn Moidl probeweise auf ein Vierteljahr wieder in dm Dienst und der Florian

ist herzensfroh. Moidl, die ältliche Hausmagd, macht nun dem Florian mit ihren reichen Ersparnissen aufdringliche Heiratsanträge, Florian schlüpft aus, die Moidl gibt aber die Hoffnungen nicht auf. — Florian wird infolge der früheren Aufregungen krank; er hat dm Typhus, wird aber im Stradeggerhaus gehalten wie ein Kind, namentlich die herzensgute Bäurin (Mariann') verpflegt ihn mit der Aufopferung einer Mutter; das tut dem Florian herzmswohl, er weint vor Rührung und nennt die Bäurin seine Mutter

. — Nach seiner Genesung nimmt sich der Florian doppelt zusammen und wird wieder ein Musterknecht. Der Stradegger- bauer nimmt ihn einmal auf dm Markt mit. Im Marktgewühle findet der Florian eine Briestasche mit zirka 5000 Gulden. Der Geldteufel tritt als Versucher an ihn heran, aber der Florian jagt ihn von sich; treu und redlich offenbart er den Fund und nun stellt sich heraus, daß die Brieftasche dem Stradeggerbauer gehört. Der dankbare Bauer will dem Florian an 500 Gulden Finderlohn auszahlen, dieser weigert

sich aber entschieden, auch nur einen Heller anzunehmen. Hiemit ist der Inhalt des von dieser Geschichte im Jahre 1904 Erzählten kurz wiedergegeben; ich will nun die Erzählung wieder regelrecht fortsetzen. N. Der Florian bekommt ein Untersatz!. — Ein freudenreicher Weihnachts brief. — Zwei Mädchen an einem Fenster. — Eine sonderbare Beichte. — So was kommt auch in den besten Häusern vor. — „I mag di nit' mit darauffolgender Predigt. — Leben für Leben. — Fein sein, beinander bleiben I Als der Stradegger

mit seinem Knechte vom Markte nach Hause kam, vom unglücklichen Verlust des Geldes erzählte und wie noch alles glücklich ausgegangen, indem gerade der Florian der ehrliche Finder gewesen, da drückte Frau Marianne dem Knechte dankbar die Hand und sagte gerührt : „Florian, du hast uns vor einem großen Unglück bewahrt — vergelt's Gott zu tausendmal!' „Da ist gar nichts zu danken, liebe Hausmutter,' er widerte der Florian, „ich kann ja nicht dafür, daß gerade ich das Geld gefunden Hab' . ^ aber freuen tut's

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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 20
Data: 13.05.1906
Descrizione fisica: 20
Seite 4. „Tiroler Volksboke.' Jahrg. XIV. kann ihm das Zeugnis eines ehrlichen und treuen Mannes aus stellen, der einer solchen Tat gar nicht fähig ist.' Der Florian warf dem Bauer einen dankbaren Blick zu. Die Erklärung des Stradegger machte aber auf den Posten führer keinen Eindruck, er bemerkte nur kühl: „Eure Wohlmeinung wird dem Manne wenig nützen.' „Was soll dann geschehen?' „Das Gericht wird schon das Entsprechende finden.'/ „Vorher muß ich aber doch verlangen, daß die Sache etwas besser

gegen den Florian. — Der arme Meisterknecht stand wie vernichtet da. Hin und wieder zuckten seine Muskeln, als ob er sich einer unsichtbaren Schlinge entwinden wollte. — Seine Kammer wurde noch einmal von oben bis unten durchforscht. Der zweite Gendarm begab sich in Begleitung der anderen Knechte hinüber ins Ääldchen, wohin man das Vieh getrieben hatte, und untersuchte jeden Busch und Stock und Stein, die irgend wie zur Bergung des Geldes hätten dienen können; aber alle Mühe war umsonst — es fand

sich nichts. Nun wandte sich der Postenführcr wieder an dm Florian. „Ihr wollt also nicht bekennen?' fragte er. „Ich habe nichts zu bekennen,' erwiderte dieser mit Festigkeit. „Dann haben wir hier auch nichts mehr zu suchen,' sagte der Gendarm streng; „im Namen des Gesetzes verhafte ich Euch.' Der Florian tat einen unterdrückten Schrei und wich ein paar Schritte zurück, indem er wild die Fäuste ballte. Der zweite Gendarm senkte das Bajonett, während der Postenführer nach den Händen des Knechtes griff. Da legte

sich der Stradegger noch einmal ins Mittel. „Ich leiste für den Florian jegliche Bürgschaft,' erklärte er, „es ist nicht nötig, ihn zu verhaften.' „Es tut mir leid,' erwiderte der Postenführer, „aber ich darf Eure Bürgschaft nicht annehmen.' Die Gendarmen drangen auf den Florian ein. „Ich bitte wenigstens, die Abführung bis zum Abend zu verschieben,' machte der Stradegger einen letzten Versuch; „jetzt bei hellichtem Tage gibt's ein gewaltiges Aufsehen und die Unschuld des Knechtes muß sich doch in Kürze

herausstellen.' „Das verträgt sich nicht mit unseren Instruktionen,' entgegnete der Postenführer kalt. Der Stradegger atmete schwer auf, dann trat er zum Florian, drückte ihm warm die Hand und sagte: „Florian, um Gotteswillen, du mußt's halt dulden! Es ist eine schwere Prüfung, aber der Herr weiß, warum er sie dir zuschickt. Du mußt dem Herrn auf seinem Leidensweg folgen, aber sei überzeugt, er verläßt die Unschuld nicht.' Der Florian konnte nicht sprechen, er erwiderte nur zitternd den Händedruck des alten

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Tiroler Volksbote
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Pagina 3 di 16
Data: 20.01.1907
Descrizione fisica: 16
Jahrg. XV. „Tiroler Volksboke.' Seile 3. „Lieber Florian! Vor allem wünsch' ich dir ein recht glück seliges, neues Jahr. Lauter Freude und Segen möge das neue Jahr dir bringen und ich will den lieben Herrgott bitten, daß er mich ein bißchen mithelfen läßt, dir das neue Jahr glücklich zu machen. — Gelt, jetzt bin ich mit dem Neujahrwünschen dir wohl vorgekommen? — Zu schenken Hab' ich nichts als dieses Bildl. — Schau's nur ein bißchen an. Es stellt keinen Engel vor, aber auch kein Ganggerle

, sondern ein eigenwilliges Ding, das seinen Kopf und sein Herz alleweil bei einem neuen Bauer hat, der ihm einst geholfen, den Korb auf die Alm zu tragen. — Wenn du für das Bildl das köpfete Ding selber haben willst, so weißt schon, wo du nachfragen mußt. Vielleicht verliert's nach und nach ganz seinen eigenwilligen Kopf und tut g'rad' alles dir zu Wunsch und Willen. — Lieber Florian, ich bin jetzt mit der Kamperbänrin, dem Nannele, und mit dem Stradegger- vater in St. Peter auf Besuch beim Herrn Josef. Alle lassen

das Gesicht des Florian, als er den Brief zu Ende gelesen hatte. — Den amtlichen Hypothekenausweis entfaltete er gar nicht, sondern schob ihn wie etwas Neben sächliches beiseite; dafür begann er den Brief des Mariele noch einmal zu lesen und im währenden Lesen sagte er öfters: „O mein liebes Mariele — du gutes, treues Herz!' Bevor er das Schreiben zusammenialtete, küßte er noch die teuren Schriftzüge, dann nahm er wieder das Porträt des Mädchens zur Hand uud wurde nicht müde, dasselbe immerfort

sich richten, sie müßten auf den Königenmarkt nach Eisenbach fahren. Das henrige Futter wäre viel zu wenig für die Menge Vieh und er wolle die fleckete Kuh samt den beiden Jährlingen noch verkaufen. Der Groß^ knecht riß die Augen weit auf und stand ganz überrascht. Das war ja vollständig gegen die früheren Absichten und die so sicheren Berechnungen des Florian vor dem Winter! Der Florian ließ ihm aber nicht Zeit, sich zu äußern, indem er kurz erklärte, es sei so sein Wille. Am frühen Vormittag fuhren

die beiden schon mit dem Vieh talaus. Der Florian brauchte mit seinem Marktvieh aber nicht bis Eisenbach zu fahren. Der Wirt von Friedlach, dem die Rinder außerordentlich gefielen, bot dem Florian, als dieser am Wirts hause ankehrte, gleich 300 Gulden. Nach kurzem Handeln wurde man auf 320 fl. einig. Der Wirt zahlte den Kaufpreis bar aus. Nachdem der Florian dem Großknecht zwei Gulden Trink geld gegeben hatte, schickte er diesen nach Hanse, er selbst aber reiste unverzüglich nach Innsbruck

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Tiroler Volksbote
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Pagina 12 di 16
Data: 18.09.1904
Descrizione fisica: 16
Seile „Tiroler Volksbole.' Inhrg. XU. heit gezeigt hätten. — Um Ostern hemm war der Florian wieder so weit hergestellt, daß er arbeiten konnte. Er bot nun alle Kräfte und allen Fleiß auf, nicht nur um seine Schaffers leute zufrieden zu stellen, sondern auch um durch das größt mögliche Entgegenkommen und durch vermehrte Pflichttreue den Stradegger-Leuten einigermaßen das Gute 'zu vergelten, was sie ihm angetan hatten. Von früh morgens bis spät abends arbeitete er unverdrossen und es zeigte

sich bald, daß der Florian die Bauernaibeit nicht verlernt und die alte Geschicklichkeit nicht verloren hatte. Keine Verrichtung war ihm zu schlecht und keine Arbeit zu schwer, die er nicht frisch und gern anfaßte, und nebenbei sah er mit solchem Fleiß zum Besten seines Schaffers, daß der Bauer selbst nicht besser auf seinen Vorteil hätte schauen können. Sonntags ging er in aller Früh schon zur Kirche — das Betcn hatte er in seiner Krankheit erst recht erlernt; nach dem Gottesdienst

war er aber auch unter den Ersten wieder daheim. Vor dem Wirtshaus hatte er jetzt eine gewisse ängst liche Scheu ; er betrat dasselbe wohl den gqnzen Sommer nie; dasür saß er oft an Sonntag-Nachmittagen allein bei der Bäuerin in der Küche und unterhielt sich mit ihr im traulichen Gespräch wie ein Sohn mit seiner Mütter. Der Florian war abermals ein Mufierknecht geworden. Da machte sich eines Tages Moidl, die Hausdirn, wieder einmal an den Florian heran. Als die Heiden zufällig allein auf dem Feld arbeiteten, sagte die Moidl

Plötzlich: »Du, Florian, das Berghubergsitl ist seil; was meinst denn, sollten wir es nicht kaufen? Es ist ein schönes, kommodes Höfl.' „Ich hab' ja keinen Kreuzer Geld,' erwiderte der Knecht. »Geld hab' schon ich soviel,- erklärte die Moidl, „du brauchtest bloß den Bauer zu machen.* „Zu einem Bauer bin ich nicht zu brauchen, höchstens zu einem Knecht,' redete sich der Florian heraus; »und übrigens geht's mir jetzt beim Stradegger so gut, daß . ich nie und nimmer fortgehen möchte Um das Kaisertum

Rußland würde ich meinen Platz beim Stradegger nicht vertauschen.' Die Moidl. sah. daß vorläufig nichts zu machen sei, sie gab aber deshalb ihre Hoffnungen nicht auf, sondern tröstete sich damit, daß der Florian auf die Länge der Zeit ihrer Liebe und Opferwilligkeit nicht widerstehen könne. Vierzehn Tage später war großer Markt in Altenstätten. Der Stradegger mußte hingehen, denn ein Schuldner wollte ihm dort ein größeres Kapital zurückzahlen; auch gedachte der Stradegger ein Paar Ochsen zu kaufen

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Tiroler Volksbote
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Pagina 5 di 16
Data: 06.01.1907
Descrizione fisica: 16
Iahrzl. X V. „Tirvlev Volksbote.' Seite 3. Florian oder Die Geschichte eines Unechtes. Erzählung, von Neimmichl. (Fortsetzung. ! Nachdruck strafr. verfolgt. Beim Prähanser wurde das Haus gescheuert und festlich aufgeräumt. Eine stille, warme Christfreude wehte durch den ganzen Hof und selbn der Florian in seiner gedrückten Stimmung spürte ein selig-frohes Schlagen in seiner Brust. Als er beim Zuduukeln in Gesellschaft des Großknechtes mit dem geweihten Räucherwerk durch Haus uud Stall wanderte

, betete er mit be sonderer Jnbruust um Christkindleius Segen und wie frohe Hoffnung zog es durch fein Gemüt. — Alle Dienstboten durften zur heiligen Christmette um Mitternacht in die Kirche hinumer- geheu. Der Floriau selbst blieb daheim, um das Haus zu hüte«. Nachdem die Hausleute längst schon fort waren, ging der Florian hinaus auf den Söller und schaute hinunter ins Tal. Es war eine wunderherrliche Christnacht. Der volle Mond stand mitten am Himmel, die Sternlein blinkten und flackerten so frisch

des Mondes. — Ab und zu ein leichter, leiser Knall im Holz der Wand oder im vereisten Scheitermeiler, sonst alles tiesnächtige, in ihrem Ernst beinahe drückende Stille. Umso überwältigender kam es, als plötzlich in die tiefe, atemstille Nachtruhe hinein, im mächtigen,' vollen Chor alle Kirchenglocken zusammenklangen und ein tausendfaches Echo in den schlafenden Bergen und Felsklüften erwecktem Dem Florian griff dieses Klingen und Singen, dieser laute, geisterhafte Hall durch die schlaftrunkene

, schweigende Natur tief ins Herz; einerseits weckten die Klänge ein frohiestliches Himmelsahnen, andererseits aber ein unbestimmtes und doch mächtiges Sehnen, eine Art von zehrendem Heimwehe. — Voriges Jahr um diese Zeit war das Mariele fortgegangen und nichts hatte er mehr von dem Mädchen gehört. Wo mochte es heute sein und würde es auch einen leisen Gedanken an ihn hegen? Je länger und lauter die Glocken klangen, desto schwerer wurde dem Florian ums Herz. Schließlich konnteer es heranßen nicht mehr

sich auf der Bank ein Ledertäschchen liegen. Wen das Christkind schickt. — Wie ein Mädchen seinen Willen behält und wie die Christnachtsglocken das Glück einläuten. — Der Florian möchte fliegen. — Entschwunden ist am Tag, was die Nacht gebracht. — Ein Brief und ein Bildchen und noch etwas. — Wie der Florian ver schwenderisch wird. — Es gibt Leben im Hause. — Der Florian bleibt abermals in einer Rede stecken. — Was der Herr gegründet, sich im Herrn auch findet. — In Liebe und Leid, bis der Tod euch scheid't

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Alpenzeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 21.08.1932
Descrizione fisica: 8
auf der Schulter vom Bahnhof zum Strandhotel hat Florians junges Herz entzückt. Er singt noch abends im Bett und pfeift schon ehe der Hahn kräht. Um die Mittagszeit lehnt er an der väter lichen Limonadenbude und sieht die Strandpro menade entlang, denn er weiß: es geht eine jun- lle Dame vorüber, weiß und schön, und nickt ihm tu: „Da steht ja wieder mein Gepäckträger von steulichl' Und Florian reckt sich blutübergojsen hoch und grinst. Heute bleibt sie sogar stehen. Sie sieht Florian an und fragt: „Kannst

Du rudern?' — La natürlich, er sei doch am Wasser groß ge worden. — „Willst Du mich morgen mal ru- ìern?' — „Warum erst morgen?' fragt er ge dehnt. — „Ja. morgen.' Und sie verabredeten «e Zeit. — „Ist rudern teuer?' fragt sie noch. >- „Dreißig Pfennig die Stunde', entgegnet Florian gefaßt und männlich. — „Das geht.' Das Meer liegt glatt wie blaues Pergament- Papier, als Florian die junge Dame ins Boot phrt. „Dorthin?' kragt sie. — „Nein, dahin', deutet er, und sie setzt sich ans Steuer. Der Junge treibt

das Boot mit starken Stö gen aufs offene Wasser. Immer, ivenn er sich tei dem beweglichen Spiel des Ruderns zurück beugt, schnellen seine Füße vor. und die derben vootsstiesel berühren die weißen Strandsanda rn der jungen Dame. Sie spürt es kaum: ihm Wr wird das Blut in den Adern heiß. „Florian, das ist eigentlich ein komischer Na me', beginnt sie. „Woher hast Du den? Und wie alt bist Du eigentlich? Ich glaube, ich müßte Sie sagen.' „Sechzehn', antwortet Florian, „da kann man noch Du sagen, ich tu's

dann eben auch. Und Florian heiß ich nach meinem Vater. Und Du?' — „Anna!' — Florian reikt die Nu- der durchs Wasser. Anna? Das ist nichts. So, heißen seine Schwestern und Tanten auch. Das ist doch kein Name für ein so Helles und städti sches Geschöpf! Er sieht sie an. und sein Blut bè? ginnt zu kochen. Er malt sich aus, baß Anna ihm gehöre, und daß er sie aufs Meer Hingusrudern dürfe, sc weit er wolle. Und dann würden sie in der Mittagssonne belegtes Brot essen und Saft trinken — keine Brauselimonade

Anna, „bei uns in der Stadt sind die Jungens nicht so. Sie haben ganz andere Augen. Ich glaube zum Beispiel, daßDu nicht lügen kannst.' Cr denkt nach. Das Ist so eine Sache: ein ganz reines Gewissen hat man eigentlich selten, ohne zu wissen warum. »Mag sein', aibt er zur Ant wort. Und nun tönt nur das rlmtlimische An schlagen des Wassers im Takt mit dem Pocken seines Herzens. Plötzlich — Florian weiß nicht, woher ihm der Mut kommt, — fragt er: „Magst mich heira ten?' — „Warum nicht?' Anna macht

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Dolomiten
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Pagina 6 di 16
Data: 25.06.1938
Descrizione fisica: 16
dem Elisabethenverein. Allen Spendern ein herzliches Vergelts Gott! Die Vorftehung des ElisabethenvercineS S.Michele. Dem Vinzenz-Verein Bolzano: Lire 59.— anstatt Blumen auf daS Grab dcS Herr». Florian Egger- Larcher von Familie Trafoler-Stiegl. Denr Biilzenz-Berein Merano. Anstatt Blumen auf das Grab von Frau Kofier-Wallak Lire 15.— von Familie Hans Lahn. Dem Jesuhclm: Im treuen Gedenken an den lieben Paten Florian Eg 9 er-Larck>er L 59.— von'Familie Anton Weis-Rencio. In ehrendem Gedenken an Herrn Egger-Larcher

, Rcncio.-L 19.— von I. G. Zum ehrenden Gedenken an den verstorbenen Herrn Florian Egger L »25.— von Ungenannt. Im An denken an Herrn Karl v. Prctz L 39.— von Luise und Bnino Thurnhrr. Statt Blumen auf daS Grab des Herrn Florian Egger-Larcher L 29.— von Maria Dclu,a. Statt eines Kranzes auf das Grab des Herrn Florian Egger L 49.— von Familie Larcher-Rencio. Im lieben Gedenken an Florian Enaer-Larchcr L 25.— von Kathi Vichwcider. Anstatt Blumen auf daö Grab des Herrn Florian Egger-Larcher

L 59.— von Familien Koker, Bolzano-Cornaiano. Dem Tschidererwerk: Anstatt Blumen auf daö Grab deS lieben Vaters Larcher, R« 2 >cio, L 25.— dem Tschidererwerk von Fa. Frau-- Röll, Sodawasscr- fabnkant. Spende: Von Raiffcisenkasse X, :io in ehrendem Gedenken an ihren verstorbenen Pkmldenteil Florian Egger-Larcher: L 299.— der Vinzenz-Konferenz SRencto, L 199.— dem Jesuheim in Cornaiano. Vmzciiz.Konferen, Rencio: I 59.— als Gedachtmsspende für den lieben Vetter Egger-Larcher von Familie Liiitncr-Puff-Erlacher, Gries

, und Z -10.—zum Gedenken an den lieben Nachbar und Vetter Egger-Larcher von Plattner-WaldgrieS, Rencio. In dankbarer Ermnerung an Herrn Florian Egger- ßarcher L 25.— von Matthias Mayr-Rcncio. An Stelle von Bluiiieil auf das Grab des Herrn Florian Egger-Larcher L 39.— von Luis Staudacher. Statt Bliimeii auf das Grab ihres liebe» Nachbarn Florian Egger-Larcher L 39.- von H. B, Im treuen Ge- denken ihrem Trauzeugen Herrn Florian Egger L 49.— von Frau Maria Wwe. Viebwcider.

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Tiroler Volksbote
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Pagina 11 di 16
Data: 21.01.1906
Descrizione fisica: 16
über die Sozialdemokraten, welcher ebenfalls mit großem Beifall aufgenommen wurde. — Am Dreikönigentag abends hatten auch der Turnverein und die Theatergesellschaft eine Christbaum feier, welche wieder die ganze Nacht dauerte und mit Musik und Tanz gefeiert wurde — denn das stimmt ja ganz gut zu einer Christbaumfeier. Florian oder vie Geschichte eines Unechtes. Erzählung von Neimmichl. (Nachdruck strafr. verfolgt.) Der Primizer rückt ein und der Florian spitzt den Mund. — Der Bauer verweh, t ihm das Jauchzen

und der Florian hält sich ans Schnalzen. — Der Florian tut Fliegen locken und zettelt mit der Nandl eine Verschwörung an. — Es kommen Gäste, das Haus füllt sich zum Feste. — Die Primiz. — Tafelfreuden und -Leiden. — Der Florian hält die Schlußpredigt. In Tiefenbrunnen erdröhnten die Pöller und weckten ein tausendfaches Echo am Stradenwall und hinten im Wald und droben auf den Bergen; dazwischen klang und schmetterte die Musik und über den Dächern und Giebeln wallten buntfarbige Wimpel und Flaggen, blähten

. Ihre Gesichter glänzten vor Glück. — Auf der Kirchgasse drängten sich der alte Vetter Jörgl und der Knecht Florian durch den dichten Kreis der Ver wandten und Freunde und ergriffen stürmisch die beiden Hände des Primizianten, der eine die rechte, der andere die linke. Der alte Vetter, ein Bruder Stradeggers, ließ ein paar knollengroße Tropfen auf die geweihte Hand seines Neffen fallen, als er die selbe küßte, der Florian aber drückte, als ihm der Primiziant wehren wollte, gerad' extra noch drei-, viermal

hintereinander einen ehrerbietigen Kuß auf die Linke desselben. Das Stradegger- haus droben in der Höhe war von unten bis oben mit Kränzen, Taxgewinden uud Blumensträußen verziert, über der Tür prangte eine Inschrift und von den Giebelfenstern hernieder wehten zwei lange Fahnen. Als der Primiziant mit seinen Angehörigen hinauf kam, schwenkte der Florian aus einem Fenster seinen Hut, schoß mit einer Pistole und ließ ein paar helle Jauchzer steigen. — Auch in den nächsten Tagen kam der Florian aus der Lust

vor sich hertanzen. Bei jedem Hause wollte er jauchzen, als aber der Bauer sagte, das Jauchzen schicke sich nicht für eine geistliche Hochzeit, unterließ er es, dafür schnallte und knallte er aber mit der Peitsche förmliche Tänze und Märsche herunter. Das verstand der Florian. In den letzten Tagen vor der Primiz wurde aber der Florian ganz merkwürdig still und gedankenvoll. - Der Stradegger hatte alle Dienstboten ohne Ausnahme zur Primiz und auch zum Fest mahl im Gasthaus eingeladen — auch sollten alle beim

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Bozner Tagblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 05.02.1944
Descrizione fisica: 8
hin?' frug der Sprecher von den beiden Ein- helmlschen und' betrachtete gutmütig die Bergsteiger. ‘ • „Wir wollen übers Hochjoch und von der Südseiten auf die. Weißspike'. Der Doktor führt« das Wort bei den Alpi nisten. Trommler wider Willen Von Hans Karl Breslauer Im Jahre 1916 war es. Und es ereig nete sich in ein'em Reservelazarett in der Nähe von Budapest. In diesem Reservelazarett war auf irgendwelchen Umwegen der. Florian Steinlechner gelandet! Die unbedeutende Handverletzung

, die er sich durch einen Sturz zugrzogen hatte,, war ausgeh eilt, er befand sich sozusagen im Zustand der Rekonvaleszenz, unterhielt — der Florian war zeitlebens ein lustiger Bursch ge wesen — , die Kameraden mit feinen Spässen, und brannte darauf, wieder zu seinem Regiment zu kommen, deyn sein Grundsatz war: „Was zusam-neng'hört, das soll man nicht auseinanderrcißen — und ich g'hör zu- meinen Kameraden! Die Kameraden geh'n mir ab. Fort will ich, weil ich da nix mehr zu suchen habt' Der Erfüllung seines Wunsches, stellte

sich aber, rin Hindernis entgegen, denn so oft sich Florian auch an den Feldwebel wandte und? auf gut wienerisch darauf sinwies, daß er schon länM wieder ge- Und f«>i, sagt« der Feldwebel im Hinblick mraus, daß Florian Reastnents-mufiker war, und sein« mustkalkschen. Wichten nur nach vöMger Aushetluns Nachkom men konnte: „Hat — wos willst? ... Fort willst?.. Kerem,— kannst schon trommeln?' „Melde .gchorfamst — nein!' erwiderte Florian uni> der FeDwebel sagte kurz- angebunden: „Kerem — alsdann — was willst

dann? Wtreten!' Flotian trat gehorjamst ab, langweilte ich, lernte ein paar Brocken Ungarisch, chrieb seiner Braut lange Briese und >en Kameraden melancholische Feldpost arten und brachte nach ein paar Tagen eine'Bitte aufs neue vor. „Teremtete!' schnauzte ihn der Feld webel an. „Wos is? Schon wieder bist da?' „Ich bist' gchorfamst —' stotterte Flo rian, aber- der Feldwebel unterbrach ihn barsch: — „Wer red't? Ich red! Wenn ich red' — red't kelnerl ... Kannst schon trom meln?' „Nein!' sagte Florian, konnte

abtreten und ließ wieder einige Zeit vergehen. Von Tag zu Tag.wurde Florian Stein- lcchner trauriger. Er fühlte sich nicht wohl in dieser Umgebung — ein gesun der Mensch paßt eben nicht in ein Spital — drängte und drängte, ihn doch endlich zu seinem Regiment zu schicken, bis der Feldwebel bei der Visite eine» Tages zum. Stabsarzt sagte: . .„Der da — Herr Stabsarzt — der da — will er schon immer zu sein Regiment zaruck.... Aber loß ihn nicht — weil kann er noch nicht trommeln, kereM

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Dolomiten
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Pagina 3 di 8
Data: 12.04.1939
Descrizione fisica: 8
heraufkommen. An der bunten Mütze erkannte man den Fuchsenüerger Studenten. „Florian ...' sagte Jürgen Stark, und seine Stimme klang ungehalten, und man fühlte ihn böse werden über die Störung der wundersamen Stunde. „Florian, was' ivill er bei mir?' Renate fragte ein »venig ängstlich: „Wird er hierher kommen? Ich möchte doch lieber jetzt gehen . . „So rasch läßt der Ritter seine Gefangene nicht von der Burg! Aber ... er wird sie verstecken und den guten Florian sehr rasch daoonsagen...' Er nahm Renate

bei der Hand und führte sie durch eine Türöffnung in der alten Mauer zu einem Raum, der durch kleine Schieß scharten mit dem Mouerring. aus dem fie beide gestanden hatten, verbunden war. Er hatte auch noch eine schmale Pforte zum Burghof hin. „So, Ptädct,' sagte Jürgen, „hier btcibst du. bis der.Ewige' davoogegaygcn ist. Kannst uns ja aus den Gucklöchern da beobachten. Sollst sehen, wie rasch der Florian geht...' „Was willst du ihm denn sagen?' „Daß ... ich zu arbeiten habe! Darauf hört er immer

!' ' * Es »var wirklich der Florian, der zu Iür- gcr haufkam. Renate sah ihn später neben Jürgen stehen, als sie sich auf Zehenspitzen zu den Schießscharten hi,»aufrcckte. Jedes Wort, das die beiden tauschten, konnte sie verstehen. „Was führt denn dich zu inir?' fragte Jürgen, nachdem er Florian begrüßt hatte. Der Gefragte lachte: „Kann mir schon denken, daß es dir nicht lieb ist, in deiner Einsamkeit gestört zu werden, junger Dich ter. Aber sieh, der Morgen lachte so früh- lingshell, ausgefchlafen

war ich, und zmn Kolleg fehlte mir die Lust! Da wollt' ich mal nach dir sehen. -Wir haben sa feit fener fröhlichen Nacht mit der Annelott' nichts mehr gehört voneinander . . .' Jürgen gab nur ein verlegenes „Ja. . . natürlich!' zurück. Er dachte an das blonde Mädel, das in feinem Versteck jedes Wort hören konnte. Florian aber fuhr unbekümmert fort: „Sie ist übrigens immer noch sehr verliebt in dich, die Annelott' . . . wenn ich sie auch getröstet habe und wir gute Freunde ge worden sind ... und vielleicht

noch etwas mehr. Ich habe ihr einfach gesagt, daß du wieder mal 'ne Neue hättest . . . Bei Dich tern halte die Liebe nie lange, und auch das neue Mädel sei sicher sehr bald vergessen!' „Florian!' So beschwörend rief Jürgen es. daß der andere ihn verwundert ansah. b Schwere Verbrühungen durch kochendes Doffer. Das 2 Jahre alte Mädchen Anna Maria Disintin in Laives erlitt schwere Ver brühungen d»»rch kochendes Master. Während die Mutter einen Kestel mit kochenden Master vom Feuer nahm, verlor das mif

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 13.12.1889
Descrizione fisica: 4
den ganzen Abend hindurch in heiterster Stimmung. Was die Aufführung betrifft, war dieselbe eine iu jeder 'freundschaftlichem Verkehr, den der Rangunterschied Zwischen beiden nicht trüben konnte. Es waren dies die Familien des Oberförsters Dohna und des Försters Florian. Marianne, Dohna's Gattin, ver kehrte gern in dem kleinen Häuschen und unterhielt fich'mit der FSrsterin über Alles was Frauen in- teresstren, kann. Noch enger wurde der Verkehr, als beiden Familien fast zu gleicher Zeit em Sohn geboren

wurde. Es gibt in solchen Fällen ja genug Anknüpfungspunkte für die Frauen, und eine Mutter achtet der gesellschaftlichen Stellung wenig wenn ste von ihrem Kinde plaudern kann. Anders war das Verhältniß zwischen Dohne und seinen Förster. Bon des Ersteren Seite außerordent lich herzlich und herablassend, Florian aber ließ es nie ar dem schuldige» Respekt der dem Vorgesetzten fehlen. Der Verkehr der Beiden nahm niemals einen vertraulichen Charakter an, denn der Förster ging in seinem Gespräch

nicht aus dem dienstlichen Rahmen heraus. Kerzengerade mit znsammenge- nommenen Fersen stand Florian stets vor dem ^Oberförster und regte sich nicht her, bis Dohna sagte: Rührt Euch, Florian. Da» Eigenthümlichste war, daß er den Oberförster stets Herr Lieutenant nannte und trotz mannigfacher Vorstellungen nicht davon abzubringen war. Das kam daher. Florian hatte bei dem selbigen Bataillon gestanden wie Dohna und beide hatten in derselben Compagnie den schleSwigholsteinischen Feldzug im Jahre 1343 und 49 mitgemacht

. Der junge Forstmann war damals Lieutenant und Floriaa sein Bursche. Wie za gewöhnlich das Verhältniß zwischen dem Offb zierSburschen und seinem Herr» ein gewisse begrenzte Vertraulichkeit annimmt, so erhöht sich das während des Krieges noch mehr, besonders wenn der Herr o gütig gegen den Burschen ist wie Dohna gegen Florian war. DaS Beste, was aufzutreiben war, trug der Bursche seineA Herrn zu. daS beste Quar tier reservirte 'er für ^hn und mehr als einmal wagte er sein Leben für ihn. Beim Sturm

auf die Düp- peler Schanzen wär Dohna mit dem gezogenen Degen vor seinem Zuge hergestürmt, aber kaum hatte er zwanzig Schritte gemacht, als ihn. eine feindliche- Kugel in den.Oberschenkel traf und auf das reichlich von Artilleriegeschossen beworsene Schlachtfeld hinstreckte.. Florian, der. dicht hinter seinem Herrn, war, warf die Büchse ÄberMe Schul ter, hob ihu auf und trug ihn an einen- gedeckten Ort, .wo er ihM'deu.Hrstzn nothwendigstes Verband anlegte. . ^ „Das Wrd'^ich. Dir> nie .vergessn», Florian

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Tiroler Volksbote
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Pagina 11 di 16
Data: 04.09.1904
Descrizione fisica: 16
bewogen hat, ist noch nicht genügend aufgeklärt. Wie sich herausstellt, sind die Wunden doch nicht lebensgefährlich. (ZW. Nachträglich wird uns berichtet, daß man den Täter in einem Schuppen fand und verhaftete.) Florian oder VIe LeWchte eine» llnechtez. Eine Geschichte von Netmmlcht. Auf dem Krankenbett. — Der Sensenmann klopft an. -- Eitle Sorgen. — Ein braver Hausvater und eine Mutter. ^k°ls der Florian beim Stradegger als Knecht eingetreten war, tarn wieder eine gewisse Ruhe und Sicherheit

und ein Gefühl des Wohlseins über ihn; aber gerade diese Ruhe und die Ausspannung von den früheren Aufregungen und Sorgen brachte einen Rückschlag auf den Körper mit sich und ließ die Keime einer Krankheit reifen, die der Florian längst schon mit sich in den Gliedern herumgetragen hatte. — An einem Sonn abend im Advent klagte der Florian über heftiges Kopfwehe und starkes Frösteln; er mußte sich flüher zu Bette legen und die Bäuerin richtete ihm einen heißen Tee. Am Sonntag in der Früh hatte das Fieber

nicht nachgelassen, sondern war eher schlimmer geworden und bleischwer lag es dem Florian in allen Gliedern. — Man holte einen Doktor, welcher bedenklich die Achseln schupfte und auf längeres Drängen der Bauersleute er klärte, der Florian habe das hitzige Fieber oder den Typhus. Richtig begann der Knecht am Sonntag nachmittags schon zu phantasieren und das Fieber wuchs von Stunde zu Stunde. Am Montag hatte der Kranke wieder einige helle Augenblicke und er wurde mit den Sterbsakramenten versehen

. — Von nun an tobte das Fieber durch volle sieben Wochep und während dieser ganzen Zeit kam der Florian nicht ein einzigesmal zum Bewußtsein. Mariann', die gute Bäuerin, hatte der Hausdirn Küche und Wirtschaft übergeben und ließ es sich nicht nehmen, den Florian in eigener Person zu Pflegen. Tag und Nacht faß sie am Krankenlager des Knechtes und wandte demselben soviel aufopferungsvolle Liebe und zarte Sorgfalt zu, daß sie auch für ihr leibliches Kind nicht mehr hätte tun können. Nur ab und zu wurde sie auf kurze

Zeit von einem alten Nachbarsweiblein am Krankenbett abgelöst. — Der Stradegger erschien täglich ein paarmal in der Krankenstube und erkundigte sich mit der Sorge eines Vaters um das Befinden des armen Knechtes. — Der Doktor mußte alle Tage kommen — oft holte ihn der Bauer mitten in der Nacht — allein seine Kunst schien macht- los gegenüber dem rasenden Fieber. Mehrmals erklärte er, der Florian könne es keine 24 Stunden mehr aushalten, daS Fieber müsse ihn verbrennen. Und doch hielt eS der Florian

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Tiroler Volksbote
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Pagina 9 di 18
Data: 17.04.1904
Descrizione fisica: 18
Jahrg. XII. „Tiroler Wolksbote.' Seite 9. Maul, und er hatte den Florian in die liederliche Gesellschaft hineingezogen. Da der Florian seit Wochen sich im Wirtshaus nicht mehr hatte sehen lassen und ganz auffallend die leichte Bruderschaft mied, ließ es dem Rudl keinen Frieden mehr. Eines Avends, als der Florian gerade ein paar Stangen zur Heuarbeit in d^r Nähe des Futterhauses herrichtete, tauchte plötzlich der Rudl hinter dem Zaun auf. „Florian,' sagte er höhnisch, „gelt, bist wohl

unter die Betbrüder gegangen und' hast dich lassen vom Stradegger, dem alten Graukopf, hübsch unter die Kappe tun? Der Stradegger ist aber auch ein richtiger Schlaumeier; er weiß schon, wie er es anstellen muß, um seine Knechte bis auf den letzten Schweißtropfen auszunützen und auszuschiuden. . . Nicht einmal ein bißchen unschu dige Unterhaltung vergönnt er dir, nur damit er dich jeden Augenblick zur Hand hat.' „So ist der Bauer nicht,' erwiderte d.r Florian; „er ist gut und freundlich mit uns Dienstboten

.' „Hahaha,' lachte der Rudl, „gut und freundlich, das glaub' ich schon ... Er weiß auch, warum . . . Einem Pferd tut man auch schön, wenn es tapfer ziehen soll, und umso schöner tut man ihm, je schwerer man ihm auflegt... Florian, so ein Pferd, so ein Arbeitsvieh bist du auf dem Stradeggerhof geworden... Ich hätt' nicht genmnt, daß du eine solche Let- feigen wärest und dich vom Alten so schön Hunden ließest. . . Weißt, ein Pferd, das die ganze Woche hindurch geschundm und gerackert hat, das laßt

uns und uns allein. Am Sonntag können wir uns einmal entschädigen für die langweilige Wochenrackerei... Da geht's lustig her und kein Bauer hat sich darum nur einen Hosenknopf zu kümmern. Der Bauer zahlt uns auch nur sür den Werktag ... Wir Knechte müssen doch auch eine Freude und eine Unterh ltung haben.' „Aber die Unterhaltung kostet Geld!' wandte der Florian ein. „Wozu verdienen wir denn ein Ge d und wozu haben wir denn eins, als um uns damit etwas zukommen zu lassen?' erwiderte der Rudl. „Ich glaub

' doch, man muß auch ein bißchen auf die Zu kunft denken,' sagte der Florian, „und auf den alten Tag braucht man auch etwas.' „Schau', was sür nette Sittenlehren dir der falsche Grau kopf schon eingeprägt hat!' höhnte der Liederliche; „du bist ein dummer Esel, Florian .... Zukunft haben wir Knechte keine .... Mit unserem armseligen Löhnlein können wir es in alle Ewigkeit zu nichts bringen .... Wir find einmal Knechtlein und bleiben Knechtlein unser Lebtag: aber eine Freud' muß der Mensch haben, deswegen

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Bozner Tagblatt
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Pagina 4 di 4
Data: 29.03.1945
Descrizione fisica: 4
nur als velhstvcrstiimlliclie i >: mimente dos Wnldsinndes nnsnh. betracb- die irolio lb moinsoliai' der beiden !u;!- ■r.u Leute mit l'nwilier „lob glaube gar Pu liebsi diesen Sause wind!''. sagte er eines Tages zu seiner Tocb- :er. und da bat .Marearctbe mit glühendem (iesielit ihren V.ner. ihr Florian zu Manne 7 a rieben. Aber da war Christophorus ärgerlich gc- \\ orden. „Die Tochter eines Ratsherrn und ein Mann ohne Beruf! Niemals! Denn Malen, was ist das schon? Flatterkunst und Gaukelei. Cs steckt kein Frnst und keine W issenschaft

dahinter. Wenn er wenigstens Porträts und Wandbilder malen wollte, aber er verspielt seine Farben mir mit blühenden Härten und Kinderköpfen. Nein, eher gäbe Ich Dich einem Schuhmacher, der sich mit seinem Leder abmiiht'' Da wagte Margarethe keine Crwiderung und wollte traurig in ihre Kemenate gehen, aber der Vater hielt sic zurück. „Florian muß aus dem Hause, und Du mußt ihn ver gessen!' Weicher fügte er hinzu: „Aber Du sollst nicht traurig _ sein, nenne mir einen anderen Wunsch! Nächsten Monat hast

Du Heburtstag. ich will Dich für den begrabenen Traum gern entschädigen!' Margarethe dachte eine W eile nach und Sagte dann bescheiden: ..So wünsche ich mir ein hübsches Andenken an Florian. Er soll mir eine kleine wilde Mohnblume ma len. wie ich sie sommers gern vom Feld rand pflücke.' Nun hälfe der Ratsherr seiner Tochter zwar lieber ein seltenes Geschmei de geschenkt, denn die unwägbaren Dinge des Gefühls waren ihm immer etwas unbe haglich. aber er hielt sein Wort und gab sogleich bei Florian die Blume

in Auftrag. „Kommt in einer Woche wieder, lieber Oheim!' sagte Florian und kopfschüttelnd entfernte sich der Ratsherr.. „Daß inan, so eine einfache Blume zu malen, soviel Zeit brauchte!' Fr fand indessen nach acht Tagen die Staffele! noch leer und ließ sich mißmutig auf weitere acht Tage vertrösten. Warum hatte er nicht auch gleich die kleine List erkannt, die Florians Abreise hinauszögern sollte? Denn anders konnte <y sich die feere Leinwand nicht erklären. Als er aber am Schluß der zweiten Wo che immer

noch keine gemalte Blume vor fand, wurde er sehr zornig. „Ihr seid ein Nichtskönner. Florian, und ein Faulpelz! Noch heute verlaßt Ihr das Haus! Florfan blieb ruhig. „Wartet doch noch bis morgen, lieber Oheim', bat er. Aber Christophorus hatte keine Geduld mehr. „Morgen Ist cs zu spät, denn m morgen hat Ja Margarethe schon Gcburts. — Er biß sich auf die Lippen, fuhr aber fort: „Nim, das gellt Euch nichts an. Ich brauche das Bild nicht mehr!' Aber nun waren Florians Augen aufgeblitzt. „Eine Stunde. Oheim! „Packt

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Dolomiten
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Pagina 7 di 16
Data: 27.05.1939
Descrizione fisica: 16
. ( 28 . Zortsctzung» Wir beide, Florian und ich, finde» kein Wort über das Geschehen dieses Tages. Es ist uns heilig, und wir glauben, es zu ent weihen, wenn wir die Gedanken aussprcche», die wir in uns tragen. Still bleibt jeder für sich, und zum ersten Male, seit mir „ns kennen, geht jeder mit feinem Hund de» abendlichen Weg allein. Ich bin am anderen Tage schon vorm Morgengrauen mach, kleide mich an, denn ick, habe nickst viel schlafen können, und sehne mich nach der stunnnen Nacht zu Menschen nnd alltäglichen

Sorgen. So gehe ich mit 'Nero durch die Straße», biete dem Apo- thcker, der eben feilten Nachtdienst beenden will, einen.„Guten Morgen' »nd kehre erst heim, als iric Sonne das Städtchen weckt. Florian erwartet mich. „. . . und was soll nun geschehen?' Er spricht die Frage, die auch mir nach geht. seit Renate alles weiß. „Wir werden warten müssen, Florian, warten, was Renate Förster mit uns be spricht!' . .. . Sein kurzes „Ja' gibt mir die Gewißheit, daß auch er in dieser Nacht zu dem Ent schlüsse kam

. Wir werden warten i»üsseu ... lind wir müssen lange warten. Als wir an diesem Tage den Pförtner vom Kinderheim nach Renate fragen, be stellt er „ns nur ihre Grüße. Wir möchten verzeihen, so sagte sie, wenn sie uns nicht sprechen könne. Aber wir ahnten wohl, warum . . . Florian schreitet ernst neben mir her. Dann verhält er den Schritt »nd sagt zögernd: „Wir Männer kennen uns wohl schlecht aus mit der Franenseele .... Als d» mir in Fuchsenberg das alles erzähltest »nd wir beschossen, Renate Kunde zu bringen

von Ullrich Karsten, . der Jürgen Stark ist, da habe ich gemeint, sie würde glücklich sein und uns bestürmen, mit ihr in sein ein sames Haus zu gehen . . . 'Nun aber ist es so ganz anders. . .' Ich sage nichts. Soll ich dein Florian dagegensprechen, soll ich ihm erklären, daß es gar zu verständlich ist, wen» Renate För ster «Ilci» sein will? Ahnt er nicht, daß sie das Wlinder erst begreifen muß, daß sie sich auf hundert Fragen 'Antwort geben will, ehe sie sich entscheidet? Ist cs denn gar

^und Grabsch, der hinterdrein läuft, zuin istrand hinab, um nach dem Boot des Fischers zu sehen. Es liegt nicht am Steg, und ich weiß nun. daß Thomas, wie immer, wenn die Nacht kommt, hinüberaefahren ist zur Insel und bald zurückkehren wird. Ich warte auf ihn. Er ist nicht erstaunt, daß ich wieder daheim bin; denn er hat schon von den Wassern aus den Lichtschciu aus dem Fenster meines Hauses fallen sehe». Es sind nur wenige Worte nötig, u»> ihn zu bestiniinen, inorge» abends Florian, Renate

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Dolomiten
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Pagina 3 di 8
Data: 19.04.1939
Descrizione fisica: 8
und hatte doch seine Absicht damit: „Das mit dem Liebeskummer ist wohl immer noch Landplage hier zu Fuchsenberg? Wir konnten zu meiner Zeit überhaupt nicht davon loskommcn ... lind meine Renate hat es scheinbar auch erwischt; schon nach den ersten acht Tagen sind die Briefe ausgeblie- den ... Grad so wie damals bei meinem Vater ... jtiinmt's, Leopold?' Er hob das Glas und trank dem alten Freunde zu. Der nickte stumm, aber selig. Florian schmunzelte vergnügt. 'Alexander Förster war doch ein alter Herr mit junger Seele

, ein prachtvoller Later, der sein Mädel verstand, weil er ja selbst in diesem Städt chen studiert hatte und alles, alles kannte. Und weil das nun eben io war, nabm Florian sich ein Herz, der Wein ball ibm zur Kühnbeit, und er beschloß in dieser Stunde, noch all das Leid autzumacken. das er — freilich ohne cs zu motten — den bei den Menschen damals aus der Burg gebracht hatte. Dem Jürgen und der Renate . . ■ Er glaubte es schlau anzusaiwen. der „Ewine', als er mm Ari sagte: „Weißt du . . . daß deine Tochter

dir . . . nichts ge schrieben hat und so... ist nicht verwunder lich .. . weil natürlich.... na ja, es ist nämlich genau so . . . wie bei unserm Dich ter, wie bei Jürgen Stark . . . Verstehst du das . . .?' Obwohl Florian gar nicht glaubte, daß er sich klar und deutlich ausgedrückt habe, meinte Alexander sogleich: „Selbstverständ- lich, Florian, ich verstehe alles! Da ist also mein Mädel in jenen Dichter verliebt und, wie du meinst, umgekehrt auch . . . Wie ist denn die Sache nun? Komm, ich geb' 'ne Flasche vom Besten

, wir setzen uns drüben auf ein Viertelstündchen unter den Flieder. Dann kannst du mir alles erzählen, ja?' Florian schlug eine Flasche vom Besten grundsätzlich nie ab, und darum erzählte er auch, was er wußte. So aber konnte es nur in Fuchsenberg sein: Da tollten buntbemützte Jungen im blü henden Garten bei einer Bowle zur Maien nacht, sangen und tranken und waren froh ... und seitab unterm Flieder beim „Besten' saß ein alter Herr und ließ sich vom „Ewi gen' die Liebesgeschichte erzählen

. . . Maienzeit im verwinkelten Fuchsenberg an der kleinen, munteren Ute. — ft Als die Bowlengläser leer waren und die Sonne schon rosenrot und schüchtern über die Dächer sah. zogen die Studenten heim. Alexander Förster drückte dem Florian, mit dem er lange und ernsthaft gesprochen hatte, die Hand und sagte: „Ich danke dir, mein Junge! Bist ein feiner Kerl! Wir wollen die Sache schon mitsammen in Ordnung bringen. Es hat sich zwar viel gewandelt in Fuchsenberg, wenn man nach 30 Jahren ein Mädel

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Dolomiten
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Pagina 8 di 16
Data: 27.05.1939
Descrizione fisica: 16
. Dann ist jeder mit seinen Gedanken allein. Ich weiß, daß Ullrich Karsten von seinem Turmfenster aus mein Haus sehen kann, und ich will nicht, daß er von den Menschen weiß, die bei mir sind. So gehen wir am anderen Morgen in früher Stunde durch die Heide. Es ist eine große Erwartung In uns allen, fast m* .zli einer Feier. Dann ist cs Nacht, und wir sitzen im tahn, den Thomas zur Insel hinüverlenkt. Florian und Renate bleiben im Kahn, in- es ich zu Matthias spreche. Nicht viel Worte sind es, die ich ihm sage. Und er versteht

mich. Schweigend geht er uin Strand und reicht Renate nnd Florian ie Hand. „Es ist gut so ... es ist gut fo', sagt er ann und schreitet mit uns dem Haufe zu. Ullrich Karsten ist in seinem Ärbeits- immer, dort, wo ich ihm zum ersten Male egenüberstand. Wir haben besprochen, daß Matthias nur lich dem Dichter melden soll. Die anderen sollen drunten in der Halle oder droben or des Dichters Tür warten, bis ich ihm lles gesagt habe. Ich zwinge mich zur Ruhe, als ich eintrete, freudig sieht Ullrich Karsten

' den Pepus begrüßt, Ullrich Karsten, habe alten, guten Kirlch getrunken und im Garten vorm Tor- warryauscyen geiesien mit ... . nun raten Sie, Ullrich Karsten, mit wem wohl?' Ihn hat der Name Fuchsenberg und meine letzte Rede zu aufmerksamem Hören gebracht.. Ick habe nicht geglaubt, daß er so ohne Widerstreben meine Erzählung aufnehmen würde. „Also mit wem?' Ich antworte, ohne zu zögern: „Mit dem Manne, der einst in Fuchsenberg der „Ewige' hieß, mit . . Er unterbricht mich: „Mit Florian

.... mit.... Florian! Sagen Sie mir.... ist das wahr?' Ich fühle, daß er mehr hören will, und ich bin der Stunde dankbar, die mir das alles so leicht macht. Ausführlich erzähle ich, ohne zu sagen, daß ich mit Florian davon sprach, daß Ullrich Karsten Jürgen Stark sei. Als ich geendet habe, spricht er: „Mein „Ewiger', und er hat immer noch seinen Grabsch . . . sagen Sie, einen Grabsch mit einem Stummelschwanzchen und einem schwarzen Ohr?' Ich nicke. So liebevoll, so zart sagt der Dichter diese letzten Sätze

.... der Florian, unbeschwert, fröhlich und geradezu wie einst. Ullrich Karsten reckt sich im Rollstuhl auf. Es ist, als wolle er dein Augenblick ent fliehen, als suche er den kranken Körper mit Macht dem Stuhle zu entreißen. Doch da ist Florian schon bei ihm, hat seine Hände in den seinen, sieht ihm fröh lich in die ernsten Augen und meint: „Was der Florian sagen würde, Jürgen, altes, dum meg Haus, was der Florian sagen würde. Jürgen .... fragst du? Das will ich dir sagen! Er würde sagen: Du bist ein Dichter

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Tiroler Volksbote
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Pagina 2 di 20
Data: 08.07.1906
Descrizione fisica: 20
. Es entstand ein fürchterlicher Schrecken; alles, was laufen konnte, lief davon, mehrere Beter wurden getötet oder verwundet. Die Juden schössen noch in die Flüchtenden. So kam es, daß die Leute endlich, um sich zu wehren, die betreffenden Judenhäuser stürmt«! und die ärgsten Bösewichte umbrachten. Florian oder > Die Geschichte eines Unechtes. Erzählung von Reimmichl. (Fortsetzung.) Nachdruck strafe, verfolgt. Der Florian hatte sich anfangs im Kerker einem dumpfen Schmerz überlassen und sich immer tiefer

. Der Florian befolgte den Rat und wurde bald der eifrigste Arbeiter im ganzen Strashans. Die Arbeit ließ ihn nicht nur zeitweise seinen Schmerz vergessen, sondern sie regte ihn auch an und gab seinem Geiste neue Spannkraft. Er offenbarte auch hier wieder seine angeborene. Geschicklichkeit und Ordnungsliebe und hatte sich bald die Zu neigung vieler seiner Mitgefangenen sowie das Vertrauen des Direktors und der Aufseher erworben. Der Gefängnisgeistliche hatte schon längst die Ueberzeugung von der Unschuld

des armen Knechtes gewonnen. Der ruhige, klare Blick, die offene Stirne, das sichere Auftreten und das charaktervolle Benehmen des Florian unterschieden ihn auffallend von allen übrigen Sträflingen und nötigten förmlich zur Annahme, daß er nicht in diese Gesell schaft gehöre. Sein Nfer in den religiösen Uebungen, der Fleiß und die Gewissenhaftigkeit bei allen Arbeiten und in Befolgung der Vorschriften zogen den Geistlichen immer näher,zum Florian hin. Nachdem dieser sich ein paarmal aufrichtig

vor dem Priester ausgesprochen hatte, war dem Geistlichen jeder Zweifel an der Unschuld des Florian geschwunden. Er fand nun erst die rechten Worte, um den Florian zu trösten, indem er alles nur als eine schwere Prüfung Gottes hinstellte, wodurch der liebe Gott ihn wie seinen Diener Job noch mehr im Guten stählen und kräftigen wolle, um ihn später tausendfach dafür zu belohnen und viel leicht schon in dieser Welt mit dem Sonnenschein höherm Glückes zu übergießen. — Soweit es in der Macht des Geistlichen stand

, erleichterte er jetzt schon die Lage des unschuldig Verurteilten. Er berichtete auch dem Pfarrer von Tiefenbrunn über die muster hafte Haltung, den Fleiß und die Verläßlichkeit des Florian — und der Pfarrer erzählte es mit Freude dem Stradegger. — Die freundlichen Bemühungen und überzeugenden Reden des Strafhausseelsorgers brachten dem Florian großen Trost; sie gaben ihm wieder Kraft und Mut, jedoch in arbeitsfreien Stunden und besonders in der Nacht legte sich die frühere Traurigkeit mit ganzer Schwere

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Tiroler Volksbote
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Pagina 2 di 20
Data: 15.04.1906
Descrizione fisica: 20
Gewissen hast alm (immer) ein' schön' Tag —, Das wünsch' ich mir und euch und allen zusammen — Ein freudiges Osterfest — in Ewigkeit. Amen. Florian oder Die Geschichte eines Unechtes. ' Erzählung von Reimmichl. (Fortsetzung.) Nachdruck strafr. verfolgt. „Aber was ist denn geschehen?' sorschte stürmisch der Florian, „redet doch, Bänrin — wer ist denn gestorben?' „Ja wohl die Mariann', die Stradeggermntter,' ent gegnete die Bäurin. „Die Stradeggermutter!' stöhnte der Florian, „die gute, liebe

' — und den Florian, wenn sie ihn noch einmal sehen könnt', hat sie alleweil verlangt . . . Soviel ergeben ist sie gewesen und wenn sie unsern Herrn auf'n Kreuz angeschaut hat, ist's allemal gewesen, als ob sie lachen tät'. ... Letzte Nacht um 2 Uhr ist sie gestorben, ganz ruhig ist sie hinübergeschlafen.' So erzählte die Bäurin. „Ist der Herr Josef nicht gekommen?' fragte gespannt der Florian. „O freilich, schon am Sonntag,' erwiderte der Hans; „die Gotl hat ihn alleweil bei der Hand gehalten und hat ihm g'rad

' ins Gesicht geschaut ... Er ist nicht mehr fortgegangen und hat ihr auch die Seel' ausgesegnet.' Wieder eine Zeitlang stand der Florian schweigend da, dann sagte er plötzlich: „Herr, gib ihr die ewige Ruhe! ... Ich muß hinüber zum Stradegger — morgen früh werd' ich schon kommen.' „Geh, tu doch zuerst etwas essen,' mahnte die Bäurin, „mußt doch müd' und hungrig sein auf den weiten Weg.' „Ich kann nicht essen,' seufzte der Florian, „ich brächt' keinen Bissen hinunter . . . Gute Nacht!' Mit diesen Worten

eilte er fort den Feldweg entlang, auf welchem die beiden ändern hergekommen waren. Nach zwanzig Minuten hatte er schon den Stradeggerhof erreicht. Aus dm Stubenfenstern heraus drang Heller Lichtschein. Der Florian schlich an ein Fenster und schante hinein. Mitten in der Stube stand das blühweiße Leichenbett, umgeben von brennenden Kerzen, künstlichen Blumen und lebenden Rosmarin- und Nagelestöcken. Die Leiche war zugedeckt. Zu Häupten der selben stand eine Herz Jesu-Statue, links und rechts davon

an der Wand hingen viele Heiligeitbilder. An den Bänken herum knieten die Leute und beteten. — Der Florian riß sich vom Fenster los und stürzte hinein ins Zimmer. Dort siel er vor

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Tiroler Volksbote
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Pagina 8 di 16
Data: 26.06.1904
Descrizione fisica: 16
am 3. Juli in Nassereut, Koller Josef am 12. Juli in Änras, Künzle Gebhard am 2. Juli in Rankweil. Kugler Ludwig am 4. Juli in Brixen, Anton Mayer am 7. Juli in Bregenz, Albuin Meßner am 6. Juli in Ancholz. Josef Raffler am 7. Juli in Birgen, Reis Gottfried am 6. Juli in Hohenems, Sander Maximilian am 4. Juli in Schruns , Weißsteiner Florian am 4. Zuli in Pfunders, Bonell Hartmann am 2. Juli in Truden (Etschland), Pischek Sigismund 0. 1?. am 3. Juli in Unterinn am Ritten, Werner Oswald 0. 1. am 3. Juli

. Florian oder 0!e Lefchichte eine; «nechtes. Erzählung von KeimmtchU (Fortsetzung.) D m Florian wird das Sterbeglöckkin geläutet. — Es regt sich auf den Bergen — Vom Totenreich zurück. — Der Florian geistert. /^in Gemsenjäger auf der gegenüberliegenden »Wolkenscheid' ^ hatte das Unglück auf dem „roten Horn' gesehen und hatte auch gemeint, den lauten Todesschrei zu vernehmen. — Dem Jäger stockte das Blut in den Adern bei dem grausigen Schauspiel; eine Zeitlang konnte er sich vor Entsetzen

sich über das Unglück; manche schimpften über den närrischen Fremden; andere bedauerten den armen Florian. Als die Rosl beim Sonnenwirt die traurige Botschaft vernahm, da wurde sie ein wenig blaß und zitterte em bißchen; aber im Lauf des Nachmittags war sie wieder ganz aufgeräumt und plauderte kalt mit einigen Führern über den verhängnisvollen Aufstieg. — Eine Stunde nach dem Einlangen der Unglücksbotschaft bewegte sich ein Zug von Männem mit Seilen, Stangen, Tragbahren und Tüchern den Bergweg zum »roten Horn

, so geisterhaft, so weit wie aus der Ewigkeit herüber: »Hohohooo! -- Hooo!' — Auf der Querseite des »roten Horns' hoch, hoch droben über einem weißen Schneeflock regte sich etwas Lebendiges — es war der Florian. — Wie durch ein Wunder war der arme Bursche dem eisigen Rachen des Todes entrissen worden. Als er mit dem Fremden in die endlose Tiefe stürzte und das schauerliche Todesrauschen vernahm, da hatte er noch einen heftigen Stoß gespürt, dann war ihm das Bewußtsein ge schwunden. — Dieser Stoß

war aber seine Rettung gewesen. Das straff gespannte Seil, mit dem er unrettbar an den Fremden gebunden war, fuhr mit Wucht an eine schneidige Felsenkante nieder; durch die Felsenkante wurde das Seil wie mit einem Messer entzweigeschnitten und während der Lübecker rechts noch ein paarmal kirchturmtief in die Steinkluft hinunterfiel, warf es den Florian links zur Seite auf einen Schneeflecken hinaus, der vom Sturm wohl mannshoch zusammengetrieben worden war. Dort blieb der Florian bewußtlos, aber unversehrt liegen

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Lienzer Zeitung
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Pagina 6 di 16
Data: 13.05.1939
Descrizione fisica: 16
, daß es eine Weile dauerte, bis er sich wiedergefunden hatte. „Nein — in der letzten Woche habe ich alle Einnahmen zur Bank bringen lassen. Am Samstag habe ich Herrn Loder 200 Mark ausgehändigt.' „War da dieser Schein dabei?' fragte ich und hielt ihm die Banknote hin. „Nein — l Ich hatte nur Zwanzigmark scheine!' Das ,,Heheimmittel' Erzählung von H. klockenbusch In der „Sonne' saß Florian Möhlen, der Sargtischler, und starrte finster vor sich hin. Wenn Meister Möhlen, der im ganzen Städtchen als ruhiger

, besonnener Mann bekannt war, einen derart mutlosen Ein druck machte, dann konnte das nur einen Grund haben. Jedermann wußte, daß er ein böses Weib daheim hatte. Eine Klatsch base, sagten die einen. Eine Lästerzunge, urteilten die anderen. Ein Schandmaul, schimpften die dritten. Der Gärtner Lorenz Knepper hielt es für seine Pflicht, den Freund nicht zu verlassen. „Du muht was tun, Florian!' sagte er. „Ihr die Giftzähne ausbrechen, damit sie endlich einmal das Maul hält. Sie macht dir mit ihrem Geschwätz

und so weiter. Und auf wen fallen die Folgen zurück? Auf dich, Florian! Willst du es erst so weit kommen lassen?' „Du kennst sie nicht!' murmelte Möhlen. „Auftrumpfen mußt du, mit Blitz und Donnerschlag! Du mußt sie einschüchtern, daß ihr die Lust zu dem ewigen Geklatsch für alle Zeit vergeht. Du mußt ihr endlich einmal die Zähne zeigen . . Jetzt endlich schienen Kneppers Ratschläge ihre Wirkung zu tun. Über Möhlers runz liges Gesicht glitt ein pfiffiges Lächeln. „Hast recht, Lorenz. Geschehen muß etwas. Bloß

ver geblich an der Wohnungstür. Schließlich er schien sie ärgerlich in Meister Möhlens Werkstatt. „Natürlich ist die Barbara zu Hause . . .' versicherte Florian mit dem un schuldigsten Gesicht. „Sie wir halt das Klingeln überhört haben. . Frau Wim mer klingelte erneut und anhaltend. Bis sich im oberen Stockwerk plötzlich ein Fenster öffnete und für einen Augenblick das wut entstellte Gesicht der Barbara sichtbar wurde. „Ich bin nicht zu sprechen . . .!' zischte sie. Klirr, flog das Fenster

um. „Sie wird ein Unheil angerichtet haben mit ihrer Klatscherei, und nun plagt sie das schlechte Gewissen', sagten die einen. „Vielleicht ist ihrem Mann endlich einmal die Geduld ge rissen, und er ist ein bißchen handgreiflich geworden . . .' vermuteten die anderen. „Sie muß wahnsinnig geworden sein', meinten die dritten. Nur einer glaubte von all diesen Gerüch ten nichts. Das war Lorenz Knepper. Er batte das Rätselraten schon aufgegeben. Kein Sterbenswörtchen hatte er von Florian Möhlen erfahren

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