. ( 28 . Zortsctzung» Wir beide, Florian und ich, finde» kein Wort über das Geschehen dieses Tages. Es ist uns heilig, und wir glauben, es zu ent weihen, wenn wir die Gedanken aussprcche», die wir in uns tragen. Still bleibt jeder für sich, und zum ersten Male, seit mir „ns kennen, geht jeder mit feinem Hund de» abendlichen Weg allein. Ich bin am anderen Tage schon vorm Morgengrauen mach, kleide mich an, denn ick, habe nickst viel schlafen können, und sehne mich nach der stunnnen Nacht zu Menschen nnd alltäglichen
Sorgen. So gehe ich mit 'Nero durch die Straße», biete dem Apo- thcker, der eben feilten Nachtdienst beenden will, einen.„Guten Morgen' »nd kehre erst heim, als iric Sonne das Städtchen weckt. Florian erwartet mich. „. . . und was soll nun geschehen?' Er spricht die Frage, die auch mir nach geht. seit Renate alles weiß. „Wir werden warten müssen, Florian, warten, was Renate Förster mit uns be spricht!' . .. . Sein kurzes „Ja' gibt mir die Gewißheit, daß auch er in dieser Nacht zu dem Ent schlüsse kam
. Wir werden warten i»üsseu ... lind wir müssen lange warten. Als wir an diesem Tage den Pförtner vom Kinderheim nach Renate fragen, be stellt er „ns nur ihre Grüße. Wir möchten verzeihen, so sagte sie, wenn sie uns nicht sprechen könne. Aber wir ahnten wohl, warum . . . Florian schreitet ernst neben mir her. Dann verhält er den Schritt »nd sagt zögernd: „Wir Männer kennen uns wohl schlecht aus mit der Franenseele .... Als d» mir in Fuchsenberg das alles erzähltest »nd wir beschossen, Renate Kunde zu bringen
von Ullrich Karsten, . der Jürgen Stark ist, da habe ich gemeint, sie würde glücklich sein und uns bestürmen, mit ihr in sein ein sames Haus zu gehen . . . 'Nun aber ist es so ganz anders. . .' Ich sage nichts. Soll ich dein Florian dagegensprechen, soll ich ihm erklären, daß es gar zu verständlich ist, wen» Renate För ster «Ilci» sein will? Ahnt er nicht, daß sie das Wlinder erst begreifen muß, daß sie sich auf hundert Fragen 'Antwort geben will, ehe sie sich entscheidet? Ist cs denn gar
^und Grabsch, der hinterdrein läuft, zuin istrand hinab, um nach dem Boot des Fischers zu sehen. Es liegt nicht am Steg, und ich weiß nun. daß Thomas, wie immer, wenn die Nacht kommt, hinüberaefahren ist zur Insel und bald zurückkehren wird. Ich warte auf ihn. Er ist nicht erstaunt, daß ich wieder daheim bin; denn er hat schon von den Wassern aus den Lichtschciu aus dem Fenster meines Hauses fallen sehe». Es sind nur wenige Worte nötig, u»> ihn zu bestiniinen, inorge» abends Florian, Renate