¬Das¬ deutsche Volkstum und die deutsche Schule in Südtirol
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Autore:
Rohmeder, Wilhelm / von Wilhelm Rohmeder
Luogo:
Wien
Editore:
Graeser
Descrizione fisica:
XI, 140 S.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
Literaturverz. S. X - XI
Soggetto:
g.Südtirol ; g.Deutsche ; z.Geschichte
Segnatura:
II 102.762 ; D II 102.762
ID interno:
131562
— óo — zu suchen, weil sie sonst verhungern müssten. Das waren für mich exotische Gewächse.« Als ich jüngst zur Zeit der Heumahd über die Bergwiesen am Fassajoch in das Duronthal herunter stieg und bei Plenten und schwarzen Knödeln oder auf dem Heulager mit den dortigen Heuern aus Evas mich unterhielt und ihnen meine Überraschung darüber aussprach, dass sie alle so gut deutsch sprächen, da erwiderten sie (mit verschie denen Worten zwar, aber dem Sinne nach immer in gleicher Weise
): >Alle Mannsleute können Deutsch. Wir sind hier auf der Grenze und müssen Deutsch können, weil wir in Deutsch land arbeiten: in Welschland finden wir keinen Verdienst.« Das Thal ist nämlich arm und bringt wenig hervor. So sind denn die Männer während des Sommers fast alle als Maurer, Maler (Anstreicher) etc. draußen in »Deutschland«, d. h. in Nordtirol und im übrigen deutschen Österreich, im Reiche, in der Schweiz. Die Weiber müssen den geringen Feldbau und die Viehzucht besorgen. Aber nicht nur die »Mannsleute
«, auch die »Weiberleute« sprechen vielfach deutsch, besonders die Jüngern. Mehr und mehr wird es gebräuchlich, dass die Mädchen in benachbarte deutsche Orte (besonders Bozen, Kastelruth. Meran, Klausen etc.) gegeben werden, damit sie dort Deutsch lernen. Wohlhabendere, besonders Wirte, schicken ihre Töchter wohl auch auf einige Jahre in die rühmlichst be kannte klösterliche Erziehungsanstalt in Brunneck. Schule und Kirche sind natürlich italienisch. Viel haben indes zur starken Verbreitung der deutschen Sprache