erklärte, daß die Vergangenheit unseres Volkes, die Geschichte unseres Reiches die gegenwärtige Notlage der Deut schen in Oesterreich nicht erwarten ließen. Der Ursprung Oesterreichs sei deutsch, deutsch die Fürsten geschlechter, die es regierten. Die Ostmark sei ein Hort deutscher Sitte, deutscher Kunst und Kultur gewesen, und das spätere Oesterreich ein Bollwerk des Deutsch tums gegen die Barbarei desOstens. Ganz anders heute. Von allen Seiten stürmen feindliche Nationen auf die Deutschen los
und auf die Regierungen, die wechseln wie das Aprilwetter, sei nicht nur kein Verlaß, sie seien oft Feinde der Deutschen, wie die Regierung Badems unseligen Andenkens bewiesen habe. Die Deutschen selbst seien in Parteien zerspalten, die sich grimmig befehden und nicht einmal in nationalen Fragen einig seien. Gerade die gewissen Pächter des Deutsch tums wissen nichts Klügeres zu tun, als fort und fort Deutsche gegen Deutsche zu hetzen. Nicht nationale Begeisterung, sondern konfessionelle Hetze/ Unter grabung
der deutschen Sitte, Treuebruch und ähn liches sei gewissen patentdeutschen Parteien die Hauptsache. Nicht von Hallunken darf sich ein Volk führen lassen, sonst gerät es eben auf die Abwege der Hallunken. Ein fremdes Volk, das jü dische, schüre zielbewußt den Hader unter den Deutschen, es habe den Profit davon. Parteien, welche den Antisemitismus verwerfen oder meinen, „er ziehe nicht mehr", seien alles eher als deutsch. Ohne Antisemitismus gäbe es keine Besserung der Lage des Deutschtums in Oesterreich
, keine Einig keit, keinen Fortschritt. Verrat am deutschen Volke sei es, die Religion desselben zu bekämpfen. Weg mit der Religionshetze, weg mit dem undeutschen Manchesterliberalismus, weg mit dem Judenfreisinn, weg mit der feigen Furcht vor den Zwietrachsäern und Volksverhetzern! Dann, aber auch nur dann werden wieder bessere Tage kommen für das Deutsch tum in Oesterreich. Großer Bestall folgte der von echt deutscher Begeisterung getragenen Rede des Ab geordneten Dr. Schöpfer. Nach ihm sprach, oft