22. Dezember 1906 Tiroler Volksblau Seite 3 vorschieben will. Sie spekuliert daraus, daß viele der Kirche übelgesinnte Gemeinden den Kultur kampf weiterführen würden. Die Polizei wird dank der Weisheit der Regierung mit den Priestern so viel zu schaffen haben, daß ihr sür ihren eigent lichen Beruf viel Zeit entzogen wird. Sie muß nämlich jeden Priester, so ost er Messe liest, zu Protokoll nehmen. Das geschieht aber täglich, am. Weihnachtsfeste sogar dreimal. Auch muß bei jeder hl. Messe
, um die Hälfte des Selbstkosten preises. Wer ihm 20—30 Kr. bietet, bekommt st und ist der Geprellte, denn nach sachmännischem Urteil ist sie nicht mehr als 5 Kr. wert. Solch „goldene' Uhren hat der noble Mann noch die schwere Menge und macht mit seiner Spekulation aus die mitleidigen Herzen der „dummen Tiroler' ein glänzendes Geschäft. Also Vorsicht! Brixen, 20. Dezember. Von verschiedenen Seiten wurde die Befürchtung laut, daß nun in folge der Gemeindewahlen die Brixener Konser vativen den Mut verloren
und die Absicht hätten, ihren Verein aufzulösen. Beim letzten Klubabend am Dienstag herrschte aber eine derartige Be geisterung, daß das Ausstellen unseres Totenscheines noch in weite Ferne gerückt erscheint. — Am Sonntag konzertiert beim „Stern' die Bozner Vereinskapelle, die auch am Abend beim Krasensky- schen Operettentheater mitwirken wird. Innsbruck, 20. Dezember. Der Tiroler Ge werbeverein hat in einer seiner letzten Versamm lungen durch eine einstimmig beschlossene Resolution gegen den Plan des Baues
