Korinek, der ver langt, datz die Parteigenossen die Organisierung der Land- und Forstarbeiter unterstützen, wurde ein stimmig angenommen. Ein Antrag Bautsch und Mährisch-Trübau ver langt, datz jene Genossen, die ein Reichsrats- oder Landtagsmandat inne haben und sich in fester Stel lung befinden, einen Teil der Diäten an die Partei kasse ab führen. Zu diesem Antrag sprach Dr. Adler, der er klärte, datz dies schon heute der Fall ist. Die Abgeordneten müssen einen erheblichen Teil ihrer Diäten
an die Klubkasse abführen, die ja Eigentum der Partei ist. Der Antrag wurde der Parteiver- tretuug zugewiesen. Muchitsch (Graz) beantragte, den nächsten Parteitag in Graz abzuhalten. Dieser Antrag wurde in dem Sinne angenommen, datz der Parteitag Graz als Ort der nächsten Tagung wünscht. Die Schlußreden. Sever (Wien) dankte dem Präsidium für die umsichtige Leitung des Kongresses, ebenso den Ge nossen, die sich zum Ordnerdienst zur Verfügung ge stellt haben. Seliger dankte den Ottakringern für die freundliche
Aufnahme, die der Kongretz im Arbeiter- Heim gefunden hat. •; Hierauf hielt Vorsitzender Pernerstorfer die Schlutzrede namens des Präsidiums. Er streifte zunächst die Debatte über den Bericht der parlamentarischen Fraktion und sagte: Als unsere Partei nach Erobe rung des allgemeinen, gleichen und direkten Wahl rechtes mit einer starken Fraktion ins Parlament rückte, trat die merkwürdige Erscheinung aus, datz das österreichische Proletariat auf momentane Er folge lossteuerte. Wir hätten vielleicht
bedeutende Tageserfolge erringen können, wenn wir uns ent schlossen hätten, eine blotz reformatorische Arbeiter partei zu werden, wie sie in England so lange be standen hat, eine Partei, der der Vorteil des Tages und des Augenblickes alles ist, die aber nicht erfüllt ist vom grotzen sozialistischen Geiste. Wenn in diesem Saale so oft der Ruf ertönt ist: Soziale Reformen oder Obstruktion!, so hat das seinen Grund darin, datz die alte, bewährte, revolutionäre Taktik nicht mehr bie nötige Wertschätzung
erfährt. Wir haben darauf zu sagen, und der Parteitag hat dies mit aller Deutlichkeit ausgesprochen: „Wir können keine blotze Reformpartei sein, wir werden alles tun, um Vorteile aller Art für das Proletariat her auszuschlagen, aber wir werden der heutigen Gesellschaft immer gegenüb er stehen als eine revolutionäre Partei. Was unser Zull ist, ist nicht dieses oder jenes Gesetz, Volk 8-Zeitung sondern der Umsturz der heutigen kapi talistischen Gesellschaftsordnung. Gerade vor hundert Jahren