. AuSsprache km Deutschen Reichstag äußerlich in Harmonie verlaufen ist, konnte man doch Strömungen bemerken» die der Regie rung gefährlich werden können. Dem Umstande, daß die Ö e Partei des Reichstages, die Vereinigte Sozial Erotie, im Gegensätze zur Reichsregierung die An schauung vertritt, daß die Regierung fich beellen solle, mit einem Vorschlag in der WieberguttnachungSfrage an dle Entente heranzutreten, bevor Frankreich und Eng land fich über die Wiedergutmachungen geeinigt hätte», könnte durch dle
geschlossene Einigkeit der bürgerlichen Parteien begegnet werden, aber es scheint die Einmütig keit der „Bürgerlichen' bereUS nicht mehr ganz fest zu stehen. Wenigstens läßt die Rede des Führers der Deutschen Volkspartei, des Abg. Stresemann, durchbllcken, daß diese Partei ebenfalls die Meinung vertritt, die deÄsche Regierung soll den ersten Schritt tun zur Auf rollung der Reparationssrage. Das linksdemokralische Organ deS Georg Bernhard, die „Vossifche Zeitung', gibt fich offensichtlich Mühe, dle Rede
hatte, ohne den Eindruck eines Oppofitionsredners zu erwecken. Kurzum: er hat als Chef einer Regierungs partei gesprochen und dabei als Chef der Regierung gehandelt.' Vor allem der letzte Satz deutet darauf hin, daß es Politische Kreise ln Berlin gibt, die ln Stresemann den event. Nachfolger Dr. Cunos erblicken. Man hält ihn dort für den Mann, der der nach Auffassung der An- gebotSpoütlker etwas zu. starren und vielleicht zu sehr festge legten Cunerschen PoÜttt wieder die Beweglichkeit, und die taktische Freiheit gebe
» kann. Dieses deutliche-. Hervorheden und Lach irren des Herrn Stresemann ver dient insofern noch besondere Beachtung, als es wohl wenige führende Männer im deutsche» Reichstag gibt, die einen solchen Ehrgeiz besitzen, Reichskanzler zu werde«, wie gerade Herr Dr. Säesemann. Die Deutsche Botkspartei rühmt sich, die Partei der deutschen Wirtschaft und des deutschen Unternehmertums zu sein. In keiner Partei wiegen wirtschastspokitische Erwägungen so stark wie in dieser. Darin liegt die SIE» aber auch die Schwäche