, 27. Dezember. E i g c n b e r i cb t. Zwei Meinungen kämpfen jetzt in Pariser politischen Krei sen um die Herrschaft. Die Ansicht der Regierung und der ihr ergebenen Kreise kennzeichnst der „Petit Parisien", indem er erklärt: Europa befindet sich in einer Lage, die sich rasch ver schlimmert. Obzwar Frankreich jedenfalls am wenigsten be droht ist, kann es angesichts der, Weltwirtschaftskrise, die die Wechselkurse in Unordnung gebracht hat, und die nur ein äußeres Zeichen der allgemeinen Krise
ist. nicht gleichgültig bleiben. Ein heroisches Mittel muß gesunden werden. Das kann die Notwendigkeit nach sich ziehen, den Gegnern von gestern die Hand zu reichen, sei es auch nur, um durch eine Herabsetzung der Rüstungen die Steuerlast zu verringern. Da Frankreich Verpflichtungen nicht nur gegen sich selbst, sondern auch gegenüber Europa hat, kann es sich Abkommen internationaler Art, die das Gleichgewicht Europas in finan zieller und wirtschaftlicher Hinsicht wiederherstellen sollen, nicht entziehen
, vorausgesetzt, daß der Wiederaufbau in Nordfrankreich und Frankreichs Sicherheit nicht in Frage ge stellt werden. Das habe Briand während seiner Unterredun gen in London begriffen, und er habe sich als ein ebenso guter Europäer wie Lloyd George erwiesen dadurch, daß er die Zusammenarbeit der Westmächte, einschließlich Deutschlands, für den Wiederaufbau in Rußland angenommen habe. Briand aber habe die Bedingungen gestellt, daß sich von vorn herein England und Frankreich auf ein gemeinsames Pro gramm einigt
, also Hand in Hand Zur Konferenz in Cannes und später auch Zur großen internationalem Wirtschasts- konfcreW gingen. Den Standpunkt -der Gegense-ite vertritt das „Echo de Paris", -i-ndern es sagt, die große mternatronale -Konferenz ,ei nicht.gut für Frankreich» Bevor man irgend etwas unten nehme, müsse die Politik Frankreichs nicht nur mit allgewe»- «en Redensarten'bestimmt werden. Die Gefahr, che Frank- reich bedrohe, wenn es einer internationalen Wirkjchästskou- ferenz pftbnme, sei, daß Lloyd, George
Wirtschaftskonserenz vorgehe, werde er Frankreich von vornherein die Hände binden und seine Sache zum Siege führen, ehe sie zur Besprechung gestellt werde. Für das natio nalistische Matt gibt es in der Frage, das betont es heute wie derum, nur zwei Lösungen: die Stäbilisiernng der Mark und die Organisierung der Sachliewrunaen Deutschlands. Es glaubt, daß damit das wirtschaftliche Gleichgewicht in Gurop i wieder hergestellt werden könne. Darüber hinaus will es ntdit gehen, denn es rechnet heraus