, 16. April. Die Befürchtungen ei nes Krieges mit England nehmen zu. Die Einnahme Charlestons durch die Unionisten scheint aufgegeben. Ein Gerücht behauptet: die neue Note SewardS an 3V1 Adams mache Englaud verantwortlich, wenn e« das Bauen von Sonderbundsschiffen ferner gestatte. (A. Z.) Aus der Nede des Herrn Professors Michael Stolz bei der Eröffnung des Kunstvereines für Tirol und Vorarlberg. Wir Haber, in unserm Artikel Nr. 93 bemerkt, daß wir auf diese Rede noch zurückkommen werden. Es verbreitete
, — über den wechselseitigen Kampf der realistischen und archäologischen Kunstrichtungen, und die denselben entsprechenden Kunstformen ic. zc. Er stellte dann die Frage, welcher Kunstrichtung hat der Kunstverein für Tirol und Vorarlberg sich anzuschließen? und fährt fort: Die Beantwortung läßt sich nun kurz zusammen fassen. Ein flüchtiger Blick auf die profanen und christlichen Kunstvereine Deutschlands dient.zur raschen Orientirnng. Erstere bilden eine ungemein weit verzweigte Kunst- lotterie und zugleich
auf künstlerischem Gebiete, vom rein Geistigen ange fangen bis zum Handwerk herab. In diesem Sinne haben wir unS gegenseitig vereinigt, mit voller gegenseitiger Achtung und Anerkennung — und nicht um als fade Eklektiker, in gegenseitiger, farbloser Verschwommenheit uns zu verlieren. Erklusiv kann man nur gegen das Schlechte sein, und das halten wir im tirolischen Kunstvereine nicht für möglich. Der Kunstverein für Tirol und Vorarlberg umfaßt das kunstwissenschaftliche und das ganze Gebiet der bildenden Künste
, einschließlich der Pflege der Kirchen musik, im EinVerständniß mit dem Musikverein zu Innsbruck. Diese umfassende, freie, echttirolifche Ten denz ist es, wodurch sich seine Satzungen von manchen anderen nicht unvortheilhaft unterscheiden und sich eignen, auch als ein Beleg zu dienen, daß das schöne, treue Land Tirol nicht so ignorant ist, wie es in neuester Zeit so häufig in öffentlichen Blättern ver schrieen wird. Alles Gute findet bei seinem Auftreten feindlichen Widerstand. Die Feinde müssen aber bekämpft
wer den; um sie zu bekämpfen muß man sie kennen, und um sie zu kennen will ich noch ganz kurz ein paar der bedeutendsten bezeichnen. Die größten Feinde alles gesellschaftlichen Lebens, die übertünchten Gräber, die Heuchler und Schmeich ler gedeihen bei uns schlecht, von dieser Seite droht nicht große Gefahr. Nach diesen kommen die Muthlosen, mit ihrem obli gaten passiven Jammer über die schlechten Zeiten. Sie sagen, Tirol ist zu arm und zu klein, um etwaö Großes zu leisten. — Ja, klein und arm