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Haller Lokalanzeiger
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Pagina 1 di 4
Data: 24.03.1934
Descrizione fisica: 4
Presse besprechungen in ganz Europa über die Habsburgerfrage statt. Immer, sobald die zwei Hälften der alten Monarchie, Öster reich und Ungarn, sich irgendwie nähern, stecken die Angsthasen, die Politiker mit dem schlechten Gewissen, die Köpfe zusammen Unsere Zeit besitzt nickt einmal Erfindungsgeist S , um auck nur einen Kirschkern originell zu itzen, doch die Anmaßung, das ganze Sonnen system abschaffen zu wollen, wenn sie es nur könnte. Diebe in Schnupfenbrunn. humoristischer Roman von Sabriele

von Sazenhofen. 6) (Nachdruck verboten.) Die Glastüren im grünen Salon stan den weit offen. Man saß in Korbstühlen auf der Steinterrasse. Mädi brachte noch auf einem Tablett die Weingläser nach und ging ganz langsam, um nicht zu verschütten. Aus der tiefliegenden Dunkelheit kam mit einem leisen, warmen Wind der Geruch nach gemähtem Gras. Die dicke Zigarre des Finanzrates leuchtete hie und da behag lich auf. „Mama, ich möchte so gerne morgen auch mitgehen auf den Schmettenkogel zur Hochwiese heuen. Sie gehört

uns uüd wir haben sie noch gar nicht gesehen." „No, was heißt gesehen? Wenn nicht unbedingt sein muß, schau ich mir diesen Berg lieber von unten an." „Ia, aber ich ginge so gern." „Wo Sie da sind, Ingenieur, laß ich Mädi ja mit. Aber mit Leuten allein, war mir unheimlich, so weit." „Das ist verständlich", sagte Hans. Und der Finanzrat meinte: „Nein, na türlich, ohne männlichen Schutz unter keiner Bedingung, in diese Bergwildnis. Ganz abgesehen davon, daß da oben einmal eine junge Frau von einem tollen

Stier voll kommen zerstampft wurde." „Aber, Papa, das war doch, glaube ich, schon vor 30 Iahren." „Liebes Kind, das genügt mir." „Nein, ich passe schon auf", versicherte Hans, Mädi zu Hilfe kommend. „No, haben Sie ja schon bewiesen." Er reichte Frau Margit Feuer. „Hoffentlich bringen wir das Heu trok- ken ein, morgen." „Ach ja", sagte der Finanzrat plötz lich ganz in Eifer. „Sehr richtig, lieber Ingenieur, das ist es ja. Da haben wir und rollen die Habsburgerfrage auf. Die beiden Saatshälften

dem Schnitt der Sense preis geben, ohne zu fürchten . . ." „No, Iulius, kann man nicht anders. Muß man natürlich liebem Gott über lassen." „Gewiß, liebes Kind, aber nicht ganz. Der hochentwickelte Mensch ist dazu berufen, sein Schicksal und Gott zu unterstützen." „Und wie willst du das machen. Iu lius?" „Sehr einfach. Ich müßte zu diesem Zweck natürlich verreisen." „Hab ich Freude! Jetzt hast du Tante eingeladen, da bleib nur auch, sei so freund lich!" „Aber es handelt sich doch da nur um 2 bis 3 Tage

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 4
Data: 15.06.1931
Descrizione fisica: 4
hatte verpflichten j ! müssen und die nun, obwohl »wirtschaftlich ganz unerfüllbar, j j der Uebernahme neuer Verpflichtungen „rechtskräftig voran- ! ! gingen. Und die Gefahr bestand, daß.man die wiederholten ! j Bittgänge so auffassen werde, als wollte Oesterreich end- j i gültig seinen Rechtsstandpunkt, der sich ans 'die Wilson- - ! scheu Prinzipien stützt, d. h. cklso auf die mit Amerika j | (vor allem von Seiten Deutschlands) vereinbarten Waffen- ! j stillstandsbedingungen, preisgeben

mit einem neuen fremden Herrn, auf Agnes und Theo in deutscher Sprache Ansprechend, die sie nun ganz leidlich sprach und die Kinder mit schmeichelnden Liebkosungen immer wieder an fich ziehend. Friede solle zwischen ihnen sein. Sie sei wohl damals etwas streng gewesen. Aber was tue man nicht, aus Liebe jfrm Vaterland. Italien sei ein Vaterland wie keins! Wenn k es erst einmal kennen würden! Aber ihr Vater, bete Ne gegen dies herrliche Vaterland gekämpft. Der sei fv nun tot. Aber man wüßte, daß die Mutter

. . > Die Signorina bog sich ins Zimmer zurück. Der fremde i Herr warf ihr einen seltsamen Blick zu. Da wurde sie plötzlich ganz ernst. „Aber, mein Liebling, so ängstige dich doch nicht! Sie werden nun deiner Mutter ganz gewiß nichts tun. Dein Geständnis hat sie davor bewahrt. Du bist ein tapferer ! kleiner Mann . . .!" „Und du versprichst mir, daß ihr nichts geschieht?" „Ich verspreche es dir!" Sie hielt ihm die Hand ent gegen. ! Er ergriff sie fest und sagte feierlich: „Das ist ein i Wort. Und sein Wort muß

, die zum Unter richt kommen würden. Bald saß Gerhard mit seinen unzerreißbaren Bilder büchern an seinem Tischchen nahe an Reginas Bett, so daß sie ihn beobachten konnte. Marie-Theres war mit den Kindern schon zum Unterrichte gegangen. Wie lieb der Knabe war! Ganz das Ebenbild von Julius. Nun lächelte sie doch. Trotz ihrer Kopfschmerzen. Daß sie noch einmal so glücklich hatte werden können! Nach allem und trotz allem! Julius! Er trug sie auf den Händen! Wie gut, daß er heute seiner auswär tigen Sache wegen erst gar

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 8
Data: 01.10.1931
Descrizione fisica: 8
mit der geistigen Macht der Idee ihr Ziel zu erreichen. Weil sie aber trotzdem nicht fo ganz überzeugt sind, läuft damit der Gedanke von Gruppierungen parallel. Die himmelstürmende Macht des Deutschen Reiches ist durch den Krieg gebrochen worden, der Koloß im Herzen Europas liegt waffenlos inmitten waffenstarrender Gebiete am Boden. Deutschland hat heute kaum mehr die Mög lichkeit, die Ruhe und Ordnung im Innern aufrecht zu halten, es hat keine Sicherheit an den Grenzen. Der Gedanke der Verbindung

, daß im Falle eines sieg reich beendeten Krieges jene Gebiete, die im Weltkriege an Frankreich fielen, wieder zurückerobert werden würden. Allels ganz logische Gedankengänge. Aber nur scheinbar. Gedankengänge, die gefährlich sind, weil sie auf einer Einstellung fußen, die abgelehnt werden muß. Vor allem kommen wir mit dem Grundsätze: „Si vis pacem, para bellum" nicht vorwärts. Dieser Grundsatz hat sich im Lause der Zeiten als falsch erwiesen. Die Auf- Ziel. rüstung, wie sie heute von den Siegermächten

nicht, daß es ratsam wäre, wenn Sie sich den Aufregungen einer Klage aussetzen wollten. Erstlich ist sie ganz enorm kostspielig, was ja bei Ihnen allerdings nicht ins Gewicht fallen würde, Herr Lunsingen, dann aber, die Rechtsprechung ist nach meinen Erfahrungen durchaus von der Auffassung des jeweiligen Oberhauptes abhängig. Und bekämen Sie wirklich Recht, dann würde der Schieds spruch Ihnen und Ihrem Verteidiger nur neue Schikanen einttagen." „So raten Sie mir also, diesem unerhörten Willkür akte mit gebundenen

Händen zuzusehen. . .?" Aus den j grauen Augen des Amerikaners brach ein Feuer hell, drohen- ; den Zornes — Blut schoß in sein scharf gemeißeltes Haupt, alle Poren füllend: jetzt war er ganz der eisenharte Sproß der Tiroler Berge. . . „Um Gotteswillen, Herr Lunsingen, regen Sie sich nicht auf!" wehrte Julius begütigend, die Hand auf seinen abgezehrten Arm legend. „Verfügen Sie über mich — jederzeit werde ich den Prozeß für Sie führen. Ich habe mir nur erlaubt, offen meine Ansicht ausznsprechen

Frau Lunsingen wieder auf die Terrasse hin aus. „Good by, Doktor! Trinken Sie eine Tasse Tee mit uns!" Er verneigte sich. „Bedauve sehr, Madame. Gern würde ich bleiben. Aber ich muß sofort zurück. Denken Sie: Heut morgen flatterte zwischen den stolzehr Türmen des Domes eine deutsche Fahne. Ganz nagelneues Tuch — schwarz-weiß- rot. Man hat außer den Mesner einchr der hochwürdigen Herren verhaftet." „Wie? Einen von den Herren Geistlichkeit?" drohte der Kranke von seinem Lager her. „Wie oft

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Der Südtiroler
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Pagina 2 di 8
Data: 15.11.1931
Descrizione fisica: 8
daß die vom faschistischen Regime betriebene Entdeutschung des Brudervolkes südlich des Brenners nicht gütgeheißen werde. Wie kams denn eigentlich zu dieser spontanen Stel lungnahme? Wenn wir uns zurückerinnern, so hat diese Einstel lung des deutschen Volkes eine ganz einfache Tatsache be wirkt: die Tatsache nämlich, daß die deutsche Presse alle Unterdrückungsmaßnahmen in Südtirol dem Leserkreise bekanntgab. Wenn man darüber nachdenkt, so wäre es wohl ganz selbstverständlich, daß die deutsche

! Ist dir etwas?" Und schmeichelnd. um fing das Mädelchen die Mutter. Seine braunen Augen bettelten zu ihr empor. „Ich gehe ja nun in acht Tagen bei den Englischen Fräuleins in die Schule; da Hab ichs gut! Auch wenn sie italienisch unterrichten müssen! Und der Ger- hard braucht noch drei Jahre, ehe er zur Schule muß!" Feinfühlend glaubte das Kind, daß das der Mutter die größte Sorge mache. „Laß gut sein, Agnes!" Sie strich ihr liebkosend über das seidige Braunhaar. „Und gelt, unser Häuschen ist ganz hübsch

, auch wenn eZ nur fünf Stufen und der groß- mächtige Herr Pascha uns jeden Anbau und Äuch ein Radio versagt hat!" „Ach Mutterle, was brauchen wird das! Sieh, wie lieb unser Häusel ist — ganz von Kletterrosen Und Wein um rankt! Und wie glücklich wir darin sind. Und," nun schmiegte sich Agnes ganz eng an die Mutter, „der Theo/ Mutterle, der schaut mit seinem Papale immer auf uns herab!" * i Dann saßen sie alle in der hübsch getäfelten Wohn stube um den großen viereckigen Tisch. Kastanien Und neuer Wein standen

Wintersonnentag auf einer der vielest • Promenaden zeugen von einem Naturreichtum, der i in Uebersülle seine köstlichen Gaben über ein gesegnetes l Land geschüttet hat. Und diese verschwenderische Fülle ist auch an den j Menschen nicht spurlos vorüber gegangen. Sie hat die ! Menschen zu immer neuen und gewaltigeren Schöpfungen ! veranlaßt und wir sehen k e i n G e b i e t der Kultur, ; auf welchem sich nicht Südtiroler hervorragende Geltung verschafft hätten. Wenn wir vom Mittelalter ganz ab sehen

wurden zur Einstellung gezwungen. Die beiden noch i!n deutscher Sprache erscheinenden Blättchen werden j von Faschisten und ganz, im faschistischen Geiste redigiert." ! Seine Rechte ballte sich. „Alle unsere Vereine wurden aufgelöst, ihr Ver- j mögen eingezogen, unser ganzes blühendes Vereinsleben vernichtet! Kein deutsches Lied soll mehr ertönen, keine

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Der Südtiroler
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Pagina 2 di 8
Data: 01.06.1931
Descrizione fisica: 8
in den Herbst glühten und dufteten. In diesem Gärtlein nun lehrte Marie-Theres die Kinder. Hier brauchte man keine Entdeckung zu fürch ten. Zwar, wenn man droben aus dem ersten der beiden Schulfenster des Zimmers zur Linken sich ganz weit her ausbeugte, konnte man mit den Augen ein Fleckchen des Gartens erhaschen. Aber auf diesem Fleckchen hütete sich das Mädchen, mit den Kindern zu spielen und um ganz sicher zu sein, nahm man den Unterricht in dem rosen umsponnenen, ganz hinter der fensterlosen Hauswand

waren draußen bei der Arbeit in Wiese und Feld. Die Kinder baten um einen Spaziergang in dem kühlen Kastanienwald. Die Frauen willigten ein — bald schritten sie mit den drei Kindern — Agnes und Theo hatten das Brüderchen in die Mitte genommen, es konnte nun schon laufen, — bergan, an bäuerlichen Ansitzen vorbei. Aber einen jeden kennen sie, und in jeden grüßen sie helläugige Kinder, die herauslaufen, knicksen und ganz selbstverständlich die Kinder an der Hand fassen und einfach mitwandern. Die Frauen freuen

sich, bald sind sie ihrer zehn oder zwölf, ustd auf einem, von Unterholz freundlich umspannten Wiesenplan, den eine breitästige Kastanie überschirmt, bleibt Marie- Theres stehen. Sie lächelt freudig. Regina! Sollen wir nicht hier bleiben und mit den Kindern spielen?!" Sie nickt. Gleichfalls erfreut. Warum nicht? Ein paar ganz kleine Geschwister, die von zwei grö ßeren Kindern auf den Arm mitgenommen worden firtb> werden ins Gras gesetzt — Regina nimmt sich ihrer an. Ihr Bübchen

, mitspielen zu dürfen, j So ist schließlich ein ganz hübscher Kreis von deutschtiroler ; Kindern in harmloses glückseliges Spiel vereint. Regina seufzst leise: „Wie einst!" „Ja, was spielen wir jetzt?" fragte Theres. „Sah ein Knab ein Röslein stehn" — „Gut! Und wer will das Röslein sein?!" u „Fräulein, Sie! Liebes Fräulein Marie Theres, Sie! „Und wer der Knabe?" Da melden sich alle, die anwesend und zwei mußten ausgeloft werden. Theo ist der eine. Marie-Theres tritt in die Mitte, die Kinder schließen

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 8 di 12
Data: 12.01.1935
Descrizione fisica: 12
Mengen, während der Han del sich zum Großteil zurückhält, da er die Auswir kungen der neuen italienischen und ungarischen Han- delsvereinbarungen abwarten will. Die Preislage ist fest behauptet. Für Spirituosen hat sich der Kaufbegehr wesentlich gehoben. In Fruchtsäften ist das Geschäft sehr bescheiden. Mer Kramstten in einer In Londoner Herrenmodegeschäften verkauft man jetzt eine Krawatte, aus der jedermann vier ver schiedene Krawatten machen kann. Es ist ein ganz gewöhnlicher Selbstbinder

! Jetzt kommen ja erst die Powidlgulätschen!" verkündete die Fritsch. „Freilich, so gut sind sie nicht wie ganz frisch. Das ist alles die langweilige Oeffentlichkeit schuld und die Sitzungen. Aber kosten soll der Herr Baumeister doch . . ." „Danke", schneidet Thomas die lockende Anpreisung kurz ab. Geht zur Tür. Und zu dem Hosrat gewandt: „Ich Mhe jetzt auf mein Zimmer. Wenn du später mit mir sprechen willst — ich stehe jederzeit zu deiner Ver fügung, Onkel." „Was hat er nur plötzlich?" sinnt der Hosrat

. „Wenn das so ein Herr sagt, der alles hat und hacken kann — dann müßt unsereins längst im Bach liegen." Damit klappt sie die Türe hinter sich zu. „Also, lieber Thomas, nun erzähl mal von Walkers dorf", beginnt der Hofrat. Er hat in einem der massi ven Lederfauteuils Platz genommen. Ihm gegenüber sitzt der Baumeister. Sehr ernst, sehr bleich. Einen Zug starker Entschlossenheit um den strengen Mund. „Lieber Onkel, mit Walkersdorf ist es nichts. Ich müßte ein ganz schuftiger Kerl sein, um das Geschäft

." „Ich danke dir, Onkel." Mt glänzenden Augen hält Thomas die Hand des alten Herrn fest. ,Ach danke dir." Der Hofrat zappelt plötzlich im Zimmer auf und nieder, reibt sich die Hände. „Wenn der saubere Herr vielleicht glaubt, ich laste mich irgendwie von ihm ins Bockshorn jagen — oder wenn er irgend etwas gegen dich und den Koloniebau aufbringt — dann soll er mich kennenlernen! — Und wenn er zehnmal der herrliche Julius und der schönen Dora ihr Mann ist! . . . Jetzt weiß ich erst ganz

, was du für einer bist, Thomas. In deinem Fach habe ich dich schon immer geschätzt! Nun ist mirs aber erst so recht klar, was du als Mensch wert bist ... Ich habe dich schon als Kind lieb gehabt, Thomas, und mir war leid, daß wir uns lange Zeit ganz aus den Augen ver loren hatten." Der alte Herr sieht wehmütig vor sich hin, ein fast verschämtes Lächeln lagert um seine Lippen. „Weißt, Thomas —. Ich Hab deine Mutter als jun ges Mädel gekannt. Lieb war sie, hübsch, gescheit —. Ich war halt mein Lebtag ein Tolpatsch mit zwei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 26.05.1918
Descrizione fisica: 8
getroffenen Vereinbarungen höchstlich ent zückt, obwohl sie diese nicht kennen und versichern uns eiligst, daß dieses Uebereinkommen, das Mit teleuropa aufrichten soll, im Grunde das Verhält nis wiederherstellt, das zwischen Oesterreich und Deutschland zur Zeit des Deutschen Bundes bestan den hat. Diese Auffassung ist natürlich ganz falsch. Der Deutsche Bund war in seinem Ausbau mehr, als Mitteleuropa werden soll: der Deutsche Bund war eine Grundlage für ein einiges freies Deutschland und nur Eifersucht

. Der Deutsche Bund hatte einen ganz inter nationalen Charakter. Er fetzte sich 1864 aus 37 Millionen Deutschen, 7,9 Millionen Slawe- 550.000 Romanen (darunter 420.000 Italiener ' und 6000 Griechen und Armeniern zusammen. Der Deutsche Bund gebot über eine eigene Arme !zu seiner Verteidigung, zu der die deutschen Einzel staaten je nach ihrer Bevölkerungszahl bestimmt- Kontingente stellten. Von den 10 Armeekorps setzte Oesterreich das 1.-3., Preußen das 4.-6., Bayern- das 7. usw. zusammen. Im ganzen

ganz Deutschland. Namentlich in Frankfurt M. und in Leipzig tagten riesige Volksversamm- mgen, die im Interesse einer großzügigen Lösung 2er deutschen Frage ein aus dem allgemeinen, glei chen und direkten Wahlrecht hervorgegangenes Volksparlarnent forderten. Frankfurt a. M. war ver Mittelpunkt der großdeutschen demokratischen Propaganda. Um sie zu durchkreuzen, hatte der Sechsunddreißiger Ausschuß des Abgeordnetenhau ses Preußens einen Abgeordnetentag einberufen. Aber auch hier vernahm

man aus dem Munde einst ! ger preußischer Abgeordneten ganz grotzdeutschc ! Reden. So rief der preußische Abgeordnete Julius ! F r e e s e unter stürmischem Beifall der Minorität in den Saal: „Nur dann wird Preußen frei, wenn es in Deutschlands Dienst tritt, wenn Sie aber Deutschland in Großpreußen aufgehen lassen, dann sei Gott denen gnädig, die das Regiment sehen, welches dann über Preußen und Deutschland er gehen wird." Am Tage der Frankfurter Abgeorduetenkonse- renz fanden sich über 3000 Personen

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 07.01.1938
Descrizione fisica: 8
der Liebe. To ist auch Sanftmut der allgemeine Ausdruck.' In dieser Beurteilung hat sich Goethe freilich getäuscht. Die Geschichte seines über acht Jcchre.dauernden Verhältnisses mit Frau von Stein beweist, daß-sie .nicht sanftmü tig .war, »sondern .sehr.herrschsüchtig, so daß Goeche sich ihren Fesseln -schließlich durch. die ' Flucht ^iach Italien entzog. Eine ganz andere Wendung nahm die Frage nach der Bedeutung der äußeren emung. als 120 Jahre später wissen schaftliche Kriminalisten den ganzen Kör

per des Menschen daraufhin untersuch ten, ob aus der körperlichen Beschaffen heit auf verbrecherische Eigenschaften ge schlossen .werden könne. Der berühmte Kriminalist Prof. Lom broso in Torino hat in seinem 1830 er schienenen Hauptwerk diese Frage bejaht. Nach.ihm besitzen alle echten Verbrecher eine bestimmte, in sich ursächlich zusam menhängende Reihe von körperlichen! Merkmalen, deren Besitz einen Menschen ganz unabhängig von allen sozialen und sonstigen Lebensbedingungen mit Not wendigkeit

ein. Selbst gröbere Bewegungen gelingen jetzt schwer, und feinere. stets wechselnde Anpassungsbewegungen, wie sie etwa das Schreiben erfordert, fallen ganz aus, oder es kommen Schriftzüge zustande, die uns völlig fremd anmuten. Man könnte annehmen, der ausge prägte Drucksinn, der über den feinsten Bewegungen wgcht. sitze hauptsächlich in den Gelenkenden und nicht in der Haut. Wenn jedoch die Gelenkenden entfernt werden müssen, die überdeckende Haut aber , normal erhalten ist, werden die Be wegungen

oder liegen, immer werden be stimmte Hautstellen gedrückt, und damit erhalten wir Kunde über die Lage des ganzen Leibes. Beim Stehen unterrich ten die Fußsohlen über ganz geringfügige Schwankungen des Körpers. Der Flieger nimmt so seinen Druck nicht wahr. Die Haut seines Gesäßes vermeldet nicht wie die Sohlenhaut kleinste Druckänderungen. Darum verliert der Weyer im Nebel die Richtung, wenn ihm nicht künstliche Meß instrumente Helsen. Verbindung der Rohre. Immerhin soll man ihnen auch manche Vorteile

, der artig, daß dünnes, zähes Papier von einer! Vorratsrolle durch ein Asphaltband läuft, sich aufwickelt und durch Walzen zu der gewünschten Festigkeit gepreßt wird. Außen- und Innenwand der Rohre sind dann schwarz und glänzend. Wenn man sie durchschneidet, .sieht man die Flächen fest -zusammengepreßt liegen. Manche Schwierigkeit Mar und ist noch zu überwinden. Nicht ganz einfach ist die Znteressan!« psychologische Untersuchung über die häufigsten Träume bei Aliegrrn. Das Fliegen erfordert vom Pilot eme

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 8
Data: 15.12.1930
Descrizione fisica: 8
. Aber hat sich die Geschichte nicht bisher immer wiederholt? Geht die Sonne nicht immer ganz den gleichen Lauf? Wächst nicht nach dem Absterben einer Eiche im Wald wieder eine neue daneben nach? Waren vor 2000 Jahren die Römer nicht auch an die Donau und an den Rhein gekommen? Aber wurden sie dann nicht zurückgeschlagen und untertan gemacht gleich wie viele, viele Jahre vorher, bevor noch Rom stand? Waren die ersten Römer nicht auch blond haarig und von nordischer Gesittung wie Prof. Dr. Hans Günther in seiner „Rassenkunde

nicht nach. Das Anerbenrecht Tirols geht auf älteste deutsche Ver gangenheit des Landes zurück. Die Besiedlung des deut schen Tirol geschah ganz überwiegend durch freie Bauern. Namentlich der erste Siedlerschub des 6. und 7. Jahr hundert bestand wohl ausschließlich aus bajuwarischen Freien. Trotz aller späteren Nachschübe von Unfreien aller Art, die namentlich von den rodenden Klöstern und Stiften mitgebracht wurden, blieb immer ein Stamm zielbewußter Freibauern erhalten, der bald auch das begehrenswerte Vorbild

sich Ju lius ins Mittel. „Die Hauptsache ist, daß wir — ihn zu nächst vor seinen Verfolgern retten, die, wie Herr Bert hold mir sagte, noch immer insgeheim nach ihn fahnden. „Ja," sagte Klein-Agnes ganz kindlich-schlicht, „unser Herr Christus ist ja auch einmal in Knechtsgestalt über die Erde gewandelt." Alle blickten sich betroffen an. Keiner vermochte in innerer Ergriffenheit, die ihn erfaßt hatte, etwas zu sagen. Endlich fand Julius Worte: „Hast Recht, Kleine! Wenn wir nur schon wüßten, wo ! der Herr

Sie mirs, wenn wir einen Unterschlupf für den Kaplan brauchen sollten, daß Sie ihn aufnehmen — ganz glech wie und als was!" „Wenn ch ihm damit dienen kann — gewiß! Ver lassen Sie sich darauf!" 17. Kapitel. Der Sommer war ins Land gekommen. Die Lage der Deutschen hatte sich nicht gebessert. Ganz im Gegen teil. Allen früheren feierlichen Zusicherungen entgegen, ging der italienische Jrredentismus Schritt für Schritt vor, um das Land zu italianisieren. Alle Vereine wurden auf gelöst, alle Gewerkschaften

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 8
Data: 01.08.1931
Descrizione fisica: 8
.: Aus der Förster Schule kamen eine Anzahl Buben mit ihren Zeugnissen; teilweise halten sie auch Gebetbücher bei sich. Ein Passant hörte nun folgenden Dialog: „Hast du a so a Glump gekriegt?" Worauf der andere erwidert: „Ja, aber i stimms lei zum " Passant: „Pftch schämt chr euch denn nicht, so etwas Abscheuliches von einem Gebet buch zu sagen; das darf man doch nicht!" Der Zweite kommt ganz nahe an ihn heran, schlägt das Buch auf und meint halblaut, als wäre damit alles entschuldigt: „Es is ja lei a walsches

, was du mit °emer deutschen Sentimentalität nicht begreifst. Für uns faschistische Italiener existiert nichts anderes, als die Sonne Italien!" Ein leidenschaftliches Flammen schlug über sein Besicht. „Alles was sich widersetzt, fällt der Vernichtung an heim!" „Und . . ." zögerte sie, schon tauchte die Schloß-Villa ihnen auf, massig und schwarz in der dunklen Dezem- ^cht, „fährst du nicht nach Bozen hinein — bleibst du wieder bei mir, wenn ich die Briefe schreibe. . .?" — Er fuhr herum. Sein Gesicht war ganz

du . . .?" „Deine Mutter! Sie ist italienischer als du!" Sie waren an der Haustür angelangt. Er steckte den Schlüssel ins Schloß. Bebend stand sie auf der Schwelle — in heißem inneren Kampfe. Mit emem letzten Rest von deutscher Zucht und Anständigkeit hatte sie ihm jenen Auf tritt !ganz gegen ihre anfängliche Absicht verschwiegen — hatte nicht begriffen, warum er solchen Haß auf Dollingers, vornehmlich auf Regina geworfen. Aber so sehr sie diesen Hatz auch teilte, so konnte ein Etwas im tiefsten Grunde ihres Herzens

doch nicht loskommen — von — von — der reinen, fast vergötternden Liebe, die sie einst h!eimlich für den Mann im Herzen getragen, der der Mann dieser Frau geworden. Sie wußte, wenn sie sie vernichtete, vernichtete sie ihn. Und mit ihm würde der letzte Glaube an die Men schen in ihr verschwinden, der letzte ferne Stern an ihrem Lebenshimmel. Sie erschauerte. Wie ganz anders wäre chr Leben gewesen, wenn . . .! Was hätte er aus ihr machen können! „Also?!" fuhr es schneidend in ihr Schweigen hinein. „Ich gehe! Gute

Nacht!" Da fiel es in glühender Verzweiflung über Helene her. Wenn sie auch diesen Mann da verlöre — endgültig ver löre — um den sie in wütendem Weh alles geopfert: Volk und Vaterland und Gott . . .! Dann wäre sie ein Nichts — weniger als ein Nichts! Er hatte recht! Sie mußte die Konsequenzen bis zu Ende ziehen. Er konnte sie nicht , lieben, wenn sie nicht ganz in seinem Volke aufging, wenn er fühlen mußte, daß noch eine Schranke war zwischen ihm ; und ihr. Schon hörte sie seinen Schritt

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 8
Data: 15.12.1929
Descrizione fisica: 8
ner," sagt er schließlich. „An der einen Front, das sind die Sozialisten. Sie sind im deutschen Volk sehr zahlreich. Ich will mit Ihnen ganz aufrichtig sprechen: Diese Leute sagen, daß wir reaktionär sind. Wir unterdrücken das Proletariat, wir führen eine despotische Herrschaft, nicht wahr? Und die , ««deren, nennen wir sie kurz: die Nationalen, unter ihnen ; gibt es viele, die selbst das faschistische System für sich über- ! nehmen wollen, sie sind die Gegner der Sozialisten

um zwanzig Jahre zurück. Seien wir i ganz ehrlich; die alte italienische Politik war so geartet, daß ; die Deutschen glauben, man könne zu Italien kein Vertrauen 1 haben. Aber das ist vorbei! Ich habe im Parlament feierlich j erklärt, daß es damit zu Ende ist! Wir müssen unseren Freunden alles Gute tun, unseren Feinden alles Schlechte. Das ist ein guter Grundsatz der Antike. Nicht wahr? Das ist eine klare Politik. So habe ich es mit Ungarn, Albanien und Bulgarien gehalten. Deutschland soll erkennen

den Namen Helene ausge- Iprochen. Nie habe ich sie geliebt — nie! Aber vielleicht hat ^ Umstand, daß mein Herz sich nach Liebe sehnte, und a B ich ühlte — ihr nicht ganz gleichgültig m sein, mich £ 5», einige Zeitlang mich — mit ihr zu beschäf- schwieg. Regina aber stieß trocken hervor: „Und . . "Und . . .? Ich vermag den Eindruck ihres Wesens Mer in Worte zu kleiden'..." Und nach einer Pause „Kennen Sie die Sage von den Schlernhexen?" „Rest!" flt f ’’^ un — als König Laurin von Dietrich von Berg

der Etschniederung, sondern aus dem Brunnen, in die man Blumenreste der gewesenen Schlernhexlein geworfen. Da blüht denn zwischen den be glückten Eltern ein ganz entzückendes Kleinod auf — ein Kind mit Haar von dem glänzenden Braun der Kastanien, mit Augen wie ein Brunnen voll Gold — aber —! Blickt man länger und tiefer hinein, dann sind-et man, in ihrer Tiefe das Schlernhexlein wieder. — Und solch ein Kind ist Helene!" Ein schwerer Stein polterte hinab über die Felsen. Sie hörten ihn beide nicht. „Und ich wäre

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 8
Data: 01.08.1931
Descrizione fisica: 8
an Hitler, um authentische Auskünfte über seine Ansicht zur Rede Franks zu erhalten. Hitler hat diesem Manne, der seit Jahren gegen die deutsche Kultur in Südtirol hetzt und dem die Ausweisung des deutschen Dichters Flake aus Südtirol zu danken ist, bereitwilligst Antwort gegeben, aber nicht eine Antwort, wie sie dieser Kerl ver dient hätte, sondern eine ganz offizielle Antwort der Partei. Unter der Ueberschrift ,,Die Direktion der Hit lerpartei verurteilt die jüngsten Kund gebungen in Innsbruck

mit .ihm — j einmal zuzuwinken. Und dann war noch Unerwartetes ! geschehen. Mary Lunsingen war an Marie-Theres und f ^r.Keßler herangetreten. Und ohne Umschweife, ja ohne die geringste Ver- i ^genheit erklärte sie, daß sie hierdurch um Verzeihung j oille, wenn sie bisher vielleicht durch ihren kühlen ! ^lehnenden Standpunkt hinsichtlich der italienischen An- ! ^stivn jemand von ihnen verletzt habe. Sie habe gelernt, i l le Lage der Südtiroler mit ganz anderen Augen anzusehen. ! bedauerte die letzten Vorfälle aufs tiefste

sie aus. Hatten auch nie Helene Galdani wieder gesehen. Regina schien den Auftritt ganz, vergessen zu haben. Da — an einem Adventssonntag nach, der Kirche trat sie ihr am Hauptportal entgegen. Regina riß die Kin der, die sie an beiden Händen führte, zurück und harrte im Halbdunkel, Helene den Vortritt lassend. Ein beißender Hohn verzerrte das einst schöne Gesicht der Frau, sie ließ die Augen nicht von Regina und wandte auch, das Haupt noch nach ihr um, als sie durchs Portal hinausfchritt. Da trat Dollinger zu Regina

.'Er nahm Agnes bei der Hand, indem er sich mit ihr von der Menge der Andächtigen durch das breite Tor schieben ließ und stagte dabei gedämpft: „Ihr grüßt euch nicht?! Recht von dir . . ." „Wie sollte ich wohl . . .?" ^ „Nun! Es gehört schon Mut dazu! Sie ist ganz m ihres Mannes Gewalt geraten. Du weißt doch, daß er den Ab schied als Offizier erhallen und das Postamt gepachtet hat?" „Das ist mir neu . . ." „Die Menge verlief sich. Langsam stieg man zum Rat- hausplatz hinan. Er blickte sich um, nein

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Alpenrosen
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Pagina 2 di 4
Data: 19.08.1916
Descrizione fisica: 4
Klomser erging der Ruf und er empfing ihn wie etwas Selbstverständliches; war er doch der Stärksten einer und es galt die heiligsten Güter der Erde. Ter Abschied! von Weib und Kind, ja, der ging ihm furchtbar nahe, umsomehr, als Julie ganz fassungslos war Und alle jene die das entsetzliche Unheil herausbeschworen, laut anklagte. Er nahm ihre heißen Wangen zwischen seine Hände; „Kopf hoch, Jul, Herz hoch, der alte Gott lebt noch — na, und ich, ich lebe ja auch noch!" Und damit hatte er sich losgerissen

und Stütze an ihnen. Sie lebt« ganz ihren Pflichten als Mutter und Sol datenfrau. Tie Zeit ging hin, Tage, Wochen, Mo nate, der Kampf tobte weiter und sie ver folgte ihn mit Eifer und Interesse, im Nor den, Süden, Osten und Westen. Zitterch beobachtete sie die Haltung Italiens und getraute sich nicht auszudenken, was sich ihr unwillkürlich aufdrängte. Und dann kam der denkwürdige Tag, der 23. Mai 1915. An allen Ecken der Straßen prangte das Manifest des greisen Kaisers von Oesterreich, — Flugblätter

und es kam ihr in diesem Augenblick voll und ganz zum Be wußtsein, daß eben nicht Liebe üird Ver ehrung sie so mächtig zu all dem Fremden hingezogen hatte, sondern nur Bewunderung des Schönen, und das hatte sie so völlig im Banne gehalten, daß sie das Land ihrer Bewunderung, Vaterland, Heimat nannte. Wie hatte Hans damals in Venedig gesagt? „Tas ist nicht Heimat. Heimat ist etwas Heiliges. Heimat ist der Fleck Erde, in denr unser ganzes Sein wurzelt; Heimat ist, wo uns ein Mutterherz schlägt, eine Vater

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Der Südtiroler
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Pagina 2 di 8
Data: 15.01.1930
Descrizione fisica: 8
dem Besuch in Nom als ganz besondere Freundschaft hin nehmen wird?? . . ! Fesseln und Kerker — die Hochzeitsfreude für SüdLirol. Der italienische Kronprinz feierte "Hochzeit. Durch ganze Seiten wurde in welschen Zeitungen hierüber berichtet. Aber am gleichen Tag, an dem die Innsbrucker Blätter den Auftakt zur Feier meldeten, erzählten sie auch von Massen verhaftungen in Südtirol. Darunter Malfertheiner, der eben erst vor kurzem nach einer Haft von sieben Monaten, in denen sich gar

, daß die Wirklichkeit dort unten übern Brenner noch ganz anders ist, als Presseberichte, Resolutionen und mehr oder weniger abstrakte Formulierungen es überhaupt vermuten lassen, mit denen man sich gelegentlich — nur zu gelegentlich — sogar auch einmal am grünen Tisch beschäftigt, als ob man, Interesse hätte und menschliches Gefühl. Die Tiroler Frage verlangt nicht nur in b eftiMMten Zwischenräumen eine mehr oder wenig er müh samveranlaßtekurzeundober- flächliche Diskussion. Soll nicht alles nie- derbrechen

Holzer meinen unabänderlichen Ent- ; schluß Mitteilen, daß ich meines Vaters Haus nicht eher j verlassen werde, um die Seine zu werden, als bis mein ! Bruder Martin zurückgekehrt ist." „Herr Dr. Holzer wird das ebenso richtig finden, - ! wie ich. Aber ich will hoffen, daß Martin nicht allzulantz i I einbehalten wird." Und mit Wärme fügte er hinzu: „Ich ! will nicht nur hoffen! Ich will dafür heten. Ich glaube i an die Macht des Gebetes, die so piele Menschen- der großen - ! Welt so ganz unterschätzen

: „Diese lieben Hände haben sie M Fesseln umschnürt, haben ihn geschlagen, ihn in den Kette geworfen! Sie neigte sich und küßte die Handgelew- Dr. Keßler aber, der sich in den Wohnnngsstur gewan zog die Tochter in die Arme. „Kind! Mädchen! Werde doch endlich ruhig über da Geschehene! — Sie ist noch immer ganz außer sich Schreck und Schmerz," klagte er mit tiefernstem Duck f R egina hinüber. Und dann wieder — voll leiser Innig zu seiner Tochter: „Du weißt, Exaltationen liebe ich ^ Einer edlen Frau stehn

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 4 di 8
Data: 29.09.1934
Descrizione fisica: 8
, welche als „notwendig erklärt" wird, die aber schon mit Rücksicht auf unseren Fremdenort bei einzelnen Bäumen ganz vermieden und bei den meisten Bäumen nicht so gründlich hätte sein müssen, als datz dadurch öffentliches Aergernis erregt wird. Es ist . nur zu wün schen, datz bei den Lindeil- und Ahornbäumen beim Be schneiden etwas mehr Rücksicht geübt wird und datz in kommenden Fällen der hiefür matzgebende Verein für Heimat- und Naturschutz vorder zu Rate gezogen wird. Auf dem Weg über die Lochererkapelle

für den Zahlungsverkehr mit Deutschland, Wien, 9., Berggasse 16. —BHBMHaBBBB—!' Liebe in Schlmpsenbrunn Humoristischer Roman von Gabriele von Sazenhosen Urheber-Rechtsschub: Drei Quellen-Verlag. Königsbrück i. Sa. 21 „No, Julius, du machst mir Freude. Ist mir ganz neu." „Ich wollte dich vielmehr Anteil nehmen lassen an einer reiflichen Erwägung meinerseits, die mir auf meinem Spaziergang durch unfern Wald gekommen ist. Du weißt, in der freien Natur kommen mir, ganz spielend, die genial sten Gedanken, sie fliegen

an 91 Bau schaft aufzugeben und uns ganz auf die Schweinezucht ein zustellen." „Bist du verrückt, Julius? Was fällt dir ein? Haben genug gekostet, die Kühe. Werden wir wieder ansangen mit Schweinen!" „Liebes Kind, bedenke, Schweine sind ein gutes Omen. Selten ist ein Schweinezüchter arm gestorben." Frau Margit stand energisch auf. „Hab' ich gerade genug als Frau von Hans im Glück. Überhaupt wollt' ich dir sagen schon lang' ... so geht es nicht mehr weiter. Müssen wir nehmen ... Verwalter

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 5 di 8
Data: 22.09.1924
Descrizione fisica: 8
noch in sehr primitiven Zuständen und mangelt ihr die richtig« indu strielle Auswertung. Der Minister zollt der Entwicklung der Obstkultur in der Venetia Tridentina höchstes Lob und ersieht die Ur sache derselben in dem Vorhandensein der 7v.kXX1 Kleinbauern, die etwa ItXI.MO Hektar fruchtbares Land geschaffen haben, das jähr lich an die 3S0.c>0<) Zentner Obst erzeugt. Diese hervorragende Arbeitstätigkeit hat ganz Italien vorbildlich zu sein. Der Minister erwähnt dann die bisherigen Bestrebungen der Regierung

, ist das aufrichtige Staunen über den Goilesfegen, der aus die se? fast unübersehbaren und in allen Formen und taufenden von Arten schimmernde« Pracht des Obstes, der Aepsel, Birnen, Pfir siche und ganz besonders der Trauben, ent gegenlacht. Wir. im Segen des Etschlandes Aufgewachsene, sind gewiß Gutes und Schö nes gewohnt, aber auch uns bot sich da, wo die duftig-köstlichen Produkte der Obsttultur fast ganz Italiens vor uns in tausend For men und Farben leuchteten, ein ganz über wältigendes imd unvergeßliches

und golgelben Mandeln an: Bari hat wohl die reichste Kollektion des Süden ge sandt, daneben Lecce mit füßen Melonen: Massalombardo mit seinen Riesenmarillen in den schönsten Färbungen, die wundervol len Quitten Mantuas und die Flaumkugeln der Turiner Pfirsiche: ganz besondren Ein druck machen aber die zahllosen Arten von Birnen aller Sorten und bis zu ganz unglaub lichen Größen, zerfließend weich und wieder steinharte, ime sie fast alle Provinzen, beson ders Raoenna. Venedig, Bologna, Macerata und Piemont

zur Verfügung hat, od« nur der geringste Zweifel vorkegt, daß die Ständer oder Fässer mcht ganz «imoondfiet fem könn ten, oder neue Geßähe od« sotche, wo «n» oder mehrere neue Dauben «»gezogen M>. greise man zu dein vorzüglich« .Eichter'sch»» Riparrn'. das sich nach d« SHahiungen der heimischen Mufberkellereien, sowie auch der Versuchsstation San Wichet« a. <?. für alle Fälle sehr bewähr«. Moses Präparat ist nichts anders ak ein im Wem müvskch» eigens hergHtvtlter Stoff, der im Faßinnera aufgetragen

« als ein ganz besonders nützlicher Behelf erwiesen hat umd geradezu unentbehrKch wnrde. ist Natriumbis'itfit. das sich von allen ähnlichen Präparaten am praktischsten zeigte und über all leicht zu beschaffen ist. Dasselbe rverd der Maische oder dem Most schon vor der Gärung zugesetzt, damit eine reine alkoholische Gä rung gesichert und. damit V-r Iungwein sich bald kläre und oevsamdfthig ioerde. Der zu befürchtende Säureabbau w»rd »«chmdert. weil das Natrknnb«fuffit ein GHt für die auf. tretenden Bakterien

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 16.05.1934
Descrizione fisica: 6
bietet und aus diese Wci'e dem Grundsatz Anerkennung verschassen will, daß die Filme nach ihrem Kunstwort und nicht nach ihrem finanziellen Ertrag zu beurteilen sind. Es ist daher unwesentlich, ob ein in Venezia angenommener Film auch mir einem Preis ausgezeichnet wird. Es genügt schon die Tatsache, das; er angenommen und ausgesührt worden ist, um andern Worten, daß er sür würdi» befunden worden ist, zugelassen zu werden, um ihm das Recht aus eine ganz be sondere Beachtung und Bewertung zu sichern

Produktion, angefangen von den großen, mit den modernsten Errungenschasle» der Technik ausgestalteten Ateliers bis herab zu dem Amateur, der nur über einen kleinen Ausnahme- apparat und seinen künstlerischen Sinn versügt. Diese Produktion ist ganz verschieden »ach Art und Gehalt, verfolgt aber einheitlich das gleiche Ziel: Qualitative Auslefe und nicht Massenpro duktion. 'Luciano De ?eo. ncmnt wurde. Der Magier betrat, in ein langes Gewand gehüllt, den mit kabbalistischen Zeichen geschmückten Raum

Beziehungen hatte und so die Polizei falsch über mich informieren konnte.' Man sieht: ein gefähr licher Kämpe, der wohl das Zeug dazu hätte, auch mit den Teufeln der schwarzen Magie fertig zu werden. Uà einen Irrtum Gchessels „Der Winzer Schlitzherr Kilian', jeder kennt das Lied Schesfels, der im Gegensatz zu dem herrschen den Geiste, dem Volkstum und seinen lkeberliefe- rungen ganz hingegeben war. Aber, als er den hl. Kilian als „der Winzer Schutzherr' bezeichnete, da hat er sich doch geirrt

. Er hat einfach den Schirmherr des weinreichen Frankenlandes auch für den Schirmherr» des Weinbaues überhaupt gehalten. In Wirklichkeit aber gilt dem Volke der Weinbauern seit alters ein ganz anderer Heiliger als Schutzpatron, der hl. Urban, dessen Fest auf den 25. Mai fällt. Dieser Tag spielt nämlich im Leben des Wein bauern eine besondere Rolle. Um diesen Tag herum ist seine Arbeit beendet, von diesem Tage an muß die Natur ihr Wert tun, soll lein« Mühe sich im Herbste lohnen. „Bete und arbeite

. Sie kommt ganz einfach ans dem kleinen, aber ent zückenden Dänemark, dessen Hauptstadt Kopenhagen zwar nur dreiviertel Millionen Einwohner Mit, die jetzt aber stolz daraus ist, die erste Frostbar der Welt zu haben. Wir treten ein in die Bar. Nanu, den Ober kennen mir doch? „Sagen'Sie mal, waren Sie nicht früher im Ti voli tätig?' „Gewiß, Herr, und jetzt bin ich kier der — na. sagen wir einmal Manager.' Sieht ganz patent aus, der kleine, fidele Mann in seinen weißen Sei- denftrünipftn. den schwarzen

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Bozner Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 23.12.1943
Descrizione fisica: 4
Einsatz. Bengalen vor dem völligen Zusammenbruch 3n den letzten Monaken allein in einigen Bezirken über 400.000 Inder gestorben Stockholm. 22. Dez. — Während der Innenminister Amery vor einigen Ta gen wagte, vor dem Unterhaus die Op fer des Hunaerkrieges gegen die Inder auf noch nicht einmal '100.008 wäh rend der letzten Monate zu beziffern, nennt der Präsident der Moslem-Liga in Bengalen in einem Appell „zur Ret tung Bengalen?' ganz andere Zahlen. Danach sind allein in dem ostbengalischen Distrikt

aus irgendwelchen Grün den angebracht, ein national-frisiertes Gebilde, das ihm bester auf die Dedürf- niste des Sowsetvolkes abgestimmt schien, ersinnen zu lassen. Ein ganz gerissener Trick, aber zu durchsichtig, um ernst genommen zu wer den. Stalin bleibt deshalb . der Alt«, ebenso, wie der Bolschewismus sich nie zu ändern gedenkt, so sehr sich auch der Kreml Mühe. gibt. ihm. ein demokrati sches Mäntelchen umzuhängen. Mit der Zeit verlieren die Stalinschen Tarnungs- marlöver an Wirksamkeit, nachdem die Welt

. — Nach der Schein auflösung der Komintern haben wieder holt konservativ gesinnte Kreise in US®, die Forderung gestellt, die kommunisti schen Organisationen In den Vereinigten S'aaten aufzulölen Diesen Wünschen ist die kommunistische Partei der USA nicht nachgekommen. Ganz Im Gegenteil, sie hat gerade in den zurückliegenden Mo naten Ihre Aktivität ganz wesentlich ver stärkt und ihre Kilfsorganlsatlonen neu gegliedert, um ihnen mehr Schlagkraft zu verleihen. So wurde die Organisa tion „Freunde der Sowjetunion

im Rampenlicht abspielt, weil es so ganz anders ist als das Bisherige, aber er kann es nicht la gen. er, fühlt eg nur. es geht ihm lachend durch die Brust. Cr hört diese Klange, es ist keine ge wöhnliche. von Soldaten gemachte Musik, die sich dem Ohr anlchmiegt. Es ist Ge sang. Man sieht ihn den Lippen entschwe ben, die rot und lein geschwungen sind. Es ist zugleich Malerei. Es bringt ver wandte Selten zum Erklingen. Es Ist ein Lied, das die Mädchen singen. Ein Lied ohne Worte. Ein klingendes Ent falten

da - alles erhebt sich zu brausenden Rufen be qelsterter Herzen. in einem Ueberall sei denroter Geschosse. Der Beifall ist verrauscht. Die Damen haben die Blumen in den Brustausschnitt gesteckt, der Ballettmeister seinen Dank ausgesprochen.' Der Saal beginnt sich zu leeren. Da bemerkt der Gefreite Prechti zu-seinem Schrecken, daß er noch Immer die Rose In der Hand hält. Er hat ganz vergessen, sie zu werfen — wo war er nur mit leinen Gedanken? Eine rauhe Männerstimme — ah. der Bogner-Deitl Prechtl versteckt

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 8
Data: 01.02.1933
Descrizione fisica: 8
, sagt Mussolini, haben alte Denkmäler neben ihren künstlerischen auch einen unbestreitbaren geschichtlichen Wert. Es sind die Dokumente der Geschichte der Menschheit, die ganz abgesehen vom strategische und künstlerischen Wert, geachtet werden müssen. Nach diesen allgemeinen Gedanken e-rwähnt Mussolini, daß auch Dokumente von Kulturvölkern und Nationalitäten, die den augenblicklich politischen Herrschern des Landes fremd j fnst), respektiert werden müssen. Dieser Satz erscheint

! junger Leute. Wir haben bereits berichtet, daß der in Dramin bedienstete ! Julius Wegschcider von Earabinieris erschossen und unter demon strativen Ehren der deutschen Bevölkerung' von Montan dortselbst begraben wurde. Nun mußte auch sein damaliger Begleiter, Richard Tetter, der am 6. Dezember als angeblicher Brand stifter verhaftet wurde, mangels jeglichen Verhaftungsgrundes freigelassen werden. Aus die mehrfachen Brandstiftungen, bezw. Brandstiftungsversuche hin, die seit Mitte November ganz

und die Walschen rennen auf und davon. — Wie ; die Bauern hierauf ihre Glock wieder in den Turm ghängt j haben, ist sie plötzlich — wunderbarerweis — wieder ganz « gwesen. Aus dem abgsprungenen Stuck aber Habens Löffel « gossen — zum Andenken." „Davon Hab ich fei noch nix ghört?" Mirtl riefs. „Ist schon so!" beteuerte der Dort. „Und die sell Löffel, « die was man damals gossen hast haben eine ganz bsundere : Gab, nämlich: in ihnen ist das Geläut von der Lorenzer?- ! glock noch drinnen!" „Geh, Dorl! Mach

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Der Südtiroler
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Pagina 2 di 8
Data: 01.10.1931
Descrizione fisica: 8
dort, wo wirklich Italiener wohnen. Aber dort, wo die höchsten Gipfel chre gewaltige Erhabenheit und wundersame Schönheit dem Alpinisten offenbaren, dort, in den Oetz taler Alpen und im Ortlergebiet, find die Deutschen ganz besonders zu Hause. Auf der Hütte am „Hochwilden", dem Brenner am nächsten, waren im Jahre 1927 718 Reichsdeutsche und nur 91 „Italiener". Und bei geringem Rückgang im vorigen Jahre war die Ueberzahl doch noch immer 648 gegen i26j, wobei noch 250 Oesterreicher das deutsche Element ver

Treue, umstanden sie den Toten nun betend in der kleinen Kapelle, ihn, den sie ganz zu sich rechneten, der gleichsam mit der rotweißen Tiroler Fahne in der Hand gestorben war. Dietrich hielt eine kurze Trauerrede. Es war Marys Wunsch gewesen, daß er die Einsegnung übernehme. Aus der Kirche tönte seine ergreifende Ansprache nach dem Bibelwort: „Seid stille und erkennt, daß ich der Herr bin!" über den dicht mit Leidtragenden gefüllten, Palmen durch- schatteten Gartenhof hin. Der Sarg wurde geschlossen

Privataudienz nachzu suchen. Aber zuerst nach Neapel. Das Meer Wiedersehen! Das freie, weite Meer! Die Mutter widersprach nicht, obgleich ja das Meer viel näher zu haben gewesen wäre. Sie wußte, wenn Mary etwas wollte, dann war nichts zu machen. Das hatte sie vom Vater. Und meistens sprang bei diesem Verfolgen eines bewußten, oder vielleicht auch nur undeut lich geahnten Zieles irgend etwas Rechtes heraus. So reisten sie eben. Ohne Unterbrechung. Und ganz wie Amerikaner, im eigenen Abteil, lesend

nn einem Bekannten einen Ausflug auf den Vesuv oder nach der blauen Grotte machen werde. Auch darin fand sich & ce Mutter ohne Widerrede. Nur ein ganz kleines Lächln flog über ihr hageres Gesicht. Das also war des Pudel» Kern.

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 20.04.1935
Descrizione fisica: 8
Sa,nstas. den 20. April 1S3S-X1I! .«sp»«zeNun^ Seite i ezm Schnurrbartes, vertreiben und dann im Spiegel kontrollieren, ob das Werk gelungen. Das Vsterkleià In der Phantasie sieht «s meistens ganz anders Man denkt an Frühlingssonne und erste Helligkeit, an Blumen und srisch ergrünende Lträucher und verbindet damit den Wunsch nach etwas Leuchtendem, Dustigem und Flatterndem. Aber in Wirklichkeit ist, ja Ostern ein Fest des unbeständigen Wetters, mit Regengüssen und Windstößen, und es ist schon

aus einem Wollkleid, das häusig in zwei Teile geteilt scheint; dazu gehört sann ein zweidritel langes Cape oder ein dreiviertel Mantel. Ein Modell war zum Beispiel aus schottisch kariertem Tweed, mit Taschen, Kragen, Manschetten und Futter aus hellgrünem Leinen. Die Modo der abstechenden Mäntel ermöglichtes., unter dem neuen Mantel ein altes Kleid zu tragen, das auf àiese Weise ein ganz anderes Gesicht bekommt. Natürlich gibt es auch lange Mäntel, vorwie gend aus Tweed, sür die Orange und Havanna die Modenfarben

sich auch als Jabot fort, das wasserfallartig oder gefälbelt, über die ganze vordere Bluse sällt. Bisweilen bildet den Vorderschluß des Kragens eine große Rosette auS Organdy. (Ich möchte sie aber nicht zu bügeln haben!) Nicht zu vergessen sind die Kragen, die aus einzelnen Pikee- oder Organdyblumen zn- sammengesügt sind. Aber sie müssen immer ganz srisch aussehen, sonst sind sie häßlich. Für die weiße Blume zum Jackenkleid, auch «ine auffrischende Erneuerung eines alten Anzugs, hat man als neues Material

, dann mit einer Glasscherbe geglättet und mit Talg oder Nußöl auf den Glanz gebracht. Die Deckelvorrich tung mancher Spiegeldosen hat eine eigene Vexier mechanik, die das Oeffnen nur demjenigen Glücks kind ermöglicht, das im Besitze des Sesamwortes ist. Da die heutige Damenmode ganz entschieden im Zeichen der primitiven Volkskunst steht — Zeuge dieser Tendenz ist jeder moderne Schmuck — so durften auch diese aparten Hirtendosen ebenfalls Mose werden. An Stelle der Schnurrbartwichse wird dann natürlich Puder

ist eins der wichtigsten Or gane unseres Körpers, von deren Zustand unsere Gesundheit lvesenilich abhängt. Nun gibt es ein- sach Menschen, die ihn Haut nie pslegen, und die doch immer sauber und ohne Geruch sind. Aber hier handelt es sich meist um Schwerarbeiter, bei denen die Schweißdrüsen den Körper von selbst aus die natürlichste Weise der Welt säubern. Der Städter freilich. der eine ganz andere Lebensweise sührt, muß sich schon selbst bemühen, wenn er seine Haut sauber, geschmeidig und gesund erhal

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