nicht so lange her, da ein Priesterdichter den an wundersamen Me lodien so reichen Akkord in einem seiner Bücher uns geschenkt hat: „Zu den wundersamsten Alltagsdingen gehören die Glocken, die Kerzen und die Briefe. Die Glocken — aber nicht die in einem Glockenspiel mißhandelten, die sreischwingenden, die ganz individuell, ganz charaktervoll, ganz frei nach innerstem Gesetz tönenden Glocken. Und dann die Kerzen, die eine Flamme tragen, eine still andächtige, oder auch in leisem Gebet bebende Flamme. Und gar
Seelen: Die Glocken, die Kerzen, die Briefe . . . Pater Lippert lebt nicht mehr, aber seine Werke leben, seine Bücher. Und den Briefen „echter Menschen" — sind unbedingt gleichzustellen die guten Bücher guter Menschen . . . Sie sind die verläßlichsten der Freunde. Sie begleiten uns in guten und in bösen Tagen. Ein Leuchten, das in unsere Seele schimmert, huscht schattenverscheuchend durch den grauen Alltag. Nur ganz große, innerlich ganz gute Men schen— schreiben solche Bücher, solche Briese
. Wollte man das Geheimnis lüsten, das diese Menschen, welche aus dem Füllhorn ihrer Künstlerseele schenken — umgibt, man müßte sie Kerzen vergleichen — deren Leuch ten von heiligen Altären in müde Menschen herzen strahlt . . . Kerzen! Hellslammende, brennende Ker zen! Symbole schweigender Andacht und Güte, demütig — stolzen Sichselbstvergessens, Sichverschenkens, Sichaufopserns — auf daß es hell werden kann in den Seelen anderer! „Ganz große und feinfühlige, ganz objek tive und doch zartsinnige, einsühlende Men
des Bundeskulturrates, in 29 Plenar- und 37 Ausschußsitzungen des Bundeswirtschaftsrates und in 14 Plenar- und 17 Ausschußsitzungen des Länder- schen, ganz sichere und überzeugte und doch schweigsame, rücksichtsvolle Menschen" . . < müssen das sein, die — nimmermüde schuft send, selbstlos schenken. . . In ihrem Geiste, auf ihren leuchtenden Spuren wollen wir wandeln, wollen wir den Weg ins kommende Jahr beschreiten. Und beim Klang der Neujahrsglocken ge denken wir dankerfüllt jenes Priesterdich ters, der in Stunden
wohltuender Einsam keit von der „schenkenden, begehrenden und — dienenden Liebe" zu uns sprach — geden ken wir des Priesterdichters, der uns den wundersamen Akkord geschenkt: „Die Glocken, die Kerzen, die Briefe . . Rur eine Base... Von Kurt M i e t h k e Die jungverheiratete Frau wachte plötzlich des nachts von einem Traum auf. Sie rüt telte ihren Mann wach. „Georg, es ist jemand im Wohnzimmer."- - Der Mann wurde sogleich ganz munter. „Das ist unmöglich", sagte er. „Das kann nicht sein. Du mußt