wir noch sehr viel Geld nach der Stadt schicken, damit unsere Söhne nicht Halbs verhungern und viertens, was noch ganz das Schlechteste ist, werden uns die Leute von der Arbeit entwöhnt und verdorben. Nicht daß wir Bauern gegen das Militär wären; wir sehen ganz gut ein, daß wir eine große und schlagfertige Armee brauchen. Aber gerecht soll die Militärpflicht sein und jeder, der im stände ist, soll sein Vaterland verteidigen. Was aber nicht notwendig, was nur Spielereien sind, was nur unnütze Zeitvertrödelung
gesagt, es geht nicht, und es ist^aber^doch gegangen. k: Bei den Steuern,^sollte man glauben, werden doch diejenigen am meisten herangezogen werden, die das Geld haben. Das ist aber.nicht so. Man sagt wohl, ja man hat euch ja die Grund steuer um 19 Millionen nachgelassen. Das ist richtig; man hat uns die Grundsteuer ^in ganz Oesterreich um 19 Millionen her untergesetzt. Da haben aber den größten Nutzen die reichen Herren, Fürsten und Großgrundbesitzer und dann hat man uns für das Bißl Grundsteuer
, das man uns nachgelassen hat, wieder ein paar Hundert Millionen hinaufdividiert an Branntwein-, an Zucker-, an Petroleumsteuer und wie sie alle heißen. ES geht uns ganz gleich wie einem „Gigger", dem, wenn er auch den ganzen Tag Körner und Würmer aus der Erde heraus kratzt, die Hühner und Hennen alles auffressen. Deswegen, wenn wir wollen, daß Lasten und Rechte gerecht verteilt werden, so müssen wir zuerst trachten, daß wir eine gerechte Vertretung be kommen, denn solange wir in den Vertretungskörpern im Landtage
wissen ganz gut, was die politische Macht ist. Im wirtschaftlichen Leben heißt es, wer schafft, der zahlt; in der Politik heißt es aber, wer schafft, der läßt andere zahlen. Deswegen heißt es, fest Zusammenhalten wie Stahl und Eisen und durchaus nie sagen, „das hilft doch nichts". Wer sagt, „es hilft doch nichts", dem sage ich einfach: „Entweder du bist ein elender Feigling, oder es liegt dir an dem Wohl deiner Kinder und Nachkommen nichts dran, oder du bist kein Bauernfreund". Was hat den Lehrern
? Die Sozialdemokraten sagen, oder vielmehr lügen: „Religion istPrivat- sache"! Nicht war, liebe Standesgenoffen, uns katholischen Tiroler Bauern ist Religion die Hauptsache! Wir wissen ganz gut, daß wir mit all^unserm Streben, unfern Arbeiten, Mühen und Sorgen