zu beantworten, wie unter solchen Umständen' hierorts die Wahlen auf Grund der Taaffe'schen Vorlage ausgefallen wären, so müßte ich ohne Zaudern sagen: im fozialdemo- kratischen Sinne, weil es ganz zweifellos ist, daß die ansässigen Bauern und Bürger durch die Ueberzahl der wohlorganisirten und von Wien aus dirigirten Fabriksarbeiter erdrückt worden wären. Wie hier, so ist es aber in zahlreichen Ortschaften Niederösterreichs, denn die meisten Fabriken haben sich auf dem Flach lande etablirt. Dr. Geßmann
mir eine optimi stische Täuschung zu sein. Mir und Anderen, die der Sache ganz objektiv gegenüber stehen, drängt sich viel mehr die Ueberzeugung auf, daß — selbst vorausge- >eht, es hätte sich die nothwendige Majorität gefunden, was in den letzten Tagen auch von christlich-sozialer Seite bezweifelt wurde — an dieser Vorlage eine wesentliche, uns günstige Aenderung durchaus nicht möglich gewesen wäre, weil auf nnserer Seite die ab solut nothwendigen Vorbedingungen fehlten. Und aus diesem Grunde, glaube
auch zu gleicher Zeit das Drängen auf unserer — ich meine ^r christlichen — Seite ein Ding der Unbegreiflichkeit. Ar, hier auf dem Lande, die wir fern vom General- Nabe, aber inmitten der Gefechtslinien stehen, glauben ^her, daß es besser wäre, die Jnterimszeit der „Tiroler Vol Bozen, Samstag, den 25. August Coalition zu emsiger organisatorischer Arbeit zu be- nützen, denn wenn diese gethan, dann erst ist unsere Zeit gekommen, denn dann haben auch unsere Ver treter im Parlamente eine ganz andere Position
der Zu sammengehörigkeit hat das römische Recyt und sodann der wirtschaftliche Liberal?Wüs derartig untergraben, daß die Arbeiter in den Fabriken jetzt wirklich eine den Arbeitgebern gegenüberstehende Gruppe mit ureigenen Interessen bilden. Da ist es allerdings unbedingt nöthig, daß diesen Gruppen bin politischer Einfluß ge währt wird. Zum Theile, aber nicht ganz so strenge, gilt dies von den gewerblichen Arbeitern, — durchaus unzutreffend aber ist es sür die ländlichen Arbeiter. Der Bauer vertritt noch deren
geivährt, so ist das gewiß auch im Sommer in Vintschgau der Brauch. Das be weist der große Fremdendurchzug. Den ganzen Tag rollen die Wagen theils hinein nach Schnals, Trasoi und Sulden, theils über Münster in die Schweiz und über Reschen nach Landeck. Wirthe und Handwerker aller Art leben davon, sollte jedoch die Bahn einst mit zischendem Brausen dieses Thal durchlaufen, dann wird wohl alles Leben erlöschen. (?) Besonders Trafoi und Sulden ist öfters ganz überfüllt, daß manche kaum Unterkunft finden