¬Das¬ Merkantilgebäude und der Merkantilmagistrat in Bozen : anläßlich des zweihundertjährigen Bestandes des Hauses
sehe Kommissionäre and Zwischenhändler, welche zu gleicher Zeit mit allen italienischen Käufern und mit den österreichischen sowohl als mit den ausländischen Fabrikanten in Verbindung standen, belebten den Markt. Damals spielten die rohen österreichischen und böhmischen Leinwänden, welche in Bozen gefärbt und appretiert, durch ganz Italien bis Rom und Neapel Absatz fanden, und die mährischen und böhmischen Tücher mittel' feiner Gattung eine Hauptrolle auf den Bozner Märkten
. Der Merkantilmagistrat machte die größten An' strengungen, jenen Tarif wenigstens für Tirol wieder zu beseitigen, Deputationen wurden nach Wien entsendet, die reichlich mit Geldmitteln aus' gestattet waren. Wir finden, daß an „Reisespesen und Auslagen' für den damaligen Konsul Franz von Gummer und den Kanzler von Eyrl in den Jahren 1780 bis 1782 rund 45.000 Gulden ver' abfolgt worden sind. Eine besondere Hofkom' mission wurde nach Tirol entsendet, die über die speziellen tirolischen und namentlich Bozner Han
, also zu einer Zeit eintrat, in der die Bozner Handelsherren in der Sommer- frische zu Oberbozen weilten, wurde dort „wegen glücklich effektuierter Abänderung des Zolltarifs' und „aus Freude über das gerettete Vaterland, so unter dem Joche der Dogana schon dahin schmachtete', wie es in der Chronik des Ober-- bozner Schießstandes heißt, am 26. und 29. August Festschießen veranstaltet, bei welchen eine auf die Veranlassung bezügliche Scheibe, die noch heute den Oberbozner Schießstand ziert, aufgestellt wurde
waren. Auch befinden sich darunter Kaufleute aus St. Gallen, Schaffhausen, Zürich, Neuchätel, Ulm, Augsburg, München, Schönheide in Sachsen, Kaufbeuern, Kempten, Schwäbische Gmünd, Nürnberg, Schweinau, Bamberg, Mann' heim, Livorno, Rom, ja selbst aus Palermo, Smyrna und Bordeaux, ein Beweis für die auch damals noch hervorragende Bedeutung des Bozner Platzes. Die erfolgreiche Tätigkeit der Deputierten des Merkantilmagistrates, Franz und Josef von Gum- mer, wurde außerdem noch in einem Kaiser Josef II. gewidmeten