.) Ich will Ihnen zuerst über die Vorgänge in der Paulskirche Nachricht geben. Seit Ihrer Abreise hat ten wir nur zwei interessante Sitzungen nämlich au» 3. und I. Juni. Die erstere enthielt zwar großentheils nur Referate der einzelnen Ausschule über die Verwahrung der Luxem burger Abgeordneten, über Schleswig-Holstein und über die .Marine (für die — nebenher gesagt — 6 Millionen Thaler , als erster Termin gefordert wurden) aber als Anhang kam dazudie Verhandlung »n Beleuchtung jenerBchanptung desSir Robert') dieer
> welche mit ihm jene Behaup tung aus dem Munde eines Ministers gehört halten, und daß ^r mit feinem Ehrenworte nichts anderes als diesen Um« stand verbürgt habe. Wenn man ihm heute etwa die Note des preußischen Ministers entgegenhalten werde, so frage es sich noch immer, ob es wohl die nämliche sey, welche wirklich er lassen worden war. Nach Sir Robert sprach der Abgeordnete von Auerswald, der sich in der Zwischenzeit die Aktenstücke von Berlin verschrieben hatte. AuS diesen geht hervor, daß von der sächss. meining
, nm in ihnen ein Gegengewicht gegen die Nationalversammlung zu finden, war entweder vom Minister, ans dessen Munde Sir Robert geschöpft hatte, hinzugedichtet oder nur aus der Thatsache der . Einberufung des Reichstages nach Berlin in die preußische Note hinein interpretirt worden. Uebrigenö erwies sich AuerSwald bei dieser Gelegenheit als einen so nntüchtigen Sachwalter, daß m?n ihm nachsagen kann , er wäre im Stande auch die beste Sache zu verderben. Er kam in seiner Beweisführung nie vom Flecke, verstrickte
sich bei jedem schritte in unbedeu tende Nebendinge, so, daß dasÄnditorium im höchsten Grade ungeduldig und überdrüssig war, als cr endlich i^iS für Sir ' Robert schrecklich e Papier (die preußische Note) ans der Ta uche zog und auf der Tribune entfaltete. Sie können sich leicht^ denken, daß untkr solchen Umständen sein Inhalt keinen Eindruck machen konnte, Als Fürst LichnowSky nach AuerS wald aus die Tribune kam, ertönte namentlich von der Linken her ein stürmisches Ruf-n: „Schluß! Schluß!' nnd wäre es ihr gelungen
, die Debatte abzuschneiden, so wäre das Uebergchen zur TagSordnung (denn ein eigentlicher Antrag lag nicht vor) für die Preußen eine schmähliche Niederlage gewesen. Allein Fürst Lichnowsky zeigt- sich, als cr endlich zum Worte gekommen war, als einen gewandten Fechter. Er versetzte dem Sir Robert einige derbe Hiebe. So sagte er z. B. gegen die Verdächtigung desselben, als dürfte die Note, ') Der radikale Leipziger Deputirte Robert Blum. die man beibringe, mit der von ihm und seinem GewährS-- manne