»nd Freisinn niemals verkannt zn haben, hält es aber für niö.ilich, sich aus gemissen Gebieten unter gewissen Voraussetzungen mit den Clericalen zu vertragen. Im heutigen Oesterreich >,audle es sich ungleich weniger um den Streit zwischen Ziaat mis Kirche als um den heißlodernden Kampf zwischen Deutschen und Czechen. Welcher Zauber solle aber die freisinnigen Teutschen besähigen, zwei mächtige Gegne'., die Deutsch- clericalen und die Czechischfeuoalen, u> gleichzeitiger Scklacht zu überwinden? Es bleibe
er auf 5>e in den Ereignissen liegende Macht, die un- aufhaltsam bis in die sernsien Alpenthaler die Ueberzeugung verbreite, dass Oesterreich nur be- slcnen könne i<lS einheitliches Reich mit deutschem Charakter. Angesichts der Wahlbewegnng in Tirol bemerk! die „Reichenbcrger Zeitung', es zeige sich wieder, wie in Oesterreich alles unter dem Gesichtswinkel der natio nalen Dogmatik angesehen werde. Ob dort ein christlichjl.'cialer ooer ein deulschconservativer Candidat durchdringe, sei gleichgiltig
, die sie in ihren anderen Theilen erweckt habe. Auch die „Neue Freie Presse' findet den Kern der Rede darin, dass dieselbe rundweg erklärt, die Oeutschen müssten wieder in Oesterreich regieren, der Staat müsse sich wieder ein Zusammenwirken mit oen Deutschen zum Ziele setzen. Freilich liege die Einwendung nahe, dass jene Entwicklung, die Dr. Baernreither im Auge hat: die Beugung des czechischen WideistandeS, die allmähliche Abkehr der Deutsche» vom Radikalismus, die Einigung der deutschen Fractionen — eine Arbeit von Jahren
.'h, das? Oesterreich noch die Lebenskraft hat, die czechifche Frage zu verarbeiten, ohne selbstverständlich zu einer Gewaltpolitik zn schreiten^