unterdrückt werden soll, obwohl man nur auf friedlichem Wege zu einer be friedigenden Erledigung kommen wird. Daher das Mißtrauen, dem der Plan Ottolenghis begegnet. Zwei Trinksprüche. Bei der Galatafel anläßlich der Anwesenheit des Königs von Italien in Berlin brachte Kaiser Wilhelm folgenden Trink spruch auf König Viktor Emanuel aus: „Wenn ich Eure Majestät von ganzem Herzen hier willkommen heiße, so ist das nicht der hergebrachte Ausdruck der Höflichkeitsform, sondern der tiefsten Herzensüber zeugung
. Willkomm sei Eurer Majestät dargebracht als dem Sohne jenes ritterlichen Königs Humbert ohne Furcht und Tadel, der seine Freundschaft und Bundestreue von meinen Vorgängern — besonders meinem seligen Herrn Vater — mit vollster Wärme auf mich, den so viel Jüngeren, übertrug. Ihm be wahre ich stets, solange ich lebe, ein heiliges An denken in meinem Herzen. Willkommen sei Eurer Majestät zugerusen als dem König des herrlichen, schönen Italien, des Landes unserer Träume, des Jungborns unserer Künstler
und Dichter. Willkommen sei Eure Majestät uns als der treue Bundesgenosse nach Wicdererneuerung des uns mit einander und mit unserem Freunde Seiner Majestät dem Kaiser und König Franz Josef verknüpfenden Bünd nisses, welches in alter Kraft fortbesteht und in das Sein unserer Völker sich fest eingelebt hat, nach dem es Jahrzehnte hindurch den Frieden gesichert hat und, so Gott will, noch für lange sichern wird.' Der König von Italien erwiderte: „Die Gefühle wahrer Zuneigung, die Eure Majestät für mein Land
zwischen Italien und den beiden Kaisermächten, in welchem die all gemeine Anschauung jetzt das Sinnbild des Friedens und dessen wirksamsten Schutz erkennt. Dies ist der Wunsch, mit dem ich mein Glas erhebe, um zu trinken auf das Wohl Eurer Majestät, Ihrer Maje stät der Kaiserin und Königin und der kaiserlichen Familie, auf die Wohlfahrt des mächtigen Deutsch land, von welchem so hoher Glanz von Arbeit und ' Wissen ausstrahlt.' Die Russen lassen sich ihre Frenndschast teuer bezahlen: dafür bietet ein in letzter