Volks- und Wirthschafts-Kalender für das Burggrafenamt und Vintschgau ; 76. 1896
in 'Wuth versetzte, aber auch die Feinde so sehr erbit terte, daß diese augenblicklich die Gewehre wieder «ufnahmen und auf die Tiroler feuerten, wodurch 1 5 derselben getodtet oder verwundet wurden. Dieser traurige Zwischenfall machte aber die Bauern nur noch wüthender, und sie stürzten in Masse auf die Franzosen, riffen ihnen die Gewehre aus den Hän den und nahmen die ganze Abtheilung gefangen. Aehnliche Angriffe der Tiroler Schützen fanden auch . «am Jnnrain und am Fuße des.Berg Jsels statt, nahmen
und Stürmer nach Zirl nnd Seeseld, wo sich aber herausstellte, daß die Nachricht grundlos gewesen war. Die meisten Bauern zogen daher in ihre Dörfer, und die Landeshauptstadt war von der Ver legung und dem lärmenden Treiben der Stürmer befreit. Nur die Schützen des Georg Buch« la gerten 6 Tage, vom 17. bis 22. April, am Hussel- hof und unterstützten das österreichische Militär im Wach- und Vorpostendienst. Mit dem Einzüge der Oesterreicher in Innsbruck schließt der erste Befreiungskampf der Tiroler
gegen die Franzosen und Bayern. Die Tiroler hatten ohne jede Beihilfe in den 3tägigen Kämpfen um Innsbruck 2 Generale, 17 Stabs- und H3 Ober offiziere, 3860 Bayern nnd 2050 Franzosen ge fangen genommen und 1 Adler, 3 Fahnen, 3 Sechs- pfünder, 2 Dreipfünder, 2 Haubitzen und 800 Pferde nebst vielen Kriegsvorräthen erbeutet. Nach der alten Tirol« Verfassung wurden in Kriegszeiten immer eigene Schutzdeputationen er richtet, welche General Chasteler auch bald nach seiner Ankunft nach Innsbruck, Brixen, Bozen