, daß er der Heirat nichts in den Weg lege, falls der Bewerber feine künstlerischen Projekte aufgeben und in sein Geschäft eintreten wolle, -das er ohnedies einmal zu erben haben werde. Wagner war sehr bestürzt und wollte davon nichts hören. Die Verhältnisse zwangen ihn aber bald zu einer anderen Handlungsweise; der Zustand feiner Braut forderte gebieterisch Unterwerfung unter den väterlichen Wunsch, und eines Tages fand in aller Stille die Hoheit des Paa res statt, bei der Furtenbach als Trauzeuge fungierte
. Die Ehe gestaltete sich recht behaglich; Wagner, in engen Ver hältnissen aufgewachsen, empfand zum ersten Male die An nehmlichkeiten des Wohlstandes, er freute sich seines Heimes und würdigte es sehr, daß er nun nicht mehr mit dem Kreu zer rechnen mußte, sich bescheidene Wünsche erfüllen konnte. Als das Kind zur Welt kam, halte er zu seiner eigenen Überraschung ein wirkliches Glücksgefühl, er fühlte sich auf dem Höhepunkt des Lebens. So war es auch. Bald nach her starb sein Schwiegervater
, und es zeigte sich nun, daß die Lage des Hauses lange nicht so günstig war, als man stets geglaubt hatte. Das Vermögen hatte durch die In flation stark gelitten, die Realitäten waren hoch belehnt, die Vorgefundenen Wertpapiere zum größten Teil wertlos. Wagner, der nun die Führung der Fabrik allein übernahm, gehörte entschieden zu jenen unglückseligen Menschen, die, stets von Geldsorgen geplagt, stets unter dem Geld zu leiden haben. Die wirtschaftlichen Verhältnisse waren zu jener Zeit ganz besonders
schlecht, ein Geschäftsjahr verlief schlech ter als das andere. Wagner war von den grausamsten, fürchterlichsten Sorgen gequält, seine Nächte waren Folter qualen; Dennoch wollte er sich nicht untertriegen lassen. Er nahm Geld von allen möglichen Familienmitgliedern in das Unternehmen — es war alles vergebens —, und nur mit grenzenlosem Verantwortlichkeitsgefühl belastet, kam > Wagner durch diese Zeit, an deren Ende er sich gestehen mußte, daß nicht nur sein eigenes, sondern auch das Geld
, daß er sich zwang, recht bescheiden zu leben, und mit seinen regelmäßigen Be amteneinkünften auszukommen sich bemühte, um nur ja die „Erbschaft" nicht angreifen zu müssen. Für ihn war jede Diskussion über Geld ein Greuel, und Verbrechen aus Not fanden bei ihm keinen milden, jedenfalls keinen verständigen und einsichtsvollen Richter. Furtenbach hörte Wagner, der verlegen vor ihm saß, gar nicht an, fragte ihn nach der Höhe der Summe, und obwohl es sich um einen recht beträchtlichen Betrag han delt