jetzt nicht so gar viel mehr, es ist ja des schweren Verhängnisses uneigene Art, daß es neben sich anders nicht duldet; seine Herrschast über das arme Herz theilt es nie, sondern treibt die untergeordneten Sorgen hinaus, selbst jeden Winkel, jede verborgene Tiefe mit seiner schauerlichen Nähe süllend. Leo fragte kaum noch, wie sich die materiellen Wirrnisse lösen möchten — Siegfriede war für 'ihn verloren, das allein fühlte er. Drinnen beendete Helene ihr Spiel, ein Schatten ver dunkelte momentan das Licht
, prachwollH'Weiter! — Hören Sie mich denn gar nicht, Cousin?' .Pardon,' seufzte er, „aber — vielleicht bin ich heute Abend nicht ganz in der Stimmung, fremdes Leid zu würdigen, Cousine. Mir düncht, Ihnen müßten die Schatten des Lebens doch noch vollkommen unbekannt sein.' Helene nickte. „Dächte ich immer nur an mich, dann gewiß!' versetzte sie in unbedeutsamem Tone. Leo wurde aufmerksam. „Nun?' fragte er, „darf man wissen, Cousine?' „Natürlich! — ach, das ist es ja gerade, Cousin, uns hört doch Niemand. Denken
Sie sich nur, ein ziemlich gemein aussehender Mensch war diesen Abend hier und begehrte die Tante unter vier Augen zu sprechen. Sie redeten im Cabinet äußerst heftig, ich hörte Ihren Namen, Leo, der Fremde rief ihn in drohendem Tone, — ja, und da horchte ich hinter der Portiere. Es war vielleicht sehr schlecht von mir, ich schäme mich dessen, aber dennoch zog mich's unwiderstehlich, alles zu erfahren.' Die kleine Dame schluchzte, ihre Hände zitterten. „Leo, der Mensch sagte, Sie hätten vor einem Monat einen Wechsel