, daß ein Volk innerhalb der eigenen Grenzen nur gesichert ist, wenn diese ganz oder zum Teil unzulänglich sind. Konnte Italien zugeben, daß das der Be völkerung nach deutsche Gebiet nördlich von Bo gen auch politisch deutsch bleibe? Sogen liegt nicht einmal 300 Meter, Meran wenig über 300. Brixen nicht 700 Meter über dem Meere. Italien hätte eine gefährliche Pforte in der Alpenmauer offen stehen, hätte die große natürliche Befesti gung der Sarntaler Berggruppe mit dem schö nen Festungsgraben
, der sie im Süden umzieht, fn deutschen Händen gelassen. Aber diese Notwendigkeit, welche Unberu- fene strategisch nennen, berührt in keiner Weise völkisch-politische Fragen und noch weniger be- seittgt sie dieselben. Italien hat sich nicht die Deutschen ins Haus gezogen, um den Genuß zu haben, über Deutsche zu herrschen. Italien hat nur die Tore des eigenen Hauses geschloffen. Es ist eine An- gcchl von Deutschen drinnen gttüicben, die not wendig mit uns leben müsten: Wie müssen wir sie behandeln
eingeschlosten ist. 2. Wenn diese Deutschen gegen das italieni sche Gesetz, dem sie nun unterworfen sind, ar beiten, ankämpfen oder es verachten oder sich erheben, wenn sie im eigenen oder im Herzen anderer die Hoffnung, das Verlangen und den Willen nähren, sich politisch von Italien zu trennen, um dem deutschen Imperialismus in ihrem Lande einen Waffenplatz zu schaffen, von dem aus Italien kriegerische Verwicklungen drohen können, so ist das von Uebel und nicht zu dulden. 3. Wenn aber diese Deutschen
,, die deutschen Etschländer mit Gewaltmitteln zu entdeutschen. Andererseits ist es nicht vernünftig, voraus- zusetzen, ein etwaiger Irredentismus der Deut schen im Etschlande und sei er auch noch so kampflustig, könne Italien zugrunde richten; die Etschländer Deutschen stehen ja kaum zu vier gegen 1000 Italiener. Wir haben auch die neueste Erfahrung im Trenttno. Dort war lange Zeit hindurch ein kräftiger Irredentismus mit Feuereifer tätig. Hat er Oesterreich geschadet? Er hat es und zwar sehr nach außen
es dennoch: Solange die Deutschen im Etschlande geistig und kulturell Deutsche blei ben, so lange braucht Italien kriegerische An griffe vom Brenner her ganz wenig zu fürchten. ' Am Tage jedoch, an dem diese Datschen voll kommene Italiener an Gesinnung, an Herz und Willen werden, an dem Tage wird der Brenner uns gefährlich«:, weil ein eventueller deutscher Einbruch durch jenes alte Einfallstor ein gewal tiges Hindernis weniger vorfände. Aus diesen kurzen Darlegungen erscheint ge nügend klargestellt