. Zehn bis zwölf Froschschenkel werden mit Bouillon weich gekocht, dann im Reibstein gut ge stoßen, mit Reisschleim suppe verdünnt und durch ein Haarsieb passiert. Dann wieder^ hesß gerührt, mit ein wenig Muskat im Geschmack gehoben, mit einer Schale Rahm und einem Stückchen süßer Butter legiert. IIDiener von Olly Karbach Ein Zauberwort, das lockende Genüsse in reich ster Fülle, vor uns erstehen läßt! Denn: „Wiener Küche' bedeutet etwas Einmaliges, nirgends aus dem Erdenrund sich Wiederholendes
— ihr Ge heimnis liegt in ihrem Entstehen verborgen — ein Mosaik erlesenster Gerichte, zusai-mengehvlt aus allen Ecken und Enden des alten, einst eine Weile umspannenden Oesterreichs! Während alle andern „Nationalküchen', nur das engumgrenzte kulinarische Abbild ihres eigenen Landes sind, — ist die „Wiener Küche' ein unend lich schmackhaftes Potpourri der „besten Bissen' (und auch Tropfen!) aus Spanien und Böhmen, aus Ungarn, Polen, Italien und zahlreichen andern Ländern und Ländchen... „Vom Besteil, das Beste
in die Wiener Hofburg eingeheiratet hatten brachten nach damaliger Sitte meist einen Teil ihres bisherigen Hosstaates mit, um wenigstens teilweise auch in Wien Heimatlust atmen zu können und nicht ganz entwurzelt zu sein. Priester und Hosdamen, Zosen und alterprvbte Diener begleiteten die oft blutjunge Braut in ihre neue Heimat... daß da auch u. a. Meister der Kochkunst, die Wanderung vom sonni gen Süden an die schöne, blaue Donau mitmachten, wird nicht Wunder nehmen I So kam aus Napoli und Sizilien
, aus Modena, Parma und Toskana vor allem jener italienische Einschlag in die Wie ner Küche, der mit zu ihren charakteristischesten Merkmalen, zählt! Die italienischen Kochkünstler blieben dann sast immer in Wien, machten sich seßhaft, heirateten auch wohl sesche Wiener Mädel und gründeten Familien... so drangen die Produkte ihrer Koch kunst aus den feierlichen Räumen der Hosküche nach und nach ins Wiener Volk... „Risotto' und „Stos- satti-' Braten, zahlreiche Makkaronispeisen, Polenta als willkommene
Beilage, die schnell hier heimisch gewordenen Pomi d'oro, die sich als Paradeis «m Sturm die Gunst der Wiener Hausfrauen erober ten; Zitronen, Orangen und Arancini, sowie die überaus beliebten Maroni, nebst den daraus berei teten Bäckereien, in Oel gebratene Fische und andere Meeresbewohner, hielten so ihren Einzug rings um den alten Stessi. Später kamen dann als volks tümliche Vertreter ihres Landes der „Maronibra- ter' und - der „Salamuccimann^, der-fa bis'--'Mn unseligen Umsturz untrennbar Uim Bild