verkürzender, Wirte bereichernder, Schwermut verscheuchender Blume habender, Seele erlabender. Frohsinn verkündender, Menschen verbindender, Bruderschaft bringender. Kredit erzwingender. Che stiftender, Geheimnisse lüftender, Herzen erweichender, Alles erreichender. Immerfort gärender, Täglich sich jährender, Räusche austeilender. Liebesgram heilender, Leben verlängernder. Wasser verdrängender, Hirnbestrickender, Immer erquickender köstlicher Wein von Lagundo.' Ein Herbstbildchen Es, sind nunmehr zwei Tage
, des Hinauswanderns zu den Ausflugsorten, in denen es zu gebratenen Kastanien bald auch schon den neuen, süßen Wein gibt. Trauben und Kasta nienernte /allen bei uns zusammen und wie in Wien zum Heurigen geht es bei uns zum flachsten Dorfwirtshaus auf eine Schüssel knusperig gebratener Kastanien und ein heuriges Weinchen dazu. Wie süß sie duften, die „Köschten' in ihrer an gebrannten, aufgebrochenen Schale, wie sie da» Verlangen nach einem neuen süf figen „Weinl' anregen! Menschen mit schwächerer Verdauung
vom betörenden Weine welcher defl Weisesten oft anreizt zum lau ten Gesänge, Ihn zum herrlichen Lachen und Gaukel- tanze verleitet, Und. manch Wort entlockt, das besser blie be verschwiegen. Und doch hatte auch Euripides in sei nem Bachusfeste Recht, wenn er meinte: „Wo der Wein fehlt, stirb der Kypris Reiz Und ist der Menschen ganzer Himmel wüst und fredenleer. Lyssen wir als dritten aus dem Alter tums noch Plutarch das Wort, der in sei nen „moralischen Abhandlungen' den Wein unter den Getränken
besonders gut ausfallen — wollen wir einmal von einem höchst originellen Ehrendiplon berichten, das die Gemeinde Lagundo, in der wohl die besten „Wein- len' unserer Gegend gedeihen, im Jahre 1861 — also vor 8l) Jahren — dem be kannten .Apostel des Weinschwefelns L. v. Eomini ausstellte. Der Grund dieser Ehrung ergiebt sich aus dem seltsamen Dokument selbst. Dasselbe besteht aus einem Umschlag, auf dem das Wappen des Gefeierten in prachtvoller Kunststickerei prangt. Es war dies eine Arbeit
der ehrwürdigen Schwe stern vom Kloster Steinach bei Lagundo, dem wir anläßlich seines 709. Jubiläums vor kurzem in unserem Blatte einen ein gehenden Besuch abgestattet haben. Der Urkundentext selbst ist auf sechs Blättern geschrieben und schildert inhaltsreich und zeichnerisch die Verdienste Eominis um die Weinkultur. Das Titelblatt zeigt die Kirche von Lagundo in hübscher still- voller Umrahmung. Das erste Textblatt schildert in den Randleist«» das Wein elend der Fünfziger Jahre des vorigen Jahrhundertes