% Dienstag, den 21, September 1945 „Voznee XagMaff* Seite 3 NACHRICHTEN ARS 7^- Die Bozner Lauben Wollen wir einem Gaste die Schönheit der Stadt Bozen zeigen, führen wir ihn wenigstens einmal durch die Lauben- gaffr. , . Josef Weingartner sagt von ihr „.. der eigentliche Kern der Stadt, bestehend aus Handels, und Bürgerhäusern... Der Name stammt von den offenen, ge wölbten und mit Rund- und Spitzbogen- öffnungen auf die-Mittelstraße münden den Hallen im Erdgeschoß, die zum Aus legen
jeden einzelnen Ge genstand zu prüfen. Ein solcher Gang durch die Lauben braucht allerdings seine Zelt, die heute nur mehr sehr wenigen Menschen zur Verfügung s eht. Am Samstag aber kommt man ja in die Stadt, um- auch für solche Beschäftigung Zeit zu haben. Cs sind jedoch nicht nur Stadtfrauen, die die Lauben zu einem ihrer beliebte sten Ausflugsorte machen, wie man etwa glauben könnte. Die Bäuerin, die ihren Mann auf den Markt begleitet, findet, sowie sie das Stadtgebiet betreten hat, sehr bald
ihren Weg zu den Lauben. Das Bauernmädel weiß, wo es seine bunte Sch-'u^ oder einen Geldbeutel für den „Schaß', der einrllcken soll, am besten kaufen kann. Mit ihren bunten und schönen Trachten, die sie getreu ihrer Verpflichtung einer stolzen Überlieferung gegenüber immer getragen haben, bele ben die Sarnerinnen, die Kastelrutherin- n-m. die Cisacktalerinnen die schattigen Gänge der Lauben. Manchmal tauchen auch Burggräfler auf, um mit den Sar- nern diesem wogenden Farbenbilde ein noch kräftigeres Gepräge
hat. an dem er ein erstes Mal so unsagbar unachtsam vorbeigegangen war. Auf dem Rückgang war er dann doch hereingeschlüpft. Etwas Eigentümliches, bergen diese Lauben-noch.---- Meist - sind zwei und auch drei Häuser zu einem einzigen zu- fammengebaut worden. Da ist es dann nur ganz gut Eingeweihten möglich, zu recht zü kommen» eine Wohnung oder den -hinteren Ausgang in die Silbergasse zu finden. Wer sich in einen solchen Irr gang begibt, läuft Gefahr, in dem Gewirr von Treppen,. Lichchüfen und schmalen .Gangen
, die wie Festungsgänge anmu ten, die Richtung völlig zu^verlierem Cs lohnt sich aber auch einen Blick in die Häuser zu werfen. Wir werden über rascht fein. Hier haben wir, zumeist im ersten Stockwerk, Stukkaturen aus der Mitte und dem Ende des achtzehnten oder auch des siebzehnten Jahrhunderts, prächtige geschnitzte Türen, Schmiedeisen- aitfer, bemalte Ofen, Fresken, Wappen figuren, Holzbalustren. Zeugen vergan gener Patriziergeschlechter. Zeugen einer reichen Zeit.^ ' Ein Gang^urch die Lauben zeigt uns das alte