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Pagina 1 di 4
Data: 17.06.1919
Descrizione fisica: 4
, »ge« che» mnv and pang i ;U* rain* tbcii ijtdjc ent* ruht t. ^ fcitetti Aerzehn Tage später wanderte der Dietrich mit feem selbst gewebten Stück Tuche rüstig und doch »ii köpfendem Herzen nach dem Poppelhofe. Als »vom Hause wegging, hatte er noch ein fröhliches Sieb gepfiffen, allmählich ward er stiller. Als er «j dem Hofe ankam, stand die Margreth gerade »der Tür und fütterte eine ganze Schar Hühner, He in unruhigem Äetue um sie herslatterten. Der fesherr, eine kräftige, gedrungene Gestalt im Millich

-Wams, die Mütze auf dem Ohre, kam eben As den Viehställen mit seiner Ehehälfte, der ber- Wguten Agnes, deren Gutheit sich auch aus allen hrm Mienen und Bewegungen herauslesen ließ. ist der Händler!" ries plötzlich Margreth, als ü den Dietrich erblickte, warf schnell allen Vorrat Aer die Hühner, setzte die Schüssel bei Seite, und fett ihm wohlgemut entgegen. Der Händler leichte ihr freudig erschrocken die Hand, während fe Auge die Seele Margrethens suchte. Flüchtig Hieb ihr Blick auf ihm ruhen

, doch hatte der Diet- »lh genug gesehen. „Seht mich nur nicht so scharf V bemerkte Margreth, „sonst kommt Ihr wieder ^ dem Handels-Konzept." Dabei lachte sie so Hdeutsam. Ueber das kam der Gutsherr herbei, ^ Mutter Agnes auch, reichten dem Händler die feb und dankten schön für die Dienste bei dem ^ande. Nun gingen alle ins Haus, und für den Sudler wurde sofort der Tisch gedeckt. Margreth IG bediente ihn. Erst spät kramte Dietrich seine Me aus. Das war ein Tuch, so schönes hatte Hi Poppelhos noch nicht gesehen

, und zwar in größeren Grup pen. Die Eltern werden rechtzeitig bezüglich des Tages der Untersuchung verständigt werden. Aus schlaggebend für die Ausnahme der Kinder ist de- — zum Verwundern. Nun gings ans Erzählen. Woher der Dietrich komme, wie es mit seiner Fa milie stehe, wie der Handel sich mache, und andere Neuigkeiten. — Alles wollte der Bauer wissen. Der Dietrich war nicht gerade in einer angenehmen Lage; so gern er auch sein heimatliches Haus mit dem Poppelhose verglichen hätte, seine Mutter mit der Frau

Agnes, und den Klaus in den Himmel gehoben, so dachte er doch, daß gerade Ehrlichkeit der sicherste Weg zum Respekt sei, und erzählte das Notwendige mit treuherziger Offenheit. Die Mar greth hat dabei gestanden und ist ein paarmal etwas rot geworden über der Erzählung, hat sich aber gar nicht gestehen wollen, warum. Den Diet rich aber hat sie mit ein paar gutherzigen, offenen Augen angeschaut, daß es diesem in der Seele wohl tat. Das war um so nützlicher, als der Dietrich nicht ohne einige Furcht

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 8
Data: 15.09.1932
Descrizione fisica: 8
! Aber — wenn Sie es hier gar nicht ertragen können - dann gehen Sie fort — nach Oester reich!" „Vielleicht tue, ich es! Sie sind immer so gut zu mir gewesen, Professor! Ich werde das niemals vergessen." Sie schüttelten einander die Hände, beit' Orto ließ Dietrich bei de,n Obstbuden stehen und ging. Wie. anders war es hier als in dyn herben, harten Tälern oben! Und doch ein einziges Land! Die Liebe zur schönen Heimat, die von Eishöhen bis ins fruchtüberquellende Etschland reichte, durchwärmte ihn. Dietrich schaute hinein

in den Farbenbrand: die Gasse war überschwenglicher Gartenherbst geworden mit Blumen ! und Früchten und- Wein. Da lagen P'firsische, purpun in I das Gold des Terlaner Weins rinnend; Pflaumen häuf ten sich zu kleinen Bergen, noch bereift überm dunkeln Violett, anders waren aus durchscheinendem Honig ge ronnen, groß wie schmale- Calvilleäpfel; gelbe Birnen, Sommerzitronen geheißen, barsten, überreif in ihrem Sastz Nur die Aepfel waren noch fern, sie kochten an Hängen und im Sonnenbrand. Dietrich hatte Hunger

Rechtsbegriff bezeichnej I werden müßte. Gertraud hob den Kopf auf, sie sah Dietrich. Ihm entfiel die Traube, sie wurden beide bleich. Klagegeschrei brach aus, ein Polizist schimpfte mit einer der Berglerinnen, die ihre, wenigen Dinge zu Mark gebracht hakte. — „Sie haben sich an die festgesetzten Höchstpreise zu halten!" — Aber die Frau konnte ihn nicht verstehen, sie sah nur, daß er ihr den Eierkorb wegnahm. In Dietrich schwoll der Zorn. Er wußte, ßaß diese armen Frauen stundenweit von: Berg

herunterkoinmen, sich ein paar Lire zu gewinnen. — '„Warum nehmen Sie der Frau die Eier, fort?" fragte er stuf italienisch. Der Polizist sah ihn an, was sollte bas bedeuten? Aber er antwortete: „Sie betrügt! Um einen Soldo hat sie den Höchstpreis überschritten!" Dietrich sagtze ihrs, die Frau schwor bei allen Hei ligen, daß sie am vergangenen Freitag genau 'soviel ge fordert und erhalten hatte. „Aber heute ist der Preis niedriger!" donnerte die Obrigkeit und machte Miene, mit 'dem Eierkorb zu ver schwinden

. Dietrich sagte drohend: „Gehen Sie ihn der Frau zurück!" „Wer sind Sie denn? Was mischen Sie sich denn ein?" „Geben Sie den Korb zurück!" „Sie hergelaufener Frechling!" Dietrich wollte den Korb fassen, aber mit unbegreif licher Geschwindigkeit war dier einem andern in die Hände geglitten. Sie machen gemeinsame Sache, merkte Dietrich, und er schrie wütend: „Es ist unerhört, was Sie dir treiben!" Der Polizist faßte ihn am Arm. — „Sie kommen mit mir!" Dietrich rang sich los, stieß den Mann vor die Brust

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 1 di 4
Data: 03.06.1919
Descrizione fisica: 4
die assoziierten Staaten später unter-. Mander vornehmen. ' Fortsetzung.) Handel und Wandel. Von Adolf Kolping. ^ Dietrich ließ die Hand seines Bruders los, stand ] ä “f und schaute wieder zum Fenster hinaus. All B Fried und Frohmut war hin. Ja, das war He eine Seite seines Kummers, — die Mutter und Hr Bruder und die beiden so liebgewordene Ein- i Emsigkeit ihres Daseins, die sich immer fester j Endete auf einer soliden, materiellen Grundlage. | er hatte auch rwch ein anderes Leid. Das . ^tte er seinem Bruder

alles anvertraut, aber der gerade nicht in der Stimmung, derlei so auf- Mehmen, wie der Diettich es wünschte. Zwar !^te der Klaus wieder einzulenken, aber Dietrich für den Abend nicht mehr aufzuschließen. Achtmal maß er mit langen Schritten die Webe- griff dann nach dem Weihbrnnnen an der ^and, bezeichnet sich mit dem heiligen Kreuzzei- ^n, als ob er wolle schlafen gehen, ging dann ^er durch die Hintertür zum Garten hinein, in lc laue, sternenhelle Sommernacht. Der Klaus von Schmerz und Sorge ganz verwirrt

nicht sagen darf, läßt es durch- Diettich habe Unrecht. Daß es noch etwas in der Wett gab, was noch mehr Recht haben könne, als er mit seiner Mutter, fiel ihm weder im Wachen noch im Traume ein. Aergerlich trat er eine Weile herum, griff dann nach der Geldkatze, warf sie in der Schlafkammer uneröffnet in die Truhe und suchte Ruhe. Die war in der Nacht sein Erbteil nicht. Erst spät legte sich der Diettich auch zu Bette. Am anderen Tage war trübes Wetter zwischen den Brüdern. Dietrich wollte seinen Bruder

nicht noch mehr quälen, der Bruder wollte dem Dietrich nicht wehe tun. Die Mutter blieb völlig neuttal, weil sie von allem nichts wußte und noch nichts wissen sollte. Am Nachmittage nach dem Gottes dienste schlich sich der Dietrich zum Magister Kan- der, seinem freundlichen Lehrer. Der alte Mann hatte bereits schneeweißes Haar, aber jugendlich wollte er noch immer sein, und heilere Leute liebte er bis zum Tode. „Wie ists, Diettich! wollt Ihr den Unterricht wieder fortsetzen?" fragte der Alte und erbot

sich, Wenns sein müsse, wolle er ihm alle möglichen Kaufmannswissenschasten Mitteilen. Ein wenig eitel war Magister Kander schon. Dem Dietrich war es diesmal nicht ums Lesen, Schrei ben, Rechnen, ganze und gebrochene Zahlen zu tun, sondern um ganz andere Dinge. Der alte Magi blicken. Belgien schließt sich natürlich dem ra dikalen französischen Standpunkt an. Ame rika scheint Verhandlungen für nötig zu hal ten. Italien hat nur ein mittelbares Interesse, das sich auf die Rückwirkung bezieht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 13.03.1923
Descrizione fisica: 8
Dietrich tot. Mit dieser Trauernachricht kamen bei der sonntägigen Eisenbahnerkonferenz die Genosien Lokalbahner. Wie lähmend lag das Gefühl auf allen Herzen. Gen. Dietrich tot! — Hätte er sonst auf der Konferenz gefehlt? Nein, niemals! Er war immer da, wo es galt, ernste Beratungen zu pfle gen, er hat nie und nirgends gefehlt, wenn es galt, im Interesse der Eisenbahner, besonders der Lo kalbahner, zu wirken und zu kämpfen. Und Dietrich war eine Kampfnatur durch und durch. Einer jener seltenen Kämpfer

, die nie lär mend von ihrem Wesen Aufhebens machen, die aber umso emsiger, mit desto größerer Geduld und Ausdauer ein einmal gestecktes Ziel verfolgen. Verfolgen mit einer Konsequenz, die ihresgleichen sucht. Er gehörte zu jenen, die man sucht, deren Urteil man vor wichtigen Entscheidungen gerne hört. Gen. Dietrich hat ein Mer von 42 Jahren er reicht. «Lin Alter, in dem man ans Sterben nicht denkt. Und dennoch! Dieser Mann, der vier Jahre ununterbrochen an exponiertester Stelle al- len Gefahren

zu fisteln. Einer der Mönche trat zu Bonifazius: ..Nie glühte ein Tag in schönerem Glaubens- cifer." Bonifazius aber brmmuelie: „Bring mir meine wollene Kutte. Idiot. Ich bin stark abgekühlt." Dietrich verloren haben, das kann nur der ermes sen, der fein Wirken aus eigener Wahrnehmung, von der Nähe aus zu betrachten Gelegenheit hatte. Dietrich ist nach Ableistung seiner aktiven Militär- dienftzeit, weil er in seiner Branche keine Arbeit finden konnte, als Schaffner bei der Stubaitalbähn eingetveten

. Er mußte umlernen. Die lange Mi litärzeit, die ihn seinem Berufe entfremdet hat, war die Ursache. Als Buchbinder hat er sich vorher in dem alten Oesterreich und auch in Deutschland umgesehen, ist dort mit den neuen Ideen, den Ideen des Sozialismus, vertraut und durch seinen Beruf vielleicht mehr denn andere zum Lesen an geeifert worden. Und ein Eifer war es, mit dem Gen. Dietrich an seiner Selbstbildung arbeitete. Es war ein Drang nach aufwärts in ihm, der mu stergültig genannt werden darf

für die Mensch heit Europas. Kam der von Dietrich so leiden schaftlich gehaßte Krieg, diese vom Bürgertum al ler Nationen so bejubelte Kulturschande. — Und Gen. Dietrich mußte einrücken. Einrücken zum Fe stungsartillerieregiment nach Riva. Hoch in den Felsen oben hauste er mit einigen Kameraden durch vier Jahre, sah die Wirkungen der Ekrasit- bomben hüben und drüben. Sah sie fallen rechts, links, vorn, hinten, ober- und unterhalb. Er blieb von der tödlichen Kugel verschont. Er, der stets hilfsbereite

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 8
Data: 01.12.1929
Descrizione fisica: 8
für diesen Zweck in Anwendung, Terror und Zwang und die verschiedensten Arten von Lockmitteln. Die deutsche Bevölkerung aber sucht zäh und energisch auf doch hier an Laurins Rosengarten und an Dietrich von Bern, der den Zwergenkönig bezwang." „Natürlich! Wie könnten Sie anders als an Ihren Namensvetter denken!" fuhr Helene herb heraus. Die dunklen Augen des schönen Mädchens blitzten zornig in das aschfahle gütige Gesicht des jungen Geistlichen hinauf und dann ruhig an seinem eckigen Schwarzkopf vorüber

in das Dunkel der Tannen. „Es scheint mir ein schlechter Beweis dafür, daß die Herren Geistlichen die gepredigte Selbstlosigkeit auch im eigenen Leben befolgen." „Helene!" verwies Marie-Theres erschreckend. „Nimm dirs nicht zu Herzen, Dietrich!" begütigte Alfred. Mit ruhiger Bestimmtheit, die seinem kraftvollen Kör per entströmten, trat er zu den übrigen. „Ich habe meiner schönen Base nämlich meinen deutschen Standpunkt ein ivenig entwickelt, und sie scheint

wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen, eine bedeutende Rolle. Ihm aber war es, als fühle er plötzlich zwischen sich und dem blonden Mädchen ein geheimes Band — fein wie aus Sternenlicht gewoben. Wonnig warm schoß es auf in seiner Brust. Und aus diesem Gefühle rief er rasch: „Dietrich, als angehender Pfarrer hast du jetzt die Pflicht, den verfahrenen Wagen wieder ins rechte Ge leise zu lenken." „Soll gern geschehen! Zum Beweis, daß vorhin na türlich nicht ein Schatten von Selbstgefälligkeit aus mir sprach

— obwohl Dietrich von Bern der Held meiner, Knabenjahre ist — will ich von Oswald von Wolkenstein, oder von Walther von de.r Vogelweide ein Gedicht xezi- tieren." „Um Himmels willen!" Helene rümpfte die Nase. „Dann lassen Sie mich wenigstens fortz zu - Regina!" Und sie drängte an Marie-,Theres vorüber!.. Die. aber umschloß rasch ihr Handgelenk. „Gefangen!" sagte sie. Abel jählings schlug sie der Klang des ausgesprochenen Wortes. Und ihre umklammernde Hand löste sich. „Nein! Zum Scherz

will ich das furcht bare Wort nicht gebrauchen. Höre freiwillig an, was Diet rich uns vorträgt!" Doch Helene entschlüpfte wie eine Katze. geschmeidig mit sprühendem Blick um die Tannen. Dietrich aber wollte eben mit warmtönender Stimme beginnen, da fiel ihm Alfred ins Wort: „Das" Kätzlein ist entwichen. Nun sag uns lieber etwas von Dietrich von Bern. Es paßt besser in die Stunde." Der junge Mensch reckte sich noch höher auf: „Dietrich, du reiner königlicher Held," sprach er in die Sternennacht hinaus, „der nie

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 2 di 4
Data: 29.04.1919
Descrizione fisica: 4
durch die zitternden Glieder. Aber der Dietrich wars ja auch, der den leeren Kissenüberzug, worin er das Stück Zeug hinaustrag, mit einer Schnur um die Schn.ltern gebunden, wohlgemut ins Haus trat, wider alle Gewohnheit den Klaus beim Kopfe packte und den treuen Bruder kräftig ans Herz drückte. „Gelobt sei Jesus ChristusJ" sagte er mit einem so aufgeräumten Herzen, wie es der Klaus nie von ihm gehört. Den überlief es mit nie gekannter Wonne, so daß er zitterte und bebte. Die Freude, den Bruder

wieder zu haben, ihn so wohlgemut wieder zu sehen, erfüllte seine kühnsten Hoffnungen. — „Ist die Mutter noch auf?" lautete die erste Frage. „Ist in der Stube," stotterte der Klaus, der seine Worte nicht mehr zusammensinden konnte, so weich wars ihm bereits ums Herz. Also schritten die beiden Brüder ungesäumt hinein. Die alte Mut ter stand hinter dem Ofen und reichte ihre zittern den Hände beide dem Ankömmling entgegen, der so lange von ihr sortgewesen, und bestürmte ihn dann mit Fragen, die der Dietrich nicht vorsichtig genug

zu beantworten wußte. „Es ist alles Wohl, liebe Mutter!" antwortete Dietrich ein über das anderemal; „morgen, liebe Mutter! erzähle ich Euch mehr. Aber habt Ihr mir nichts zu essen aufgehoben?" „Ach Gott!" seufzte die bekünrmerte Mutter. Du armes Kind hättest gewiß gern etwas Warmes; aber wir haben ja gar nichts mehr." „Kümmert Euch nicht zu sehr, Mutter!" verletzte Dietrich, „seht, was ich Euch mitgebracht," und da mit packle er eine große Bratwurst aus der Tasche und legte sie der überraschten Mutter

und Glück. „Du bist doch ein guter Junge!" stammelte sie, während der Klaus die mit großer Mühe angezündete Lampe herbeibra^te und dem Bruder damit ins Gesicht leuchtete. Darin stand eine frnkelnagelneue Schrift geschrieben, die übri gens der Klaus wohl zu lesen verstand, obwohl er meinte, Dietrich habe sich binnen drei Tage außer ordentlich verändert. „Du hast gut gehandelt; ich sehe es dir ^n," lachte der Klaus, dem selbst die Glückseligkeit aus den Augen leuchtete. „Ja, mit Gott gut gehandelt

." erwiderte Dietrich, und solls das letztemal nicht sein. Doch laß erst die Mutter zu Bette gehen, damit wir ungestörter mit einan der reden können." Also ging auch bald darauf die Mutter ins Kämmerlein. Sie hatte die Bratwurst richtig noch in der Hand, und es durfte in der Nacht selbst die vertraute Katze nicht mit in die Schlaskammer. Des Sohnes Liebe war ihr ein sanftes Ruhekissen. Im Besitze von der Bratwurst und dem Dietrich hatte sie mit keiner Kaufmannsfrau in Wollheim getauscht

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Der Südtiroler
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Pagina 4 di 8
Data: 15.05.1932
Descrizione fisica: 8
im vorigen Sommer hatte er es versucht, aber es war nicht gelungen, das Edelreis war abgedorrt. Nun wagte er es schon im Frühling, vielleicht würde es glücken? Aber plötzlich, wie er so über das Stämmchen geneigt stand, waren seine Augen mit Tränen voll. 22 . Dietrich erzählte Schwanenschneider vom heimatlichen Tal, dort waren die Quälereien noch ärger als in der Stadt, jeder stand ja immerfort unter Aufsicht. Hier konnte man doch immer entrinnen. Schwanenschneider nickte, er kannte das von Sterzjng her

. — „Heute kann ich Sie nicht zu mir bitten! Es ist zu jämmerlich! Aber vielleicht bekommen wir doch ein zweites Zimmer!" Dietrich schlenderte durch die Stadt. Ein hohes schlan kes Mädchen trat aus einem Laden, ging vor ihm her. Er kannte sie, wenn auch vom Sehen nur, sein Blut kreiste/ schneller. Es war Gertraud, die Tochter des verabschiedeten Regierungsrates Hergesell, Sie besuchte die Lehrerinnen bildungsanstalt, die jetzt italienisch war, stand vor dem Abschluß, Jede der entschiedenen schnellenden

die Lippen um die großen gesunden Zähne. Da nun Dietrich ein bißchen schief hinter ihr hergjing und kaum den Mut hatte, 'hinzusehen, da kam der kleine;, breit und athletisch gebaute Karabinieri-Leutnant Rusconi, der gerade mit anderen Offizieren an der Ecke des Walther platzes stand, jäh in Bewegung, schritt, sicherlich nicht zum ersten Male, den Säbelkorb elegant in den linken Arm gelegt, neben Gertraud, grüßte siegessicher, versuchte mit „Grüß Gott, schönes iFräulein!" ein deutsches Gespräch

. Das war ja der große Schmerz dieser Herren, daß die deutschen Mädchen meist unzugänglich blieben; und die Italienerinnen waren in festen Händen. Gertraud bog schroff um die Ecke, der stramme Offi zier wich nicht. Sie verlängerte ihre Schritte, -er mußtp fast laufen, um einen Kopf überragte sle ihn ja. Dietrich, unbekannt mit den Frauen, wußte nicht, wo her ihm der Mut kam — plötzlich ging er aN der Seite Ger trauds. Der Offizier schielte auf ihn — hatte dieser Bursche Rechte? Aufsehen mußte ja unbedingt vermieden

werden! Gertraud sah Dietrich nicht an. Aber sicherlich wußte sie, daß er als ein Beschützer gekommen war. Ohne ein Wort gingen die drei nebeneinander, es war fast ein wenig komisch. Gertraud wohnte in der Rauschertorgasse, die jetzt Via Ruscello heißen mutzte, Dietrich wußte es. Mit einer jähen Wendung trat sie ins Tor, Dietrich stand vor dem Leutnant. „Jnsolenhe!" zischte ihm der Rusconi entgegen. „Unverschämt sind Sie!" Der Leutnant schlug ihm ins Gesicht, wich mehrere Schritte. Dietrich tat einen Satz

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Pagina 1 di 4
Data: 10.06.1919
Descrizione fisica: 4
M Äe von unseren Feinden während des gan- W A Krieges und besonders vom Präsidenten Äon in oller Form gefordert, daß die Neu ßaltung der politischen Verhältnisse nach Ä Grundsätze des Selbstbestimmungsrechtes ^Völker erfolgen solle und daß Menschen .. Ä wie Steine in einem Spiere aus einer rrüha Sonuerömtät in die andere verschonen wer- iahM m dürften. Entgegen diesen feierlich erklär- t ab« i, Fortsetzung.) ^ Handel und Wandeu ihr« Von Adolf Kolping. Dietrich wurde bange und er hatte guten

z a* ^ dazu. Je unbekannter ihm sein Zustand LL ln > um so mehr versank er darein, wenn er sich *» J8e9en wollte. Jvrmer brauchte ^er dann büllti« ^ Mittel, wie alle, die mit ihm in gleicher 9 age find. An dem Tage hatte er gar nicht mehr blecht können; in der Herberge, wo er übernach- T ib« ^ er nur mehr an den Poppelhof, und ■ fta«S toolfte ihm selbst Essen und Trinken nicht ffarre f e ? en * Dort aber hatte man Kunde von dem # B glücke, und so wurde denn der Dietrich hier J h-'^ich gewahr, daß der Besitzer

des Poppelhofes ^ iittij ^betauS reicher Mann sei, dem das Unglück 3 , gu sonderlichen Schaden getan, der das Geld ^ scheffeln messen könne usw. Der Dietrich - üfier rte spitz auf, glaubte alles, — noch mehr, als m — wurde sehr kleinmütig und war völ- tb gut ^ ^ie ein Vogel vom Zaume geschossen, als er zfarrek^e, daß der Poppelhofbesitzer neben einem in sofort ^ Fremde sich aufhaltenden Sohne nur eine gr t»t ^ier habe, die Margreth, ein braves Mädchen, entsetzlich stolz, — mehr wollte er gar nicht .M; er ging

besann er sich erst wieder einmal auf sich selber. Der Kopf war wirklich wieder klarer, obschon das Herz noch lange nicht war wie gestern und ehegestern. Nach seiner Gewohnheit ging er in die Kirche. Drinnen betete der Dietrich aus Herzensgrund, fast bester, als er je gekonnt, so meinte er selber, und nach vollbrachter Andacht stand er richtig wieder gerade auf seinen Beinen und wußte genau, wo er in der Welt dran war. Der Dietrich war eine kerngesunde Natur, darum tat

ihm auch selbst in diesen Angelegenheiten das Gebet so gut. An dem Tage wurde wieder gehan delt; — mit ziemlicher Heiterkeit ist er nach Hanse gekommen, und der Klaus hat damals noch gar nichts gemerkt. Daß der Dietrich oft still war, weicher als sonst wohl, hier und da seine alte Mutter so lange und nachdenklich ansah, schrieb der Klaus auf eine ganz andere Rechnung, diesmal richtig aus eine falsche. Doch hals ihn in seinem Kram nicht gestört. Dietrich aber behielt einen Niß im Herzen, an dem er zwar fortwährend fllckte

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 8
Data: 15.06.1932
Descrizione fisica: 8
Direktor i einschicken, der dann ein Exemplar dem Schulinspektor zukommen ! läßt." Der blutende Berg. 14 Ein Roman aus Südtirol. Von Emil Lucka. Indessen hatte sich Dietrich das Gedicht vom König Laurin geholt, dem der große Rosengarten oben, der große ferne Rosengarten zu eigen gewesen war in alter Zeit. Immer wieder blickte der Jüngling mit Sehnsucht hinüber — einmal dort hinauf kommen! Von Prof. Mölgg hatte er gelernt, mittechochdeutßch zu lesen, daß ihm der Atem der Heldenzeit durch die, Seele wehe

, und oft, wenn eine müßige Stunde chn trieb, nahm er einen der Bände aus der reichen Sammlung. Er ging zur Wafsermauer hinauf, honigsüß dufteten die Paulownien, und er fetzte sich auf den Platze den ep liebte: wo Dietrich von Bern den tückischen Zwerg nieder-? ringt. Bern ist Verona, dachte Dietrich. Damals ist sogar Verona noch deutsches Land gewesen. Er starrte lang auf das Bildwerk — plötzlich sah er den kleinen Leutnannt Rusconi, der sich unter des Berners Fäusten wand . . . Dietrich öffnete

das Buch. Es war vor langen zaiten Der recken also vil, Si triben großes streiten, Als ich euch singen wil. Hilprant, der Alte, sprach Dietrich an: Einen Garten weiß ich, da stehen die Rosen roh da blühen tausend Blumen., da leuchtet ein Karfunkel in Herrlichkeit, daß es nimmpr Nacht werden mag. Eine Mauer geht um den Garten, dis haben Zwerge gefügt. Wehe dem Manne, der sich naht,' Laurin, der Zwerge König, waltet dort als Herr, vor seiner Kraft schwindet Manneskraft, denn starker Zauber feit

. seinen Leib, viele schon hat er zum Tode gebracht, i Gutes Geschmeide liegt gehäuft in seiner Burg und mancher ! edle Stein. Da Dietrich und die Genossen solche Märe vernahmen, hoben sie ihre Augen zu Laurins Rosengarten auf, starkes Lüsten faßte sie, das Abenteuer zu bestehen. — „So du uns wohl willst, führ' uns ins Zwergenland!" — Sie saßen auf, alle Sechj< und Hilprant der Alte führte sie. in die dunklen Bergschluchten, bis zur hohen Brücke des Tores. Da wußten sie nicht, wie sie das Schloß gewännen

mir! Was wird man sagen! Du Zauberteuselein! • Da stand der alte Hilprant bei Dietrich und hieß chn, daß ! er Laurin die Finger ckbschlüge mitsamt dein Ring. Diet- I rich vermochte es alsbald, dem Zwerge wich völlig die ! Kraft, und Dietrich entrang ihm auch den Gürtel. Aber ! Laurin hielt die tückische Hehlkappe fest, er zoA sie sich über ! den Kops und war nicht 'mehr zu schauen, so schlug er i Dietrich manche blutige Wunde. Kämpfend haute der Berner ? in den Stein, wohl eine Elle tief. Er warf das Schwert

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Alpenzeitung
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Pagina 8 di 8
Data: 27.11.1926
Descrizione fisica: 8
Nelke ß »Alp «uzsltuvg* vanutss. dm 27. flommk« à.°à>- Ki.k»«e i»»i2kicie»i Lskmktiicke ^nfraxen wercien nur beantwortet, wenn denselben klickporto beilieZt V0I.2A^0 lnvvksìs ìtìr Sviziano werben im (Ze> sctiàkte Dietrick, Viktor Lmsnuelpl. L entgegengenommen. p«v S0 Oi»t. Smoking, gebraucht, ave? in tadellosem Zustand, silr troße, schlante Figur, zu verkaufen. Off. «ntev „öLS' «n Dietrich, Bolzano. 633-1 Herrschastsvikla, 20 Jahre steuerfrei, in schönster Lage von Bolzano gelegen, preiswert

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. Zuschriften unter „71L' an Dietrich, Bolzano. -718-4 Gute, sparsame Köchin, wirtschaftlich, sucht Stelle, geht auch aufs Land. Zuschriften um, „690' an Dietrich, Bolznno. 690-4 Tüchtige Weil,näh« rin Übernimmt Arbeit für Geschäfte und Private. Dolomitenstraße 2, S. Stock. ' 737-4 Anständiges, bürgerliche» Fräulein. 3» Jahre alt, mit Jahreszeugnissen, sucht Posten in frauenlosem Haushalt, als Wirtschafterin. — Adresse bei Dietrich, Bolzano. 736-4 köchln sucht Stelle, geht auch als Wirtschafterin^ Adresse

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 3 di 4
Data: 31.07.1944
Descrizione fisica: 4
Vor schläge für einzelne zu treffende Maßnahmen eingereicht. Für Einsendungen dieser Art besteht seit kurzer Zeit die Feldpo st nummer 08000. Unter dieser Anschrift sind alle weiteren Hinweise und Anregungen zum totalen Kriegseinsatz portofrei einzusenden. Es wird natürlich nicht (9. Fortsetzung.) Dietrich konnte nicht anders — er mußte zuerst einmal in auec Ruhe mit seinem Chef frühstücken. Tilla strich ihm Brötchen und legte sie ihm auf den Teller. Ein Glück, daß ich mich gleich fertig angezogen

habe heute mor- en, dachte sie im stillen und sah von der Seite her verstohlen zu ihm in. Er hatte ein gutgeschnittenes Gesicht, und wenn er ein Mann der Gesellschaft gewesen wäre... wer weiß? Auf jeden Fall, so überlegte sie, während die Männer von Geschäftsangelegenheiten schwatzten, kann man sich diesen jungen Mann einmal näher be sehen. Aussehen tut er jedenfalls tadellos... „Haben Sie nichts Neues von dem Skandal gehört?" mischte sie sich ins Gespräch „Die ganze Stadt ist ja voll davon." Dietrich

so. Sie meinen die Sache mit Direktor Ernheim? Jetzt ver stehe ich Sie erst. Aber Sie sollten sich doch hüten, Fräulein Metz ner, so schnell über einen Menschen Schlimmes zu äußern. Ist er 2hnen jemals einen Pfennig schuldig geblieben?" »Sie verteidigen ihn noch?" »Solange ich nicht genau weiß, daß er Ehrenrühriges getan bat, unter allen Umständen!" Dietrich konnte es nicht vermeiden, daß sein Ton eine Schärfe bekam, die er eigentlich nicht beabsichtigt hatte. Aber wie kam dieses eitle Mädchen

. Ich glaube den ganzen Schwindel nämlich nicht, den die Leute in dieser Sache sehen wollen. Ernheim ist kein Mann, der die Karre in den Dreck fährt und dann kneift." „Meinen Sie?" kratzte sich Metzner den Stoppelbart. „Na. mich soll's freuen! Ich habe ihn immer gern gemocht und fein Mädel auch. Ist wohl 'ne richtige Prinzessin, die Kleine, was? Von Tuten und Blasen keine Ahnung, kein bißchen praktisches Leben gerochen?" Dietrich Schotte zuckte die Achseln. „Ich habe ihr gestern ein wenig geholfen

. Das ist alles. Nach drei Stunden kann man kein gültiges Urteil über einen Menschen abgeben. Aber lassen Sie uns nun end lich zum Geschäftlichen kommen! Ich habe Ihnen einen Vorschlag zu machen, Herr Metzner." „Etwa mehr Geld?" In der Frage lag schon die entrüstete Ab lehnung. Aber Dietrich ließ ihn gar nicht erst zu Worte kommen. „Mehr Geld für Sie! Es handelt sich nämlich um ein Geschäft für Sie." „Na, dann schießen Sie mal los!" „Sie wisien doch, daß wir nun bereits sechs Wagen in der Halle haben, die so ziemlich

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Der Südtiroler
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Pagina 4 di 8
Data: 15.06.1932
Descrizione fisica: 8
. Der Kassian sitzt. Am Donnerstag ist die Verhandlung — wir kommen bald Heim. Sie können uns ja nix Nachweisen!" Der Mitterrutzner fand sich dazu, — „Ah? Bist du's> Dietrich? Haben sie dich auch eingsteckt?" „Noch nicht!" — Dietrich hätte gerne gelachh, aber er vermochte es nicht, er gab dem Mitterrutzner Ben Tabaks' den er mitgebracht hatte), für sich und die anderen. Dem Mitterrptzner kam die Sache nicht zu nahe,. — „Ich hör), daß der Hirschenwirt gestern ist aufgehängt wor? den." Der Tschad starrte

ihn au, und der Mitterrutzner ev- klärte: „West er nämlich hat aufg'schrieben, daß es heut> Gnocchi del Tirols bei ihm gibt ttnib hat gemeint Tiroler Knödest der dumme Kerl! Man kann doch nit wissen,, was hinter so Knödel 'für gefährliche Sachen stecken! Hält er nit schreiben können Gnocchi del Trento?" Sie lachten alle drei,, und der Mitterrutzner legte den? Tscholl nahe,, Wem holen zu lassen. Das wurde geduldet) und die Justizsoldaten bekamen ihr Test davon. Aber Dietrich konnte nicht den Vater im Gefängnis sitzen lassen

für seine Tat! Und die Jmma gar! „Nicht rührst dich! Ich übertauchs schon" Dietrich bat Professor Mölgg, die Sache mit der Schule in Ordnung zu bringen Wozu noch weiter latei nisch lernen,, wenn iastes zusammenbrach! — „Vielleicht, komme ich gar nicht mehr zurück!" „Was? Die zwei Monate wiW du nicht mehr aus- halten? Dann bist ,du doch fertig!" Es gab Wichtigeres! Für ihn saß der Vater im Gei° fängnis! Und Dietrich erzählte^ wie er das Bijld von, EggenLienz, das vom Podesta weggenommen worden

war, zurückgestohlen hatte. Mölgg mußte lächeln i— „Deswegen werden sie ihm ! nicht viel tun! Die Fahne fist das gefähblichere!" I „Soljl ich nicht zum Gerichte hingehen?" „Nein! Unbedingt nicht! Du machst dich auch noch vev- i dächtig. Fahr nach «Hause und schau nach dem Rechten! j Aber 'ich bitte dich, komm wieder!" „Ich hoffe schon! Aber ich weiß gar nichts." Als Dietrich durchs Eisacktail hinauf fuhr, sah er, daß schon wieder neue Häuser än der Bahnstrecke gebaut wurden. Ein Bauer,, der in Meran

bei einem Begräbnis gewesen war ünd heimkan^, erzählte ihm,, baß die Leute,, die an der Strecke wohnten,- bis zum Brenner hinauf enteignet würden^ Italiener wurden stn die Häuser gesetzt. Dietrich wies fragend aus die pluinpen steinernen Kasten. — „Sind das Beamtenhäuser?" „Jetzt schon! Aber wirklich sinds Kasernen!" Der Mann zeigte auf Mauern, an denen gebaut wurde. — „Hier ist das Haus von meiner Schwester ge standen. Das haben sie ihr weggenommen- ällle Sachen haben sie ihr auf die Straße geschmissen

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 8
Data: 01.10.1932
Descrizione fisica: 8
der Diözese Trient weist 171 Seelsorgegemeinden mit einer Einwohnerzahl von 170.325 nach der amtlichen italienischen Volkszählung pon 1921 aus. Davon sind 144.238 Deutsche, 21.731 Italiener und 4351 Ladiner. Von dieser Gesamtbevölkerung umfassen die schulpflichtigen Kinder 20.359, von denen 17.820 = 87,5% Der blutende Berg. 21 Ein Roman aus Südtirol. Von Emil Lucka. Am liebsten wäre Dietrich weitergegangen, aber sie hatten schon eine Nacht durchwandert, sie mußten ruhen. Nahe beisammen

und doch kameradschaftlich ferne schliefen sie lang. Am Morgen ftagte Gertraud: „Wohin gehen wir?" Mit ihrer Frage übergab sie sich ihm fürs Leben. Dietrich antwortete: „Hinaus!" Sie klommen ins Felsengewirr, ihre Hände wurden aufgerissen, und so enge stand Wand bei Wand, daß ihnen der Atem vergehen wollte. Sie stürzten sich in die Wilds- nis wie in ein verschlingendes Schicksal, ihnen ahnte beiden, daß es kein Entrinnen gab. Für ein paar Tage hattest sie zu essen, Wein hatten sie von der Kölner Hüfte mit.- genommen

. „Von hier aus geht kein Weg zur Tiroler Grenze!" sagte Dietrich im Klimmen. „Ich weiß es!" Was suchten sie hier oben? Sie hätten es beide nicht sagen können. Doch es lag wie ein Zwang auf Diettich: Er mußte den Rosengarten schauen, wo der Vogt von Bern mit dem Zwerge gerungen . . . Gerttaud hatte vergessen, was früher gewesen war, sie wußte nichts mehr von den Eltern, von der jüngeren Schwester, und sie dachte nicht des Kommenden. Willig ließ sie sich von dem Freunde hineinttagen in die fremde Welt. Dietrich

und Leben fort. Wendung, Umwendung, Kampf — und vielleicht Un terliegen. Wilder, gefährlicher wird das Leben. Seltenes Bodengrün zwischen abrollenden Steinen, zerborsten, rissig- scharf die roten Porphyrwände, das felserne Reich, und was von unten her wie blühende Rosen geleuchtet hat, das sind jetzt Zacken, um die unzähmbare Vögel schrillen. Nicht Dust von Blumen — Sturm, der den Atem vom Munde reißt, eine menschenfeindliche Wett . . . Plötzlich wußte Dietrich, daß er in den Tod ging. Sie erreichten

, die einst ein Rosengarten gewesen war. Das Gewitter verging in die Ferne. Jetzt zündeten sich. Ampeln im Gestein, die rosigen Zacken bräunten, liladunkel erlosch die Welt, schwarze Nacht vögel umsausten die höchsten Klippen. Wie Gertraud auf Dietriche sah, mußte sie erbeben. Seine Augen waren menschensremd Widerglanz von Ferne und Fels. Dietrich- lag mit offenen Augen, wurde berührt von den Sternen, war mitten hineingesetzt ins Geheimnis der Höhe. Er hatte die Freundin vergessen, war herausgerissen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 12
Data: 23.10.1937
Descrizione fisica: 12
Kriminal polizei unter LeitunA des Pol.-Ob-erkommissärs Dr. Ataier weiterhin andere Spuren verfolgt unid eine Reihe von Per sonen unauffällig beobachtet. Zu diesen zählte -auch der Diener des La mb e-srei sebüros Emil Dietrich in Hötti-ng, Neustädter«Siedluug 4l. Bereits am Tage nach dem- Kasseneinb-ruch hat die Polizei in seinem Siedlungshaus« -eine gründliche Durchsü-chung vorgenommen, doch konnte «damals noch nichts Belastendes zutage -gefördert werden. Inzwischen konnte llstgestellt

werden, daß Dietri-ch i-n der fraglichen Nacht sich -durch kurze Ze-it -im «Landhaus aufgie- halten hat, do-ch konnte er dafür eine einleuchtende Be gründung Vorbringen, die ursprünglich nicht widerlegt werden konnte. Da «der Verd-acht gegen- ihn weiterhin ge geben war, w u r d-e so lv ohl er, als a-ukch seine F-a- mi kie gä-nz l'i ch unauffällig! vo-n der Kri minalpolizei überwacht. Dietrich ist -seit siebeu- Jahren beim« Landesreifebüro «bed-ienstet, hatte ein beschei denes- «Gehalt und, ivie man bald

das Tiro ler La-ndesreis-ebüro seinen Geldverkehr ad. Nunmehr wurden alle Verhafteten einem scharfen Verhör und gleichzeitig das Haus einer nochmaligen- ganz gründlichen Untersuchunig unterzogen. Fpau Dietrich grsffht Die Verhafteten leugneten zuerst und nur die Frau Dietrichs beguemte sich nach längerem- Verhör- zu- einem Teilgeständnis«. Auf Grund der nunmehr gewonnenen An haltspunkte gelang es der Polizei, nunmehr das äußerst raffiniert angelegte Versteck des- Geldes ausfindig zu ma chen

, hat ihm nicht beh-agt und so- kam er wieder zurück und zog zu seinem ««Schwager. Mit Praxmarer -hat Dietrich den Ein. -bruch von langer Hand vorbereitet. In Prarmarers Kops 'dürfte auch -die Idee der Anlegung, des äußerst r af fin ierten Verstecks! entstanden sein. Sie höhlten n-ämli-ch zwfti Dachsparren, ungefähr zwei Meter lang aus- -und bauten darin zwei Blechwa-nnen ein. Das Ganze wu-rd-e wieder kunstvoll Zu-- sammengefügt und in das Dachgebälk eingebaut, so daß auch bei- genauester Durchsuchung äußerlich

rein gar nichts bemerkt werden konnte. Ans diesem Grunde verlies -auch die erste Hausdurchsuchün-g ergebnislos. Weitere kleinere Beträge wurden in einen zwei Meter langen Bind-erhobel, in- eine Rauhbank, und i-n zwei gewöhnliche Tis-ch-lerhobel ebenfalls außerordentlich kunstvoll „eingebaut". I-n die sen Verstecken hat die Kriminalpolizei nunmehr fast «die ganze «Beute, Noten, Hartgeld, fremde Valuten, Reise schecks- u-sw., gefunden. Wi«e sie re« Diebstahl v-drübten Den Einbruch hat Dietrich verübt

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 6 di 8
Data: 16.05.1919
Descrizione fisica: 8
in W.-Matrei-Mackt und für d'e Einleitung der wasserrechtlichen Verhandlungen durch die politische Behörde über die geplante Entwässerungs anlage, und es sind die entsprechenden Schritte nach beiden Seiten hin bereits unternommen, so daß vor aussichtlich im heurigen Herbste, mit der Durchfüh rung des so wichtigen Baues begonnen werden kann. Nach der Rentabilitätsberechnung des Landeskulturrates ergibt sich nach erfolgter Trocken legung bei Zugrundelegung von Friedenseinheitspreisen der Dietrich

aus. was selbst unsromme Menschen respek tieren und hochschätzen müssen. Diese Gottesfurcht hielt sein Herz frei von der Ungerechtigkeit und -Schuld. Nun aber ist ein solches Herz von Natur aus leicht und frei und kann so ans tiefem,Grunde fröhlich sein. Das war der Dietrich nun auch in reichem Maße. Nie sah man ihn saner und ver drießlich, immer wußte er mit heiteren Worten den Leuten ein Lächeln abzulocken oder mit fröh lichem Zuspruch Betrübte aufzurichten. Ging er allein seines Weges .dann pfiff oder sang

er vor sich her allerlei Weisen und Lieder, wie sie das fröhliche Herz ihm eingab. Dabei nun noch, daß der Dietrich ein Muster von Nüchternheit war und blieb, nicht leicht einen Tag bcn Gottesdienst ver säumte und sich überall als ein heiterer, aber ver ständiger Mann zeigte und behauptete. Als er merkte, daß sein selbstgewebies Tuch nicht aus- reichre für seine sich tmmc. mehrenden Kunden, ließ er zuerst des Nachbars Fritz für sich weben» — ein eine Ertragssteigerung von 860 Kronen pro Hektar und Jahr

, da sie sehen, daß ihre Verbün deten deutlich von ihnen abrückcu, sic in den ihnen aflg'.t» .ül!L';J—JLl'JIBJ!.. gl ■LJÜil'J" U ! 1 ■■■'■)..!■ ■' ■!■■■ ■ M>!»>» '»Li geschickter Weber, aber ein schlechter Handelsmann. Dann setzte er bald noch einen zweiten Weber an. aber damit war das Häuschen auch besetzt. Die Nebenlammer war schon durchgcbrochen. und der Dietrich und der Klaus schliefen in einem Dach- ' kämmerchen schon seit ein paar Jahren. Was war zu machen? Da er nur unter Aussicht des Klaus

. Nur hatte er sich die sehr löbliche Gewohnheit zu eigen gemacht, seinen Gewinn vollständig zu zehnten, diesen Zehnten dann zur Ehre Gottes und zur Hilfelei stung der Armen zu verwenden. Das geschah aber so still und geheim, daß man in Wollheim gar nicht darauf riet, daß so viele Wohltaten durch den Dietrich den Armen zngewcndet würden. Auch aus der Wanderschaft besuchte er wohl die Orts- gcistlichen. um ihnen Almosen für die Hausarmen einzuhändigen. Das bat dem jungen Handels manne nach keiner Seite hin geschadet

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 4 di 6
Data: 18.08.1944
Descrizione fisica: 6
. (g) Vreitenbach. Todesfall. Gefreiter in einem Gebirgs jäger-Regiment Adolf Ortner, Bauernsohn zu Aigen in Breitenbach, Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse, ver unglückte am 17. August in Wörgl tödlich. Er war stets ein hilfsbereiter und vorbildlicher Kamerad, (e) Kundl. Todesfälle. Am 15. August starb Volks genosse Michas D e ß l, Besitzer beim Siglbauer, im Alter (17. Fortsetzung.) Dietrich Schotte stand auf und reckte sich, so lang er war. Die ge schwätzige Erzählerin fuhr herum, tat überrascht

und streckte ihm mit bezauberndem Lächeln die Hand entgegen. „Ah... Herr Schotte! Sie haben viel freie Zeit jetzt? Denke dir, Liebste, Herr Schotte hatte es sich in den Kopf gesetzt, mich zu hei raten! Entzückend, nicht? Aber wollen Sie nicht Platz nehmen an anserm Tisch?" Dietrich sah Tilla Metzner mit einem Blick an, der sie im Augen blick verstummen ließ. „Danke!" lehnte er eisig ab. „Schade, daß Sie kein Mann sind, Fräulein Metzner?" „Oh... warum?" versuchte sie das Gespräch ins Harmlose zu ziehen

. „Meinen Sie nicht, daß ich auch als Mann Erfolge hätte?" „Bestimmt!" versicherte Dietrich mit ingrimmigem Lachen. „Ich hätte Ihnen dann nämlich jetzt rechts und links eine Ohrfeige ge geben, die zum Herzen aebt. Als Belohnung für Ihre ekle Nieder- trächtiake^ " „Herr Schotte...!" „So bleibt mir nur zu bedauern übrig", fuhr er unberührt fort, „daß Ihr Herr Vater versäumt hat, vor zehn Jahren diese Aufgabe zu erfüllen. Guten Morgen, meine Damen?" Ohne sich umzusehen, ging er davon. Es war ein Gefühl reinen Glücks in ihm. Er wäre

allein gehörte. Sie versäumte es kaum, an einem ihrer freien Montage ins Theater zu gehen oder in die Oper oder in ein gutes Konzert. Und immer war Dietrich Schotte ihr treuer Begleiter. Er hatte sich ge freut wie ein Schuljunge, als er sie damals entdeckte. „Jetzt werden Sie mich nicht wieder los!" hatte er versichert und lachend die Zähne gezeigt. „Diese Stadt ist verdammt groß, wenn man einen Manschen sucht — und ich habe keine Lust, noch einmal solche Angst Ihretwegen auszustehen." „Angst

gegessen. Aber da Renate die Vor mittage frei hatte, nahm sie eines Tages kurzentschlossen die Ein kaufstasche unter den Arm, ging zum Fleischer, zum Gemüsehänd ler, ins Kolonialwarengeschäft und kam sich wie eine richtige kleine Hausfrau vor. 'Als Dietrich das erfuhr, legte er die Zigarre bei- i feite und sah sie an, als fei er aus den Wolken gefallen. ! „Ist Ihnen schlecht, Dietrich", fragte Renale belustigt, „oder setzt i Sie das so in Erstaunen? Schließlich bin ich doch ern weibliches I Wesen

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 8
Data: 15.04.1932
Descrizione fisica: 8
Aufforderung mit, daß sie fortan den ! Balilla, den italienischen Kinderhort besuchen sollten, sie wür den dort gut betreur sein. Dietrich, der damals vierzehn Jahre alt war, hatte alles dies zusammen mit Schreyögg und seiner Familie erlebt. Als der Buchhändler aus dem Gefängnis kam, tief beleidigt in seiner j patrizischen Ehrbarkeit, empfahl er Dietrich, sich ein anderes j Quartier zu suchen. — „Es tut mir leid um dich, aber hier gibt ! es keine Ruhe mehr. Ich sehe es kommen, sie jagen mich arlsj

! dem Land." Dietrich ging die grüne Talfer entlang; lilafarbene Honig- ! duftende Blüten vom Paulowniabaum sanken ihm wie schillernde ; Schmetterlinge ins Haar. Er setzte sich auf eine Bank, heute wur den ihm Dinge offenbart, die er oft gesehen und doch in Wahr heit noch nicht geschaut hatte. Aus fernen Thälern stiegen biö Schatten bergan, alle grünen Berge sanken in Ehrfurcht nie der vor der steinernen Majestät des Schlerns und des Rosen gartens. Dietrich wendete den Kopf: Rotsteinern war Dietrich

herbei, goß Wasser, bis ein kleiner Teich um jedes Stämmchen stand, dann gab er jedem einen Stab als Stütze, schlang Bast herum, nicht zu locker, aber auch nicht zu fest. Eine gute Weile hatte Dietrich hinübergeblickt zu dem gealterten Mann, dem viel Trauriges be gegnet war. Jetzt hob er wieder den Kopf auf: Täler und Kämme dunkelten, über ihnen aber brannte es unirdisch, immer verzückter schien der Rosengarten her, den einst der Zwergkönig bestellt Hatte, Land über Menschenland. Sehnsucht brach

in der Seele oes Jünglings aus, Sehnsucht nach den Geheimnissen der Ferne, der Höhe. Immer gewaltiger wurden die Feuer gefacht, und zuletzt war es, als hätte sich die lang versinkende Sonne selbst in die Flammen gestürzt. Alle Tiefen waren schwarz verwelkt, Schatten züngelten nach oben, dort aber leuchtete es milder und heiliger, bis auch die höchsten Gipfel bläulich der Nacht übergeben waren. In einer nie gekannten Erregung kehrte sich Dietrich dem Helden zu, dessen Namen er trug. Er wußte zum erstenmal

, daß auch die heiligen Höhen geraubt waren, der Rosengarten dort oben sollte nichts sein als eine kahle lange Bergkette — Catenaccio. An diesem Abend weinte Dietrich zum erstenmal um sein geschändetes Land. 19. Schreyögg pflegte jeden Abend im Stadtkaffee zu sitzen und deutsche Zeitungen zu lesen (wenn sie nicht gerade beschlagnahmt waren), redete auch gern mit Freunden und Bekannten. Aber ! seit er im Gefängnis gewesen wag, wußte er sich belauert, jeden j Augenblick sah er um sich — schielte nicht jemand her

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 8
Data: 15.09.1932
Descrizione fisica: 8
Mussolini die Garantie zu geben, Katz er sich jeder Rücksichtnahme auf das Südtiroler Deutsch tum enthalten zu Annen glaubt und den Unßerorganen freie Hand zur Knebelung Südtirols läßt. Es ist der Mühe wert, das Verfahren der Fahndung nach diesen deutschen Privat unterricht der Oefsentlichkeit mitzuteilen. In erster Linie wenden sich die italienischen Organe an die Kinder- Von diesen erfährt Der blutende Berg. Ein Roman aus Südtirol. Von Emil Lucka. Dietrich hörte das Geschrei im Haus. Nicht mehr

würde das Korn golden über die Tenne springen, Samen, einge senkt von den Vätern, eingesammglt von den Söhnen. Die Kette der Zeiten riß. Am Waldrand war Jauchzen und Singen, die klei nen Buben sprangen im /Kreis, plattelten, tanzend schlu gen sie sich mit der 'Handfläche ,auf die bloßem Sohlen. Einer kniete inmitten, sie Wellten ihm den Hut über den Kopf, drehten sich um ihn, traten ihm in den Hintern mit lautem Jubel. Dietrich ging ins Haus hinein, der Obexer hatte« den Hof, der Staat bekam sein Geld

«und die Sparkassa auch. Den Gwercherleuten blieb ein Bettel. Der Obexer besaß jetzt soviel Grund wie kein Bauer talauf und talab, den ererbten Himmelpeichhdf hatte, er, und nebenan den Gwer- cherhof und den Lotterhof höher, droben. Wenig Zeit war ihnen gelassen, der Wagen stand schwer getürmt vor, dem Haus. Allein sollten sie bleiben, ! die in der Erde lunteg, Fremde würden kommen, nichts wissen von allem, was gewesen war — Mord! ! Da fühlte Dietrich: Mord zeugt Mord. Er trat noch einmal ins Haus. Dunkle

, trug in seinen Armen wie ein Kind den marmornen Stein. Sie wollten chm helfen, der Dietrich, der Eisenstecken, der alte Mitterrutz- ner, abex mit seiner Kraft hob er den Stein, legte ihn oben auf Hausrat und Kisterl. Da brach der Wagen krachend zusammen. Es war ein Röcheln und ein Pfeifen. Sie trugen Vitus hinein, und er starb nach zwei Tagen im Haus, das dem Obexer gehörte. ' 37. Sie gingen nicht über den Brenner. Der Kaufmann Heimhilcher gab der Bäuerin und der alten Tschollin eine Stube

, in einer Kammer beim Hirschenwirt schliefen Dietrich und der Valentin. Sie warteten auf die Jmma, Ende August sollte sie aus den: Kerker kommen. Dietrich saß in seiner Kammer. Er konnte nicht denken, er wußte nicht, was sein sollte. Jetzt lag alles auf ihm allein. Pater Christian besuchte ihn. Wollte er nicht doch all Professor del'Orto schreiben, ihn bitten, daß er ihm zur Reifeprüfung helfe, damit dann der Weg frei wäre für seine Zukunft? Aber Dietrich schüttelte den Kopf. Er konnte sich, gar

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Alpenzeitung
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Pagina 9 di 10
Data: 14.11.1926
Descrizione fisica: 10
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Der Südtiroler
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Pagina 2 di 8
Data: 15.06.1932
Descrizione fisica: 8
. Die Sonne war versunken, sie brachte den Felsen ihre leuchtende Stunde. Aus dem blauen Himmel wuchsen sie wie Rosenstauden im Max. Da ging Gertraud vorüber, sie ging neben der Frau,, die Dietrich nicht kannte, Tief neigte er sich über sein Buch, Gertraud hatte ihn nicht gesehen. Plötzlich war ihm das alte Märchen nah und vertraut, Die Königin sprach: O du mein lieber Bruder, bring mich doch fort von dem unreinen Zwergenvolke, das nicht an Gott und sein Walten glaubt! Dietlaub entgegnete

immer mehr. Wie da die Helden kämpfend standen, Rücken an Rücken gelehnt, und viel arge Not leiden mußten, da sprach Dietrich klagend: O hätte ich dem Worte Laurins nimmer mein Ohr geboten! Daß ich, ihn doch erschlagen hätte auf der Blumenwiese und ihm nicht gefolgt wäre in sein schattiges Reich! Wie Quellen aus dem Steine fließen, so floß aus, Dietrich und den Seiinigen Blut. Aber Zorneslohe ent sprang feurig seinem Mund, vor seinem Schwerte sanken die Zwerge, dichter als Gvashahne unter Sense

sinken- Zweitausend Zwerge schlug Dietrich tot, und die noch rüstig waren, die hüpften von Tischen und Bänken und wandten sich und flohen in ihre nebligen Klüfte. Da war kein Zwerglein mehr nahe, und die Helden gingen, den König zu ^greifen- 'Aber Dietlaub bat sehr, daß sie sich Laurins -erbarmten, wenn er die Schwester heil ans Licht gäbe. Sie »riefen und gewährten ihm Sicherheit, seines Lebens, träte die Königin 'ungekränkt hervor, Laurin wußte, daß sie nicht -trogen wie er. Er kam und brachte

die Lichter der -Stadt. Ein Mann g«ng vorüber, sah ihn an. Nach einer Weile kam er zurück, streifte nah an Dietrich, blieb stehen.. Es war Schwanenschneider. — „Darf ich mich ein bißchen zu Ihnen setzen? Aber es äst nicht ganz ungefährlich für » Sie! Ich wepde beobachtet. Wahrscheinlich machen Sie sich verdächtig, wenn Sie -mit mir reden." Dietrich war aufgestanden, hielt Schwanenschneider an beiden Händen fest, bat;, daß er bei ihm bliebe. — „Wenn! Sie verdächtig sind, will -ich es auch sein! Mein Vater

und »in Tirol, und die schreiben mir manchmal, meistens Familiensachen, aber immerhin, so eine Korrespondenz ist verdächtig. Natürlich werden meine Briefe geöffnet, alle Behörden kriegen sie zu lesen, nur ich nicht." Dietrich schwieg. Schwanenschneider nahm ihm das Buch aus der Hand. — „Aha! Sie informieren sich, wie es damals gewesen ist mit dem Zwergenvolk und seinem Duce?" Dietrich sah mit reifem Ernst dem Freunde in die Augen. — „Was soll denn hier werden. Herr Schwanew schneider

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 8
Data: 15.06.1932
Descrizione fisica: 8
;, muß für jeden versäumten Schultag zwanzig Lire Strafe zahlen, macht zusammen dreihundertzwanzig Lire. Natürlich habe ich es nicht, ergo werde ich gepfändet." Dietrich sah ihn an. „Am Schlüsse steht auch noch, daß mir von Gerichts wegen alle Rechte der Vaterschaft entzogen werden, wenn der Bub nicht 'gleich wieder zur Schule kommt." „Unglaublich!" Schwanenschneider stand auf. — „Ich bleibe nicht länger hier! Wenn oben der Schnee schmilzt, gehen wir über die Berge." „Das fft sicher am besten. Wissen

Sie schon, was Sie» drüben machen werden?" Ich habe Hoffnung, in Hall als Gemeindesekretär- unterzukommen. Viel ist »es ja nicht,, aber besser als eint | gesperrt und gepfändet. Meine Frau hat sich mit der ; Näherei die Augen schon ganz ruiniert." „Herr Schwanenschneider," sagte Dietrich in schwerem , Ernstz „lassen Sie mich mit Ihnen gehen!" „Was? Sie? Ihr Vater fft doch ein reicher Bauer? ! Da oben irgendwo? Nicht?" „Die -Steuern und die Geldstrafen fressen ihn auf. Den Hof übernimmt ohnehin

, Wenn sie einen sehen, schießen sie!" Dietrich faßte seine Hand. — „Kommen Sie ins Ahrm tal! Ich führe Sie! Ich weiß die Schmugglersteige." Fest hielt ihn Schwanenschneider. — „Wenn der Schnee oben geschmolzen ist komme ich! Aber jetzt gehen wir auseinander! Sie rechts^ ich links!" 26. Der Kurat Christian Schoderböck schrieb an Dieti- rich,, daß sein Vater ins Bozner Gefängnis gebracht wort den war zusammen mit dem Lotterhofer, dem alten Mittßrl- rutzner und den 'beiden Knechten. Dietrich

sollte doch nach Ihnen sehen! Die Jmma war leider im Brunecker Ge fängnis krank geworden und läge jetzt im Spital. Der Valentin hatte seine vierzehn Tage wegen der Sache.mil der Lehrerin wirklich 'abfitzen müssen. Eigentlich wüßte Dietrich immer noch nicht recht, was sich zu Hause begeben hatte. Bei der Prätur wurde er schroff abgewiesen,, aber Professor del'Orto erwirkte ihm durch einen befreundeten Beamten ein Gespräch mit dem Vater. Dietrich wollte den Vater bereden, däß sie alle dem Rechtsanwalt 'Forer ihre Sache

übergäben. Der Tschcstl setzte wenig Hoffnung darauf. Er zeigte Dietrich das Schriftstück der Präfektur. — „Jetzt darfst nimmer Tscholl heißen! Bist ein Italiener und heißt Ciolli," Dietrich 'wurde bleich,. — „Das wird nimmer sein!" „Niendersch nicht!" bekräftigte der Bauer, , „Was ist denn 'gewesen daheim?" Dietrich erfuhr von j der Fahne auf dem Dach und von dem Bilst das bei ! ihnen gefunden worden war., Der Atem blieb ihm aus. — „Das Hab ich hinauf ge tragen!" „Du?" „Ich sags gleich

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