ist noch nicht ausgemauert; die Fenster mit Bretter verschlagen, im ersten Stocke gar alle, ebenerdig an der Straße ebenfalls alle bis auf zwei, rings um das Haus herum liegt etwa ein Meter hoch Schutt vom Haufe, das früher hier gestanden — gleich Sol daten mit ausgepflanzten Bajonneten stehen wie zur Wache die Gerüststangen. Du fragst, was ist das? Das ist jetzt einmal unsere Nothkirche, mit der Zeit soll es etwas anderes werden. Zum Beweise, dass dieses zur Hälfte ausgeführte Haus unsere Kirche ist, schau dahinauf
, der durch ein gegenüber dem Eingange angebrachtes Fenster erhellt ist. Ein lebensgroßes Bild, unser Herr im Elend, linker Hand, sagt dir sofort, dass hier kein Privat haus sei, rechts mahnt dich ein Weihwasserkessel daran und die Stationsbilder, die längs des Ganges aufgehängt sind. Einen Schritt vom Herrn im Elend führt eine sehr einfache Stiege in einen zurückstehenden finsteren Raum. Hier ist das Musikchor. Lache nur nicht, es ist eher zum Weinen, wenn man sowohl vormittags als nach mittags Lichter brennen
. Vor-, Nach-und Zwischenspiel West. Sonst ist auf der linken Seite nichts mehr zu sehen, auf der rechten findest du drei Thüren. .Die erste dem Christus im Elend gegenüber. Es ist ein Eingang ohne Thür in den für die Männer anberaumten Raum. Die zweite Thür ist dem Chor gegenüber, ober derselben ist ein Fenster angebracht, damit durch das Oeffnen desselben der Priester am Altare und der Gesangschor einander hören, und damit die Predigt, welche vom Altare aus ge halten wird, von den Leuten verstanden wird, die im Gange
stehen. Die Thür selbst liegt tiefer als der Fußboden, man muss eine Stufe hinabsteigen, sie führt in das eigent liche Heiligthnm, das .für den Priester und die Schulkinder bestimmt ist. Die dritte Thür endlich befindet sich am Ende des Ganges und geleitet in den Raum, in welchem die Weiber sich auf halten. Die Räume für Männer und Weiber sind licht, weil einige große Fenster eingesetzt wurden. Dafür sieht man aber auch das Armselige um so besser. Am Oberboden die Durchzüge mit Brettern bedeckt
und links Herz Jesu- und Herz Mariä- Statue und 6 Leuchter- Kommt ein Festtag, so werden noch zwei Leuchter auf den Altar gestellt, für mehr ist nicht Raum, ingleichen ist jede andere Verzierung unmöglich, wenn man nicht das Licht versperren will. Das Licht braucht man aber sehr nothwendig zum Messelesen, weil die Fenster klein sind. Weißt, mein lieber Freund, hier war früher eine Küche, darum ist der Raum mit einem Gewölbe versehen. Dass für unsere Zwecke das Gewölbe nicht praktisch ist, siehst