Heimsuchung ist jedes Jahr Prauciiwallfalirt nach Sankt Marien. Das ist alter Brauch, und es gibt wenig gesunde Müt ter in Münster und der Umgebung, (he sich dar an nicht beteiligen. So sagt auch Mechthilde Uliluud zu ihrem Mann: „ich gehe mit der PraitenwalKahrt.' Aber Gottfried wehrt erschrocken ab. „Wo denkst du hin, Frau, das ist nichts, jetzt initteti in der Heuernte. Da gehört die Bäuerin aui den Hoi.“ „Aui den einen Tag kommt es nicht au. Wenn es regnet, ist sowieso nichts, und wenn die Sonne
deshalb kann ich nichts aufschicben.“ Sie merken es beide, daß sie sielt einmal wieder iestgeranut haben und der Zankteufel mitten auf dem Tisch sitzt. Aber es St cm Ver hängnis heute: keines findet das erlösende Wort, auf das doch jedes wartet. „Dienst geht religiösen Liebhabereien vor. Ueberhaiipt. ich bin der Stellvertreter Gottes in unserer Familie, und wenn ich finde, daß die Wallfahrt jetzt nicht gellt, ist die Sache erledigt.' Das ist nun Benzin ins Feuer gegossen. Oit schon hat Gottfried
genug.“ „Wir sind immer nur in Verteidigung, wir sind immer gezwungen, unsere Stellung zu hal ten.“ „Ich weiß, ihr mögt es gern hören, wenn wir dreißigmal am Tag den Angelus beten: ich bin eine Magd, mir geschehe nach deinem M illen ... Wenn ich zehn Buben bekomme, die heiße ich alle Gabriel, damit man gleich merkt, wie die Hasen hüpfen.“ Gottfried Uldund u mint seinen Hu: vom Na gel und gellt. Es ist das erste Mal. daß er nicht sagt, wohin. Sie bleibt etwas verdutzt mitten im Zimmer stehen