pfuscht mit ihrem schroffen Wesen und ihrem Eigensinn. Du wirst sie vergessen, mein Junge. Du wärest ja doch nur sterbensunglücklich mit ihr geworden. Und dann, ob wohl sie dir vorwirft, deine Liebe wäre jämmerlich klein, meine ich, ihre Liebe muß noch viel, viel klei ner gewesen sein, sonst hätte sie dich nicht aufgegeben, nur deshalb, weil wir ihr erklärt, sie solle sich ein etwas rücksichtsvolleres Benehmen angewöhnen." Werner sah die Mutter an und neigte den Kopf. „Du hast recht, ganz recht
ein wenig vorstehende Kinn, bedeu tete mehr. Es lag viel Energie in dem Gesicht Lils. schade, daß sie diese Charakteranlage, denn Energie ist etwas Wertvolles, so falsch gebrauchte. Sie so ge brauchte. daß sie zur Starrköpfigkeit und Herrschsucht wurde. Er sah das Bild lange, lange an und plötzlich quoll es heiß in ihm auf, er hob es an seine Lippen und küßte es. Daß eine Träne dabei daraus niederfiel, spürte er nicht.' Ganz fassungslos und betäubt mochte ihn mit einem Male der Gedanke: Lil war fort
und kehrte nie mehr zu ihm hierher zurück. Und er durfte nicht nach ihr forschen, sich nicht um sie kümmern. Er stöhnte: Meine Liebe ist nicht jämmerlich klein, wie du meinst. Lil, es hätte sich für dich doch gelohnt, deshalb hierzubleiben, aber du liebst mich nicht, du liebst mich nicht. Wie so ganz anders hätte er alles aufgefatzt. wenn ibm seine Mutter auch einen anderen Briefsatz Lils wiederholt hätte. Wenn sie ihm gesagt, daß der Satz: Werners Liebe ist zu jämmerlich klein
die Einsparungen bei den Bundesbahnen ihren Anfang genommen haben. Biele Personen aus der Umgebung und aus unserem Orte selbst, wahrscheinlich auch viele Innsbrucker, die oft am Bahnhose auf die Ankunft der Züge warten müssen, können es bestätigen, am Bahnhose oder in dessen Nähe herrscht eine ganz ab sonderliche Akustik, man vernimmt das Herannahen des Zuges aus der Richtung Oberinntal erst bei der Annäherung an die Station selbst. Man glaubt, die Ursache für diese ungewöhnliche Erscheinung könne nur der Wald
Weg, durch den sie von ihm getrennt war. Sie preßte ihr Gesicht fest in die Kissen und spürte dabei unangenehm den groben Stoff der Kissenbezüge. Es überkam sie das Verlangen, leise aufzustehen, zu rückzulaufen nach der Lindenstraße und um Wieder aufnahme zu bitten. Ganz bescheiden darum zu bitten. Dann sah sie Werner wieder und dann nahm er sie vielleicht wieder an sein Herz. Schon hob sich ihr einer Fuß, schon hob sich ihr Kör per, da stand mit einem Male Werners Mutter vor ihren geistigen Augen, abweisend und bart