Nachtrag Eine Rede Neuraths Stellungnahme zur österreichischen Frage. Berlin, 15. September. Reichsaußenminister v. Neurath empfing Frei tag abends die Vertreter der ausländischen Presse und erklärte, daß man hinsichtlich der großen internationalen Probleme nichts anderes als eine nahezu vollständige Stagnation feststellen könne, weil der Geist von Versailles auch heute noch weitgehend die Politik beherrsche. Nachdem er die Möglichkeit einer Verständigung der vier Mächte über alle politischen
, daß unberechtigte Einmischungen anderer Länder in die Ausein andersetzungen zwischen Deutschland und Oester- reich unterbleiben. Je eher man im Ausland -insicht, daß Volksbewegungen nicht durch poli tische Grenzen cingedämmt und durch Polizei maßnahmen unterdrückt werden können, um so eher wird die Bahn frei werden für eine den natürlichen Gesetzen entsprechende und ganz Europa zugute kommende Stabilisierung der inneren Lage Oesterreichs. Neurath führte aus. daß die nationalsozia listische Bewegung
: unelegant ist das Be streben der Menschen, sich überall Grenzen abzustecken, wirkliche und unwirkliche Gren zen — so, mit Geburtstagsfeiern, Jubiläen, Einteilungen in alle möglichen Abschnitte, statt frei ihr Leben abzuleben, unbeschwert und nicht innerhalb der Staketenzäune der Jahre und der überkommenen Ideen. Distanz zur Umgebung: mit ganz großer Haltung verbindet sich immer eine gewisse Neigung zur Abseitigkeit des Lebens, die eben Distanz ist. Also nicht überall dabei sein, nicht zu oft gesehen
ist aber eben frei geworden und kann daher vorläufig nur elegant sein, solange bis eine neue stil- und zeitgemäße Distinguiertheit durch die Eleganz hindurch erzeugt wird. Männer allerdings sollten sich schon noch eine Weile mit der überkommenen Distinktion behelfen. In bezug auf Männer bedeutet distinguiert sein mehr als elegant sein, es bedeutet hier etwas Verschiedenes, und merkwürdigerweise klingt selbst das Wort auf sie angewendet, nicht antiquiert. Ein römischer Prinz B., der als sehr ele gant galt