der Villa Olinda, im 80. Lebensjahre. Man spielt ein paar Stunden, dann bittet der magere Eng länder, aufhören zu dürfen, er muß morgen früh mit dem Sieben-Uhr-Zug nach Kalkutta. Herr von Trautner schlägt Drinks vor, und so sitzt man noch eine halbe Stunde in den Korbsesseln in der Bar. „Der Mixer", sagt der kleine Oesterreicher auf Deutsch, „ist ein Mohammedaner. Darf keinen Alkohol trinken. Ganz geschickt von der Klubleitung, wie?" Man lacht. „Was machen Sie eigentlich hier, Herr von Trautner?" fragt
an. Sie hat deutsch gesprochen! „Sie irren sich, Miß Allison, es ist der vierzehnte. Aber trinken haben wir auch gelernt bei den Dragonern, Jesus Maria, wir hatten da einen Rittmeister, Graf Neunkirchen, ich weiß nicht, ob Sie ihn kennen, Herr von Eckeroth, so ein kleiner Dicker —" „Sie sprechen deutsch?" fragt Frank förmlich erschüttert. Miß Allison lacht vergnügt. „Ich war fünf Jahre in Deutschland, Mister Eck. In Wies baden, bei Verwandten, unsere ganze Familie stammt aus Deutschland. Mein Urgroßvater hieß
noch Ellisen, als er nach England auswanderte." „Sehens", sagt Trautner. „Die Miß Allison, Siewerth und ich — wir plauschen manchmal deutsch miteinander — aber es tut doch gut, wenn amal ein Neuer dazukommt." „Als sechsjähriges Mädel in der Schule habe:: sie mich immer die ,Hunnirtt genannt, lacht Miß Allison. „Genau so", erwidert Frank fröhlich, „Hab' ich mir immer die Hunnen vorgestellt." „Einen Drink auf Deutschland", sagt der kleine Trautner schnell. „Dagegen dürfen Sie jetzt nichts sagen, Miß Allison
." Aber Miß Allison denkt nicht daran, etwas dagegen zu sagen. Wenn wir ganz offen sein wollen, hat sie Trautners Worte nicht einmal gehört. Sie hat vergnügte Augen, und ihre Bäckchen sind noch röter als gewöhnlich. Uebrigens scheint auch der mohammedanische Mixer Deutsch zu verstehen, denn er bringt unaufgefordert drei Whiskys. „Mit Whiskys auf Deutschland anzustoßen ist ja nicht gerade stilvoll", sagt Frank. „Aber wir sind schließlich in Bombay." Sie trinken, und dann gibt es eine kleine, ein bißchen
, damit will ich Ihnen natürlich in keiner Weise zu nahe treten." „Journalisten sind meistens keine Krösusse", sagt Frank. „Aber so schlimm sicht das bei uns nicht mehr aus. Im Gegen teil." „Ich bin, wie man auf deutsch sagt, eine Kirchenmaus", er klärt Miß Allison lachend. „Sonst würden s' wohl auch nicht Sekretärin im hochacht baren Royal Union Klub spielen", sagt Trautner achselzuckend. „Ein Vergnügen ist das nicht. Es ist schon ein Hundedasein, was unsereins so hat. Besser ist's drüben im alten Land. Hier, wissen S', lebt