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Volksblatt
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Pagina 11 di 16
Data: 14.05.1902
Descrizione fisica: 16
Mitbruders in Christo linderte, sollte nach Gottes Rathschluss als Mann und Greis durch Wort und Bei spiel und That so vieles zur Linderung und Heilung socialen menschlichen Elends beitragen. Er sollte nach Gottes Plan der Samaritan werden für die an vielen Wunden todtkrank darniederliegende menschliche Gesellschaft; sollte linderndes Oel und stärkenden Wein in die socialen Wunden gießen. Der liebe kleine Samaritan dort auf der Straße zwischen Anagni und Carpineto sitzt heute als Papst Leo XIH

. als Jubelgreis auf des heiligen Petrus Thron. Leo XIII. — als barmherziger Samaritan der menschlichen Gesellschaft — sei der Gegen stand dieser Jubiläumsrede. Wollte man das sociale Wirken Leo XIII. auch nur einigermaßen ausführlich und nur halbwegs vollständig schildern, so wücden viele Stunden hierzu nicht genügen. Gestatten Sie darum gütigst, dass ich aus der reichen, fast unabsehbaren Wirksamkeit Leo XIII. zu Gunsten der menschlichen Gesellschaft nur einige Momente hervorhebe und sein edles Samaritanwerk

.'') Nach diesem Grundsatz prak tischer Lebensweisheit wollte Leo XIII. der leidenden Menschheit zu Hilfe kommen. Er wollte der weitab irren den Gesellschaft an erster Stelle das helle Licht der Wahr heit wiederbringen; denn: „klar und über allen Zweifel erhaben ist es' — so belehrte er die Bischöfe des Erd kreises^) — „dass die bürgerliche Gesellschaft keine sicheren Fundamente mehr hat, wenn sie nicht auf den ewigen Grundsätzen der Wahrheit und den unwandelbaren Ge setzen des Rechtes und der Gerechtigkeit ruht

.' Den ersten Blick der Sorge und Liebe wandte Leo XIII. der modernen Familie zu, um ihre Wunden zu heilen. Mit Recht; denn was für den steinernen Bau das Funda ment, das ist für die menschliche Gesellschaft die Familie. Sind die Fundamentalsteine ohne Kraft oder gar dem Zerbröckeln oder der Auflösung nahe, so muss über kurz oder lang der ganze Bau einstürzen — möchten seine Wände noch so herrlich mit Kunstwerken der Skulptur und Malerei ausgestattet sein — möchten noch so prächtige ') üssa! sur I'io6

hatte dem Staate 142 Bettler, 64Bewohner von Armenhäusern, 76 Verbrecher und eine große Zahl sittenloser Personen gebracht. Der öffentlichen Wohlthätig keit hatte diese 1 Familie 2,000.000 Mark gekostet. Die hohe Bedeutung der Familie für Wohl und Wehe der Gesellschaft hat der weitblickende Geist Leo XIII. klar durchschaut; in vielen seiner berühmten Mahnschreiben an die ganze Christenheit hat er die Welt immer und immer wieder darauf hingewiesen, dass die Familie glück lich und sicher nur auf 4 Säulen ruhen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Pagina 15 di 16
Data: 22.05.1902
Descrizione fisica: 16
Mitbruders in Christo linderte, sollte nach Gottes Rathschluss als Mann und Greis durch Wort und Bei spiel und That so vieles zur Linderung und Heilung socialen menschlichen Elends beitragen. Er sollte, nach Gottes Plan der Samaritan werden für die an vielen Wunden todtkrank darniederliegende menschliche Gesellschaft; sollte linderndes Oel und stärkenden Wein in die socialen Wunden gießen. Der liebe kleine Samaritan dort auf der Straße zwischen Anagni und Carpineto sitzt heute als Papst Leo XIII

. als Jubelgreis auf des heiligen Petrus Thron. Leo XIII. — als barmherziger Samaritan der menschlichen Gesellschaft — sei der Gegen stand dieser Jubiläumsrede. Wollte man das sociale Wirken Leo XIII. auch nur einigermaßen ausführlich und nur halbwegs vollständig schildern, so würden viele Stunden hierzu nicht genügen. Gestatten Sie darum gütigst, dass ich aus der reichen, fast unabsehbaren Wirksamkeit Leo XIII. zu Gunsten der menschlichen Gesellschaft nur einige Momente hervorhebe und sein edles Samaritanwerk

.'') Nach diesem Grundsatz prak tischer Lebensweisheit wollte Leo XIII. der leidenden Menschheit zu Hilfe kommen. Er wollte der weitab irren den Gesellschaft an erster Stelle das helle Licht der Wahr heit wiederbringen; denn: „klar und über allen Zweifel erhaben ist es' — so belehrte er die Bischöfe des Erd kreises) — „dass die bürgerliche Gesellschaft keine sicheren Fundamente mehr hat, wenn sie nicht auf den ewigen Grundsätzen der Wahrheit und den unwandelbaren Ge setzen des Rechtes und der Gerechtigkeit ruht

.' 1. Den ersten Blick der Sorge und Liebe wandte Leo XIII. der modernen Familie zu, um ihre Wunden zu heilen. Mit Recht; denn war für den steinernen Bau das Funda ment, das ist für die menschliche Gesellschaft die Familie. Sind die Fundamentalsteine ohne Kraft oder gar dem Zerbröckeln oder der Auflösung nahe, so muss über kurz oder lang der ganze Bau einstürzen — möchten seine Wände noch so herrlich mit Kunstwerken der Skulptur und Malerei ausgestattet sein — möchten noch so prächtige ') Essai

hatte demStaate 142Bettler,64Bewohner von Armenhäusern, 76 Verbrecher und eine große Zahl sittenloser Personen gebracht. Der öffentlichen Wohlthätig keit hatte diese 1 Familie 2,000.000 Mark gekostet. Die hohe Bedeutung der Familie für Wohl und Wehe der Gesellschaft hat der weitblickende Geist Leo XIII. klar durchschaut; in vielen seiner berühmten Mahnschreiben an die ganze Christenheit hat er die Welt immer und immer wieder darauf hingewiesen, dass die Familie glück lich und sicher nur auf 4 Säulen ruhen

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 8
Data: 18.03.1903
Descrizione fisica: 8
gegenüber allen Gesellschafts klassen. Ueberall herrscht das tiefste Verständ nis für alle Errungenschaften und Aeußerungen des modernen Lebens. Ich kenne keine gehaltvolleren Schriften der letzten Jahrzehnte als Bismarks Ge danken und Erinnerungen und Leo XJLLL. Rund schreiben und Ansprachen, so sehr sie ihrem Cha rakter nach verschieden sind. Wie hohl und seicht klingen dagegen z. B. die „Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts' von dem bekannten Publizisten Hnnston Stewart Cham- berlain, der heute

als Evangelium für unsere Ge bildeten so populär ist. Wer Anspruch auf wahre Bildung macht, muß in erster Linie auch Leo Till. studieren. Wie tieffend weiß er zu charakterisieren. Davon nur zwei uns näherliegende Beispiele. So nannte Leo XIII. im Jahre 1900 Misere traurigen politischen Zustände in Oesterreich ein Produkt der Menschenfurcht und der Energielosigkeit. Auch über unseren leidigen Sprachenstreit, der Staat und Ge sellschaft entnervt, fand er erst im Vorjahre in einem Schreiben an die Bischöfe

und praktischen Verstandes ist das letzte große Rundschreiben vom 19. März 1902, worin der Papst in einer letzten Aussprache an die Bischöfe der Erde seinen Ge sinnungen und Ueberzeugungen geradezu überwäl tigend schönen Ausdruck verleiht. Ich muß mir versagen, darauf überhaupt einzugehen. Uns als Akademikern liegt ein anderes Kulturgebiet näher, dem Leo HU. seine ganz besondere Sorgfalt ge widmet hat, die Pflege der Wissenschaft. Kein Papst der letzten Jahrhunderte hat darin in Wo rt un d Tat mehr geleistet

. Auch hier zeigt sich Leo Xlll. als durchaus moderner Mensch. Vielleicht niemals seit den Zeiten des Humanismus wurde der Katholizismus mehr der wissenschastlichen Rück- ständigkeit angeklagt und darob mehr geschmäht als in unseren Tagen. Das moderne Schlagwort vom wissenschaftlichen Unvermögen des Katholizismus ist heutzutage die schärfste Waffe aller Feinde eines positiven religiösen Bekenntnisses. Es soll jeden Katholiken aus der Liste der Gebildeten streichen, obwohl Religion und Wissenschaft im Grunde

aller Wiffenschaft. Unsere moderne Wissenschaft hat sich steilich mehr oder minder gegen Rom entwickelt. Insbesondere gilt das von der modernen Philosophie und Ge schichte als Folgeerscheinungen des übertriebenen Individualismus, der zuerst zuerst zur Spaltung der abendländischen Kirche fü hrte. Wie verhält sich nun Leo XIII. der Wissenschaft gegenüber? Wir sehen ihn geradezu als Bahnbrecher und Wegweiser der modernen Wissenschaft, nament- lich in der Philosophie und Geschichte lvirken, ge rade in jenen zwei

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 13.03.1908
Descrizione fisica: 8
„Und ich führe sie zur rechten Zeit wieder wohlbehalten pikant, und erwies ihr gleiche Aufmerksamkeit wie jeder anderen zurück', fügte Leo hinzu. Dame ohne irgendwelche Auszeichnung. „Reich mir die Hand, mein Leben, komm' auf mein Schloß Auch Wanda konnte sich nicht recht erwärmen für die neue mit mir', singt Wanda mit komischem Pathos. Freundschaft, dagegen fühlte sie fich mehr und mehr zu Edith „Du hast ja eine prächtige Sonntagslaune heute', lachte hingezogen, deren Gemütstiefe

ihr sehr sympathisch war, ob« Edith zurück, „wer könnte oa widerstreben?' wohl sie selbst sich bemühte, oberflächlich zu erscheinen. Sie Sie nimmt den Hut, und Leo folgt jeder ihrer Bewegungen, hatte Edith erzählt, wie ihr Bruder sonst alljährlich in den die ihm so voll natürlicher Anmut erscheinen, daß er das Auge Ferien größere Reisen gemacht, dieses Jahr aber darauf ver gär nicht von ihr wenden kann. zichtet habe, und obwohl sie nicht ,äußerte, warum — so rief „Heute sind wir fast Alleinherrscher in den ganzen

, weiten doch eine Stimme in Ediths Herzen voller Jubel: Klosterräumen', plauoerte Wanda, „und da es so heiß draußen „Deinetwegen wellt er hier in den stillen Bergen!' und innen so kühl ist, so wollen wir dasselbe einmal durchwan- Obwohl von Natur mißtrauisch und darin bestärkt durch dern, und Leo kann unser Cicerone sein. Gefällt Euch der einige verletzende, bittere Eindrücke aus der Kindeiyeit, hatte Vorschlag?' es Üeo doch verstanden, durch feinsten Zartsinn das Mißtrauen „Gewiß', bestätigte Edith

und be- selbst die der Wönen Ungarin, gar nicht beachtete, sondern stets suchen die Kapellen und Grüfte unter der großen Marienkirche, mit gleichem Interesse zu ihr zurückkehrte und jetzt meist nur da gibt es noch zahllose verborgene Kunstwerke von historischem ernste Gespräche mit ihr führte, so sagte sie sich im tiefsten Wert, gewiß wiro Fräulein Edith dies interessieren!' Herzen: er liebt meine Seele, nicht mich, wie könnte er auch? Ob es sie interessierte? Für jede war es ein Genuß, Leo Ich bin ja nicht schön, ach

für seit einiger Zeit äußerst reizbar und verstimmt. Die sonst so beide jene Stunden, wo Liebe lehrte und Liebe lauschte, wo harmlosen Scherze zwischen den beiden wollten nicht mehr recht die Harmonie der Seelen im Austausch der Gedanken und aufkommen. Manche unbedachte, spöttische Bemerkung des jungen Urteile sich immer deutlicher offenbarte. Es war für Leo ein Mannes über den „Schulfuchs', wie er Leo nannte, scheuchten nie zuvor empfundener Genuß, Ediths feines Verständnis für das junge Mädchen

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 25.06.1931
Descrizione fisica: 12
— und nu wollen die Räuber über uns herfallen. Ahoi — nich ’n Nagel sollen sie kriegen, die Luderschl —' Einen Überfall? — Leo erschrack. Vor dem Feinde fürchtete er sich wahrlich nicht; aber das Eigentum seines Onkels? — Wenn diese Kerls in der Übermacht waren? Des Kapitäns Zuversicht gab auch ihm seinen Mut zurück. Der kleine, breitschul trige Mann stieg von der Kommandobrücke herab und ging mit seinem breitspurigen, wiegenden Seemannsgang über die Plan ken... Alle Mann ' waren um ihn ver- sammelt. „Iongs', sagte

er, „sie kommen! Sie wollen meenen, das Schiff ist leck — und die Bemannung is weg. Iongs, die Pistole zur Hand! — Scharf laden!... Lichter aus! — Iongs, sucht Deckung, kein Schnaufer nich, bis ich kommandier Feuer! ... Dann gut gezielt — und krach! krach! — Verstanden?' Sie nickten. „Ahoi — alles klar zum Ge fecht! Ahoi!' Die Iongs verschwanden; es ward stille, unheimlich stille. Das Schiff schien aus- gestorben, keine Ratte an Bord!... Der Kapitän nahm Leo mit sich hinab in den Schiffsraum; sie bewaffneten

sich mit Pistolen und stellten sich so auf die Treppe auf, daß sie nicht gesehen werden konnten, und doch das Deck zu überblicken ver mochten. Als Milowan erfuhr, daß El Nemir einen Überfall auf den „Falken' plane, waren Heimweh und Seekrankheit ver schwunden, und er zitterte vor Aufregung und Rachbegier. „Ich erwürg den Hund!., ich massakrier ihn!' rief er. . Mit Mühe brachte ihn Leo zur Ruhe, in dem er ihm vorstellte, daß eine Unvorsich tigkeit alles verderben könnte. Da nickte Milowan. biß die Zähne

auf einander und stellte sich hinter Leo auf, den Handschar im Gürtel, die Pistole in der Hand. — Eine halbe Stunde verging — da klan gen Ruderschläge durch chen Nebel — ge dämpft, aber doch deutlich vernehmbar; offenbar nahte sich ein größeres Boot, legte an, sandte.seine Mannschaft an Bord. Dunkle Gestalten tauchten über den Ree ling auf. rote Feze — Geduckt wie Katzen, die Waffen in der Hand, schlichen sie näher — Eine zischende Stimme, die auf den ganzen Deck gehört wurde, kommandierte: „Achtung

, Brüder! Die Hunde scheinen das Schiff verlassen zu haben! — Sollten aber noch einzelne an Bord sein, so werden sie niedergemacht! — Kein Pardon! — Das schöne Schiff gehört uns — mit all seiner Beutel — Brüder, das ist ein Fang! — Nun los — wie die Löwen, wie die Panther! — Allah, wallah, maschallah — schleicht an, meine Panther!...' „Das ist Gl Nemirs Stimme', flüsterte Leo dem Kapitän zu. Dieser nickte und hob die Pistole. Leo tat desgleichen... Huschende Schritte kamen über Deck, El Nemir

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Volksblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 27.03.1878
Descrizione fisica: 8
Vtilage zum .Tirolks Volksblalt' Nr. 25 M den T7. März R878. Leo XI. und Leo X. Beide find aus dem Hause Medici und in Florenz gebürtig. Leo XI- folgte dem achten Clemens auf dem päpstlichen Stuhle 1605 am 1. April. Als Cardinal war ihm von seinem Vorfahren das äußerst schwierige Geschäft übertragen worden, vermittelnd und frieden- Mend zwischen den Königen von Frankreich und Spanien aufzu treten. Diese Mission führte er so weise und glücklich aus, daß er nicht nur die Achtung des französischen

seiner Würde und das Gefühl der Schwierigkeit seines Amtes seine altersschwachen Lebenskräfte vollends erdrückt hätte. Palatius hat auf seinem Grabmale eine Medaille an gebracht mit den Worten: »sie üorui« d.h. wie die Rosen auf dieser Medaille, so blühete Leo dahin. Wir wandern wieder ein Jahrhundert in die Geschichte der zurück dem nächsten Leo, nämlich dem zehnten zu begegnen. Die vielen Entstellungen seines Charakters, Verläumdungen, frechen ^Lügen, die selbst noch heute gegen ihn vorgebracht werden, rechtfertigen

ein längeres Verweilen bei diesem außerordentlichen Papste. - > Leo X. Vater war der Großherzog Lorenzo von Medici, dem ie Geschichtschreiber den Namen des Großen und des Vaters der Künste und Wissenschaften beilegten, weil er in Florenz wahrhaft ein Zvldems Zeitalter begründete. Lorenzos älterer Sohn wurde zum Nachfolger des Vaters in der Herrschaft, der jüngere, Johann mit kamen, bis er ihn als Papst Leo umwandelte, sür den Dienst in der irche bestimmt. Johann erhielt eine ausgezeichnete Erziehung

, der als Orakel angestaunt wurde in allen Fragen, ^che der damalige Zeitgeist auf dem Gebiete der Gelehrsamkeit, ^ ^ ?' und des Geschmackes ausstellte. Weil man Leo dem A nicht den Vorwurf der Kaltblütigkeit in religiösen Interessen ^ so mußte man doch seine Jugenderziehung verdächtigen ^ M zum modernen H-?iden stempeln. > gv- öeS unerträglichen Gefasels voreingenommener Gelehrten- ^ Schreiben deS berühmten Gelehrten PolitanuS, ^ unseres MedicäerS an Papst Jnnozenz VIII. bei Gelegen ie 5 ^ ^kbung

und geistige Bildung anderer Nationen, besonders Deutschlands und Frankreichs kennen zu lernen. Mit noch elf Genossen trat er die literarische Reise an und besuchte die vorzüglichsten Städte in Deutschland, wie Ulm, Augsburg, Innsbruck ff. in Frankreich und den Niederlanden. Mögen sich also Jene ein wenig besinnen, welche Leo alles Verständniß der Zustände Deutschlands kurzweg absprechen wollen, wenn sie sein Benehmen der entstehenden Reformation gegenüber verzeichnen. Leo war in Deutschland und kannte

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Bozner Nachrichten
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Pagina 3 di 16
Data: 23.07.1903
Descrizione fisica: 16
^ ^ ^ ^ ' „Bozner Nachrichten', ß Wenn wan die Wirksamkeit der Regierung Leo des Drei zehnten ermessen will, so muß man die Weltlage ins Auge fassen, welche er beim Antritte seines Poutifikates vorgefun den hat. So sehr es Pius der Neunte verstanden hat, die Her zen des kath. Volkes aller Länder an sich zu ziehen und in sel tener Eintracht Hirten und Völker inn den obersten Hirten zu scharen, so ist es doch weder ihm noch seinem gewandten Staatssekretär Antonielli gelungen, zu den Regierrmgen

freundlichen Beziehungen zum Papste. In die ser, wie man sagen möchte, verzweifelten Lage trat Leo der Dreizehnte sein Pontifikat an. Als er seine erste Enzyklika erließ, schrieb Domkapitular Molitor von Mainz: „Ex ungue leonem', aus der Tatze erkenne ich den Löwen. Wenn der beißende Spott der Feinde auf den neuen Papst den Vers dichtete: er ist ein Löwe, aber er beißt nicht, — so ist dieser Ausspruch eine unbewußte, widerwillige Prophezeiung geworden. Leo der Dreizehnte hat die alte päpstliche Staatskunst

einig; darauf berichte die Macht des ohnmächtigen Greises, die Herrschaft des seiner Herrschaft beraubten Papstkönigs. Man hat — sagt P. Zocchi in einzelnen Ländern auch auf katholischer Seite nicht immer sofort verstanden, was Leo erzielte, warum er sich nachgiebig erwies, wo man ein unbeug sames non pössumus erwartete. Aber der Pontifex auf der Höhe des Felfen Petri schaute weiter, er übeMickte Alles und umfaßte das Ganze; wie er aber im Nachgeben nie sein Prin- . zip, nie seine Pflicht, nie die gänzlich

unveräußerlichen Rechte der Kirche Und des heiligen Stuhles aufgibt, das beweist seine Unbeugsamkeit der italienischen Negierung und ihrer Politik gegenüber, das beweist die Entschiedenheit seiner Sprache den Machthabern, den Reichen, den Geheimbündlern, dem Sozia- lismus gegenüber Und weil Leo der Dreizehnte so den Ernst des Predigers in der Wüste mit der Milde des guten Hirten vereint, dessen Stellvertreter er ist, daher ist sein Einfluß und sein Ansehen bei Hoch und Niedrig, bei Fürsten und Völkern, daher

der Glanz, der vom Papstthum in eine glaubenslose und si'de Autorität bekämpfende Welt hinausgestrablt . . . Die Nachwelt, dessen sind wir sicher, wird ihn zu den größten Päpsten, zu den leuchtendsten Zierden auf dem Stuhle Petri Zahlen. Leo der Dreizehnte hat sich selber das glänzendste Denk wal gesetzt als der Lehrer der Welt in seinen Rundschreiben übn: die Zeitfragen. ' Es. ist natürlich unmöglich, .auf diese hervorragenden Aktenstücke in einem kurzen Nekrolog einzugehen. Wir er wähnen

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 08.10.1931
Descrizione fisica: 12
Kreuz Md Wbmond Roman von Felix N a b o r. 38. siortiejuina Schweigend, in tiefe Gedanken versunken, kehrte die Prinzessin in das Hans ihres Be schützers zurück. Ihr silbernes Lachen war verstummt, ihr Frohmut gewichen, seit sie den Ernst des Lebens kennen gelemt. seit sie in das Antlitz eines Toten geblickt hatte... In ihrer Seen lebte nur der eine Wunsch, der Nacht des Irrtums zu entfliehen und den Weg der Wahrheit zu betreten, den ihr Leo von Hagen wie ein Herold des Lichtes ge zeigt

hatte... Der alte Herr von Hagen war endlich aus seiner Betäubung erwacht. Seine Wunden waren nicht tödlich, aber doch so schwer, daß sein Leben nur an einem Faden hing. Frau von Werder und Fatme pflegten ihn mit be- wunderungswerter Hingabe, und Leo, der nun die Direktion der Bank übernommen hatte» brachte jede freie Stunde am Kranken bette seines Onkels zu. — In der Stadt herrschte wieder Ruhe. Md- hat-Palcha führte ein strenges Regiment, und es traten wieder geordnete Verhältnisse an die Stelle

der Verwirrung und Mills '^Herr schaft. Leo und Hassan wollten nun die Ver- b her, die Herrn von Hagen überfallen hatten, zur Anzeige bringen und nach Ibra him und Suleika forschen; sie begaben sich zu diesem Zwecke zum Großwesir, da von ihm am ehesten Hilfe zu erwarten war. Er hörte sie an und erklärte sich bereit, ihnen zu ihrem Rechte zu verhelfen, als er aber den Namen El Ehadan und El Massur hörte, erschrak er sichtlich und sagte: „Das ist eine böse Sache! — Es wird sich in Stambul kaum ein Richter

erklären — und eine solche Herausforderung werden Sie wohl nicht von mir verlangen....' „So sollen diele Räuber, Mörder und Diebe straflos ausgehen?' fragte Leo ent rüstet. Der Großwesir zuckte die Schultem. „Wenn Sie Kawassen finden, die sich an El Ehadan nnd Ei Massur heranwagen. >oll es m'r lieb fein — ich aber wasche meine Hände in Unschuld.' „Und wie ist es mit Dschaffi-Bey?' Dieser rohe Tscherkcsse soll seiner Strafe' nicht entgehen. Ich werde sofort den Kriegs- Minister benachrichtigen

; vielleicht stellt er Ihnen Kawassen zur Verfügung... Auf all« Falle ersuche ich Sie. über diese Angelegen heit strengstes Schweigen zu bewahren, daß es nicht vorzeitig verraten wird; denn El Massur hat überall leine Späher!... Enttäuscht über die Erfolglosigkeit ihrer Audienz entkernten sich Leo und Hassan. „So aiio sieht die türkische Gerechtigkeit aus!' zürnte Leo. „Offenkundige Verbrecher geben straflos aus, weil sie der Mantel des Prophe ten schütst? ... Und kein Richter fi *, der der Gerechtigkeit

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Lienzer Zeitung
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Pagina 15 di 20
Data: 23.02.1901
Descrizione fisica: 20
Der Graf stellte ärgerlich seine Frühstückstasie beiseite. „Sprich nicht so thöricht, Leo. Wenn die Frau viel ans Aeußer- lichkeiten giebt, so hättest doch gerade Dn, dächte ich, keinen Grund, ihr deswegen zu zürnen,' „Warum gerade ich?' fragte der junge Mann, der eifrig be schäftigt war, Brotkügelchen zu drehen. „Aber, mein Gott, willst Du denn nicht begreifen? Sage offen, wie gefällt Dir Helma?' Leo antwortete nicht; sein Blick irrte über das verschlungene Muster des Teppichs. „Nun, mein Sohn

, wie gefällt Dir Helma?' fragte der Graf noch einmal. Leo, der aufgestanden war, stützte sich auf die Sofalehne und sagte, den Grafen voll anblickend: „Helma ist ein angenehmes, liebenswürdiges Mädchen, doch sie ist nicht das Weib, das ich einst heimführen möchte!' Der Graf richtete sich straff auf. Mit durchbohrendem, ja fast drohendem Blick trafen seine Augen den Sohn. Den jungen Grafen schien der Blick des Vaters nicht im ge ringsten zu beirren; er mußte sein festes Ziel vor Augen haben. Und ebensowenig

thaten es dessen Worte, als derselbe mit unge wohnter Betonung zn ihm sprach: „Du solltest Dir Zeit lassen zur Besinnung, ehe Du Derartiges sagst. Ich habe Dir niemals ein Hehl daraus gemacht, daß wir über unsere Verhältnisse leben, daß —' Leo unterbrach ihn. „Ich weiß, Papa, aber es ist so lange gegangen, es wird wohl auch noch eine Zeitlang weitergehen. Ich aber kam, um Dir eine wichtige Mitteilung zu machen. Ich beabsichtige, mir einen Haus stand zu gründen. Das Mädchen, welches ich liebe, besitzt

Du. Es wird nicht mehr so gehen, sageich. Steinbeck ist verschuldet, stark verschuldet. Ein Jahr würde ich es vielleicht noch halten können, — doch schließlich — ein Bankerott ist unvermeidlich!' Leo richtete die Augen starr auf den Vater. „Unvermeidlich, unvermeidlich!' stammelten seine zuckenden Lippen. „An Dir liegt es, Leo, wenn Du das Glück, das sich Dir bietet, beim Schöpse nimmst!' sagte der alte Graf, beide Hände auf die Schultern des jungen Mannes legend, „so läßt sich das sonst un vermeidliche abwenden

. Wohl, Zeiten waren gekommen, in denen er seine Liebe zu Anne-Marie für Thorheit erklärte, — freilich, — doch er liebte sie. Und wer liebt ohne Hoffnung? Heute hatte er feinen Eltern die Neigung gestehen wollen und kich zwar auf einen ernstlichen Sturm gefaßt gemacht, aber doch nicht daran gezweifelt, alle Vorurteile zu besiegen. Ein Kampf stand ihm bevor, ein Kampf, den er mit sich allein ausznfechten hatte. Gegen Mittag mußte Leo in Begleitung seiner Mutter den Hohenstein'schen Damen

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 30.09.1910
Descrizione fisica: 8
. „Die Lampions Hab' ich heute aufge knüpft und dabei den Mond um Verzeihung gebeten, daß wir ihm ins Handwerk pfuschen.' Andorine erwiderte nichts. Sie fürchtete sich ihrerseits vor Margot. Und da scholl auch schon in ihrer Nähe ein lachender Schrei und aus den Büschen brach hochatmend, feuerrot, mit zerzaustem Haar Liserl Schütterstem, verfolgt von Leo, dem Allerwelts- kavalier. „Kinder, seid's gut, rettet mich! Er hat einen Regenwurm gefangen!' „Bloß einen ganz kleinen,' rief Leo, „glaubt's

Erregung auf- und niederschritt. Leo, in sehr bequemem Zivil, schaukelte sich auf der Arm lehne des Sofas, Zdenko ruhte in unerschütterlichem Gleichmut auf dem Leinwandstuhl. „Und das sag' ich dir, Leo: So geht's nicht weiter! Reich' dein Abschiedsgesuch ein! Fang' etwas anderes an, gleichviel, was, wende dich an Rautenstern.' „Aber erlaube, Mama,' erwiderte Leo mit bedeckter Stimme und hochrotem Kopf. „Dein Wort in Ehren — jedoch glaubst du, daß der arme Papa hiermit einverstanden wäre? Man wirft

, mein Sohn, die mit des Kaisers Nock nichts zu tun haben!' . Leo besah seine Fingernägel. „Du bist eine Frau,'Mama. Diese Verhältnisse kann nur ein Mann begreifen. Soll ich mich etwa hinter den Ladentisch stellen? Graf Leo Dieck?' „Könntest du nicht etwa eine, was sag' ich — jede bril lante Partie machen? Das muß dir doch ein Kleinigkeit sein,' sprach die Gräfin mit fliegendem Atem und betupfte die Stirn mit ihrem schwazgeränderten Taschentuch. Leo hob seine Augen und blickte in die Luft

. „Das ist nicht jedermanns Sache,' erklärte er. Eisiges Schweigen. Dann scholl ein kurzes Lachen aus dem Leinwandstuhl, wo Zdenko saß. . . ^ „Nein, du ziehst arme junge Malerinnen vor, die m den Galerien Wiens die Gemälde großer Meister kopieren,' sugte er ruhig. Leo nahm eine drohende Haltung an. ,LVas berechtigt dich,' begann er. Doch die Gräfin war mit einem Schritt Im ihm. >Mas soll das heißen, Leo?' „Nichts, Mama', entgegnete an seiner Statt der Bruder. „Nichts, als daß dieser junge Verschwender, der passionierte

Soldat und wackere Vaterlandsverteidiger, auf Freiersfüyen geht, ihr Vater ist Professor und sie unterstützt eine Familie von zehn Kindern mit ihrem Talent, bis Leo sie heiratet uno aus der armen, talentvollen Hedi Rengert eine reiche, hm, tM — reiche Gräfin Dieck macht.' „So ist's', entgegnete scharf der Offizier. „In Spott l>t es verraten, im Ernst ist es geschworen. Ich bin jung uno denke nicht daran, wie ein Tropf wortbrüchig zu werden. Zwingt Ihr mich, nun gut, ich wär' der erste nicht ... „Leo

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Lienzer Zeitung
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Pagina 15 di 23
Data: 23.03.1901
Descrizione fisica: 23
sie, und es war ihr, als habe sie Abschied ge nommen von ihrer Jugend und von einem, der der Traum ihrer Jugend gewesen war. Aber das ist ja das Los der Träume, daß sie unerfüllt bleiben. Leo, an einen Baumstamm gelehnt, schaute ihr noch lange nach; mit einem leisen Stöhnen fuhr er dann auf. Er dachte an Helma. Morgen fuhr er nach Lestwitz, wo die Hochzeit stattfinden und er serner Braut Liebe schwören würde, Liebe, mit dem Bilde einer andern im Herzen. Er sah nach seinem Gewehr; ein Druck, ein Knall — und das ganze Elend wäre vorbei

seiner Dunst, während der Abendwind in den Wipfeln der Bäume rauschte und das Schilf zuweilen raschelnd zusammenfuhr. Leo hielt auf der Wanderung inne und schaute über den See. Täuschten ihn seine Augen, oder sah er wirklich eine Gestalt auf tauchen, dort in dem weißen Nebel, just an derselben Stelle, wo der unglückliche Spielmann einer Sage nach versunken war? Sah er Gespenster? Er richtete sich straff auf und rieb sich die Augen, wie um sich zu überzeugen, daß er wache. Richtig, dort erkannte

er die Gestalt, aber sie war nicht geisterhaft aus der Tiefe gestiegen, sondern lehnte in einem Fahrzeuge, wie er jetzt bemerken konnte. Er ließ ein „Wer da?' ertönen, worauf er nach einiger Zeit das Plätschern von Ruderschlägen hörte. Endlich war ihm der Kahn so nahe gekommen, daß er den Insassen erkannte. „Sie, Herr Römer?' fragte Leo verwundert. „Wissen Sie, daß Sie mir einen tüchtigen Schreck eingejagt haben? Ich glaubte nicht anders, als der Geist des unglücklichen Spielmanns fei mir erschienen

.' „Und das bringt Unglück!' Römer sprang aus dem Kahn und zog ihn ans Ufer, wobei er bemerkte, daß der Forstlehrling das von Willert geliehene Boot morgen zurückzuholen komme. „Ich wollte meine Nerven, die über alle Beschreibung aufgeregt waren, durch eine Kahnfahrt beruhigen,' sagte er, sich an die Seite des jungen Mannes drängend. „Es ist mir sehr lieb, daß ich Sie getroffen habe, Herr Graf, weil ich Ihnen eine Mitteilung von großer Wichtigkeit zu machen habe.' „So?' meinte Leo, dem die Begegnung

befreite sich Leo. „Hören Sie, lieber Römer, Sie erregen sich ganz ungerecht- sertigterweise; solche Verwechslung ist schlechterdings unmöglich!' Römer blieb stehen, blickte sich scheu um und näherte dann seinen Mund dem Ohre des jungen Grafen. „Ernst Werner hat den Tausch bewerkstelligt,' flüsterte er. „Unsinn!' entfloh es Leos Lippen, doch Römer ließ sich nicht beirren. „An einem Herbsttage gegen Abend gelaugte ich zufällig ins Pfarrhaus zu Kremzin. Herr Werner war ebenfalls dort und forderte

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 12
Data: 11.01.1888
Descrizione fisica: 12
hinauf und durch mehrere Hauptstraßen der Stadt am Palais des Erzherzogs Heinrich vor bei — auf den Johannesplatz und vor das Propstrigebäude, allwo nach Absingung eines schönen Chores der Zug unter Hochrufen auf Sr. Heiligkeit Papst Leo X1U. befihrie und sich dann endlich am frühern Ausgangspunkte am alten Schießstande auflöste. Die Gemeindcvor- stehung von Zwölfmalgreien hatte sich, als der Fackelzug vor der Probst« hielt, zum hochwür digsten Monsignor Propst Wiefer begeben

Stephan Knoflach vorgetragene Festrede fand die ungetheilteste Zustimmung und sowohl den hohen Beifall der anwesenden kais. Hoheiten als auch stürmischen Applaus von allen Seiten des Publikums — die treffliche Rede ist bereits im „Tirol. Volksblatt' im Drucke erschienen und verdient weite Verbrei tung. Das Schlußtableau, die Huldigung der Stadt Bozen und Bevölkerung der Umgebung gegen den hl. Vater Leo XIII. vorstellend, war vom bekannten Künstler Herrn Major Schöpfer in zuvorkommender Weise

man viel fache Beifallsrufe und Ausdrücke des Lobes. In der Mitte erblickten wir auf hohem Piede- stale die gelungene Porträtbüste Sr. Heiligkeit Leo XIII. von festlichen Verzierungen, Blumen und Gewächsen umgeben. Auf den Borderstufen vor der Büste umgaben die mit strahlendem Kreuze sich zeigende hehre Gestalt der Religion, links zu deren Füßen sitzend die ansprechende Erscheinung der Wissenschaft, rechts zeigte sich dem Blicke in anfrechter Stellung die liebliche Gestalt der Frie dens mit der Palme, lrnks

entschieden mit zu den Glanzpunkten der ganzen Festfeier und viermal mußte sich der Vorhang über stür mischen Wunsch und Beifall der Anwesenden heben, um deren.Blicken stets auf's Neue die begehrte Ansicht wieder zu ermöglichen. Aus dieser bescheidenen Schilderung mögen die Leser entnehme», daß auch die alte Handelsstadt Bozen nach Kräften ihr Scherflein zur Huldigungsfeier für Leo den XIII. beigetragen hat. Eppau. 3. Jänner. Auch bei uns war man nicht müßig, den von aller Welt geehrten Jubrlpapst

seiner Festesfreude durch Beleuchtung deS Schlosser. Gandegg Ausdruck verliehen. Auf der „Gleis', unserem herrlichen Aussichtspunkte, prangte in Riesenbuchstaben der Name Leo XIII. und wurde ein Feuerwerk abgebrannt. Das Verdienst da von gebührt dem sehr thätigen Komitemitgliede Herrn Alois Mair. Auch Krahfuß war beson- derS festlich beleuchtet. Es darf aber auch nicht vergessen werden, daß der Andrang zu den hl. Sakramenten ein außerordentlicher war. Sonst verlief daö Fest in schönster Weise gemäß dem Programme

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 10.04.1908
Descrizione fisica: 8
. Ehe sie der hübschen, heut so ernsten Braut zur Kirche „Vielleicht ist es ein Erbteil meiner Ahnen', lächelte Edith, folgen, entfällt Edith ein Schmuckstück; die Kette des Armban- Und abends, als die Majorin, müde von all' der Anstrengung, des hat sich gelöst; Leo hebt es auf und sie reicht ihm den Arn:, zeitig zur Ruhe geht, da bittet Leo Edith, noch etwas zu ver- damit er es wieder befestige. Er versucht es, aber es will ihm weilen, er meint, es sei so schön in dem großen Zimmer

, und nicht gelingen. Er streift den Handschuh ab; Edith sieht nicht sie kann es nicht verhindern, daß er sie dorthin führt, hin, aber sie fühlt es, wie seine Finger zittern uno ihm das Der Mond sendet sein intensives Licht durch die hohen Armband noch einmal entfällt. Mit wirklicher Mülje hat er, Bogenfenster und spielt auf dem breiten, eigenen Parkett der endlich den Reif geschlossen; die Strahlen von Ediths Ring Dielen; kein anderes Licht beleuchtet den Raum. Leo führt haben seine Augen geblendet und Blässe

träumend die Linden und eine ein unterstützt, klingt oft ihr melodisches Lachen, in welches gern same Grille zirbt unverdrossen ihren Nachtgesang; Edith aber die andern fröhlich einstimmen. ist es schwer und beklommen zu Mute, denn wieder scheint eine Es ist gar keine Gefahr vorhanden, mißverstanden zu wer- schwere Stunde sich ihr zu nahen. Leo setzt sich zu ihr, und den; Leo ist ja verlobt, und das wissen sie alle, die hier sind; nun fragt er das bangende Mädchen, inoem er ihr tief in die warum

soll sie nicht mit ihm scherzen, warum nicht auch eine Augen blickt, leise und dringend: Stunde glücklich sein, vielleicht auf Äahre hinaus!? Und sprühen- „Edith — sind Sie glücklich?' der Humor entströmt ihrem Munde, die Augen glänzen, die „Ich?' fragt sie erschrocken und richtet sich auf, als wollte Wangen glühen, und im Augenblicke ist sie der Mittelpunkt der sie fliehen — „ach, fragen Sie mich nicht!' bebt es von ihren kleinen Gesellschaft. In sprachloser Verwunderung schaut Leo Lippen. auf Edith, welche das Glück

in meiner Ein- unten gewendet, nach oben und hält beide Hände den Augen ' samkeit, ich lasse Sie nicht fort, Sie müssen einige Tage bei Edith's entgegen. - mir bleiben.'. Im jähen, augenblicklichen Schreck schlägt sie die freies Da half keine Einrede, auch Leo fügte seine Bitte hinzu Hand vor ihre wie vor dem Strahl der Sonne geblendeten und Edith blieb. ' Augen. Für diesen Abend hielt sie die Stimmung fest, die Frau „Der Ring — Annunziatas Ring!' ruft sie, bis in's tiefste . Majorin durfte nicht erst weich

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 03.04.1908
Descrizione fisica: 8
dir, Freund', und er klopft Leo auf die Schulter, „du bist der erste, der Luisen den Hochmut austreiben kann, ich bitte dich, versuche es nur, du tust uns allen dadurch einen großen Ge fallen.' Ja, es war so. Leo dachte mit stillem Grimm daran, an die stumme, verächtliche Erwiderung seines Grußes, als er von Dallwitz Zurückgekehrt war. Gerade seit dieser Zeit hatte er mit den unerträglichen Launen der Baroneß zu kämpfen. Er dachte darauf, ihren Wünschen zu entsprechen, wenn er sich zurückzog

Baroneß, etwas zu musizieren?' fragte er mit mehr Wärme als sonst in der Stimme. Sie sah empor und richtete den erstaunten Blick auf ihn. „Es sind neue Sachen angekommen, vielleicht finden Sie Interesse daran; versuchen wir es, ich werde meine Geige holen.' Und vor diesem gewinnenden Lächeln und dem strahlenden Blick senkte sie bejahend den schönen Kopf und erhob sich, um das schwache Erröten zu verbergen. Bald kam Leo und es begann ein Spiel — ein gefährliches Spiel für beide. Es währte

, wo er sich zum Staatsdienst vorbereitet. Auch Leo bereitet sich zum Examen vor, aber da man ihn fast gar nicht entbehren kann,. so ist er mit in der ländlichen Ein samkeit. Dort ethält er von Wanda Nachrichten, unter an deren auch diese, daß Edith auf einige Tage nun in Marieu- berg weile. Nachdem sich die gute Tante Franzl von ihrem Staunen erholt, nachdem Ernst sie zwei Stunden lang bewundert, ist sie zu Wanda geeilt, und in den hohen, sonnigen Räumen der Abtei sitzt sie zu den Füßen der Frau Majorin und hört auf deren

lebhafte Erzählung. Hier findet sie das/'wonach ihr Herz am sehnlichsten verlangt: Kunde von Leo! — Ungefragt strömt es von den Lippen der Mutter, das Glück des Sohnes, der einen so edelmütigen Gönner gefunden, daß es ihm möglich wird, seinen Neigungen folgend, die stolzesten Ziele zu er reichen. Daß er im innigen Verkehr der Familie so nahe stehe, wie ein Shn! Leo selbst sagte darüber zwar sehr wenig, aber — war es Absicht, oder war es wirklich nur der Ausdruck mütter lichen Stolzes — „aber', fügt

die Frau Majorin hinzu, „man. kann nicht wissen, wozu es noch führt — die gnädige Baroneß weise standhaft jeden Bewerber zurück, und Leo sei auch wirk lich jetz ein schöner Mann, wie selten einer.' Erschrocken blickt Wanda auf die Mutter, die sich in ihrem Redestrom nicht aufhalten läßt. Edith bückt das Köpfchen tiefer — sie ist weiß geworden wie ein Schneeglöckchen. Ja — nun weiß sie es — hat es gehört, warum sie keine Kunde von ihm mehr erhalten. — So — und nicht anders kann es sein! — Aber kein BUck

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 24
Data: 20.12.1908
Descrizione fisica: 24
^ »!i> I > ' >> ' s- ^' ^ ^MMMM»»««^^ >l> ' 1 M»I«»s I Rr.iSZ Seit s Ein Münchner Künstler.*) Man fühlt sich verlockt, persönlich zu werden, wenn man von dem Maler Leo Putz reden will. Denn er gehört zu jenen Persönlichkeiten, bei deren künstlerischer Bewertung es nicht — wie so vielen anderen gegenüber — not tut, die per-? sönlichen Nah- oder Fremdgefühle auszuschalten; in ihm sind Mensch Und Künstler zu seltener glücklicher Einheit verwachsen, und wen seine Kunst so bestrickte

liebenswerte Künstlerseele zu sich.sprechen zu lassen. „Wenn ich mich so recht lieb erinnern will', erzählt dann wohl Leo Putz, „dann denke ich! an Mein Vaterhaus in Meran.' — Ein ehr würdiges Haus, in dem der Altbürgermeister Franz Putz gewohnt, von denr,es> heißt, daß er der freisinnigste Mann in Meran und ein un ermüdlicher Fortschrittskämpfer gewesen ist. Von Laubgewinden ist es überspannen und steckt voll alten Biedermeierhctusrats, in dem einst die bauschende Krinoline sich heimisch fühlen inUßte

. Hier wurzelt Leo Putz, in dieser Kind- HÄt, die er tiefer als andere ins Leben mit- Miommelr. In diesem Stückchen Erde, über ÄeM ein südländischer Sommer blaUt, lernte er zuerst.die Sonne schauen, wie sie ctuf grünem Laubwerk spielte und in tiefdunkle Schatten gol dene Lichter streute. In den Winkeln des Hauses aber nistete des ewigen Märchens heimlicher Zauber,, schaute ihn groß an aus den Bilder büchern, in denen er stundenlang zu blättern kickte, bald mit sonniger Heiterkeit, bald mit grimmigem Ernst

- Und BiederMeierbilder und sonsti gen kapriziösen Schöpfungen, die wir aus der „Fugend' kennen, und denen Miebe Dr. Bier- inaim 'den 'Künstler einen modernen WätteaU genannt hat, sind aUs diesem Geiste entsprungen. Leo Putz, dieser Maler Par excellence, liebt es. Geschichtchen zU erzählen, launige Geschicht chen von Frauenschönheit und sonniger Lebens freude. Oder besser vielleicht: Lieder davon zu singen. Denn es ist gewissermaßen ein melo discher Eindruck, den wir von seiner Kunst emp fangen. Seine Farbe ist sonor

wie ein südlän disches Idiom. Er gibt — im Gegensatz zu Uhde Leo Putz, ein deutscher Künstler der Gegenwart. Mit Text von Wilhelm Michel und 75 ein- und mehr farbigen Tafeln (Leipzig, Klinkhardt <K Biermann). etwa — die Vokale der Farbensprache; seine klaren, .reinen Töne verweben sich zu klang vollen, niemals dumpfen und niemals grellen Symphonien, denen etwas von der blutsver wandten Leichtigkeit eines Mozart'schen Liedes oder eines Stranß'schen Walzers innewohnt. Und diese Leichtigkeit ist gleichsam

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Alpenländer-Bote
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Pagina 4 di 12
Data: 21.09.1924
Descrizione fisica: 12
Gelte I. Nr. 88. Aus längst vergangenen Lagen (Fortsetzung.) VI. Die letzten Babenberger. Die Regierungszeil des fünften Babenbergers, Leo pold II., fiel in die Zeit der Kämpfe, die zwischen dem Papst und dem römisch-deutschen Kaiser zum Austrag kamen. Papst Gregor VII. wollte mit der kirchlichen Reform Ernst machen, Beseitigung aller Laxheit im kirch lichen Leben, der Unsittlichkeit und Verweltlichung, er wollte die Befreiuung des Kirchlichen von weltlichen Rück sichten, Zurückgehen

, trat er in nahe Beziehungen zu den deutschen Kaisern, den Hohenstaufen. Dieser nahen Verwandtschaft ist es auch zuzuschreiben, daß Leopolds Sohn, gleichfalls Leo pold IV. mit Namen, von seinem Stiefbruder, dem Kaiser Konrad, mit Bayern belehnt ward und so eine kurze Zeit Oesterreich mit Bayern vereinigt wurde. Nach Leopolds IV. frühem Tode mußte aber sein Bruder und Nachfolger Heinrich Jasomirgott des lieben Friedens wegen Bayern wieder herausgeben, das Heinrich dem Löwen aus dem Welfenstamm

bei dieser Gelegenheit Papst Gregor IX. den Herzog Leo pold, den Glorreichen, also anreden: „Willkommen Herzog Liupold, ich war Dir je mit Trmen hold, Du bist ein tugendhafter Mann und nimmst Dich aller Ehrm an/ Mit seinem Sohne, Friedrich dem Streit baren, erlosch das Geschlecht der Babenberger. Wie sein Vater zeitlebens vom Glücke begünstigt und getragen war, so wurde der Sohn Friedrich vom Unglück verfolgt. Seine Ritter und Landhcrrm empörtm sich gegm ihn, fast alle Nachbarn waren nachgerade über ihn aufgebracht

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Lienzer Zeitung
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Pagina 17 di 24
Data: 16.03.1901
Descrizione fisica: 24
, die vor ihm auf dem Tische lag. Plötzlich snhr er fast erschreckt aus. Da vor ihm stand schwarz anf Weiß, daß Graf Leo Steinbeck allen Verwandten und Freunden seine Verlobnng mit Wilhelmine von Hoheustein anzuzeigen sich beehrte. Wilhelmine von Hohenstein hieß Leos Braut! So wäre also das Verhältnis mit dem Mädchen, das er — Ernst — liebte, so lange er denken kouute, für den jungen Grafen in der That nichts weiter gewesen, als ein Zeitver treib für müßige Stunden! Nud er hatte sie geliebt mit allen Fasern seines Her

zens, hatte ihr entsagt, weil ein anderer ihrer begehrte, ein anderer, dem sie weiter nichts als ein Spielzeug gewesen war. O, Schmach nnd Schande! Ihm Pochte das Herz, das Blut sauste und brau ste ihm vor den Ohren, und vor seinen Augen tauzteu rote Feuerfnukeu auf und ab. Er sprang auf, das Blatt fiel zu Boden. Leo, Leo und immer wieder Leo! Er riß das Fenster auf. Die kühle Lust strich besänf tigend um die erhitzteStiru; er ward etwas ruhiger. Plötzlich gab er Befehl, fein Pferd zn satteln

. Ihm war eingesallen, daß Leo in seiner Nähe weilte. Und als er das feurige Tier unter sich fühlte, stieß er ihm die Sporen in die Weichen, daß es kerzenge rade in die Hohe stieg nnd dann wie ein Pfeil mit dem Reiter davonflog. Ernst aber, dessen Scheukel und Hände eisernen Klammern glichen, zügelte mit wenig Anstrengung das nnbändige Tier. „So, Leo Steinbeck, so, nu» wollen wir beide einmal Abrech nung halten!' knirschte er zwischen den Zähueu. Im Forsthause angelangt, hörte er, daß Leo anf die Jagd ge gangen sei

lag die Berlobuugsanzeige. Erust faud Gelegenheit, sie in die Rocktasche zu stecken. Nach Verlans einer halben Stunde erschien Leo, aus dessen Angen die Jagdlust blitzte, frisch und elastisch wie immer. Er stellte das Gewehr an die Wand, warf die Mütze daneben und lnd Ernst ein, ihm auf sein Zimmer zu folgen. „Was verschafft mir die Ehre?' fragte er frostig. Er nistete seinen Besucher nicht einmal zum Sitzeu. „Ehre?' Erust zuckte mit einem Gemisch von Hohn nnd Geringschätzung die Achseln

; dann schlenderte er ihm die Ver- lobnngsanzeige ins Gesicht und sagte ruhig: „Graf Leo von Stein beck, Sie sind ein Bube!' Am nächsten Tage fand das Duell statt. Leo, der als der Be leidigte den ersten Schuß hatte, verwundete den Gegner an der Schlittenfichrcr i» dc» Pogesc»- Ziirnlkbcfiirdcning der Schlitten. «Mit Text.»

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Lienzer Zeitung
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Pagina 14 di 23
Data: 23.03.1901
Descrizione fisica: 23
sie eine silberverschnürte Uniform; unter einer Gruppe älterer Herren befand sich Leo. Doch kaum bemerkte er, daß Helma, die am Ende des Saales «eben einem jungen Mädchen saß, sehnsüchtig zu ihm hinüberschaute, als er sogleich zu ihr eilte. Das mußte man ihm lassen, wie in seinem Aussehen, so war er anch in seinem Benehmen der vollendete Kavalier. Auch Frau von Hohenstein konnte nicht umhin, sich das zuzu gestehen. „Nun, Kind, amüsierst Du Dich?- fragte sie Helma, die am Arme des Verlobten

glückstrahlend auf sie zugeschritten war. Doch sie wartete die Antwort nicht ab, sondern wandte sich an den jungen Mann. „Bester Leo, ich wollte Sie etwas fragen. Bitte, geben Sie mir Ihren Arm!' Leo gehorchte, und nachdem Frau von Hohenstein außer Hör weite ihrer Tochter war, verbreitete sie sich über das Thema, das die kleine Ellernbnrg angeschlagen hatte. Was ihr Leo darauf antwortete, beruhigte sie völlig. „Sie Verkehren also gar nicht mehr mit dem Mädchen?' fragte sie zum Schluß. „Aber, mein Gott, wofür

hatten, weil sie für ihren einzigen Sohn eine andere Verbindung wünschten. Das war sehr erklärlich. Leo hatte recht gethan, der jungen Dame sein Wort zurückzugeben, und wenn ihm das ein anderer übelnahm, so konnte er im Grunde nichts dafür. Helma aber konnte sicherlich ganz zufrieden sein über die erste sentimentale Neigung ihres Verlobten. Wer weiß, in welcher Ge sellschaft er es sich sonst hälte Wohl sein lasten! Frau von Hohenstein kannte ja die Menschen. Leo jedoch kam zu der Ueberzeugung, daß die offene Aussprache

an ihr in die Höhe und bezeigte seine Freude, sie zu sehen, in so stürmischer Weise, daß sie sich des unbändigen Tieres nicht hätte erwehren können, wenn ihn nicht eine — ihr, ach, so wohl bekannte Stimme zugerufen hätte: „Hierher, Pluto, hierher!' Leo Steiubeck im Jagdkostüm stand neben ihr, seinen Hut lüftend. Anne-Marie, die über die Begegnung heftig erschrak, dankte und wollte sofort weitergehen, als er ihr den Weg vertrat. „Ich habe gehört, Ihr Vater sei krank. Wie geht es ihm jetzt?' fragte er. Seiue

von ihr? Das Sonneugold badete im See, schimmerte durch die Wipfel der Bäume und kletterte an den Buchenstämmen hinab, während die Schatten der Gebäude ins Gigantische wuchsen. Sie waren beide eine Zeitlang verstummt, jetzt brach Anne- Marie das Schweigen. „Ich muß gehen,' sagte sie. „Ich wollte mich vor der Nachtwache durch einen Gang ins Freie erholen und werde, fürchte ich, später heimkommen, als ich beabsichtigte.' „Und die Schuld daran trage wieder ich!' sagte Leo, seine schönen, dunklen Augen auf ihr Gesicht

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Lienzer Zeitung
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Pagina 18 di 24
Data: 30.03.1901
Descrizione fisica: 24
Dagegen war mm nichts zn sagen und so hielt er auch hellte, statt um drei Uhr, pünktlich nm zwei mit dem Jagdwagen vor dem Hanse. Da Leo und Willert des unglücklichen Römers wegen mit dem Arzt sprechen wollten, schlug man den Weg nach Neustadt ein. Als die Gebäude der Mühle austauchten, ward Römer, der bis her ganz apathisch neben dem jnngen Grafen gesessen hatte, plötzlich unruhig und musterte mit mißtrauischen Augen seine Umgebung. „Schneller fahren!' befahl Leo, doch es war schon zu spät

. Kaum nämlich erschaute Römer die Worte: „Viel Glück,' als er heftig gestikulierend vom Wagen sprang, um sich mit geballten Fäusten vor das Transparent zu stellen. „Verfluchtes, verdammtes Hexenwort, Du bist mir gestohlen worden!' tobte er. Dabei fuchtelte er mit der linken Faust in der Luft herum, — die rechte hielt er wie gestern in der Rocktasche, — stampfte mit den Füßen und schrie, während ihm der Schaum vor den Mund trat: „Mein ist das Glück und ich will es wieder haben!' Leo und der Förster

erregen, Willert. Bleiben Sie hier, ich will sehen, ob ich das Transparent entfernen kann!' sagte Leo sehr bestimmt, indem er ins Haus eilte. Schon nach kurzer Zeit sah man ihn im Rahmen des Fensters stehen, über dem das Transparent befestigt war. Der Wahnsinnige schrie laut auf, als er die Gestalt bemerkte. „Was macht er da?' fragte er den Förster in unheimlichem Flüsterton. Der Alte beobachtete sast angstvoll die geschmeidige Gestalt seines jungen Herrn, die sich weit aus dem Fenster beugte

. „Er will Ihnen das Glück wiedergeben,' entgegnete er. „Also er giebt zu, daß er es mir gestohlen hat? Er kann es nicht leugnen! Er giebt es zu! Ah! Und wie strast man einen Dieb?' schrie Römer mit unheimlich rollenden Augen- Leo verschwand vom Fenster; man hörte ihn die Treppe hin untereilen. „Wie strast man einen Dieb?' schrie Römer noch einmal, und gerade, als Leo aus der Thür trat, riß der Rasende aus der Rock tasche einen blitzenden Gegenstand, — ein Druck, ein Knall — und Leo lag blutend am Boden. Der Förster

sprang mit einem lauten Schrei hinzu. „Mein Gott, mein Gott, der Wahnsinnige hatte eine Pistole bei sich! Die Kugel hat doch nicht edlere Teile verletzt? Wo sitzt sie?' rief er, bemüht, den jungen Grafen in seinen Armen auszurichten. Und Leo öffnete die schon halb gebrochenen Augen, tastete mit der Hand nach der Herzgegend, wo das Tuch des Rockes von einem roten Quell durchtränkt wurde, und röchelte: „Es geht zu Ende!' Doch als der alte Förster, der wie ein Kind weinte, die Wunde untersuchen

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 19.08.1910
Descrizione fisica: 8
auf. „Du Unterredung. schaust ja aus wie das Leben selber!' .Hat Leo wieder um Geld telegraphiert?' war ihre erste Leo schlug die Hacken zusammen, 'age. „Ich kann den ganzen Tag nicht schlafen und Hab' das „Leo?' Zdenko zuckte die Achseln. „Er wird sich wohl Reißen in den Kleidern! Kinder, Ihr haltet einen ja schmäh ten, nach meinem letzten Brief! Nein, Mammiin eigener lich knapp. Im Ernst: ich muß mit Euch reden. Später! Gelegenheit wollt' ich dich sprechen. Schau — mit dem Wenn die erste Wiedersehnsfreude

! ^ Meibt der Leo, er muß seinen Abschied nehmen, wenn er In Wien muß es gar so viel Haar lassen. Wir können Pick et die und die Summe zur Verfügung hat — du sagst mir, nicks arrangieren — die Rappen hast du doch noch?' 8 du dein Examen nicht machen kannst — Ottokar erklärt Die Gräfin fühlte Schauer um Schauer- sie überlaufen, r. das; er bei den Dominikanern eintreten will — Margot während Zdenko an seinen Lippen nagte. - l entschlossen, nie zu heiraten — wahrhaftig, lieber sollt' man „Pferd und Wagen

können wir uns nicht erlauben, lieber ^^ndigem Leibe die Haut abziehen! Dabei quält Leo,' sagte seine Mutter gereizt. „Ich denk', ich Hab'dir ge- ^'di, den Geist des armen Papa zitieren zu lassen schrieben, daß es mit unsern Finanzen schlecht bestellt ist? Der I ? sragen, ob Lichtenfels in seiner Nähe sei!' arme Papa, so. viele Verbindlichkeiten hat er hinterlassen! Und > Men.o strich mit Behagen sein kleines, flott emporgedrehtes du — na, Leo!' -.., ^ ^?'^irtchen. Diese Stimmung seiner „Mammi' konnte er Der junge Offizier

' mich der Himmel,' murmelte die Gräfin schwach, ^räM hatte ihm erst zerstreut, dann ungläubig zu- „Soll ich meine erwachsenen Söhne wie die Wickelkinder an > o'r. der Schürze hängen haben?' M ^ ^ als seine Worte sich mehr und mehr überstürzten Na, denn also!' sagte Leo, „mir ist alles recht.' »- Mn l .sanken Aijgen^ M'-die Luft sah, als spiegle ihm Zdenko hatte die ganze Zeit kein Wort geäußert, den Bruder dort VMas ^aM BesFn^ereswyr, begriff Gräfin mit keiner Silbe unterbrochen. Lieferte er doch nur Wasser

. „Ich Hab ja keinen und Cimlich, ganz heimlich können wir uns ver- Stall!' Wohl«>hn! — die- betreffenden Herren in Wien werden „Mieten wir einen,' sagte Leo. „Mein Fuchs ist zwar U Zei^ ^ahr mit sich reden lassen!' riesig verwöhnt. Aber im Notfall nehmen wir eine lichte, A -Tau sank schwer auf einen Stuhl. - parterre-gelegene Bauernstube.' U Fehler' Mädel nebenbei auch gern Hab', ist auch »Ich sag' dir, nein!' rief die Gräfin, deren Kräfte am I .Tu Zdenko in schmeichelndem Ton. Ende waren. „Leih' dir ein Pferd

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Der Bote für Tirol
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Pagina 8 di 12
Data: 05.03.1904
Descrizione fisica: 12
hnstenstillend und schleim- lösend, sowie Appetit nnd Verdaun,anre- aelid, durch seinen Gehalt an Eisen und lösli chen Phosphor-Kalk-Salzen ist es über dies sürdieBlnt- und Kn ochenbildnng sehr „üblich. Herbabuys Kalk-Eisen-Sirup nnrd auch von Kindenr vorzüglich vertragen. 21S Einacsandl. sollte im eigensten Interesse nur Xnsipp- i<Jfkss als Tusiit? 2UM tüxlicben liakteegetränk ver^v>.l,ijLN. — 74 — Wandas Frenndschast bemühte. Leo aber dachte nicht daran, er fand die jnnge Dame reizend — auch Pikant uud

, so rief doch eine Stimme in Ediths Herzen voller Jnbel: „Deinet willen weilt er hier in den stillen Bergen!' Obwohl von Natnr mißtranisch, besonders bestärkt durch einige verletzende, bittere Eindrücke ans der Kinderzeit, so hatte es Leo verstanden, durch feinsten Zartsinn das Mißtrauen zu überwinden; nie schmeichelte er ihr mit Worten, stets behan delte er sie wie eine Dame, niemals als unerfahrenes Mäd chen und gab ihr somit eine über ihre Jahre reichende Sicher heit. Und da Edith hingegen

, der gutmütige, sollst immer fröhliche Better, erwies sich .seit einiger Zeit äußerst reizbar nud verstimmt. Die sonst so harmlosen Scherze zwischen den beiden wollten nicht mehr recht auskommen. Manche unbedachte spöttische Bemerkung des jnn- Mannes über dcm „Schulsuchs', wie er Leo benannte, scheuchten das junge Mädchen zurück nnd machten ihr den -Vetter zu Zeiten unausstehlich. Bereits war es Spätsommer, die Ferien bald zn Ende; va ka,„ uu^vnrtet ein Bries von Ediths Vater nnd rief Barbara krank liege nnd

die Sehnsucht 1 i irem ^n'blnlg nicht überwinden könne. Unverzüglich rüstete <c> — sich Edith zur Reise, im tiefsten Herzen betrübt über die traurige Nachricht. Es galt nur noch, das Nähere der Ab reise zn bestimmen nnd überall Abschied zu nelMen. Da Leo zusammen mit Edith eine ziemliche Strecke dasselbe Reiseziel hatte, so erklärte er sofort, auch abzureisen, um Edith ein Stück Weges begleiten zu können. Aber gegen eine Reise mit der Post hatte Ernst seilte Einwendungen. „Übrigens,' sagte

er, „habe ich Edith geholt, so kann ich sie auch wieder zu .Hause fahren, so viel Zeit könuen wir uns jetzt schon nehmen.' „Der Herr Leo kann ja die Fahre gleich mit benützen, wenn Dn meinst, daß Du selbst sährst,' bemerkte Tante Fran- zel eilsertig, ohne den finsteren Blick zn bemerken, der Ernst? Gesicht verdunkelte. „Der große Wageu ist uicht im «tande, wir müssen den kleinen uehmeu, der ist bloß für zwei!' „Das ist recht schade,' meinte bedauernd die Mutter, wäh rend Edith wortlos nnr einen Blick auf Leo

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