~ Einzelnummer 1500 K. Unsere Anschriften: Schriftleitung des Blattes „Südtirol' in Innsbruck, Postfach 116. — Verwaltung des Blattes „Südtirol' in Innsbruck, Postfach 116. — Anzeigen-Annahme durch die Verwaltung, außerhalb Tirol und Vorarlberg durch den Werbedienst für österreichische Zeitungen, Wien I., Wollzeile 16. Nr. 5 Innsbruck, 1. März 1925 ♦♦ Übertreibungen? Ein Freund jenseits des Brenners, der kürzlich das „Land ohne Namen' besuchte, äußerte von der Zeitschrift „Südtirol', er fürchte, das Blatt
übertreibe zuweilen. Und er fügte bei, auch Südtiroler, die draußen lebten, hätten ihm Ähnliches gesagt. Nun, die Südtiroler, die das gesagt haben, sind vielleicht schon lange der Heimat fern und nicht mehr genau informiert, und unser Freund hat in den wenigen Tagen, die er bei uns zubrachte, vielleicht nichts Widriges erlebt. Andere Reisende aber — und die sind die Mehrzahl — pflegen schon nach kurzem Aufenthalte in Südtirol zu bekennen: „So arg haben wir's uns nicht gedacht
!' Was also ist es mit den „Übertreibungen', die unser Freund in „Südtirol' zu finden glaubt? Ich muß gestehen, ich habe fast jede Nummer des Blattes aufmerksam gelesen und habe gefunden, daß es immer nur trockene Tatsachen berichtet, oft sogar solche, die es aus unfern Südtiroler Blät tern geschöpft hat. So oft es nur angeht, werden auch die Namen genannt, und wo dies aus leicht begreiflichen Grün den nicht möglich ist, kann doch jeder Leser, wenn er will, der Sache nachgehen und die Notiz auf ihre Richtigkeit prüfen. „Südtirol
ten. Ich will da nur das System verurteilen, nicht einzelne Fälle aufzählen. Mir persönlich ist nie etwas Widriges zu gestoßen, es sei denn, daß ich einmal, von einer Bergtour heimkehrend, mit zwei Finanzieri zusammentraf, die — ob wohl wir himmelweit von jeder Grenze entfernt waren — durchaus meinen Rucksack untersuchen wollten. Nun, da ich in besagtem Rucksack weder ein Schächtelchen Sacharin noch eine Nummer „Südtirol' mitführte, hatte ich keinen Grund, die Sache tragisch zu nehmen
der Zeitschrift „Südtirol'. Ein deutscher Südtiroler. Frnillelon. Arbeit. Völker, laßt das Murren, Klagen Ueber Götzendienerei, Wollt ihr einen Götzen schlagen Schlagt den Müßiggang entzwei! Nur die Arbeit kann erretten, Nur die Arbeit sprengt die Ketten, Arbeit macht die Völker frei! Heinrich Seidel. Kurat Mitterer — der erste deutsche Schutzarbeiter. Eine kulturhistorische Skizze von Lohengrin. Am 5. November feierte das Heimattreue Tirol den 25. Todestag eines schlichten, einfachen Priesters