ihr Bett tief in das Gestein gegraben hat, steht hoch droben über den steilen Felswänden, der mächtige Bau der Zenobnrg. Immer »och trotzend, wenn auch die Gewalt der Kriegshorden des Königs Karl von Böheim und nachmaligen Kaisers ihre Zw'ttger und Vesten gebrochen hat. Kampfgeschrci und Mord, Brand und Verwüstung gellen und flackern-ans meiner frühen Jugend. Gs war' viel Sturm und Zwietracht gezogen über das Land im Gebirge, seit sie König Heinrich von Bö heim, der zugleich Herzog von Kärnten und Graf
zu Tirol und Görz war, von seinem böhmischen Thro'nü . verjagt hatten und er in seine Erblande geflüchtet war, um auf der Zenobnrg und auf dem Schlosse zu Tirol Hof zu halten. Viel Pracht und viel Prunk hat da geherrscht, und das Geld floß dem freigebigen Fürsten durch die Finger. Schulden und Pfänder folgten den rauschen den Festen, da die Einkünfte des Laiches den großen Aufwand nicht zu decken vermochten. Drei Gemahlinnen hat König Heinrich heinigeführt, von denen ihm die zweite, Adelheid
von Braunschweig, auf der Zenobnrg seine Tochter Margret gebar, die unsere hochgnädigste Landesfürstin geworden ist. Ein prachtliebender Herr war König Heinrich nich ein liebesdnrstiger Herr. Hinter den schönen Dirnen war er drein wie ein Windhund. War aber auch ein, frommer Herr, der vieles stiftete. Wie sich Frömmig keit und Lebenslust oft genug paaren bei den Großen dieser Erde, da Rene und Gewissen sie bestimmt, znm Guten etwas zu machen, um dem Lohne des Bösen zu entfliehen. In der Sucht nach Geld
versöhnte sich Herr Hein rich mit König Johann von Böheim, der ihn seines Landes vertrieben _ hatte und ihm später versprach, ihm eine dritte reiche Braut zu versorgen. In der! Sucht nach irdischem Gut ließ er sich anch bestimmen, seine Tochter Margret dem zweitgeborenen Sohn des böhmischen Königs, Johann Heinrich von Lützelburg, zu verloben- Daraus ist viel Ungemach für unser Land er standen. Anno 1330. als ich noch nicht das Licht der Welt sah, wurde die zwölfjährige Margret dem neunjährigen Hansen
von Lützelburg vermählt. Es war ein unglückseliger Bund, auch als die Kinder erwuchsen!. Der böhmische Bub lvqrd Frau Margret immer ver haßter, da er roh, gewalttätig und heimtückisch war und dazu auch schwachen Geistes und untüchtigen! Leibes, so daß er außerstande lvar, dem Land einen Erben zu zeugen- ' Immer feindseliger stellte sich Land und Adel gegen den böhmischen Hofstaat, bis der Hauptschlag gegen die Herren ans Böheim geführt wurde, nachdem König Heinrich schon mehr denn sechs Jahre vorher ans