Darstellung der wirtschaftlichen Verhältnisse Nordtirols
Pagina 20 di 37
Autore:
Mader, Friedrich / [Friedrich Mader]
Luogo:
Innsbruck
Editore:
Handels- und Gewerbekammer
Descrizione fisica:
32 S.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
Umschlagt. ; In Fraktur;
Soggetto:
g.Nordtirol;s.Wirtschaftsstruktur;z.Geschichte 1920
Segnatura:
III 64.808
ID interno:
254916
Der Tiroler Handel war vorwiegend Binnenhandel und richtete sich in erster Linie nach den durch den Fremdenver-, kehr in wesentlichem Maße beeinflußten Bedürfnissen seines tirolischen Versorgungsgebietes; er griff vornehmlich nur des halb in die Ferne, um für den Bedarf der Bevölkerung Waren herbeizuschaffen und bediente sich hiebei überwiegend der Tätigkeit der^an den internationalen Welthandels-! und Stapelplätzen angesiedelten Importeure. Die Angeführten Waren fanden ihren Absatz vorwiegend
im Lande; nur znm kleinen Teil nahmen sie den Weg außer Landes — so Manu-, faktur-! und Modewaren, Spezerei- und- Kolonialwaren, die auch in den angrenzenden ehemaligen Grönländern zum Verkaufe gelangten. Gegenüber dem Tiroler Einfuhrhandel trat der Aus fuhrhandel in seiner 'Bedeutung zurück. Die Nordtiroler Industrien, welche Ausfuhrartikel erzeugen, besorgten Znm größten Teil selbst deren Vertrieb; nur auf dem Gebiete der land- und forstwirtschaftlichen Erzeugung (Käse, Holz) hat sich ein bedeutender
selbständiger Ausfuhrhandel entwickelt, obwohl auch hier vielfach eine enge Durchdringung von Er zeugung und Handel gegeben, war. Wie bereits aus dem früher Gesagten hervorgeht, konnte der Tiroler Handel weder bei der Einfuhr, noch- bei der Ans-, fuhr von Gütern den naturgegebenen Bedingungen folgen und war in seinen Entschließungen durchs die ZolO und Ber- kehrspolitik des alten österreichischen Staates beengt, die aus die eigenartigen wirtschaftlichen Lebensbedingungen Tirols nicht die gebührende
Rücksicht nahm. Dies äußerte sich zu Beispiel in der Einfuhr, insofern als Baumwollwaren nicht ans der Schweiz, sondern vorwiegend aus Böhmen bezogen wurden' und sich in Modeartikel und Galanteriewaren trotz der vielfach größeren frachtlichen Nähe und der besseren Be schaffenheit der Auslandsware die inländische, mit dem Wettbewerbsvorsprung des Zollschutzes ausgcstattete Kontur- ein; zum großen Teil als Lieferant des Tiroler Handels be hauptete. Auch bei Bezügen von Aebersee machte sich die staatliche
, sondern auch die Erzeugung eigener Almen' verkauften, i-. Der Nordtiroler Großhandel beschränkte sich im all gemeinen aus die Ausfuhr von Tiroler -Käse (Spczialinarke Tiroler, tzalbemmcntaler) und kaufte nur im geringen Maße Käse ans Vorarlberg zu.. Der Absatz, xrstreckte sich nicht bloß aus die österreichschen Alpenländcr, sonderin dehnte sich auch