¬Die¬ geheime Briefüberwachung in Tirol : 1806 - 1814
selbst bedauerte zweifellos, daß er auf den gewalttätigen, ja unfeinen Vorschlag des Mastiaux eingegangen war. Um aber die ziemliche Verwirrung, die durch die schlecht vorbereitete Lösung entstanden war, einigermaßen zu beheben, ließ er durch Mastiaux noch einen Erlaß an die sämtlichen königlichen Generallandeskommissariate — Bayern war am 1. Januar 1806 Königreich ge worden — entwerfen, der bezeichnender Weise den Betreff: „Dienst- und Administrations-Gegenstände von Postbeamten' und nicht wie die früheren
, daß Vrints-Berberich ungern sich äußerte und daß er seine Haupttrümpfe sich bis zur Konferenz wohl aufsparcu wollte. Er führte nur aus, daß für die Erhaltung des taxisschen Postinstituts staatswirtschaftliche, finanzielle und politische Gründe sprächen, daß sie beinahe eine mathematische Über zeugung hervorzubringen vermögen; er bat, dem Fürsten von Taxis in einem Lehensbrief die Posten in ganz Bayern, also einschließlich „der neu acqui- rierten Staaten' als königlich bayerische hochfürstlich Thurn
-Berberich schriftlich mitgeteilt, daß die we gen des Postwesens gemachten Anträge dem König nicht vorgelegt werden könnten, mit anderen Worten, daß also die Post in Bayern dem Hause Taxis nicht mehr helassen werden könnte, und daß durch nähere Angaben des Ertrages der Posten in Bayern durch die taxissche Verwaltung die Höhe der Entschädigung sestgelegt werden könne. Auch wenn, was zu er warten wäre, der Fürst von Taxis diese Angaben nicht machen werde, wiirde man in der Besprechung mit dem taxisschen
zu lassen. Dann wolle er auf alle Punkte eingehen, er hoffe, seine vieljährige Beschäftigung mit dem Postwesen mache ihn fähig, den allseits gefürchteten taxisschen Ge schäftsmännern mit Erfolg entgegentreten zu können. Er wolle darauf bestehen, das Haus Taxis zu ent schädigen, ihm aber das Postwesen in Bayern voll ständig zu nehmen. Wenn die Taxianer aber nicht darauf eingehen, meinte Montgelas, was dann? Dann, erwiderte Aretin, werden Exzellenz im gegebenen Augenblick, das Nichtige ja finden