¬Die¬ Gefahren der Alpen : praktische Winke für Bergsteiger
, welche für das Bergfteigen weniger günftig ift*). Gefährlicher noch als der Sturm fcheint mir dié Kälte zu fein, welcher der Bergfteiger in folchen Fällen immer aus gefetzt ift, und zwar fpecieil die Abkühlung der Hände, die man ja fo nothwendig zum Ergreifen der Felfen, Halten des Eispickels u. f. w. braucht, kann wahrhaft bösartig werden. Eine Abftumpfung der Empfindung ift das erfte Zeichen, dafs die Abkühlung einen zu hohen Grad erreicht hat. Man wird unfähig, etwas feft anzufaffen. Dann ftellt fich ein wüthender
Schmerz ein. Erft nach langem Reiben und Klopfen gelingt es, in den erftarrten Gliedern die normale Circulation wieder herzuftellen. Die Hände, vorher kreideweifs, werden nun fehr *) Whymper (Berg- und Gletfcherfahrten 530) erzählt einen Fall, wo er am ebenen Gletfcher durch Sturm, trotzdem er am Seile war, zu Boden geworfen wurde und dafs er und feine Führer zelm bis zwölf Schritte taumelnd zurück- getrieben wurden. Stürme von folcher Intenfität habe idi im Gebirge nicht be obachtet, Die ärgften
, welche ich erlebte, waren die Boraftiirme in Trieft, wo zur Zeit derfelben auf den Strafsen Seile für die fchwäeheren Leute gefpannt werden. Es fcheint aber, dafs der Sturm feine gröfste Kraft erft durch das Niederflröraen zum Meere bekommt. Auf dem Karftplateau fanden wir ihn an einem der ärgften Boratage ganz erträglich.