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Libri
Categoria:
Sociologia
Anno:
2009
Protestkultur.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 2009, 1)
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Pagina 62 di 76
Luogo: Bozen
Editore: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Descrizione fisica: 74 S. :Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Protest ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III Z 342/54(2009),1
ID interno: 511757
und das ist gut so!“ Die gegnerischen Ziele sind zwar vorhanden, die katholische Kirche, einzelne politische Parteien und andere Gruppierungen, welche aber wenig fassbar sind und nicht als Gegner oder Feind angese hen werden, denn man muss mit ihnen ja ir gendwie auskommen - denn man ist ja nicht nur Schwuler, nicht nur Lesbe oder Transse xueller. Die Heranbildung einer gemein schaftlichen Identität von Schwulen und Lesben in Südtirol, welche dann noch zu ei nem kritischen Potential anwächst

, um gegen Diskriminierungen aktiv vorzugehen, ist deshalb von vornherein begrenzt. Zum anderen hat Südtirol noch den Nachteil, dass es zu Übertragungen von verschiedenen Identitäten kommt - schwul und italienisch, lesbisch und deutsch. In Südtirol gibt es eine Überlagerung von der homosexuellen Identi tät durch die ethnische Identität der beiden Sprachgruppen. Dies hat zwar nicht zu weni ger Rechten der Südtiroler Schwulen und Lesben geführt, da der Großteil von diesen Rechten gesamtstaatlich ausverhandelt wird, jedoch

zu einer fehlenden Einheit innerhalb der Südtiroler Gayszene. Mit diesem Prob lem hat auch Centaurus zu kämpfen, die Ho mosexuelle Initiative Südtirols, welche von den Italienern als deutscher Verein gesehen wird, und deshalb von den Italienern nur ein geschränkt frequentiert wird. Südtirol ist halt noch immer ein gespaltenes Land, und auch die Gay-Szene ist hier gespalten. In Südtirol gibt es seit nun mittlerweile 18 Jahren Centaurus, die Homosexuelle Initiati ve Südtirols, welche sich für die Belange

ist, zu de klarieren. Sich festzulegen auf eine Position. Die Gesellschaft in Südtirol ist zwar offener geworden und damit ist auch der Mut der Südtiroler Schwulen und Lesben größer ge worden, aber sich politisch zu deklarieren, fernab der geschützten Szene, fällt manchen immer noch schwer. Offenen Protest findet man in Südtirol selten, selbst in weit weniger problematischen Be reichen wie Homosexualität, denn es gibt in Südtirol keine ausgeprägte Protestkultur. Warum protestieren die Schwulen und Les ben

aber nicht gegen die Ungleichbehand lung? Vielleicht, weil diese Ungleichbehand lung nicht als solche angesehen wird, denn man lebt ja trotzdem relativ gut in Südtirol, dazu braucht man sich nicht zu outen, man braucht sich nicht zu deklarieren und trotz dem lebt man gut. In Südtirol wird sicher auch deswegen wenig protestiert, weil man sich zu etwas bekennen muss, weil man sich dazu bekennen muss, dass man schwul oder lesbisch ist, dass man sich dazu bekennen muss, was die meisten Leute eh schon wis sen und unter vorgehaltener

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Libri
Categoria:
Sociologia , Linguistica
Anno:
1901
Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)
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Pagina 110 di 113
Autore: Bass, Alfred
Luogo: Leipzig
Editore: Verl. Dt. Zukunft
Descrizione fisica: VIII, 104 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II 102.732
ID interno: 181358
103 Chr. Schneller. Petermanns Mitteilungen. Deutsche und Komanen in Südtirol und Venetien. Bd. 23. S. 365. Gotha. 1877. Chr. Schneller. Skizzen und Kulturbilder aus Tirol. 8. 251 ff. Innsbruck. 1877. I. V. Zingerle. Schildereien aus Tirol. Innsbruck. (2. Aufl.) 1877. LY. Zingerle. Tirol. Natur, Geschichte, Sage im Spiegel deutscher Dichtung. Innsbruck. 1877. D. Mupperg. Ein vergessener deutscher Posten im Süden. Leipziger Blatt. 1877. D. Mupperg. Streifzüge durch Südtirol und Cimbr. Italien

Botteä. Trient. 1881. L Auge rer. Deutsche und Italiener in Südtirol. Bozen, 1881. F. Botteä. Ancora sui Moecheni. Annuario d. soc. d'Alpinist!. Trid. 8. 271. Trient. 1881/82. Fligier. Aus der Vorzeit des südlichen Tirol. Mittig, der anthrop. Gesellschaft. Bd. 12. S. 163. Wien. 1882. Oeripauer. Deutsche Zeitung. Nr. 3161, 3162, 3169. 1882. D. Mupperg. Korrespondenzblatt des allg. deutschen Schulvereins. Heft 3, 5. 1882. G. Yescovi. Sprichwörter der Sette Comuni. Treviso. 1882. M. Gehre. Aus Südtirol

. 8. 1297, 1685, 2055, 2231. 1884. E. Korrespondenzblatt des allgemeinen deutschen Schulvereins. Heft 2, 1884. H. Leck. Deutsche Sprachinsel in Welschtirol. Stuttgart. 1884. W. Kellner. Ztschr. der Gesellschaft für Erdkunde Bd. 19. S. 31 Off. Berlin. 1884. D. Lotz. Briefe aus Südtirol. Deutscher Yolksfreund Nr. 16, 17, 19, 23, 27, 28, 30. 33, 35, 37, 39, 41. Frankfurt, 1884. A. Unterforscher. Zur tirolischen Namensforschung. Tiroler Bote. Nr. 2. 1885. D. Lotz. Südtirol und seine ethnogr. Stellung

versaute meridionale delle Alpi. Eom. 1885. I. I. Egli. Geschichte der geograph. Namenskunde. Leipzig. 1886. D. Lotz. Germanisch Blut und deutsche Schulen in Südtirol. In Schuchardts Kalender zur Deutschen Warte. 1886. 0' Herr. Da s deutsche Schulwesen im it. Tirol. Innsbruck. 1886. V* i ' Wanderungen im lessinischen Hochland. Ztschr. Tourist. Wien. 1886. M. Gehre. Die deutschen Sprachinseln in Oesterreich. Prg. Grossenhain. 1886. ?*Bidermann, Die Nationalitäten in Tirol. Stuttgart 1886 (ungenau

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Libri
Categoria:
Sociologia
Anno:
2004
Transglobalexpress : migrazioni in un mondo paranoico = migrationen, Grenzen, Bewegungen.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 2004,1)
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Pagina 66 di 139
Luogo: Bozen
Editore: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Descrizione fisica: 139 S. : Ill.
Lingua: Deutsch; Italienisch
Commenti: Beitr. teilw. dt., teilw. ital.
Soggetto: s.Migration ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III Z 342/2004,1
ID interno: 361166
ein nicht unbeträchtlicher Anteil an Rückop tantlrmen, die schon nach kurzer Zeit erneut emigrierten. sagt ein Zeitzeuge über die Rücksiedelung [2], In den 50er und 60er Jahren kam es zu einem Wandel der vorherrschenden Motivationen sich für eine Migration zu entscheiden. Waren es bis dahin vor allem aus dem ethnischen Konflikt gewachsene Gründe, so wurden mehr und mehr wirtschaftliche bestimmend. Ohne wirk lich darauf vorbereitet gewesen zu sein befand sich Südtirol in einem sozialen und wirtschaft lichen

Umbruchsstadium. De facto arbeiteten 1951 in Südtirol noch 42,6% aller Erwerbstäti gen in der Forst und Landwirtschaft. Die Ar beitsmöglichkeiten in Industrie und öffentli chem Dienst waren für die einheimische Bevöl kerung schwer zugänglich, die neu entstande nen Branchen waren zu der Zeit fest in "italie nischer Hand". Die Folge war eine Vertrauenskrise der jungen Generation, die zur höchsten Arbeits emigration in der Nachkriegsgeschichte führ- Der Trend änderte sich dann in den späten sech ziger Jahren

, die öffentlichen Körperschaften ("das Land") boten eine große Zahl an Beschäfti gungsplätzen und der Alpentourismus brachte starke Währungen ins Land. Die internationale Wirtschaftskrise, von der Südtirol nur am Ran de betroffen war, tat das ihre und holte viele "Verlorengegangene" zurück. Der Beginn der "autoritären" volkspartei lichen Herrschaftsära unter Dumwalder ließ die Arbeitslosigkeit sowie auch die Auswanderun gen aus Südtirol gegen Null sinken. Seit den 90er Jahren emigrierten Südtiro- lerlmien

wissenschaftlicher Studiengänge liefern. Grundlegend anders (v.a. aus historischen Gründen) verhält es sich mit der italienischspra- chigen Bevölkerung. Um den Kontext der Emi gration in Südtirol genauer zu verstehen, muss die Migration der Italienerinnen nach und vom restlichen Italien genauer erläutert werden: ein großer Teil gelangte in der Zeit des Faschismus nach Südtirol. Diese strukturierte bzw. geplan te Migration sowie die ethnischen Konfliktlini en innerhalb der Südtiroler Gesellschaft

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Libri
Categoria:
Sociologia , Linguistica
Anno:
1901
Land und Leute.- (Deutsche Sprachinseln in Südtirol und Oberitalien ; 1)
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Pagina 111 di 113
Autore: Bass, Alfred
Luogo: Leipzig
Editore: Verl. Dt. Zukunft
Descrizione fisica: VIII, 104 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II 102.732
ID interno: 181358
— 104 A. Loiz. Zum Schmerzensschrei der Italiener in Tirol. Ztschr. Post. Nr, 117. 21. Jahrgang-. Berlin, 1886. F. Stolz. Die Urbevölkerung Tirols. Tiroler Bote. 8. 845, 853, 863, 873, 1259, daselbst. Extrabeilage. Er. 105/8. 1886. A. Lotz. Schulvereinseriolge. Badische Landeszeitung. Nr. 262. 1887. L. Steub. Zur Ethnologie der deutschen Alpen. Salzburg. 1887. A. Lotz, Ein deutscher Sieg in Südtirol (Lusema). Deutsche Wochenschr. Nr. 41, 51. "Wien. 1887. A. Lotz. Ueber das Deutschtum

und die deutschen Schulen im Ausland. Hanauer An zeiger. 1887. F. Nibler. Deutsche Bilder aus den welschen Bergen. München. 1888. (?) D.."Wenzel. Tom deutschen Schulverein (Lusema). Mainzer Tageblatt. Nr. 285. 1889. Groos. Deutsche Ortsnamen in Südtirol. Deutsche Post. Nr. 1. Berlin. 1890. A. Lotz. Des deutschen Hochleiten Ende. Korrespondenzblatt von und für Deutschland. Nürnberg. 1889. J. Pock. Ein Streifzug durch die lessinischen Alpen. Ztschr. des D. OE. A. V. Bd. 20. 1889. C. v. Ozoernig. Die deutschen

Sprachinseln im Süden des geschlossenen deustchen Sprach gebietes. fiagenfurt. 1889. T. Botteä. Brani di Storia Trentina. (Cronaca di Eolgaria, Memorie di Pergine,) Trient. 1890. Ohr. Schneller. Tirolische Namensforschung. Innsbruck. 1890. A. Lotz. Die Losreissung von Südtirol. Ztschr. Gegenwart. Nr. 3. Berlin. 1890. A. Lotz. "Wiener Weisheit über Südtirol, die deutschen Gemeinden betreffend. Allgem. Zeitung Kassel. 1890. Halbfass. Ein Notschrei unserer deutschen Brüder in Welschtirol. Magdeburger Ztg

. 1893. H. Nabert. Die Bedrängnis des Deutschtums in Oesterreich-Ungarn. Stuttgart. 1893. Hankwitz. Der allg. Schulverein in Südtirol. Meran. 1893. L. Steub. Drei Sommer in Tirol. (3. Aufl.) München. 1895. J. Sepp. Deutschland einst und jetzt. München. 1896. Fr. Hessling. Yerwelschtes und verlorenes deutsches Blut Wien. 1897. W. Rohmeder. Das deutsche Volkstum und die deutsche Schule in Südtirol. Wien 1898 (wenig brauchbar). H. Paul. Grundriss der germ. Philologie. (2. Aufl.) Strassburg. Davon

6
Libri
Categoria:
Sociologia
Anno:
2009
Protestkultur.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 2009, 1)
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Pagina 60 di 76
Luogo: Bozen
Editore: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Descrizione fisica: 74 S. :Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Protest ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III Z 342/54(2009),1
ID interno: 511757
Südtirol und der Rest der Welt Homosexualität und Protestkultur war die Vorgabe für den Artikel in diesem Skolast, welche ich erhalten habe und obwohl ich so fort mit dem Schreiben begonnen habe, brauchte ich nochmaligen Aufschub. Der Tag der Arbeit wurde in diesem Sinne wahr lich arbeitsreich für mich. Was hat Homose xualität mit Protest zu tun? Wie äußert sich dieser Protest? Aber vor allem wie schaut es bei den Südtiroler Schwulen und Lesben mit diesem Protest aus? Unsere westliche

Gesellschaft, in der wir le ben, ist von Nonnen und Strukturen geprägt, die auf die Sexualität zurückgeführt werden können. Die idealisierte Norm ist in Südtirol noch immer eine glückliche Familie aus Frau, Mann und wenigstens zwei Kindern, obwohl sich auch diese Norm in der Realität selbst in Südtirol langsam verwässert. Schei dungen nehmen zu, Patchworkfamilien und Einzelkinder sind die Realität. Homosexuali tät entspricht in diesem Kontext am wenigs ten dieser Norm und wurde deshalb im Laufe

der Geschichte bekämpft, angefeindet und ausgegrenzt. Dies hat im Laufe der Ge schichte entweder zu duckmäuserischer An passung durch die Homosexuellen geführt oder aber zu bewusster Auflehnung und Pro test gegen diese, als ungerecht empfundene Verfolgung. Homosexuelles Verhalten hat es immer schon gegeben. Ob in Griechenland oder im alten Rom, in Deutschland in der Kaiserzeit oder in Südtirol am Beginn des 21. Jahrhunderts. Geändert hat sich im Laufe der Zeit jedoch der Umgang der Gesellschaft mit der Homo

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Libri
Categoria:
Sociologia
Anno:
2009
Protestkultur.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 2009, 1)
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Pagina 65 di 76
Luogo: Bozen
Editore: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Descrizione fisica: 74 S. :Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Protest ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III Z 342/54(2009),1
ID interno: 511757
. Koaliti on bestellt werden. Da aber dort die wichti gen Entscheidungen getroffen werden, blei ben die Bürgerlisten häufig immer noch au ßen vor. 5 Südtirol besitzt ein stark ethnisch geprägtes Parteiensystem. Parteien für Deutsche stehen Parteien für Italiener gegenüber. Diese 5 Vgl. ebenda; S. 45. Bruchlinie führt zu einem ethnischen Partei enwettbewerb, oder in Günther Pallavers Worten, einem „segmentierten Wettbewerb“. Südtirol lässt sich deshalb in zwei ethnisch abgegrenzte Wahlarenen einteilen

: einer ita lienischen und einer deutschen. „In Südtirol gibt es somit einen intraethnischen Wettbe werb, also innerhalb der einzelnen Subare nen, nicht aber einen interethnischen Wettbe werb. 6 Ein großer Teil Südtirols Bürgerlisten haben diese strickte Trennung durchbrochen. Gemischtsprachige Listen sind das Ergebnis. Damit fahren sie einen ähnlich interethni schen Kurs, wie die Grünen. Dies bedeutet aber nicht, dass Bürgerlisten auf lokaler Ebe ne die Rolle der Grünen übernehmen. Viele Bürgerlisten

, die sich ausdrücklich nicht mit den Grünen identifizieren, haben sowohl ita lienischsprachige als auch deutschsprachige Mitglieder. 7 Trotz dieser Ähnlichkeiten finden sich Bür- Pallaver, Günther; Südtirols Parteiensy stem: Versuch einer Typologisierung nach den Landtagswahlen 2003; in: Filzmaier; Peter, Plaikner, Peter, Cherubini, Isabella, Pallaver, Günther; Jahrbuch für Po litik; Tirol und Südtirol 2003; Bozen 2004; S. 103. 7 Vgl. Asam, Hannes; Die Rolle der Bürger listen in Südtirol; Innsbruck (Dipl.) 2008; S. 52 - 53.

8
Libri
Categoria:
Sociologia
Anno:
2009
Protestkultur.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 2009, 1)
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Pagina 61 di 76
Luogo: Bozen
Editore: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Descrizione fisica: 74 S. :Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Protest ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III Z 342/54(2009),1
ID interno: 511757
. Und in Südtirol? Wie schaut es dort aus? Südtirol ist ein kleines feines Land, doch als Schwuler oder als Lesbe hat man es noch im mer nicht einfach in Südtirol. Dies hat zum einen mit der Südtiroler Gesellschaft an sich zu tun, die bis heute im Kern noch immer ländlich geprägt ist. Das Land prägt jedoch nicht nur die Leute auch die katholische Kir che prägt die Leute und wie wir alle wissen hat die katholische Kirche mit Sexualität noch immer ein Problem, ganz zu schweigen von Homosexualität

, welche als nicht gleich berechtigte Form der Sexualität angesehen wird. Wenn man Südtirol des Jahres 2009 mit den USA der 1950er Jahre vergleicht, so lassen sich einige Parallelen feststellen. Den Südtiroler Schwulen und Lesben fehlen eini ge Vorbedingungen, welche eine „Schwule Identität“ begründen und welche für ein poli tisches Vorgehen von Schwulen und Lesben notwendig sind. Der britische Soziologe Jef frey Weeks ist nämlich der Ansicht, dass se xuelle Identitäten bestimmte Bedingungen benötigen

, um zu einer politischen Kraft zu werden. Zum einen braucht es eine große Zahl von Menschen in derselben Lage, es braucht räumliche Ballung, klar erkennbare gegnerische Ziele, plötzliche Ereignisse und Veränderungen und eine intellektuelle Füh rung mit Zielvorgaben. Dies war und ist in Südtirol kaum vorhanden. Durch den ländli chen Charakter fehlt es zum einen an Bal lungszentren, wo ein kritisches Potential ausgebaut werden könnte und zum anderen führt die Kleinräumigkeit in Südtirol zu ei ner Situation

9
Libri
Categoria:
Sociologia
Anno:
2009
Protestkultur.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 2009, 1)
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Pagina 64 di 76
Luogo: Bozen
Editore: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Descrizione fisica: 74 S. :Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Protest ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III Z 342/54(2009),1
ID interno: 511757
Der Protest kennt viele Formen. Zurückfüh ren lässt er sich aber schlussendlich auf eine Ursache: Unzufriedenheit. Unzufriedenheit vor allem mit der politischen Führung. In Südtirol wächst diese Unzufriedenheit: Pos tenschacher, maßlose Politikergehälter, Bau wut und Arroganz, lautet die Kritik der Ba sis. Gleichzeitig steigt das Bedürfnis politi scher Partizipation. Südtirol bietet genügend Möglichkeiten politisch aktiv zu sein. Partei mitgliedschaft, Stimmabgabe bei Wahlen, Teilnahme

bei Referenden und Mitarbeit in Bürgerinitiativen können als Partizipations formen genannt werden. Die Bürger sehen sich aber häufig mit Problemen konfrontiert, die zum Teil auf das hegemoniale Parteisys tem in Südtirol zurückzuführen sind, und da her trotz großem Einsatz nicht in der gewoll ten Weise gelöst werden können. Deshalb kam es in vielen Fällen, seit den 80er Jahren, zur Gründung von Bürgerinitiativen und/ oder Bürgerlisten, um selbst mitbestimmen zu können. Der Erfolg einzelner Listen führ

in vie len Gemeinden, aber auch auf Landesebene steht bei fast allen Gruppierungen in der Kri tik. Dies erklärt auch die lautstarken Forde rungen aller Bürgerlisten nach mehr Trans parenz in der Politik und einer stärkeren Ein bindung der Bevölkerung bei wichtigen Ent scheidungen, sprich mehr direkte Demokra tie. 3 Bürgerlisten können demnach eindeutig als lokaler Protest gegen die bestehende he- 1 Vgl. Asam, Hannes; Die Rolle der Bürgerli sten in Südtirol; Ibk. (Dipl.) 2008; S. 8. J Ebenda

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Libri
Categoria:
Sociologia
Anno:
2009
Protestkultur.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 2009, 1)
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Pagina 72 di 76
Luogo: Bozen
Editore: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Descrizione fisica: 74 S. :Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Protest ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III Z 342/54(2009),1
ID interno: 511757
„ & ueber allem schwebt der henngeier" Joachim Gatterer „rote milben im gefieder" Sozialdemokratische, kommunistische und grün-alternative Parteipolitikin Südtirol Chronik einer angekündigten „Schädlings bekämpfung“ - die Lektüre von Gatterers jüngst erschienenem Buch über die Ge schichte, Struktur und Dynamik linker Par teipolitik in Südtirol bewegt und stimmt nachdenklich. Nicht zuletzt vor dem Hinter grund der letzten Landtagswahlen (2008), die einen beschämenden Rechtsruck sowie

einen dramatischen Einbruch linker Positio nen bewirkt haben, empfiehlt es sich, den Autor auf seiner Reise durch eines der „links liegen gelassenen“ Kapitel der Südtiroler (Zeit)Geschichte zu begleiten. Wer sich für die Herkunft, insbesondere aber für eine mögliche Zukunft sozialaltemativer Pers- Joachim Gatterer - „rote milben im gefieder" Sozialdemokratische, kommunistische und grün-alternative Parteipoli tik in Südtirol. Innsbruck / Wien / Bozen: Studienverlag, 2009. 244 Seiten / ISBN 978-3-7065-4648-5, EUR

Landschaft Südtirols ihren ethnisch frag mentierten und nicht selten widersprüchli chen Charakter verliehen haben, sondern auch mögliche Defizite und Potentiale linker Politiken zu (ver)orten sucht. In drei feinfüh lig gegliederten und aufeinander bezogenen Abschnitten, die mit der (österreichisch-)so- zialdemokratischen Tradition in Südtirol vertraut machen, in die Geschichte der italie nischen Linksparteien einführen und sich mit den jüngeren Entwicklungen im Kontext der Neuen Linken und grün

12
Libri
Categoria:
Sociologia
Anno:
2004
Transglobalexpress : migrazioni in un mondo paranoico = migrationen, Grenzen, Bewegungen.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 2004,1)
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Pagina 86 di 139
Luogo: Bozen
Editore: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Descrizione fisica: 139 S. : Ill.
Lingua: Deutsch; Italienisch
Commenti: Beitr. teilw. dt., teilw. ital.
Soggetto: s.Migration ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III Z 342/2004,1
ID interno: 361166
. Mit dem neuen Taubenverschlag in der Höhe sich hier keiner. Man spricht gebrochenes Itali enisch und süditalienischen Dialekt. Das Land der weißen Berggipfel, der saftgrünen Adrnen, der Trachten und Brä die, der Knödel und Weine. Die Kastelruther Spatzen. Der Schiern und der Rosengarten. Bozen, die Stadt der Glet scherleiche. Südtirol Touristentraum. In der Via Garibaldi sind Träume schnell ausgeträumt. Via Garibaldi, Elends-Multikulti in Bozen. Auch Südtirol hat nach Arbeitkräften gerufen

. Auch nach Südtirol sind Menschen gekommen. Das volle Programm, bekannt aus Großstädten, hier in Miniatur: Überfüllte Call-Center. Indische der Baumwipfel. Modernes silbernes Design. Der alte Taubenverschlag steht am Boden. Eine Verkleidung aus Holz und Maschendraht. Füt tern verboten, steht auf dem kleinen Schild, das an den Holzrahmen genagelt ist. Um die Fütte rung kümmere sich die Stadtverwaltung. „Manchmal sind Menschen darin", weiß ein Parkpfleger zu berichten. „Auch ganze dunkel häutige Immigrantenfamilien

der Straße aber steht das „Centro di accoglienza", die Kontakt- und Anlaufstelle. Was sich Kontaktstelle nennt, dient als Versor gungsmensa. Der Kontakt bleibt aus. Die Stra ße ist tabu, Via Garibalcii ist Immigrantengebiet, höchstens Freiland. Täglich passiert Reviermar kierung. Inder und Albaner, Schwarzafrikaner, Drogenhändler, Prostituierte und Carabinieri kämpfen um die Kontrolle des Straßenzuges. Einzige Exotik im Getümmel: Büroräume der „Union für Südtirol", des italienischen Blinden-

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Libri
Categoria:
Sociologia
Anno:
2004
Transglobalexpress : migrazioni in un mondo paranoico = migrationen, Grenzen, Bewegungen.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 2004,1)
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Pagina 67 di 139
Luogo: Bozen
Editore: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Descrizione fisica: 139 S. : Ill.
Lingua: Deutsch; Italienisch
Commenti: Beitr. teilw. dt., teilw. ital.
Soggetto: s.Migration ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III Z 342/2004,1
ID interno: 361166
1 1 ' =3 i losüdtirolerlnnen" beschränkten sich zum Großteil auf das "Nicht-Einheimisch-Sein" und spiegelte somit eine Außenseiterrolle wieder. Die Abgrenzung war die Folge von politischen Interessen. Die "deutschstämmigen" Südtirole- rlnnen (ein Unwort!) versuchten die eigene Kultur zu wahren und kapselten sich zuneh mend ab. Die Ausmaße der Migration der italie nischsprachigen Bevölkerung offenbarten sich in der Betrachtung des Bevölkerungsaustau sches zwischen Südtirol und dem restlichen Ita

lien. Der Migrationssaldo zum übrigen Italien, das heißt die Differenz der Zu- und Abwande rung, unterlagt seit der ersten Erhebung im Jah re 1946 einer stetigen Veränderung. Erkennbar ist, dass die politische Lage Südtirols die Zu- und Abwanderung unmittelbar beeinflusst. Nach dem 2. Weltkrieg wurde, im Zuge der "Pseudoautonomieerklärungen", die faschisti sche Zuwanderungspolitik weiterverfolgt. Von 1946-1959 lag der Saldo der Migration nach Südtirol deshalb deutlich im positiven Bereich

- zahl um 1080 anwuchs, durch ein Minus von 4824 Migrantlnnen gekenn zeichnet [6]. Im Dezember '69 beschloss das Parlament in Rom das so genannte Paket. Doch die entscheidenden Durchfüh rungsbestimmungen zur For malisierung des Schlussaktes, blieben aus. Differenzen zwi schen der italienischen Regie rung und Südtirol unter der Schützenhilfe Österreichs, so wie die gereizte Stimmung in folge der Bombenattentate ver zögerten ein endgültiges In krafttreten. 1973 bis 1991 fiel der Migrationssaldo

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Libri
Categoria:
Sociologia
Anno:
2004
Transglobalexpress : migrazioni in un mondo paranoico = migrationen, Grenzen, Bewegungen.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 2004,1)
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Pagina 58 di 139
Luogo: Bozen
Editore: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Descrizione fisica: 139 S. : Ill.
Lingua: Deutsch; Italienisch
Commenti: Beitr. teilw. dt., teilw. ital.
Soggetto: s.Migration ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III Z 342/2004,1
ID interno: 361166
Herr Fetahovic, man darf Sie neu? Azem Fetahovic: Ich bin Euro päer. Bosnische Staatsbürger schaft, geboren in Deutsch land, meine Eltern kommen aus Montenegro. Ich würde sa gen Europäer ist treffend. Europäer? Südtirol-Pole? Herr Boras? facek Boras: Europäer und Weltbürger. Sehen Sie, jeder Mensch verändert sich. Ich bin mehr als „nur" Pole. Da muss ich schon lachen über die Süd tiroler, deutsche und Italiener. Dieses ständige Zuordnen. Seit Jahren lebt ihr nebeneinander. Getrennte Schulen

, getrennte Kirchen. Habt ihr auch ge trennte Friedhöfe? Das ist doch nicht normal. Wer in Südtirol lebt muss sieh i m Z e h n j ahresrhyth m u s zumindest sprachlich zuord nen. Azem Fetahovic: Ich würde die vierte Option wählen. Ich zäh le zu den „Anderen". Im Übri gen glaube ich aber, dass das hiesige Autonomiesystem gut als Modell dienen kann. Bos nien könnte dieses Modell gut brauchen. Hier gibt es Frieden, dort noch sehr viele Konflikte. Lacht man auch über euch? Werden vielsprachige „ Herzei

Boras: Dem kann ich mich anschließen. Immerhin wird auch in Südti rol ausländerfeindliche Wahl- Werbung betrieben. „ Achmed gehen gut in Südtirol. Bekom men hier alles gratis". Ist das legitimer Populismus im de mokratischen Rahmen ? Azem Fetahovic: Ich möchte nicht die Südtiroler Politik be urteilen. Natürlich, diese Kam pagnen gibt es. So wird ver sucht unentschlossene Wähler, mit eventuellen Vorurteilen, für sich zu gewinnen. Demokratie muss innen sich mit Ausländer problemen beschäfti- n gen

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