¬Die¬ Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung.- (Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde ; Bd. 1, H. 7)
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Autore:
Bidermann, Hermann Ignaz / von H. I. Bidermann
Luogo:
Stuttgart
Editore:
Engelhorn
Descrizione fisica:
87 S.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
Literaturverz. S. 10 - 13
Soggetto:
g.Tirol ; s.Nationalität
Segnatura:
D II 103.215 ; II 103.215 ; II A-17.034
ID interno:
130343
in Abgang komme, sondern vielmehr erhalten undt er weitert werde' (Abschrift!. Landtagsprotokolle im landschaftl. Archiv zu Innsbruck VI. Bd., S. 24). Zwar finden wir noch in gleichzeitigen Reiseberichten die Scheidung der Stadt in ein Quartier der Deutschen und in eines der Italiener betont J B ; aber 30 Jahre später geschieht auch dieses Gegensatzes keine Erwähnung mehr, sondern die Reisenden, welche damals Trient berührten, schildern die beiden Nationalitäten als daselbst vermischt und die Bewohner
als durchwegs doppelsprachig 2 ), wie auch der Minorit Coronelli, welcher im Frühjahr 1696 dahin kam, in seinem -Viaggio d'Italia in Inghilterra' (Venedig 1697) S. 123 den Sachverhalt schildert (hanno l'uso promiscuo delle due lingue Italiana e Tedesca), Wie sehr zum Nachteile des Deutschen dies sich seither geändert hat, wurde oben bemerkt. Es ist nun wieder altromanisches Wesen, dem die gotische Okkupation im fünften Jahrhundert so wenig als die bajovarische im achten und neunten die Lebenskraft raubte
, daselbst zum Durchbruch und die vornehmlich durch den römisch- katholischen Klerus genährte lateinische Ueberlieferung auf altrömi scher Grundlage (3. 22, 28) zur Geltung gekommen. Deutscher Gottes dienst wird noch in der Markuskirche gehalten durch einen besonderen Kaplan, der auch eine deutsche Schule unterhielt, welche nun auf Staats kosten selbständig fortbesteht. In der Stadt Rovereto wurden bei der Volkszählung vom Jahre 1880 auch so gut wie gar keine ansässigen Deutschen vorge funden
. Von den 386 Deutschen, die man damals neben 8160 Italienern liier zählte, waren weitaus die meisten (211) Soldaten und beiläufig ein Sechstel Staatsbeamte. Allein dass dem damals so war, während in früherer Zeit die deutsche Nationalität hier eine Achtung gebietende Stellung einnahm, das las st sich hier weder auf eine Ueberlieferung von der Art der in Trient vererbten noch auf eine altrömische Grand- So sagt- Michel de Montaigne, welcher im Jahre 1580 Trient besuchte, in seinem Journal de Voyage (Rome