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Libri
Categoria:
Sociologia
Anno:
1898
¬Das¬ deutsche Volkstum und die deutsche Schule in Südtirol
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Pagina 72 di 156
Autore: Rohmeder, Wilhelm / von Wilhelm Rohmeder
Luogo: Wien
Editore: Graeser
Descrizione fisica: XI, 140 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. X - XI
Soggetto: g.Südtirol ; g.Deutsche ; z.Geschichte
Segnatura: II 102.762 ; D II 102.762
ID interno: 131562
meinde Canazei (Alba, Canazei, Gries und Penìa) beim fürst bischöflichen Ordinariat in Trient die Abberufung des unduld samen Herrn erzwang. Die Fassaner benahmen sich hierin ohne Zweifel selbstbewusster, stolzer und achtungswerter als unsere deutschen Stammesgenossen in den deutschen Gemeinden des untern Etschthales und in »Cimbrien«, welche sich die Unterdrückung und Ausrottung ihrer Sprache durch fanatische italienische Priester ■— oft selbst deutscher Herkunft ! — ruhig und gleicligiltig

gefallen ließen, wie z. B, im Lain- oder Laen- thal (Terragnollo), wo es die deutsche Bevölkerung widerstands los hinnahm, als »Don Slosser« seine deutschen Beichtkinder mit der Verweigerung der Absolution bedrohte, wenn sie nicht italienisch zu beichten imstande wären. Mit Dankbarkeit spre chen deshalb auch die Fassaner von ihren früheren einge bor nen Geistlichen; diese seien »Patrioten« gewesen, sagen sie, »wie diejenigen in Groden und Enneberg, und keine Hetzer« ! Wenn der Fassaner das Deutsche

schätzt, so darf man den Grund dieser Wertschätzung nicht ausschließlich oder auch nur vorzugsweise in ideellen Gesichtspunkten suchen. Im Gegenteile: es sind seine wirtschaftlichen Interessen, welche ihn hiebei leiten. Als ich heuer (1897) während meines Auf enthaltes in Evas mit einem Fassaner über diese Fragen mich unterhielt, sagte er mir unter anderm: »Was, Brudervolk! Ich weiß nichts von einem Brudervolk ! Aber ich weiß, dass ich zu einem Gulden 100 Kreuzer brauche und dass ich bei den Deutschen

leichter einen Gulden verdiene, als bei den Welschen einen Kreuzer.« Im letzten Jahre wurden in und um Canazei neue schöne Wegweiser mit deutschen Aufschriften nach den umliegenden Übergängen, Unterkunftshäusern etc. aufgestellt. Eine Trientiner Zeitung sprach sich, wahrscheinlich auf Veranlassung der » Società degli Alpinisti Tridentini /< mit Entrüstung über die Aufstelluno: »dieser exotischen Gewächse • r in unserm Gebiete« aus. Der Anfertiger der deutschen Auf schrifttafeln erwiderte schlagfertig

in einer Bozener Zeitung: »Unser Thal wird nur von Deutschen besucht. Die Deutschen sind bei uns keine exotischen Gewächse und deutsche Weg weiser sind es deshalb auch nicht. Aber als ich neulich in Bozen war, da sah ich auf dem Bahnhofe ein paar hundert zerlumpte Gestalten, welche nach Deutschland ziehen, um Arbeit

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