Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
derungen entsprechende neue Fahrspritze. Im April des darauffol genden Jahres ging diese von Wien ab und am i. Mai wurde sie bei der Spritzenhalle am Urtlplatz festlich empfangen. Die ersten Feuerwehrpässe - damals hießen sie Aufnahme scheine - wurden im April 1878 gedruckt, vom Hauptmann gefer tigt und an die aktiven Mitglieder verteilt. Auch die Bezirkshauptmannschaft Meran begrüßte die Errich tung der Feuerwehr Schlanders und verlangte die Vorlage der Sta tuten, welche im Juni 1878
der Politbehörde zur Genehmigung vor legt wurden. Später wurde die Feuerwehr Schlanders aufgefordert, ihre Statuten mit jenen der tirolerischen Feuerwehr- und Polizei ordnung in Einklang zu bringen und zu ergänzen, was sofort ge macht wurde. Am 19. April 1882 erhielt die neue Wehr unter dem Kommando von Hauptmann Josef Tscholl, Gerbermeister, ihre Feuertaufe bei einem Brand in Stäben. In den Jahren von 1883 bis 1884 lenkte Hauptmann Johann In- sam, Kaufmann, die Wehrmänner. Am 24. Dezember 1883 veranlasste
die Gemeinde Schlanders eine Neuwahl der Feuerwehrkommandantschaft, bei welcher fol gendes Wahlergebnis zustande kam: - Quirin Trafojer, Postmeister, Hauptmann - Johann Insam, Kaufmann, Stellvertreter - Josef Tscholl, Gerbermeister, Steigerkommandant - Franz Ladurner, Rosenwirt, Stellvertreter - Josef Ladurner, Glockenwirt, Schlauchlegerkommandant - Kaspar Blaas, Kreuzwirt, Stellvertreter - Johann Verdroß, Schwarzer-Adler-Wirt, Spritzenkommandant - Matthias Tschofl, Hasenwirt, Stellvertreter Nachdem
sich die Feuerwehr im April 1888 unter Hauptmann Jo sef Tscholl bei der Gemeinde Schlanders darüber beschwert hatte, dass sich viele Hausbesitzer der Feuerwehr gegenüber teilnahmslos zeigten und an den vorgeschriebenen Übungen nicht teilnahmen, beschloss die Gemeinde, jeden Hausbesitzer zu verpflichten, vier mal jährlich zu einer vom Feuerwehrkommando anberaumten Übung zu erscheinen. Bei Nichterscheinen musste ein Strafgeld von 25 Kreuzern entrichtet werden. Im Jahre 1888 wurde der Feuerwehrbezirksverband Meran
aufgenommen und erhielt aus dem Landesfonds eine erstmalige Unterstützung von 100 Gulden. Großes Glück hatte der Schlauchlegerkommandant Josef Ladur ner bei einem Brand im Juni 1892 in Brück. Sein starker Messing helm rette ihm das Leben, als ein Balken auf ihn herabstürzte. Am 6. Jänner 1894 veranstaltete die Feuerwehr Schlanders im Postwirtshause erstmalig eine Christbaumfeier mit Glückstopf. Hauptmann Tscholl wurde wegen Nichtanmeldung des Glücks topfes von der Finanzbehörde eine Geldstrafe