— 310 — des Seclcnficifcö wird dann so auf uns wirken, daß/welche Kämpfe wir auch zu bestehen haben, welche Bande zu brechen, welche Reize auch die Welt unfern Augen vorstellen mag, Nichts mehr uns rühren, Nichts uns erschüttern, Nichts uns zmückhalten wird. Warum? Weil wir in unserer Hochschätzung Nichts, in Vergleich stellen mit dem Seelenheile. 13 . Erklären wir dicß durch ein gewöhnliches Beispiel; die Vergleichung ist sehr natürlich. Feuer ergreift ein Halls, cs entzündet sich ans
allen Seiten, theilt sich mit, wächst, die Brunst wird allgemein, Alles denkt an sich, alle ergreifen die Flucht, man rettet sich, wo und wie man kann. Indessen bemerkt ein in tiefen Schlaf ver senkter Mensch gar nicht, in welcher Gefahr er sich befindet, von den Flammen verzehrt Zn wer- den und darin -umzukommen; man eilt Zu ihm, weckt ihn auf, er öffnet die Augen, sieht Alles in hellem Feuer stehen. Was thut er in diesem Augenblicke? Ueberlegt er lange, ob er sich ret ten irll? Wird er achtsam
untersuchen, ob es für ihn leicht seyn werde, zu entrinnen? Gewiß nicht, sondern eine augenblicklich entstehende, die erdtc Bewegung reißt ihn fort, und läßt ihm keine Zeit zu überlegen. Ob er über eine Mauer klettern, sich von einer Höbe hcrabstürzen, durchs Feuer laufen muß, kein Mittel läßt er unver-