Herkunft und Terminologie des Weinbaues im Etsch- und Eisacktale.- (Schlern-Schriften ; 4)
1, 54, 2—3, Dagegen hieß der Wein, der noch vor dem ersten Pressen ablief, griech.-lat, protropum (Vorschuß) ; PLIN. 14, 9, 85. Essig wurde aus minderwertigen oder umgeschlagenen Weinen bereitet; CATO 104, 2; PLIN. 23, 1, 54; COLUM. 12. 5. Durchwegs deutsch sind unsere Ausdrücke für den kranken Wein, Bilden sich auf seiner Oberfläche Schimmelpilze, dann „künt“ er oder ist „künig“ (nhd. kahmen, kahmig von mhd. kan „Schimmel, Kahm“), hat er einen Essigstich, dann „ziekt“ er (von mhd. ziehen „leise berühren
, einem einen leichten, kurzen Stoß oder Stich geben“), hat er einen Faßgeruch, dann „töbelet“ er (dim. von toben in der urspr. Bedeutung „taub sein“), hat er einen Hefegeschmack, dann „peggelet“ er (eben falls Diminutivform; vgl. engl, to peak „kränkeln“). ,, Saur émus“ nennen wir scherzweise jeden sauren Wein, Der Bodensatz, die Hefe des Weines wird bei uns „Leger“ (v. legen) oder „Muetter“ (Mutter) genannt. Nach der Farbe des Weines unterschied man, wie wir bereits oben angedeutet, weiß (lat, albus), dunkelgelb
(lat, fulvus), hell rot (lat, sanguineus), dunkelrot (lat. ater oder niger) ; rubellus hieß auf Latein der „Schilcher“, Man erzeugte auch durch Bei mengung verschiedener Kräuter und Gewürze eine Menge Kunst weine 60 ), von denen ich nur den Wermut anführe. Das Rezept hiezu gibt PLIN. 14, 16, 109, Ebenso verstand man es, durch Verschneiden mit edleren Sorten den Wein zu verbessern; HÖR AZ Sat, 1, 10, 31 f.: at sermo lingua concinnus utraque Suavior, ui Chio nota si commixta Falerni est