Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)
III, 6. — Die Brücken über den Inn und die Sanna bei Landeck. Die „Pruvusprukke”, die in den Stamser Urbaren seit 1300 genannt wird (Steinberger in Zt. f. Ortsnl. 8 8. 268), kat Ihren Namen sicherlich vom Dorfe Per fuchs, dieses grenzt einerseits an den Inn und andererseits an die Sanna, es ist aber mit jener Brücke, nach der hier eine Ortslage bezeichnet wird, wohl die Brücke über die Sanna gemeint oder die dort gelegene, auch später den Namen Brüggen führende Ortschaft
. In der landesfürstlichen Verleihung des Weges und Zolles durch das Stanzertal an die dortigen Gemeinden vom J. 1449 (StA. Copialbueh EP fol. 29) werden die Brücken, die von diesen zu erhalten sind, folgendermaßen bezeichnet: „Die Prugk zu Landegk underm Haus über den In” (Haus ist das Schloß Landeck) und „die Prugk zunächst enhalb Parfuchs über die Traesen” (Trisanna im Sinne der heutigen Bezeichnung Sanna). Dabei steht der Vermerk „das sind lang Prugk”, was wohl ihre Länge andeuten soll und vielleicht auch eine ent
stattgefunden hat, und damit diese Brücke selbst mit ihrem Dache dargestellt. Über diese ging damals die Straße von Landeck einerseits ins weitere Oberinntal gegen den Besehen und andererseits gegen den Arlberg, A. Jäger sagt in seinem 1844 erschienenen Buche über das Kriegsjahr 1703 S. 263, daß jener Kampf „unter dem Schloße Landeck, auf der gedeckten Brücke, da wo jetzt der alte Steg über den Inn führt”, statt gefunden habe. Also hat um 1840 bereits eine zweite, neue und wesentlich breitere Innbrücke
in Landeck bestanden, die alte Brücke ist wohl auch nicht breiter ge wesen als jener alte Steg, dieser war eben einfach die alte Brücke, die die schmälste Stelle des Inn für sich ausgenützt hat. Bilder dieser alten Landecker Innbrücke s. bei Podesta Gebirgsalbum von Tyrol (1840) u. „Der Bergsteiger” 1935 8. 522. Kaum 200 Schritte unter derselben wurde im J. 1831 eine neue Brücke über den Inn gebaut, als man die Straße zum Arlberg neu anlegte, um den Anstieg von Ange- daier auf den oberen Rand
ösfeerr. Bauzeitung 1914 S. 61 u. amtl. Brückenverzeichnis von 1907 8. 22. Staffier 1 8. 225 erwähnt nur jene neue Brücke in Landeck, nicht aber den alten Steg und kann daher eine irrige Meinung über die Lage der alten Innbrücke knapp unter dem Schloß erwecken. Die Katastermappe von 1856 stellt beide Brücken, wie oben angegeben, genau dar.