¬Die¬ Geologie und ihre Anwendung auf die Kenntniss der Bodenbeschaffenheit der österr.- ungar. Monarchie
Dislocationen. 83 erfolgen, der Effekt wird in beiden Fällen der gleiche sein, eine Zunahme der Erhöhung über den Meeresspiegel, der natürlich sinken muss, wenn der Grund sieh mehr vertieft. Der einzige Ausgangspunkt, die Staiirlartfläc-he, von welcher aus wir alle Höhen der Erdoberfläche messen, ist eben der Meeresspiegel, und stets ist es daher wohl nu¥ die Veränderung der Lage gegen diesen, welche wir als Hebung oder Senkung bezeichnen. Wenn wir daher in der Folge von Hebungen oder Senkungen
sprechen, so ver stehen wir darunter nicht eine absolute Zunahme der Entfernung vom Erdmittelpunkt oder der Annäherung gegen denselben, sondern stets nur eine Aenderung der relativen Lage gegen den Meeresspiegel. Einen zweiten, wohl noch weniger zu bestreitenden Beweis für stattgehabte Aenderungen in der Lage der Gresteinsmassen, bietet die so allgemein zu beobachtende steil geneigte Lage der Schichten der Sedimentgesteine, eine Lage, in welcher dieselben nach den allgemein giltigen Gesetzen
der Schwere unmöglich ursprünglich abgesetzt worden sein konnten, und die wir auch an den sich täglich unter unseren Augen bildenden neuen Sedimentablagerungen nie wahr nehmen. Diese geneigte Lage, die mitunter bis zum Vertikalen, ja selbst bis zur Ueberkippung sich steigert, kann durchaus nur durch, nach dem Absatz eingetretene Dislocationen ihre Erklärung finden. Weitere wirkliche Dislocationen, wenn auch anderer Art, werden ferner angezeigt durch Krümmungen und Faltungen der Schichten