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Descrizione fisica: XII, 327 Bl. : Ill., graph. Darst.

-Gebirge erreichen sie gegen 1000 Fuss, am Monte Tofana und den Ampezzaner Alpen sind sie noch mächtiger; ihr Maximum der Éntwickelung aber erreichen sie in Südosten am Monte Pelino, Monte Anteiao,^ Monte Civita, Marmolata u. s. w. im Venetianischen, deren imposante, bis 11,000 Fuss aufragende Steinpyramiden von grosser Tiefe an ganz aus Liaskalken aufgebaut sind. Diese Gegenden senkten sieb noch, als der Schiern sich bereits hob, und blieben ungleich längere Zeit vom'Meere bedeckt. Ein Umstand bietet

hierbei der Erklärung grosse Schwierigkeit; es ist das ausschliessliche Auflagern der Kalke und Dolomite der Lias auf dem Sclilern-Dolomit, während so grosse Strecken des Meeresbodens frei davon waren. Dies könnte zu der Annahme verleiten, dass sie sich nur in ganz geringer Tiefe unter der Oberfläche des Meeres ablagern konnten und gleichfalls durch thierische Thätigkeit aufgebaut wurden. Allein es fehlt hier, allzu sehr an bestimmten Anhaltspunkten und es stellen sich nirgends jene klaren Analogien

und Senkungen zu geben vermögen, denen unser kleines Gebiet unterworfen war. Allein sie haben für dasselbe kein Interesse, da sie ganz ohne Einfluss auf die weitere Éntwickelung des Landes waren und höchstens durch ihre allmäligen Combinationen allgemeine Niveauveränderungen verursachten. So wichtig immerhin ihre Untersuchung für die Kenntniss der Geschichte der Alpen und insbesondere der Süd-Alpen wäre, auf dem Gebiet unserer Karte existirte fortan nur noch Eine fortdauernde Periode des Festlandes

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Scienze naturali, agricoltura, economia domestica

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1860

Geognostische Beschreibung der Umgegend von Predazzo, Sanct Cassian und der Seisser Alpe in Süd-Tyrol

Pagina 48 di 351

Autore: Richthofen, Ferdinand ¬von¬ / von Ferdinand Freiherr von Richthofen

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ganz ungeeignete Genend und Fleims hat sich einen andern Verbindungsweg mit der Aussenwelt suchen müssen, den es über den niedrigen Pnss von San Lugano leicht gefunden hat. Bei Lavis bricht der Avisio als ein mächtiger, wasserreicher Strom aus der langen Felsspalte hervor und ergiesst sich in die Etsch. Das vierte am Pordoi-Gebirge entspringende Thal wird vom Cordevole durchströmt und führt bis zur Venetianischen Grenze den Namen Livinallongo. Wie die andern drei, so entspringt auch dieses Thal

mit breiter Basis, indem es aus der Vereinigung des genannten mit dem kleinern Buchen- steiner Thal entsteht. Wir folgen dem Lauf des Cordevole nicht weiter, da er seinen besonderen Gesetzen unterworfen ist, welche in unserm Gebiet nicht zur Geltung kommen. Er vereinißt sich mit der Piave und gehört dadurch einem ganz andern Stromsystem an. Werfen wir einen Blick zurück auf die gesnmmte Gestaltung des südöstlichen Tyrols in orographi- sclier und hydrographischer Beziehung, so finden wir überall

des Quarzporphyrs nngedeutet und ganz auf dieses beschränkt. Es ist die von Nordwest nach Südost oder auch, entsprechend den Schwankungen'der andern, von Westnordwest nach Ostsüdost. Da sie, mit Ausnahme des Etschthales zwischen Meran und Bötzen, nirgends bestimmend auf den Gebirgshau im Grossen einwirkt, so ist ihre secundäre Natur und ihre untergeordnete Bedeutung, als an die Eine Gebirgsart geknüpft, klar. Sie steht zugleich mit der zweiten der angeführten Richtungen in so steter Verbindung, dass sie als eng

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1860

Geognostische Beschreibung der Umgegend von Predazzo, Sanct Cassian und der Seisser Alpe in Süd-Tyrol

Pagina 52 di 351

Autore: Richthofen, Ferdinand ¬von¬ / von Ferdinand Freiherr von Richthofen

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zu, die Schichtung verschwindet fast ganz, die Farbe ist ein fahles Leberbraun, das Gestein ■wird wieder kurz klüftig und bröckelig, zuletzt dolomitisch. Die Mächtigkeit dieses Complexes beträgt ungefähr 60' Es entwickelt sich hieraus durch Uebergaug: 8. Ungeschichteter l-rystallinischer drusiger Dolomit., Anfangs noch bituminös,' später rein weiss, ein typischer Dolomit. Er bildet eine 90' mächtige feste Bank und' geht nach oben wieder in reinere Kalke über, welche nicht so bituminös

als Versteinerungsmittel von Globosen Ammoniten dienend; sie nehmen nach oben an Menge ab.— Im unteren Theil sind zalilreiche Zwischenschichten von grünlichem schiefrigem Thon, der in den feuersteinführenden Kalken oft den letzteren verdrängt und die Knauern umschliesst, in den IcueiEteinfreien Kalken aber die welligen Schichtenflächen überkleidet. Nach oben nehmen die Zwischenschichten einen ganz anderen Charakter an; es tritt an die Stelle des Thones allmälig (lünnplaüiger, zum Theil in quadratische Tafeln

spaltender schwarzer kieselreicher Kalkstein, der Anfangs ganz versteinerungsleer ist, aber unter der obersten Schicht des Kalksteins mit Feuerstein fast nur aus dichtgedrängten Schalen von Ualobia Lommeli bestellt. Gesammtmäclitigkeit 90 13. Eine Schicht knotigen Kalksteins. 1 14. Schwarzer scJiiefriger Kalk. 1 15. Sehr festes glimmerreiches dolerti ähnlich es Tuff gestern. 2 IC. Ein unregelmässiger Wechsel von a) schwarzen kalkreichen TvffscMefern ; 1 b) gelbem dünnschiefrigen Mergel; c) Tvffsandstein

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1860

Geognostische Beschreibung der Umgegend von Predazzo, Sanct Cassian und der Seisser Alpe in Süd-Tyrol

Pagina 315 di 351

Autore: Richthofen, Ferdinand ¬von¬ / von Ferdinand Freiherr von Richthofen

Descrizione fisica: XII, 327 Bl. : Ill., graph. Darst.

» 304 Zwischenräumen die früheren Lebensbedingungen mit einziger Veränderung der Tiefenverhältnisse fort dauerten. Es lässt sich daraus der Schluss ziehen, dass derjenige Theil der Fauna von St. Cassian, welcher bereits vor dem Anfang des Riffbaues lebte, also im Wesentlichen die am Grunde des Meeres lebenden Arten, in seinem Bestehen oder Verschwinden von dem Erscheinen der Korallenriffe ganz unab hängig war, dass aber sein Untergang durch' die beständige allmälige Senkung des Meeresbodens

sich viele tausend Fuss, die Zwischenräume blieben tief und nahmen mehr und mehr an Tiefe zu. Es musste daher nothwendig eine Periode eintreten, in welcher auch diese Fauna ausstarb und gar keine Thiere lebten, als die Bewohner der Atolls. Hier aber musste sich eine ganz neue Fauna entwickeln. Es ist bekannt, welch' reicher Schauplatz animalischen Lebens die Korallenriffe sind. Ausser dem für den Aufbau der Schalthiergehäuse notwendigen Gehalt an Kalk, Fluor, Phosphorsäure u. s. w. scheint besonders

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1860

Geognostische Beschreibung der Umgegend von Predazzo, Sanct Cassian und der Seisser Alpe in Süd-Tyrol

Pagina 282 di 351

Autore: Richthofen, Ferdinand ¬von¬ / von Ferdinand Freiherr von Richthofen

Descrizione fisica: XII, 327 Bl. : Ill., graph. Darst.

Schichten, sehr versteinerungsreicher Campiler Schichten (besonders reich an Posidonomya aurita, Hau.) und schwarzer, bituminöser, plattiger, zum Theil breccienartiger Virgloria-Kalke. Der Rücken zwischen Sorte und Peniola, welchen mein Führer als Van dalla Roa bezeichnete, besteht ganz aus diesen Schichten der. älteren Trias. Streichrichtung und Fallwinkel sind bedeutenden Schwankungen unterworfen; doch ist im Allgemeinen für das Streichen die Richtung West nordwest - Ostsüdost, sowie ein steiles

Fallen nach Südsüdwest vorherrschend, so dass die Schichtfolge conform dem porphyrischen Querriegel von Moena aufliegt. Geradlinig ziehen die Schichtenköpfe fort und man trifft sie in ganz gleicher Lagerung wieder am Avisio. Auf dem Rücken Van dalla Roa zeigen sich einzelne Gänge. Kaum eine Viertelstunde von Sorte entfernt erscheint der erste derselben, ein Gang von Augitporphyr, bald darauf ein anderer von Melaphyr, beide in Seisser Schichten, darauf folgt ein Gang von Porphyrit, welcher in Campiler

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1860

Geognostische Beschreibung der Umgegend von Predazzo, Sanct Cassian und der Seisser Alpe in Süd-Tyrol

Pagina 287 di 351

Autore: Richthofen, Ferdinand ¬von¬ / von Ferdinand Freiherr von Richthofen

Descrizione fisica: XII, 327 Bl. : Ill., graph. Darst.

in prachtvoller Ausbildung und in Drusen von einigen Cubikfuss Inhalt, ferner Granat, der nach Rotli's'. Entdeckung stets krystallinischen Kalk im Innern umschliesst. Endlich folgt ein festeres Feldspathgestein, das aber noch ganz von kohlensaurem Kalk imprägnirt ist und allmälig in den reinen, typischen Syenit verläuft '). Jene zum Theil krystalli- sirten Silicate, .besonders gelblichgrüne Yesuvianmasse, liessen oft wie ein Schwamm den kohlensauren Kalk ein. In der Höhe sind sie am ausgebildetsten

. Die schönsten Drusen finden sich in einer isolirten, von Syenit umschlossenen Masse. 3) Gegen die Melaphyrgänge hin ist der Predazzit stark mit einer grünen, serpentinartigen Sub stanz verunreinigt, die Saalbänder der Gänge bestehen aus reinem Serpentin und in den kleineren Gängen verschwindet das Grundgestein ganz; es sind nur noch Serpentingänge im Kalkstein 2 ), die sich oft vielfach verzweigen, wie Rciiss durch die Abbildung eines kleinen Gangsystems von Canzacoli ge zeigt hat. , - ' ' < 4) Dass

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1860

Geognostische Beschreibung der Umgegend von Predazzo, Sanct Cassian und der Seisser Alpe in Süd-Tyrol

Pagina 204 di 351

Autore: Richthofen, Ferdinand ¬von¬ / von Ferdinand Freiherr von Richthofen

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die hier beschriebenen Schichtgesteine allen früher irwähnten gegenüber erscheinen, so einfach löst sich Alles auf, wenn man den Gebirgsbau im Grossen md Allgemeinen ins Auge fasst. Ein Durchschnitt von S. Christina über die Christeiner Weiden nach lern Blattkofl hatte die einfache Folge gegeben, wie sie.im Profil der Seisser Alpe die Schichten vom Mendola-Dolomit bis zum Schlern-Dolomit darstellen. Oestlich davon trat am Fuss des Langkofls als une ganz localo Erscheinung die inselförmige Erhebung der älteren Trias

Groden sehr ausbreiten, ach dem sie in einem grossen Theil des Thaies in der Tiefe ganz verschwunden waren. Es scheint sich hieraus zu ergeben, dass die mächtigen grauwackenartigen Gesteine, Sandsteine und dolomite des Gäns-Alpls ihrer Entstehungszeit nach in die Periode zwischen der Ablagerung der älteren rias und dem Ausbruch des Augitporphyrs dieser Gegend fallen. Aus der Yergleichung der Lagerungs erhältnisse mit denen im Gader-Thal geht aber hervor, dass dieser Ausbruch der Ablagerung der Buchen

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1860

Geognostische Beschreibung der Umgegend von Predazzo, Sanct Cassian und der Seisser Alpe in Süd-Tyrol

Pagina 78 di 351

Autore: Richthofen, Ferdinand ¬von¬ / von Ferdinand Freiherr von Richthofen

Descrizione fisica: XII, 327 Bl. : Ill., graph. Darst.

scheinenden Gesteins nicht ganz fehlen, da sie Herr Arnold Escher v. d. Lindi in dem wahrscheinlich paral lelen Esino-Dolomit fand. In den Raibler Schichten aber, dem Schlussgebilde der Trias, ist sie noch von keinem Fundort bekannt geworden. Es scheint hieraus hervorzugehen, dass Halobia Lommeli mit Beginn der oberen Trias ganz allmälig und sporadisch auftritt und gegen das Ende derselbe]? ebenso allrnälig verschwindet, dass ihre Hauptperiode zwischen die beiden süd-tyrolischen Dolomit-Bildungen

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1860

Geognostische Beschreibung der Umgegend von Predazzo, Sanct Cassian und der Seisser Alpe in Süd-Tyrol

Pagina 301 di 351

Autore: Richthofen, Ferdinand ¬von¬ / von Ferdinand Freiherr von Richthofen

Descrizione fisica: XII, 327 Bl. : Ill., graph. Darst.

Bocche und Monte Aloch gebildet war. Mit Ausnahme dieser beiden Inseln, von denen die Existenz der ersteren zu Ende der Periode der älteren Trias nicht einmal voll kommen sicher ist, breitete sich das Meer ohne Unterbrechung vom Lagorei-Gebirge bis zum. Rittner Horn aus und scheint in vielen Buchten in diese hohen nördlichen Gebirge eingegriffen zu haben. 1 Hätten ausserdem noch mehr Inseln über das damalige Meer hervorgeragt, so müssten sie später ganz zerstört und fortgeführt worden

unter dem Schiern und den Rosszähnen hinweg nach dem Ante,rmoja-See und Collvodoi-Berg ver folgen. Hier verändert es plötzlich ganz und gar seine Richtung, indem es nach Süden umbiegt und in grossem Bogen durch das Val di Monzoni, unter dem Campo Ziegelau und dem Monte Colatsch hinwegzieht. Hier biegt es abermals um und wendet sich über den Fedaja-See nachdem Venetianischen. In Norden scheint es sich in einem dem Steilrand der Seisser Alp unge'fähr parallelen Bogen von der Burg Hauenstein nach dem Col delle

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1860

Geognostische Beschreibung der Umgegend von Predazzo, Sanct Cassian und der Seisser Alpe in Süd-Tyrol

Pagina 284 di 351

Autore: Richthofen, Ferdinand ¬von¬ / von Ferdinand Freiherr von Richthofen

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, das man anschlägt, hat seine Eigen- thümlichkeit. Dennoch schwanken sie sämmtlich innerhalb sehr enger Grenzen der Zusammensetzung. Kein Gestein von hier kommt dem Mulattophyr gleich; sie enthalten meist gar keinen Augit oder höch stens in ganz sporadischen Krystallen, dagegen sind die des Oligoklases stets gross und deutlich aus gebildet. Die unzugänglichen Seitentobel, welche dem Sacina-Bach von der rechten Seite zuströmen, haben grösstentheils ihren ganzen Lauf in Melaphyr und entladen

. Durch längere Zeit steigt man am Bachbett zwischen den Wänden des Melaphyrs aufwärts. Darauf °lgt Kalk der Mendola-Schichten, während der Melaphyr in der Höhe noch fortsetzt. Im Kalk setzen *ange und stockförmige Massen von Äugitporphyr auf. Höher hinauf erreicht man bald Campiler und kisser Schichten, vielfach wellig gebogen, aber doch im Allgemeinen westnordwest-ostsüdöstlich streichend, 0n Gängen durchsetzt und mit Alpwiesen bedeckt. ' So gelangt man allmälig auf das Sattel-Jöchl, reiches ganz

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1860

Geognostische Beschreibung der Umgegend von Predazzo, Sanct Cassian und der Seisser Alpe in Süd-Tyrol

Pagina 251 di 351

Autore: Richthofen, Ferdinand ¬von¬ / von Ferdinand Freiherr von Richthofen

Descrizione fisica: XII, 327 Bl. : Ill., graph. Darst.

von Kalkbruchstücken mit schwarzem Bindemittel, dann ähnliche Gesteine, ■welche ganz aus Augitporphyr-Fragmenten mit demselben Bindemittel bestehen; Augitporphyr in Strömen ist keine seltene Erscheinung und man kann stellenweise die Aus breitung gangförmig heraufgedrungener Eruptivmassen über den Schichten beobachten., Ausserdem wird auch noch die ganze Folge von Augitporphyr-GängBn durchsetzt, deren Gestein in der Höhe in Gestalt Meiner Rücken ansteht. Auch an dünngeschichteten Tuffen, seihst den Gesteinen

der Wenger Schichten, fehlt es nicht ganz zwischen den Congloineratbänken. Zwischen diesen Thalwänden geht man vom Pass am Moligüon aus im Duron-Thal auf flachem Thalgrunde abwärts. Bei einer kleinen Kapelle erreicht man das Ende des Pian del Duron und nuu ändert sich plötzlich der Charakter des Thaies. Man betritt wilde Engen im Dolomit; rechts und links liegen mächtige Blöcke desselben umher, über die der bisher ruhige Thalbach brausend hinabstürzt. Es lg t die Zone des Mendola-Dolomits, welche mau

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1860

Geognostische Beschreibung der Umgegend von Predazzo, Sanct Cassian und der Seisser Alpe in Süd-Tyrol

Pagina 208 di 351

Autore: Richthofen, Ferdinand ¬von¬ / von Ferdinand Freiherr von Richthofen

Descrizione fisica: XII, 327 Bl. : Ill., graph. Darst.

Wandert man in dem nördlicheren parallelen Thal nach dem Grödner Jöchl, so befindet.man sich ganz im Àugitporphyr-, Tuff- und Dolomitgebiet, da der Bach die liegenden Schichten nirgends ent- blösst. Man betritt bei Santa Maria das Thal an dem schon erwähnten schwarzen Augitporphyr-Feisen, welcher §ich unweit der Kirche erhebt. Im Thal selbst bildet er eine langgezogene Wand im unteren Theil des südlichen Gehänges. Darüber bauen sich Eruptivtuffe und die grauwackenartigen Conglomerate des Gäns

-Alpls, mit Sandsteinen und splittrigem Kalkstein wechselnd, auf. Die Schichtungslinien ziehen ' an der steilen Wand parallel der Thalsohle so lange aufwärts, als der quer aufgebogene Rücken der Hebungswelle steigt. Dann senken sie sich im obersten Theil des Thaies wieder mit jenem allmälig herab; zuerst verschwindet der Àugitporphyr, dann nach und nach die hangenden conglomeratischen Schichten, bis dann ganz auf der Höhe noch einmal Àugitporphyr, von Reibungsconglomeraten, welche mit Kalkfragmenten

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1860

Geognostische Beschreibung der Umgegend von Predazzo, Sanct Cassian und der Seisser Alpe in Süd-Tyrol

Pagina 200 di 351

Autore: Richthofen, Ferdinand ¬von¬ / von Ferdinand Freiherr von Richthofen

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einen mächtigen, vortrefflich aufgeschlossenen Complex von Wenger Schichten, geht dann lange in Tuffschichten fort, bis man in bedeutender Höhe unter den Wänden des Blattkofls jene Kalke erreicht, welche sich um den Camung ziehen. Hier scheinen sie den Tuffen aufzulagern; doch fehlt auch hierfür ein sicherer Beweis. ' , • Die obersten Regionen des Ochsenwaldes, welche sich nach den Wänden des Blattkofls hinaufziehen, bestehen ganz und gar aus Sedimentärtuffen mit eingelagerten Mergelkalken, welche Cassianer

nach Osten zunehmenden Tuffe von dem Dolomit des Schiern überlagert sind und im Südosten, wo das Tuffsystem eine ausser ordentliche Mächtigkeit erreicht, ganz neue Verhältnisse eines genetischen Durcheinandergreifens von Eruptiv- und Sedimentärgesteinen hinzukommen. Es zeigte sich aber, dass diese Verwickelungen nur in der Tiefe sind und dass auch hier die höchsten Schichten Sedimentärtuffe und Kalke mit St. Cassian- Versteinerungen sind, welche theils den Dolomit unterteufen, theils ihm angelagert

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1860

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Pagina 109 di 351

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Anzahl charakteristischer Zweischaler und grossentheils ein jstein, welches ganz und gar aus kleinen Fragmenten der verschiedenartigsten Kalkgehäuse besteht, ; fehlen hier oben, wie bisher in allen bekannten parallelen Schichten, Brachiopoden ganz und gar; n Gephalopoden bemerkte ich keine Spur, von Echinodermen nur einige Trümmer, von Crinoideen slits. Dagegen finden sich hier viele Korallen. Kaum könnten an irgend einem Orte die Verhältnisse, iter denen die Fauna gelebt hat und die Schichten

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1860

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Pagina 141 di 351

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Descrizione fisica: XII, 327 Bl. : Ill., graph. Darst.

auch einer ganz anderen Eeihe von Erstarrungsmodificationen unterliegen. Abgesehen von der schnelleren Abkühlung, welche das Wasser verursacht, musste dasselbe auch durch die feurigflüssigen Eruptivmassen in Dampf verwandelt, die letzteren aber durch die Macht dieses Processes von Dampfblasen durchdrungen und gewaltsam zerrissen werden. Auch bei dem Quarzporphyr fanden sich nach' der obigen Darstellung untermeerische Ausbrüche und damit dieselben Einflüsse auf die petrographische Ausbildung. Allein

Zerklüftung, das heisst die Unabhängigkeit derselben von der Horizontalebene, hervorheben. Nur deren Structurverhältnisse gehören hieher. Die . porphjt-ische Structur bildet den Ausgangspunkt aller. Structurformen des Augitporphyrs. Obsidianartige Flüsse und .verschlackte Bildungen fehlen ganz, ebenso (wenn wir von dem später zu erwähnenden Bypersthenit absehen) krystallinisch-körnige Ausbildung; die Grundmasse hält-sich in den Grenzen eines feinkörnigen und dichten Gefüges. ' Inwiefern das Vcrhältniss

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Pagina 313 di 351

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Descrizione fisica: XII, 327 Bl. : Ill., graph. Darst.

, wie im M armolata-Thal, sieht man sie in dieser Weise in den verschiedensten Höhen eingelagert. In einem horizontal aufgebauten Schichtensystem ist aber ein solches Verhältniss wiederum nur durch thierische Thätigkeit erklärbar. Analoge Erscheinungen in den jetzigen Meeren beschreibt Siau von der Insel Bourb,on, welche ganz von Korallenriffen umgeben ist: „Die Arbeiten der Korallenpolypen sind so manch- faltig als ihre Arten. Einige und zwar die am weitesten verbreiteten setzen sich familienweise auf dem Boden

Schicht kommen neue Familien und bilden eine andere Schicht. Die letzteren sind von den ersteren unabhängig. Bisweilen ruhen sie ganz auf den älteren Höckern, bisweilen auf den mit Sand erfüllten Zwischenräumen. Die Bäume zwischen den Höckern dieser zweiten Schicht 'werden ebenfalls mit Sand und Trümmern erfüllt''). Diese Art der Arbeit gilt nur für gewisse Koralleharten und scheint dem Aufbaue der Gesteine am Zug des Sasso di Capell zu entsprechen. Doch ist hier der Korallensand mit regenerirter

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1860

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Pagina 325 di 351

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Descrizione fisica: XII, 327 Bl. : Ill., graph. Darst.

Druck geschah. Es war dies ein unendlich langsamer Krystallisationsprocess durch Erkaltung,' welcher plötzlich durch die Eruption unterbrochen wurde und an der Erdoberfläche schnell endete, indem der ganze Rest des Gemengs zu einer die Krystalle umhüllenden Grundmasse erstarrte. Ganz besonders spricht für die Richtigkeit dieser Folgerung das Verhalten des Quarzes, welches als einer der prägnan testen Unterschiede zwischen - Granit und Quarzporphyr angesehen werden darf '). In letzterem

sind die Krystalle des Quarzes zuerst von dem ganzen Mineralgemenge ausgeschieden worden, ihnen folgte. Orthoklas, Oligoklas und die Grundmasse, während in dem chemisch ganz identischen Granit der Quarz zuletzt erstarrt ist, ja oft gewissermassen nur ein sparsam vertheiltes Bindemittel bildet. Es ist bekannt, dass der Schmelzpunkt des Quarzes höher liegt als der des Orthoklases und dass man die scheinbar wider sprechende Erscheinung der Erstarrungsfolge am Granit dadurch zu erklären suchte, dass man annahm

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Pagina 334 di 351

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Descrizione fisica: XII, 327 Bl. : Ill., graph. Darst.

sie bleibt dennoch eine willkürliche. Am wahrscheinlichsten bleibt es, dass in der Nähe des vulcanischen Heerdes tief unter der Oberfläche Massen umgeschmolzen wurden, welche schön halb oder ganz erstarrt waren, und durch ein Zusammentreffen besonderer Umstände ein zweiter, seitlicher Ausflusskanal für sie gebildet wurde, der bei Predazzo mündete. Allerdings begegnen wir auch bei dieser Erklärung einer grossen Schwierigkeit; sie liegt in der hohen Temperatur, zu welcher die Syenitmasse erhitzt

werden musste, um so ausserordentliche Contactwirkungen auszuüben und selbst grosskrystallinisch zu erstarren, einer Tempe ratur, welche diejenige der Wärmequelle, des Augitporphyrs, weit übersteigen musste. Allein es finden sich in den Gegenden jüngster vulcanisclier Thätigkeit vollkommen analoge Erscheinungen. In den Lava strömen der miocänen Vulcane von Tokay fand ich Trachytporphyre mit., rund geschmolzenen Quarz- krystallen; zum Theil sind letztere ganz aufgelöst und das kieselsäurereiche Gemenge hat alle Anzeichen von dünnem

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1860

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Pagina 103 di 351

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sie in so wunderbare Obelis ken und Thürme, dass man umsonst sich bemüht, sich zu erinnern, in anderen Theilen der Alpen etwas Aehnliches gesehen zu haben. Glatte Wände stehen häufig mehrere Tausend Fuss ganz senkrecht indie Höhe, dünn und tief abgesondert von anderen Spitzen und Zacken, welche ohne Zahl aus dem Boden heraufzusteigen scheinen. Oft möchte man sie mit gefrorenen Wasserfällen vergleichen, deren manch- fache Eiszapfen umgedreht und in die Höhe gerichtet sind. Nirgends bricht eine Zcrspaltung

dargestellt wurde. Andere Ueberlagerungsstellen sind: der Ost- und Westfuss des Langkofis, ganz besonders aber las gesammte Pordoi-Gebirge; allenthalben, wo sich ein kleiner Grat vom Gebirge abzweigt, kann man deutliche Profile sehen, da an solchen Stellen kein Doloniitgeröll dessen untere Grenze verhüllt; lie Uebergänge vom Groden nach Corfara und nach Fassa und von Fassa nach Buchenstein iitid für diese Beobachtung vorzüglich geeignet, ebenso die kleine Kuppe der Cima Pasni oberhalb Canazei

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1860

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Pagina 216 di 351

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über den vorigen Gesteinen. Am Grat des Giamba- Berges bemerkte ich sie nicht, doch dürften sie hier kaum ganz fehlen, da sie auch über Wengen so mächtig sind ; sehr entwickelt traf ich sie noch am Abhang gegen Villa di Campo und Pederova. Auch in der Tiefe bei letzterem Ort fehlen sie nicht, führen aber keine Halobia, während auf der Höhe des verworfenen Theils die Schichten mächtig und diese Muscheln häufig sind; hier gesellen sich ihnen in der Tiefe bei Pederova Zwischenschichten von Pietra Verde zu, theils

Pederova folgen sie bald über ' den Wenger Schichten mit -Pietra Verde und einer kleinen Reihe von Sedimentärtuffen, in denen die Pietra Verde fortsetzt. Von nun an ist das Bett des Baches bis hinauf nach Spessa ganz in Eruptiv tuffe eingegraben. Zur Seite stehen sie in mächtigen Felsen und steilen Wänden an. Am südlichen Thalgehänge erhebt sich die mächtigste Masse von Augitporphyr mit diesen Eruptivtuffen an dem Wege, welcher Wengen mit Heiligen-Kreuz verbindet. An dem nördlichen Abhang

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