Walther von der Vogelweide : ein Dichterleben.- (Geisteshelden ; 1)
— 153 bracht, neue Fristen eingeräumt. Gewiß hat der Kaiser einen Kreuzzug nachmals ernstlich in sein politisches Programm aus genommen — der schickte sich ganz wohl zu seinen Wünschen und Neigungen — allein die Betzstigung seiner Macht in Italien, die Sicherung der deutschen Erbfolge und manches Andere schien ihm wichtiger; in den letzten Stadien des Haders mag er auch tatsächlich durch äußere Schwierigkeiten und Un fälle abgehalten worden sein. Andererseits versteht es sich, daß der Papst
nicht günstig war. Der Kaiser suchte den Wünschen des Papstes auch darin zu willfahren, daß er Walthern, der schon früher einmal ein Kreuzlied gedichtet hatte, aufforderte, sich wieder für die Gottes fahrt zu bemühen. Um den Wer des Sängers zu spornen, sendet er ihm aus Italien ein so kostbares Geschenk, daß davon (8. 84, 30) big Augen geblendet werden, daß aber auch die Augen der Neidischen das Weiße sehen lassen, das heißt, scheel