Tiroler Novellen der Gegenwart : mit biographischen Notizen.- (Reclams Universal-Bibliothek ; 6151/6152/6153/6154)
Der Paradeisweber war keiner von den Reichen,' aber dafür wußte er, wie es im Fegefeuer, in der Holle und im Himmel zugeht. Und seine alte Schwä gerin, die Veiter-Anna, die auch im Hause lebte, ließ es sich immer von ihm erzählen. So war es also- Jeder Mensch brannte erst im Fegefeuer. Alle brann ten, auch die Frömmsten, und die Geistlichkeit oben an: „Oha,' warf die Schwägerin ein - „und der Hochwürdige, mein Bruder? Gott Hab ihn selig.' Der natürlich auch. Die Geistlichen sind die größten
mit siedendem Gl übergössen. Und jeder mußte imMerzu an seine Sündhaftigkeit denken, nichts andres konnte man denken, aber wenn droben auf der Welt eine Seelenmesse für den armen Sünder gelesen Wurde, dann sah er für einen Augenblick, grad so lang als eine Tschurtsche Zeit braucht, von ihrem Baum auf den Boden zu fallen, in den Himmel hinein, wo die Enge! Vachmus und gebratenes Ralbfleisch auftrugen - denn dort ging das Getäfel nicht aus, und Wein tran ken sie im Paradeis nur hen besten. Ganz verdammt