¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 18 - 21. 1902 - 1905
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Autore:
Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo:
Innsbruck
Editore:
Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica:
Getr. Zählung
Lingua:
Deutsch
Commenti:
Abschlussaufnahme von: 1902,1-12 ; 1903,1-12 ; 1904,1-12 ; 1905,1-12
In Fraktur
Soggetto:
g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura:
III Z 294/N.F.,18-21(1902-05)
ID interno:
483812
, der heidnischen Finsternis, ab dem Lichte des goldstrahlenden Ostens, der Auf erstehung, zu. Es ist fürwahr ein schwungvoller, sinnbildlicher Gedanke, der das neue unblutige Opfer im Golde der verklärenden Morgensonne darbringen läßt. Die tiefste sinnbildliche Deutung lehrt^ und kennzeichnet jedoch das Kreuz, das seit dein Erlösungstode des Herrn der Inbegriff aller Kultur des neuen Christentums wurde. Zn diesem Zeichen tauften, salbten, büßten, segneten, räucherten und weihten die Christen; in diesem Zeichen
konnte anch Konstantin siegen — es ward das Erkennungszeichen der ersten Christen. Da aber das Kreuz als Sinnbild des Erlösungswerkes den Geist des Christentums so ganz in seinen Tiefen durchdrang, war es eine natürliche Folge, daß man dem Hause dieses gekreuzigten Gottes auch das Stigma des Kreuzes aufprägte, und zwar hauptsächlich dadurch, indem man die Gotteshäuser nach der Kreuzesform baute. Die älteste Form des Kirchenbaues war das längliche Viereck — worauf auch der salomonische Tempek'beruhte
— und das Achteck. Die Neuerung und Aenderung nach den Zwecken des Christentums war Ausgabe der christlichen Baukunst. Konnte der Tempel Jehovas zu Jerusalem schon das Vorbild des christlichen Tempels sein, so gelangte man durch Stellung der Pfeiler im Innern auf das griechische Kreuz. So ist der Gedanke des Kreuzes gleichsam der be fruchtende Tau der Christgläubigkeit. Ohne Kreuz keine Erlösung! Zn dieser Weise wob sich die sinnbildliche Deutung um den Mittelpunkt des ganzen Kultes, den eucharistischen Gott