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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 78 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
besten italienischen und spanischen Gemälden der Heiligen Familie ist er ein Mann 'von ungefähr vierzig oder fünfzig Jahren mit einem milden und Wohlwollen ausdrückenden Angesichte, braunen Haaren und einem kurzen, gekräuselten Barte; aber die Krücke oder der Stock ist selten weggelassen: sie wurden ein conventio- nelles Attribut. Auf den altdeutschen Gemälden ist der hl. Joseph nicht blos ein alter Mann, sondern er erscheint sogar überdies auch noch im Zu stande des Wahnwitzes

oder wie ein abgemagerter Bettler mit runzligteni Gesichte, kahlem Kopfe, einem weissen Barte, einer schwachen Körperbildung und einem schläfrigen und dummen Aus sehen. Dagegen irrten aber die italienischen Maler wieder ebenso sehr in anderer Hinsicht: denn es gibt Gemälde, auf denen der hl. Joseph nicht nur ein junger Mann von etwa dreissig Jahren ist, sondern auch eine starke Aehnlichkeit mit den angenommenen Christusküpfen hat. Erst im sechszehnten Jahrhundert ist der Ihr Joseph zum Bange eines selbsständigen

Heiligen emporgestiegen, und im sieben zehnten wurde er, besonders in Spanien, wo die hl. Theresia ihn zu ihrem Schutzheiligen erkoren und ihren mächtigen Orden der ..Reformirten Karmeliterinen,, unter seinen Schutz gestellt hatte, sehr volksthümlich. Daher die grose Anzahl der Gemälde aus jener Zeit, welche den hl. Joseph als den Pflegevater Christi dar stellen , der das göttliche Kind auf seinen Armen trägt und liebkoset, während er in der andern eine Lilie trägt, um die Hei ligkeit und Reinheit

seiner verwandtschaftlichen Beziehungen zur hl. Jungfrau auszudrücken. Die Legende von der „Ver mahl un g' des hl. Joseph mit Ma ria ist im Protoevangelium und in der Geschichte Josephs des Zim mermanns also erzählt: Als Maria vierzehn Jahre alt war, fragte der Priester Za charias den Herrn, was er hinsichtlich ihrer Verheiratung thun, solle und es erschien ihm ein Engel und sprach zu ihm : ,.Geh hin und rufe alle Wittwer im Volke zusammen, und heisse jeden seinen Stab in seiner Hand mitbringen, und derjenige

, welchem der Herr ein Zeichen geben wird, der soll Mariens Gemahl wer den.' Und Zacharias that, wie der Engel befahl und liess dess- halb öffentlichen Ausruf ergehen. Und Joseph, der Zimmermann, ein gerechter Mann, warf seine Axt weg, nahm den Stab in die Hand und eilte mit den Andern herbei. Als er vor dem Priester erschien und seinen Stab überreichte, sieh' da kam eine Taube aus demselben heraus — eine Taube, so blendend weiss wie der Schnee —, welche sich vorerst auf seinen Kopf setzte und sodann gen Himmel

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 214 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
mit dem Schlafe kämpft.. 1 ) Auf einem Bilde von Mola (im Louvre) schläft das Kind und Joseph, und nur die Mutter wacht. . Auf einem Nachtstück von Bottari (in Dresden) ist das Kind, von dem alles Licht ausgeht, blendend weiss. Auf einem Bilde von Beveria schläft Alles, nur das Christkind wacht; die ses sitzt aber gar zu anspruchsvoll, wie ein kleiner Prinz, da, und seine Mutter ist eine kokette Pariserin. Die Bilder, auf denen das Christkind wacht, kann man haupt sächlich in Baum

- und ..Quellenbilder eintheilen. Auf den erstem steht ein Baum in der Mitte, unter dem die hl. Familie, ruht, und dessen Früchte der hl. Joseph oder Engel abpflückten. Auf italienischen Bildern sind es meist Palmen, auf deutschen Apfel bäume, deren Bedeutung oben schon erklärt worden. Auf den Quellenbildern ruht die hl. Familie am Wasser aus, und es wird eine Schale gefüllt, aus welcher man trinkt. Einige andere Bil der, auf denen Baum und Quelle fehlen, zeichnen sich durch das Phantastische der Landschaft

oder das gar zu Natürliche des Familienlebens aus, gehören aber eher den Landschafts - oder Genrebildern, als der eigentlichen heiligen oder kirchlichen Ma lerei an. Eines der berühmtesten Bilder Raphael's zeigt uns die unter einer Palme sitzende hi. Familie.' Joseph reicht dein Kinde Blumen, und dieses greift mit bezauberndem Lächeln darnach,'') Giulio Romano malte Engel, die dem Kinde einen irucht- beladenen Dattelzweig herabbiegen. 3 ) — Trevisani lässt auf einem Bilde zu Dresden Engel von einem Baume

Früchte pflücken, die Joseph in seinem Mantel auffangt. Rom ano iti lässt sie. ebenfalls Früchte pflücken, ebenso Albani und Cagliari (in der Münchner Galerie). Auf einem Bilde von Ciro Ferri zeigt die Madonna dem Kinde eine Dattel, nach welcher es mit lieb reicher Miene die Hand ausstreckt. Eine Menge Engel um den Baum, darunter die hl. Familie, malte Hans Bai dung (im Münster zu Freiburg). Auf einem Bilde von Wierx reicht-Joseph dem Kinde eine Traube; auf einem von An se hui pflücken Engel dem Kinde

Trauben. Auf einem von X. Poussin überreichen ihm zwei Engel Milch und Honig; auf einem von Engelbrechtsen (zu Wien) überreicht ihm ein Engel einen Teller voll Kirschen. Auch Mab us e malte das Christkind mit Kirschen (Berlin). Auf ein ein Bilde von Mar atti reicht der hl, Joseph dem Kinde Kirschen. Mit einem Apfel malte das Kind Bernhard von Or ley (Berlin), mit Birnen Crivelli (Mailand), mit einer Nelke Raphael 4 ) *) Dieses Bild heisst „Zingarelia' (Zigeunerin). 2 ) Passayant, England

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 221 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
, zwar nur einen Irrtum mit Maiblumen, eine Gabe, wie sie zu dem bescheidenen Sinne der durch ihren liebsten Schatz schon aufs Höchste be glückten Mutter passt. Ohne diese himmlischen Gäste, welche sich bei der Arbeit des hl. Joseph in der oben erwähnten Weise zu 'schaffen machen, könnte man versucht sein, in dieseni Joseph und in dieser Maria mit dem Kind in der Wiege nur einen ge wöhnlichen -Zimmermann mit den Seinigen zu sehen. Gerade darin , dass'. die so schlicht aufgefassten Maria und Joseph die Hille

unter einem Baurae. Auf der linken Seite der Gruppe befindet sich eine Quelle, in welcher man eine grosse Anzahl Engel Leinenzeug waschen sieht; zur Rechten nähert sich der hl. Joseph, den Esel führend, und seine Mütze ehrerbietig abnehmend. In der Galerie der Eremitage zu St. Petersburg befindet sich ein hi eher gehöriges Bild von Nikolaus Ber Che in. In einer felsigen und baumreichen Landschaft, bei abendlicher Be leuchtung, ruht im Vordergründe Maria mit dem Kinde, auf dein Schoose ; daneben der stehende

hl. Joseph, welcher dem Kinde ein Zweiglein von einem benachbarten Baume darreicht. In der Mitte drei Schafe und der von ihnen umgebene 'Schäfer, welcher auf der Schalmei bläst. Eines der bessern Bilder dieser Gattung. 1 ; Auf einer „Ruhe' von Rembrandt ruht die hl: Familie zur Nachtszeit, und ist nur von einer an einein Baumaste hängenden Laterne beleuchtet. Die ganze Gruppe hat sehr das Aussehen eines Zigeunerlagers. -) . . J ) Vgl. Waagen, Eremitage S. 232. -) Ein Nachahmer Rembrandt's

hat diese Phantasie ani' seine eigene Weise zu verbessern gesucht. Die hl. Jungfrau schläft mit dem Kinde am Busen; der hl. Joseph, welcher einem alten Kessel flicker sehr ähnlich sieht, traktirt den Esel mit Eausschlagen, wel cher das Maul aufreissen, wie wenn er schreien wollte.

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 210 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
, das mit einem lachenden Blick zu der Mutter aufsieht, ist reizend, Joseph führt das Thier, auf welchem in weitem, blauem Mantel die hl. Jung frau sitzt. Hinter ihnen sieht man einen Bauer aus einer Quelle trinken. Im Hintergrund Hirten mit ihren Herden in einer Um zäunung. J ) Die schönste Flucht nach Aegypten ist unstreitig die des Gaudenzio Ferrari in der Minoritenldrche -zu Yarallo. Die hl. Jungfrau ist da sitzend und sich mit ganz besonderer Zierlich keit auf den Esel stützend dargestellt. Das Kind

, auf ihrem Knie stehend, scheint den Weg zu weisen; ein Engel führt den Esel, und 1 Joseph folgt mit Stab und Reiseranzen nach. . Im Hintergrund e senkt der Palmbauin seine Aeste vor ihnen. Auf einem schönen Gemälde Guido Reiii's hat Maria, in deren reizendem Gesichte sich die grösste Anmuth und naivste Sittsamkeit mit mütterlicher Sorgsamkeit vermischt, das schlafende Kind mit einer Binde an sich befestigt, hält es aber noch mit der einen Hand, indem sie. mit der andern einen Mantel über den Kopf zieht

. Joseph scheint ihr zuzureden, die Abreise zu beschleunigen. Vor ihnen geht ein kleiner Engel, in der einen Hand ein Geschirr mit Rosenblättern, in der andern eine Rose, die er mit holdseliger Miene Marien zeigt. -) Auf einem schönen Bilde von Alessandro Turchi (in St. Romualdo zu Rate sitzt die Madonna auf einem Pferde (!), das Kind in den Armen, indem sie es liebreich ansieht, und mit einem starken Ausdruck von Sorglichkeit an den Schoos drückt. Ein Engel in weissem, aiifgeschiirztem Gewände führt

das Pferd am Zügel. Joseph scheint eilig zu gehen. In der Ferne zeigt sich ein Obelisk. a ) Sehr schön ist das Bild von Joseph C ignaro Ii in der St. Antoniuskirche zu Parma. Maria mit dem Kinde, wundervoll schön, schreitet über einen schmalen Steg ; der hl. Joseph ist ihr dabei behilflich. Der Ausdruck von Sorglichkeit in dem Letztem wird noch durch den Umstand bekräftigt, dass ein Theil seines Mantels in das Wasser hinabgefallen ist und auf demselben schwimmt. 4 ) !) Vgl. Cotta'sches Kuustbl. 1838

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 201 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
umkommen würde. Aber diese ruchlose That war vergeblich. Das göttliche Kind und seine hl. Mutter hatten sich aus der Schlächterei, welche so viele Mütter kinderlos gemacht, auf höheren Wink gerettet. Ein Engel sprach zu Joseph im Traumgesichte : „Steh auf, und nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Aegypten.' Das ist das vierte der englischen Traumgesichte , welche bezüglich des hl. Joseph er wähnt werden. Dasselbe kommt in der altern Kunst nicht häufig, desto öfter aber in den spätem Schulen

vor. Joseph schläft auf seinem Stuhle; der Engel steht vor ihm und zeigt mit einer be deutungsvollen Geberde vorwärts, wie wenn er sagte ; „Steh auf und fliehe.' ' Es gibt ein ausgezeichnet schönes kleines Bild von Tizian , genannt „Riposo', welches vermuthlieh die Vorbereitungen zur Flucht darstellt. Hier sitzt Maria, das Kind säugend; unter einem Baum, während sich im Hintergrund eine Art rohen Stalles be findet, in welchem man Joseph den Esel satteln sieht. Der Ochs befindet sich ausserhalb des Stalles

. Auf einem Gemälde von Tiarini-sehen wir den hl. Joseph das Kind halten, während Maria, die eine Hand auf seine Schulter lehnend, eben den Esel besteigt. Auf einem Bilde von Poussin nimmt Maria, die sich so eben auf den Esel gesetzt, das Kind aus den Armen. Josephs. Zwei Engel führen den Esel, ein dritter kniet anbetend da, und zwei andere sieht man oben mit einem Vorhange und im Begriff, ein Zelt zu errichten. Iiier muss eine Tradition erwähnt werden, nach welcher so wohl der Ochs als auch der Esel

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 203 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
Christus und seine Mutter ihr ganzes Leben lang zu begleiten, verschleiert und mit einem Stabe in der Hand dem Esel folgen. Aber das ist. nur eine seltene Ausnahme. Die gewöhnliehe Behandlung beschränkt die Gruppe auf den hl. Joseph, die Mut ter und das Kind. Dem hl. Joseph wurde in jener Stunde der Traurigkeit und der Gefahr die hohe Gnade verliehen, dass er für die Rettung des kleinen Heilandes zu sorgen hatte -- ein in den alten Legenden sehr erweiterter Umstand —; und um dies desto

. Die ihretwegen beauftragten Engel waren' abgesandt worden, sie unter Tags zu führen, Nachts über sie zu wachen, ein Zelt vor ihnen aufzuschlagen, und sie mit himmlischen Früch ten und Blumen zu erfrischen. Durch die Einführung dieser himmlischen Diener kann die Gruppe in schöner Weise verschie den dargestellt werden. „Joseph,' heisst es im Evangelium, „stand des Nachts auf;' --- und daher kommt die Meinung und die Eigentümlichkeit in denjenigen Gemälden, welche die Flucht als eine vom Monde und den Sternen

beleuchtete Nachtscene darstellen, obgleich dies mehr tieshalb geschehen sein wird, damit der Künstler seine grosse Meisterschaft in der Behandlung eines zweifelhaften Lichtes zeigen konnte, als weil man sich genau nach der biblischen Erzählung richten wollte. Zuweilen geht ein Engel, eine Fackel oder Laterne tragend, voran, um ihnen auf dem Wege zu leuchten, zuweilen trägt der hl. Joseph die Laterne. Auf einem Gemälde von Nicolo Poussin geht Maria, das Kind tragend, voraus, Joseph folgt, den Esel führend

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 200 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
Sechster Abschnitt. Die IlucM nach- Aegypten, Die Buhe der M. Familie auf derselben. Die EMMir, 1. Die Flucht nach AegrypteM. Bei dieser Darstellung werden oft verschiedene Scenen ver wechselt. Die erste derselben ist der Traum des hl. Joseph, wo ihm ein Engel die Flucht nach Aegypten befiehlt ; die zweite die Abreise dahin; die dritte die Ruhe iir Aegypten; die vierte der zweite Traum, wo ihm die Rückkehr . nach' -Israel befohlen wird, und die fünfte die Ankunft in Nazareth

Leidenschaften verfolgten Sohne Gottes entfalten, und zugleich ein schönes Vorbild zarter Sorgfalt guter und frommer Eltern vor Augen stellen. Von Sebastian Bourdon haben wir vier sehr naive Dar stellungen der Abreise, Flucht, Ruhe und Rückkehr der heiligen Familie. 1 1) Joseph ruht eingehüllt auf dem Gepäcke, wider den hohen Sattel gelehnt, worauf das Kind, eben erwachend, sich rührt. Die Mutter daneben betet. Höchst bewegt schwebt ein Engel auf Joseph'zu und deutet mit beiden Händen .nach einer Gegend

, die, mit Tempeln und Obelisken geschmückt, ein Traumbild Aegyp tens darstellt. 2) Die Familie, -von der Reise ermüdet, ruht zwischen Ruinen. Joseph steht gelehnt an das Lastthier, das sich einem Steintroge nähert. Ein Engel hinter ihm ergreift ihn am Mantel, nach dem Meere deutend. Joseph schaut auf und sieht nach des Thieres Futter. Maria, unit dem Kinde beschäftigt, sieht sich verwun dert um. 3) Hinter sich zur Rechten eine grosse Burgstadt führt Jo seph das Thier knapp am Zaum einen verborgenen Pfad hinab

, über den hinaus man das Meer sieht. Die Mutter auf dem Sattel hat die Blicke ganz in das schlafende Kind versenkt. 4) Maria ruht auf dem Gemäuer eines Röhrbrunnens; das Kind an der Brust schaut sie ernst und horchend an, während Joseph, dahinter stehend und übergelehnt, auf ein im Vorgrund

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 224 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
natürliches. Zwei Engel reichen ihr knieend Milch und Honig, lieber ihnen schweben zwei kleine Engel, Blumen streuend. Joseph ruht ermüdet seitwärts. j ) > Auf dem schönen Bilde Trevisani 1 s in der k. Galerie zu Dresden sitzt Maria in einer gefälligen Landschaft, im Schatten eines prächtigen Baumes mit übereinandergeschlagenen, ausge streckten Füssen, den Blick auf das Kind gesenkt, das von ihrem Kchoose mit Händen und Füssen vorstrebend zu den beiden Engeln sich wendet, die auf einem Stein

vor ihm knieen. Das Gesicht der Mutter ist lieblich, aber nicht idealisch. Joseph blickt mit aufgehobenen Händen und Gesicht zum Baum hinauf, in wel chem eine Menge von Engeln sich bewegen. Der Esel erscheint weidend in der Ferne, von einem kleinen Engel geführt.' 2 ) In einem „Riposo' von Tizian liegt das Kind auf einem liissen am Boden, und die hl. Jungfrau kniet vor ihm, während der hl. Joseph auf seinem Pilgerstabe lehnt, an welchem ein Reisesack hängt. Auf dem früher erwähnten Bilde Rom anelli's hält

Maria, an einen Felsen gelehnt, das' sitzende Kind und streckt einen Arm gegen'die Zweige eines Baumes, um Früchte für das Kind zu pflücken, wobei ihr ein kleiner schwebender Engel, behilflich ist. Andere Engel schweben über ihr und dem Kinde, welches einen Gefallen au den Früchten zu zeigen scheint. Im zweiten Grunde, ist Joseph unter einem Paimbamne in Betrachtung. 3 ) Auf dem Bilde von Ciro Ferri hält die sitzende Jungfrau, eine anmuthsvolle Figur, das Kind, dem ein schöner Engel eine Taube (wohl

als Sinnbild der Unschuld) bringt., Indem das Kind diese anfasst, wendet es sich mit holder Freundlichkeit gegen die Mutter,- gleichsam ihren Beifall suchend. Joseph ist im Hinter grund in ernster Betrachtung. In der Ferne, führt ein Engel das Lastthier der Reisenden zum Wasser. 4 ) In der Eremitage zu St. Petersburg befindet sich eine „Ruhe auf der Flucht' von Ludo vico Carra'cci, ein sehr ansprechen des Bild unter starkem Einflüsse Correggio's. Der Kopf der Maria von grosser Milde, die Färbung

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 117 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
'Auf, e ine m d e r. g.e s c h nit z t e nC h o r st ü h 1 e i n d e r K a- t h e d r al e zu A mie n s ist. die Scene sehr.poetiseli behandelt. Ma ria sitzt auf einem Throne unter .einem prächtigen Himmel ; Joseph . bittet sie. vor ihr kuieend und von zwei Engeln' vorgestellt, um Verzeihung. Sie streckt ihre, Hand-nach.ihm aus ; in der_andern hält sie das Buch der hl. Schrift.. Eine ähnliche Version des ' Textes befindet sich in Sculpt-ux über einem, der . Thore v o n' Ho t .re -D ama

zu P aris. Es gibt auch ein Gemälde von Alessandro Tiarini, genannt .„die Reue des hl. Joseph': (im : Louvre. Nr. 416)., das 'Malvasia - für das vorzüglichste Werk die ses Künstlers, hält, auf welchem Joseph vor der Iii. Jungfrau kniet, die mit 'einem würdigen AeUsserii vor . ihm steht und, wäh rend sie, ihn mit der einen Hand aufhebt , mit der andern gegen Himmel zeigt. Im Hintergrund sieht. mail den Engel Gabriel mit seinem Finger am Munde, wie wenn er Stillschweigen geböte, und zwei andere Engel

.. 'Die . Figuren .sind lebensgross nicht die Aiisführung und.das Colorii sehr 1 schön; die ganze Auflas sung im grossartigen 'aber manierirteh Style der Schule Guido Bern's.*) v . Im Berliner Museum (Nr. 722) befindet sieh ein Bild von Abraham Bloé,mart, (geb. 1564, f 1647) welches den Traum des hl. Joseph darstellt, mit Maria und dem Kinde im Hintergründe. Das selbe ist zwar in dem Engel sehr maninrir.t,/doch der Joseph. eine , wahre und kräftige Gestalt, auch die Haltung sehr gut ab gewogen

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 258 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
als plump, abgeschmackt und unwahr. Wo wir diese Form der ..Deposition' (Schooslegung A sehen, selbst wo man der Formula theilweise gefolgt ist, da kann man auf eine griechische Quelle schliessen. Die Hauptanomalie ist die Stellung des Joseph von Ärimathia. Wie kam er da in den Rücken der Figur? Wer hat sie gehalten, während die Leiter auf einen Platz gestellt wurde, den sie nicht einnehmen konnte, bis der Leib des Hei landes vorwärts gebeugt war und während Joseph hinaufstieg? Die Kunst pflegt

, der linke krümmt sich um den Yereinigungspunkt des Stammes und des Querbalkens des Kreuzes, indem er ihm so die Mittel des Widerstandes gibt, während man das Gewicht in dem auf der Sprosse der Leiter stehenden Fusse sieht. In dieser Stellung blickt er die hl. Jungfrau mitleidsvoll an, welche, am Fusse des Kreuzes stehend, das todte Angesicht auf dem ihrigen empfangt, während die Anne zum Zeichen tiefer Rührung auf ihre Schul tern fallen. Der ernste Blick, den Joseph auf sie wirft, ist hier ganz

des hl. Franciscus zu Pisa sich in einigen Beziehungen an die grie chische Behandlungsweisc angeschlossen hat. Sein italienischer gesunder Menschenverstand und die wachsende Correctheit der Kunst kann man in der Stellung der Leiter ersehen ; aber die Art und Weise, auf welche Joseph von Ärimathia den Leichnam hält und ihn auf die ausgestreckten, aber fernen und schwachen Anne des hl. Johannes überträgt, ist eine wahre Parodie aller mechanischen Gesetze. Nur etwa ein schweres Kind könnte in dieser Weise gehalten

10
Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 135 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
Italienische leister. Auf einem Gemälde von Ägnollo Gaddi sieht man die hl. Jungfrau und den hl. Joseph in einem rohen und einsamen Gebäude beisammen. ■ Sie zeigt bedeutungsvoll auf die Krippe hin, in wel cher das göttliche Kind liegt, während Joseph auf seinem Stabe lehnt und in tiefes Nachdenken versunken zu sein scheint. Im Berliner Museum befindet sich eine Geburt Christi' von Girolamo di S. Croce, die besonders wegen ihrer schönen Engelknaben berühmt ist. Auch in diesem Bilde sifeht

gebreitet ist. Joseph, alt, auf den Stab gestützt,, steht links neben Maria und betrachtet mit Wohlgefallen das Kind. Links rieben ihm steht ein betender Hirte und hinter diesen^ eine Frau mit einer Art Korb auf dem Kopfe, der. wahr scheinlich Opfergaben enthält. Hinter Maria steht ein Hirte, das Haupt entblössend und nach dem Kinde schauend. Ueber diesem Hirten steht ein Esel. Vor Christus liegt ein Lamm mit zusam mengebundenen Füssen auf dem Boden. In der Galerie der Eremitage zu St. Petersburg

(Nr. 128) befindet sich eine Geburt Christi von Federigo Barocci — eine bekannte Komposition, von bunter, aber klar erFärbung und von fleissiger Ausführung. 3 A Die hl. Nacht ist eines der gelungensten Gemälde des Anni bale Car acci. Wie auf Correggio's berühmtem Gemälde geht auch hier das Hauptlicht vom Jesuskinde aus und hebt besonders die Hauptgruppe hervor, wo Maria die Decke vom Kinde weg zieht, um dieses einem vor der Krippe knieenden Hirten zu zei gen, während der hl. Joseph den Ankommenden

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
[ca. 1916]
¬Die¬ kirchliche Kunst in Wort und Bild : praktisches, alphabetisch geordnetes Handbuch für Geistliche, Lehrer, Künstler, sowie für Mitglieder des Kirchenvorstandes und des Paramentenvereines
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Pagina 419 di 643
Autore: Atz, Karl ; Beissel, Stephan [Bearb.] / von Karl Atz
Luogo: Regensburg
Editore: Manz
Descrizione fisica: VIII, 628 S. : zahlr. Ill.. - 4. Aufl. / neubearb. von Steph. Beissel
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. [V] - VII. - In Fraktur
Soggetto: s.Christliche Kunst
Segnatura: III 8.395
ID interno: 112120
Bild 88S, Pietà vom Aliar der Kilianskirche zu Keilbronn. begrüßt sie. Diese ist von einer Dienerin, auch von Joseph begleitet, hinter Elisabeth steht Zacharias (Bild 119, 882). Geburt Christi, siehe Seite 363. Beschneidung, siehe Seite 113. Darstellung im Tempel, Maria Lichtmeß. Die Hauptsache ist bei diesem Geheimnis, daß Maria ihr Kind hinreicht über einen Altar. Der Priester, welcher das Kind nimmt, trägt oft hohepriesterliche Gewänder und ist der greise Simeon. In andern Bildern redet

Simeon zu Maria, entweder um die Würde ihres Kindes zu preisen oder um das Schwert vorherzuver- künden, welches ihre Seele durchbohren soll. Anna erscheint im Hintergrund mit dein heiligen Joseph. Häufig erinnert eine oder die andere Jnngfran mit einer brennenden Kerze an die Lichtmeßprozession. Sehr schöne Darstellungen haben Fra Angelico gemalt und Fra Barlholomeo, dann auch mehrere deutsche und niederländische Meister des 15. und 16. Jahrhunderts. Bild 121, 882. Anbetung der Könige, siehe Seite

58. Die Flucht nach Ägypten, siehe Seile 240. Bethlehemitischer Kindermord, siehe Seite 113. Die Arbeit des Knaben Jesus als Gehilfe des heiligen Joseph ist erst seit etwa 15L>L> häufiger dargestellt worden, besonders durch Dürer, in neuerer Zeit besonders durch Führich und in zahlreichen Bildern der heiligen Familie. Die Szene wird oft genrehaft, und kleine Engel suchen sich dabei nützlich zu erweisen. Bild 429. Der zwölfjährige Jesus im Tempel. Alle älteren Künstler stellen den göttlichen Knaben lehrend

auf einem hohen Katheder dar. Vor ihm sitzen auf Bänken bejahrte Schrift gelehrte und Pharisäer. Maria und Joseph kommen, den Verlorenen zu suchen nnd nach Hause zu führen. Jesu Abschied von Maria. Zu St. Miniato in Florenz steht Christus vor dem Kreuz uud umarmt die neben ihm trauernde heilige Mutter (14. Jahrhundert). Schön schildert Dürer den Abschied, indem er ihn in den Garten zu Bethanien verlegt. Geschniizle Gruppen der „Kal- varienbcrge' beginnen häufig mit dieser ergreifenden Darstel lung

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 208 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
Zweige des Dattelbaumes auf das vorbeiziehende Thier herab und hält in der linken Hand drei Datteln, die er dem Kinde bietet. Dieses hat, an den Busen der Mütter geschmiegt, schon mehrere Früchte in seinem Schoose. Maria ist von edler Gestalt, Joseph voll Ausdruck, und die Köpfe der Kinder voll einschmeichelnder Lieblichkeit. Das Fleisch ist von grosser Wahrheit, die Köpfe von ausnehmendem Ausdruck, das Colorit lebhaft, Alles mit gros sem Fleiss ausgearbeitet. 1 ) Der geniale belgische Maler

Wiertz hat in der Redempto- ristenkirche zu Brüssel 2 ) die Fl 11 cht nach Aegypten auf einem herrlichen Altarbilde dargestellt. — In der Mitte schreitet die Hauptgruppe, Joseph, der Patron der Kirche, und Maria mit dem Kinde zu seiner Rechten, von einem Engel geleitet, dahin. Auf allen Seiten von frohlockenden und Blumen streuenden Engelchen umschwebt, zieht die hl Familie vertraimngsvoll den ihr vorge schriebenen Weg. Sehr schön hat der Maler auf dem Antlitze Joseph's und Maria's den Unterschied

ihrer Empfindungen aus gedrückt. Joseph schaut mit freudestrahlendem Gesichte dem muntern Spiele der Engel zu, und in seinen Zügen liest man das Glück, welches er empfindet,; dem göttlichen Kinde zum mensch lichen 'Beschützer gewählt. zu sein. Maria dagegen , sanft die Wange an die Stirn des schlummernden Kindes drückend,, sieht nur mit halbem Blicke auf das.. wunderbare Geleit , denn der Mutter Liebe zu dein Kinde überwiegt noch den Stolz über des Sohnes hohen Beruf. Zu Häupteii der hl. Familie schweben zwei

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 146 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
zu. Perugia 2 ) be findet sich ein die Geburt darstellendes sehr schönes Freskoge mälde des' Pietro Perugino. Das Kind ruht hier lächelnd auf einem Polster, der auf der Erde liegt. Links knieen einige Hir ten, hinter ihnen die Madonna, rechts der hl. Joseph, im Hinter gründe zerstreute Hirten in frommer Stellung, Ueber dem Ganzen stehen wunderschöne Engel in parabolischer Glorie, In einer inneren Kapelle des Klosters S. Francesco del Monte bei Perugia befindet sich eine vortreffliche, leider schon

beträchtlich beschädigte Geburt Christi, im Halbkreis, von Peru gino. Das Kind liegt in der Mitte, auf dem Boden hinter ihm knieen zwei Hirten, zu beiden Seiten Maria und Joseph. Das Kind ist hier überaus lieb und zart, die Madonna sehr würdig und schön. —- Es ist dies eine Anordnung, welche, wenn auch mit Modifikationen, sowohl vom Meister selbst, als auch, von sei nen Schülern, vielfach wiederholt wurde und die für die ganze Schule charakteristisch ist. 3 ) In der Eremitage zu St Petersburg befindet

sich ein derartiges Bild von La Spagno 4 ), auf welchem das auf dem Boden liegende neugeborne Christkind von der hl. Jungfrau und dem hl Joseph Martin und Barbara verehrt wird. Dasselbe wurde bisher gewöhnlich der Schule von Urbino beigemessen, verräth aber in den feinen Charakteren der Köpfe von edelstem Ausdruck, in der Zusammenstellung der Farben, in der hellen Gesammthaltung durchaus die Weise des Ls. Spagno. 4 ) *) Vgl, Cotta'sclies Kunstblatt 1826 Nr. 5 S. 19. ~) Diesen. Saal und die daranstossende Kapelle

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 152 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
, der andere über ihn sich lehnt. Auch ein Lämmchen knieet vor der Wiege. Die Mutter hebt die Decke vom Kinde, das voll Anmuth die Händchen erhebt, weg. 3 ) Die vierte Darstellung ist in Raphaels erster Manier. 'Vom Stalle aus sieht man durch ein Fenster auf eine Landschaft ; zwei Engel schweben über dem Kinde, von welchem Joseph sanft ein Tuch w r eghebt, Maria mit den Hirten beten es knieend an. Unter den letzteren ist in Raphaels Bildern gewöhnlich einer,- der ehr erbietig nach Hut und Mütze greift. Dort bringt eine Hirtin

Tauben, hier ein junger Hirt ein Lamm. Der eine ' drängt sich hinzu, der andere bleibt scheu zurück; einem dritten spricht Jo seph Muth ein, sich zu nahen. Man sieht Engel über der Krippe schweben und von der Ferne her den Hirten den Weg zur Krippe zeigen und sie hinführen. 4 ) Auf einer fünften Darstellung, der am wenigsten befriedigen den, sind zwar die Hirten von gutem Ausdruck, aber seltsam ist, dass Joseph dem einen traulich die Hand reicht,, dass das Kind auf einem Postamente sitzt

und auf den Ochsen deutet, und oben zwei schwergekleidete Engel, ein männlicher und ein weiblicher, schweben. 5 ) Auch in der sechsten Darstellung ist der Ausdruck aller Figuren sehr zu loben. Maria und Joseph knieen anbetend vor dem Kinde, das auf einem Strohbettchen liegt. Zwei Hirten knieen; der eine deutet gen Himmel. Zwei stehen: der eine trägt ein Lamm, der andere hebt den Hut vom Kopfe ; ober dem • Stalle eine Gruppe singender Engel, der eine spielt auf einer Leyer. Das Bild ist offenbar aus der ersten

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 156 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
die Decke .vom Kinde weghebt., um es einem vor der Krippe knieenden Hirten sehen zu lassen, während Joseph im Mittel grunde den Ankommenden den Eingang des zerfallenen Gebäudes öffnet. Das Licht einer Fackel, die ein Hirt andern voranträgt, und weiter zurück das noch mattere Lieht einer Laterne, die ein Hirt e hält, bewirken eine sehr wohlthuende Abstufung der Beleuch tung-, die sich in einer Dämmerung verliert. Zwei Engel nahe bei der Krippe betrachten das Kind mit Verwunderung

auf der Erde; neben ihm die Mutter in anbetender Stellung. Joseph zeigt es den herbeikommenden Hirten, von denen einer, sonderbar genug, einen Knaben auf der Schulter trägt Der Jungfrau zur Rechten betrachten zwei Engel die Scene, andere streuen Blumen auf den Neugebornen herab. Die Zeichnung ist nicht tadelfrei. '-) Hieher gehörige Bilder Caravaggio 1 ®. In der Kathedrale Unserer Lieben Frau zu München befindet sich ein diese Scene darstellendes herrliches Gemälde von Cara vaggio. Der Stall

sich hinter diesen. Weiter im Hintergründe steht der Ochs, den Joseph, als Greis, bei einem Horn gefasst hat, sei es, um in dieser Stellung auszuruhen, oder um sich so seiner Ruhe zu versichern. In der kleinen Kirche della Madonna dell' Alto Basso (Con fraternita dei Barbieri zu Messina) befindet sich eine Anbetung der Hirten von demselben Meister. Die Figuren sind fast lebensgross. In Beziehung auf Composition gibt es bessere Werke dés Meisters : sie ist bis auf die Gruppe der Hirten etwas zerstreut , und die gerade Linie

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
1883
¬Die¬ Madonna als Gegenstand christlicher Kunstmalerei und Sculptur
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Pagina 220 di 313
Autore: Eckl, B. / von B. Eckl. Vollendet von Carl Atz
Luogo: Brixen
Editore: Weger
Descrizione fisica: IV, 307 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Mariendarstellung
Segnatura: II 97.897
ID interno: 169676
Im Eskurial in Spanien 'befindet sich eine „Ruhe' auf der Flucht von Lukas von Ley den. Maria, in einem blauen Ge wände, mit dem Kind auf dem Arme, ruht unter Bäumen; vor ihr liegt Reisegeräthe. Der Hintergrund-ist sehr nachgedunkelt, so dass man die Landschaft kaum erkennt; links von der hl. Jungfrau einige Häuser in der Entfernung, und St. .Joseph mit dein Esel an einem Bach kaum erkenntlich. *) Auch All) re cht Dürer hat die Ruhe der hl. Familie in seiner Reihenfolge aus dem Leben der Maria

ist, durch die ein hohes Bogenthor den Eingang gestattet. Im Hofe bietet ein immer fliessemler Brunnen in. einem Steinbecken seine kühle Labung. Man sieht, die hl. Familie hat sich schon ziemlich eingewohnt. Ecken und Winkel sind schon ausgekundschaftet und zum häuslichen Vortheil verwendet. Es ist eben ein schöner, milder Sommertag ; die hl. Familie hät sich in's Freie begeben, Joseph ist beschäftigt, einen Balken zu behauen, Maria sitzt neben der Wiege ihres Iündes und spinnt. Wir haben hier ein Bild stiller

, häuslicher Glückseligkeit, aus dem auch uns der Hauch eines innerii Friedens anweht. Dieses Beisammensein von Mann, Weib und Kind ist die wahre Seele des deutschen Hauses, worin . Alles sich von selbst versteht,-und doch Alles Leben und Freiheit athinet. Wo dieses Gefühl vorherrscht, da hat das Dasein des Menschen einen Werth. Selbst die Himmlischen finden hier ein verwandtes Element-, und sie verlassen ihr Jenseits, um.mit den ■ Meeschen glücklich zu sein. Auch zu Joseph und Maria

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